Kautschukgurt für Sitz- oder Liegemöbel Für Sitz- oder Liegemöbel wird als Unter lage für gepolsterte Flächen, die eine Be lastung vom Gesäss oder Rücken einer sitzen den oder liegenden Person aufnehmen sollen, ein Gebilde von Gurten verwendet, das zum Beispiel aus zwei Gruppen einander kreuzen der, eventuell zusammengeflochtener Gurte, besteht, die in einem umschliessenden Rahmen, welcher für gewöhnlich aus Holz besteht, aus gespannt sind. Diese Gurte bestanden bisher aus breiten Bändern aus Textilstoff, der nicht federnd ist, und unterstützten die mit Hilfe stellender Schraubenfedern.
Bei leichteren Möbeln ist man später dazu über gegangen, die Gurte selbst federnd zu gestal ten, indem sie zum Beispiel aus Kautschuk bestehen.
Die vorliegende Erfindung betrifft der artige Gurte aus Kautschuk.
Die aus Textilstoff hergestellten Gurte werden an dem umgebenden Holzrahmen mit Hilfe von Nägeln oder Stiften befestigt, was für den Handwerker sehr einfach ist. Diese Befestigungsweise lässt sich indessen nicht unmittelbar auf Gurte aus Kautschuk über tragen auf Grund der besonderen Eigenschaf ten dieses Materials. Es ist vorgeschlagen wor den, unter den Köpfen der Nägel. Unterlagen aus Leder, Holz oder Metall anzubringen. Dies ist jedoch nicht befriedigend.
Selbst wenn der Kautschuk durch das Festnageln recht fest zwischen Rahmen und Unterlage eingeklemmt wird, wird er bei starker Belastung gleiten können, da eine Längsausdehnung des Kau tschuks eine wesentliche Verminderung des Querschnittes und damit der Dicke mit sich bringt, so dass der Einspanndruck abnimmt. Wenn die Belastung sehr kräftig ist, kann die durch das Einspannen erreichte Reibung unwesentlich werden, und die Nägel werden den Kautschuk durchreissen.
Selbst bei weni ger kräftiger Belastung wird der ursprüng liche Zustand im Einspanngebiet verschoben, da der Kautschuk annähernd seine Längsaus weitung beibehält, insbesondere da der Kau tschuk bei der Entlastung sofort ausserhalb der Einspannstelle seine ursprüngliche Dicke annimmt, und dadurch daran gehindert wird, zu dieser Stelle zurückzukehren. Der somit ständig gestreckte Kautschuk verliert im Laufe der Zeit seine Elastizität und wird mehr verletzbar durch neue Belastungen, wel ches schliesslich zu Brüchen führt.
Gemäss einem andern bekannten Vorschlag wird der Kautschukgurt an seinen Enden mit Wulsten versehen und durch im Rahmen her gestellte Schlitze, die die Wulste nicht passie ren können, geführt. Bei der praktischen Aus gestaltung dieser Anordnung (vgl. die dä nische Patentschrift Nr.72709) kommt man indessen zu einer Konstruktion, die umständ lich zu montieren ist und die keinen allmäh lichen Übergang vom Gurt zum Rahmen er gibt. Ausserdem muss der Gurt bei der Her- Stellung ganz genau in Hinblick auf seine Länge dem Rahmen, in welchem er ausge spannt werden soll, angepasst werden.
Es ist das Ziel der Erfindung, Mittel für das Festhalten der Gurte am Rahmen airzu- geben, die nicht mit den angeführten Män geln behaftet sind.
Erfindungsgemäss wird der Gurt an sei nen Enden mit einer anvulkanisierten Ver stärkung, die zweckmässigerweise aus geweb tem Textilstoff, z. B. aus Leinen, besteht, ver sehen. Die Verstärkung kann auf einfache Weise dadurch hergestellt werden, dass ein Streifen aus gummiertem Leinen vor dem Vulkanisieren des Kautschuks um das Ende des Gurtes gewickelt und danach durch Vul kanisieren auf ähnliche Weise befestigt wird, wie dies bei der Herstellung von Decken für Fahrzeugluftreifen der Fall ist.
Durch die erfindungsgemässe Verstärkung wird, vorzugsweise über die gesamte Ausdeh nung der Verstärkung, eine intime Verbin dung zwischen der Verstärkung und dem Kautschuk erreicht, so da.ss der Kautschuk praktisch daran gehindert ist, sich bei Be lastung zu Strecken.
Bei Verwendung von Textilstoff als Ver stärkung wird indessen der Übergang vom Kautschuk, der gestreckt werden kann, zum. Kautschuk, der nicht gestreckt werden kann, so gleichmässig sein, dass kein braehgefähr- deter Querschnitt auftritt. Ein anderer we sentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Gurt auf traditionelle Weise, nämlich mit Hilfe von Nägeln oder Stiften, die durch die verstärkten Enden in den um schliessenden Rahmen eingetrieben werden, an dem Rahmen befestigt werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden näher erklärt unter Hinweis auf die Zeichnung, auf der Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel. für einen Kautschukgurt, von oben gesehen, Fig.2 ein Kautschukband, aus dem ein solcher Gurt ausgeschnitten werden kann, Fig.3 in grösserem Massstab einen Quer schnitt durch den in Fig.1 gezeigten Gurt, Fig. 4 eine Platte aus Kautsehuk,
aus der ( T iirte wie der in Fig. <B>1</B> gezeigte ausgeschnit- ten werden können, Fig. 5 einen Teil eines Rahmens, in dem zwei Gurte ausgespannt sind, und Fig.6 einen Querschnitt durch das eine Seitenstück des Rahmens in grösserem Mass stab zeigt.
Der in Fig. 1 gezeigte Gurt 10 besteht aus einem Kautschukband, an dessen Enden Ver stärkungen 12, die aus Leinen bestehen, fest vulkanisiert sind. Wie gezeigt, kann dieses Lei nen die Gestalt eines querverlaufenden Strei fens haben, der sowohl an der Oberseite wie an der Unterseite des Gurtes 10 vorhanden ist. Zur Erreichung eines mehr allmählichen Überganges von dem leinenverstärkten Teil des Gurtes, der dadurch gehindert wird, sich unter Belastung zu Strecken, zu dem übrigen Teil des Gurtes, der sich unter Belastung streckt, kann die nach innen gewendete Par tie des Leinens in der in Fig.1 durch gestri chelte Linien 7.4 gezeigten Weise verlaufen.
Die betreffende Partie kann jedoch auch eine andere Form, z. B. Zungenform, haben. Der erwähnte allmähliche Übergang vom verstärk ten zum nichtverstärkten Kautschuk kann je doch auch auf andere Weise erreicht werden. Zum Beispiel kann das an der Unterseite be findliche Leinen breiter als das an der Ober seite befindliche Leinen sein, oder aber es können sich an jeder Seite zwei oder mehrere Leinenlagen mit verschiedener Breite befin den.
Eine Anzahl Gurte kann aus einem durch gehenden Band 16 hergestellt werden (siehe Fig.2), um das mit passendem Zwischen abstand Leinenstreifen 18 gelegt werden. Die (surte werden dann durch Schnitte 20 in der Mitte der Streifen 18 ausgeschnitten, wobei diese Streifen vorzugsweise doppelt so breit wie die in Fig.l gezeigten Verstärkungen 12 ausgebildet werden.
Wie aus dem in Fig.3 gezeigten Quer schnitt des Gurtes ersichtlich, kann die Lei nenverstärkung 12 ganz um den Gurt. 10 herum gewickelt sein. Die Enden des Strei fens können wie gezeigt an der Kante zusam menstossen oder sie können einander mehr oder minder überlappen. Die Enden des Kautschukgurtsquerschnittes können zuge spitzt oder abgerundet sein, wie gleichfalls aus Fig. 3 ersichtlich.
Soll eine Anzahl Gurte aus einer Kau tschukplatte 22 (siehe Fig. 4) hergestellt wer den, so wird dazu eine Platte verwendet, deren Breite der gewünschten Länge der Gurte ent sprieht. An jedem Seitenrand der Platte wird eine durchgehende Leinenverstärkung 24 so wohl an der Ober- als an der Unterseite an gebracht. Die Gurte werden durch parallele Schnitte 26 in solchen Zwischenabständen aus geschnitten, dass die gewünschte Breite der Gurte erreicht wird.
In Fig. 5 bezeichnet 28 einen Teil eines Holzrahmens für zum Beispiel einen Stuhl. Die Kautschukgurte 10 sind zwischen den Seitenstücken dieses Rahmens in der für Gurte aus Textilstoff gängigen Weise aus gespannt, indem durch die Verstärkungen 12 der Gurte Nägel oder Stifte 30 in den Rah men 28 eingetrieben sind. Bevor das äusserste Ende eines Gurtes festgemacht wird, wird dem Gurt auf bekannte Weise eine passende Spannung vermittelt.
Aus dem in Fig.6 gezeigten Querschnitt geht, hervor, dass die Rahmenstücke an ihrer einwärts gerichteten Seite abgerundet sind, so dass der Gurt 10 bei Belastung nicht auf einer scharfen Kante zu ruhen kommt.
Selbst wenn der Gurt in einer Länge her gestellt werden muss, die der Grösse des Rah- mens, in dem er angebracht werden soll, ent spricht, so hat man doch eine gewisse Toleranz für diese Länge, da die Befestigungsnägel oder -stifte je nach den Verhältnissen in der Nähe des äussern oder innern Randes der Verstärkung angebracht werden können. Es ist kein Nachteil, wenn die Verstärkung zur Vergrösserung der Toleranz so breit ausgebil det wird, dass sie sich in gewissen Fällen bis innerhalb des vom Rahmen unterstützten Teils des Gurtes erstreckt.