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Federung für Polstermöbel Gegenstand der Erfindung ist eine Federung
für Polstermöbel mit Federkern. Es ist das Ziel der Erfindung, eine sehr weiche
Federung für Polstermöbel zu schaffen, die den höchsten Ansprüchen genügt. Bei der
bekannten besten Federung dieser Art sind Federkissen, d. h. allseitig gepolsterte
Federkerne, auf eine geschnürte Federmatratze aufgelegt. Diese Ausführung ist sehr
teuer, da sie einen großen Aufwand an Arbeitszeit und -material, insbesondere auch
von hochwertigem Polstermaterial erfordert. Außerdem ist diese bekannte Federung
zum Teil ungenügend, insbesondere ist keine Kantenfederung vorhanden, d. h. es tritt
ein Durchsitzen an den Kanten der Federmatratze ein.
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Mit der Erfindung wird eine sehr weiche Federung für Polstermöbel
geschaffen, die wesentlich von der bekannten Ausführung abweicht und die den verwöhntesten
Ansprüchen gerecht wird. Nach der Erfindung ist der Federkern mit seinem unteren
Bandstahlrahmen allseitig auf Druckfedern auf- der Zarge des Polstermöbels gelagert,
und es sind im unteren Bandstahlrahmen in Längs- und Querrichtung Gurte oder Drähte
gespannt, auf denen sich die Schraubenfedern des Federkerns abstützen. Dabei bestehen
die erwähnten Gurte zweckmäßig aus Bandstahl und sind unter Zwischenschaltung von
Zugfedern ;in den unteren Bandstahlrahmen gespannt. Diese Federung nach der Erfindung
besteht also in der Kombination von drei Einzelfederungen, nämlich der Kissenfederung
(Federkern), dem federnden Gurtboden und dem federnden, aus den Druckfedern bestehenden
Unterbau. Durch das Zusammenwirken dieser drei Federungen wird an jeder Stelle des
Polstermöbels eine außerordentlich weiche Durchfederung erzielt. Diese gestattet
eine Einsparung von hochwertigem Polstermaterial, wie z. B. Roßhaar, an dessen Stelle
bei der neuen Federung anderes Polstermaterial, z. B. Watte oder Seegras,
verwendet
werden kann, ohne daß damit die Federung . vermindert wird. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die neue Federung im Gegensatz zu
der eingangs erwähnten bekannten Federung eine einfache und schnelle Montage ermöglicht;
so daß erheblich an Arbeitszeit gespart wird.
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In der' Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Polstermöbelfederung
nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Vorderansicht einer Couch mit
der neuen Federung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. i, Fig.3 eine
Unteransicht der Federung nach Fig. i und Fig. 4 eine Einzelheit.
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In der Zeichnung ist mit i ein bekannter Federkern bezeichnet, der
aus zylindrischen, ineinandergeschraubten, ein zusammenhängendes Geflecht bildenden
Federn besteht. Die Federn dieses Federkerns i werden von einem oberen Bandstahlrahmen
2 und einem unteren Bandstahlrahmen 3 gehalten. Wie aus der Zeichnung hervorgeht,
ist der Federkern mit dem unteren Bandstahlrahmen 3 allseitig auf Druckfedern 4
gelagert, die auf der Zarge des Polstermöbels befestigt sind. Für diese Druckfedern
4 werden vorteilhaft zylindrische Schraubenfedern verwendet.
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Zur Unterstützung der Federn des Federkerns i sind im unteren Bandstahlrahmen
3 in Längs- und Querrichtung Gurte 6 und 7 gespannt. Auf diesen Gurten, die gegebenenfalls.
auch aus Drähten bestehen können, stützt sich der Federkern ab. Die dargestellten
Gurte 6 und 7 bestehen vorteilhaft aus Bandstahl von beispielsweise 2 cm Breite
und sind unter Zwischenschaltung von Zugfedern 8 In den Bandstahlrahmen 3
gespannt. Vorteilhaft ist ferner auf der Unterseite des Federkerns eine in Fig.3
angedeutete Federleinwand 9 angeordnet, mit der der Federkern i auf den Gurten 6
und 7 aufliegt. Diese Leinwand dient mit zur Abstützung der Federn des Kerns und
verhindert außerdem eine metallische, unangenehme Geräusche verursachende Reibung
der Federn auf den Gurten 6 und 7.
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Da der untere Bandstahlrahmen 3 durch die Gurte 6 und 7 stärker beansprucht
wird, sind am unteren Bandstahlrahmen 3 mehrere Versteifungsbügel io vorgesehen.
Diese verhindern ein Verdrehen des unteren Bandstahlrahmens und außerdem, daß die
Längsseiten dieses Rahmens durch die starken Zugkräfte der Gurte 7 zusammengezogen
werden.
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Da der Federkern i allseitig beweglich auf den Druckfedern 4 gelagert
ist, so sind die Versteifungsbügel io durch Zugglieder, zweckmäßig Zugfedern i i,
mit der Zarge 5 verbunden, die eine waagerechte Verschiebung der Federung verhindern.
Es genügt, diese Zugglieder nur an der Vorderkante der Zarge 5 vorzusehen. Durch
diese Zugglieder i i wird zunächst nur der untere Bandstahlrahmen 3 gegen eine waagerechte
Verschiebung nach hinten gesichert. Um dies auch für den oberen Bandstahlrahmen
2 zu errdichen, ist, wie aus den Fig. i und 2 hervorgeht, die Vorderkante des oberen
Bandstahlrahmens durch diagonale Streben 13 und 14 aus Bandstahl mit dem
unteren Bandstahlrahmen verbunden. Diese diagonalen Streben sorgen dafür, daß die
Vorderkante des oberen Bandstahlrahmens 2 nicht nach hinten gedrückt Nverden kann,
und sichern gleichzeitig, wie aus Fig. 4 hervorgeht, den Bandstahlrahmen 2 gegen
eine gefährliche Verdrehung, die bei der starken Durchfederung des ßandstahlrahmens
(s. Fig. i, rechte Seite) leicht eintreten könnte.
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Bei einer Belastung des Polstermöbels, wie sie in Fig. i, rechte Seite,
veranschaulicht ist, kommen alle Teile der Federung zur Wirkung. Zunächst tritt
eine weiche Durchfederung ein, indem die verhältnismäßig schwachen Federn des Federkerns
i zusammengedrückt werden. Durch die belasteten Federn, die sich auf den Gurten
6 und 7 abstützen, werden diese unter gleichzeitiger Spannung der Zugfedern 8 stark
durchgebogen, wobei der Boden des Federkerns sich an der Hauptlaststelle einige
Zentimeter durchbiegt. Die Belastung des Federkerns i wird schließlich durch den
unteren Bandstahlrahmen 3 auf die Schraubenfedern 4 übertragen. Da der untere Bandstahlrahmen
3 nicht starr ist, sondern als Blattfeder wirkt, so biegt sich dieser Bandstahlrahmen,
wie aus Fig. i ersichtlich, in Wellenlinienform stark durch, desgleichen auch der
obere Bandstahlrahmen 2. Diese Nachgiebigkeit und Durchbiegung des unteren Bandstahlrahmens
3 hat zur Folge, daß bei Belastung der Couch die der Laststelle am nächsten liegenden
Druckfedern 4 am stärksten zusammengedrückt werden, während die weiter entfernt
liegenden nur eine geringe Durchbiegung erfahren. Bei einer Belastung des Polstermöbels
werden zwar alle Bestandteile der Federung belastet, wobei jedoch an der Hauptlaststelle
die dort befindlichen Federteile besonders stark und gleichmäßig beansprucht «erden.
Aus Fig. i ist ersichtlich, daß an der Laststelle nicht nur eine starke Zusammendrückung
des Federkerns i stattfindet, sondern gleichzeitig auch die in der Nähe der Laststelle
befindlichen Gurte 6 und 7, die Bandstahlrahmen 2 und 3 an dieser Stelle sowie die
hier befindlichen Druckfedern 4 stark durchgebogen werden. Es wird durch dieses
günstige Zusammenwirken der verschiedenen Federungen ein sehr weiches Durchfedern
erreicht. Damit kann die Polsterung 15 des Federkerns verhältnismäßig schwach bemessen
werden bzw. kann für diese Polsterung ein einfaches, weniger elastisches Polstermaterial
benutzt werden.
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Die Erfindung zeichnet sich nicht nur durch eine im Aufbau einfache,
sehr gute und weiche Federung aus, sondern hat außerdem noch den Vorteil einer großen
Lebensdauer, da die Federung in der vorbeschriebenen Ausführung; unverwüstlich ist.