<B>Verfahren zur Herstellung von</B> GuBformen <B>und</B> Wendeplattenformmaschine zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sieh auf ein Ver fahren zur Herstellung von Gussformen, sowie auf eine Maschine des wendbaren Typs, die mit zwei aus je einem Formtisch mit zugehö- riger Pressplatte bestehenden Press- und Modellabziehaggregaten versehen ist,
die seit lich zueinander auf einem um eine im wesent lichen horizontale Achse drehbaren Gestell an gebracht sind. Die Erfindung bezweckt, die Arbeitskapazität zu erhöhen und die Arbeit bei Maschinen dieser Art dadurch zu erleich tern.
Sie besteht darin, dass sowohl die Form tische wie die Pressplatten der beiden Aggre gate diagonal zur Drehachse angeordnet. sind, so da.ss der Formtisch des einen Aggregates sich unterhalb der zugehörigen Pressplatte be findet, während der Formtisch des andern Aggregates sich oberhalb der entsprechenden Pressplatte befindet, wobei die beiden Aggre gate derart angeordnet sind, dass sie ihre Lage bei Drehung des Gestelles um 180 um die im wesentlichen horizontale Drehachse gegen seitig wechseln.
Hierdurch wird es möglich, mit dem Aufsetzen des Formkastens, dem Ein füllen von Sand und dem Pressen an dem einen Aggregat zu arbeiten, während das Mo dellabziehen und der Weitertransport der fer tigen Form am andern Aggregat stattfindet.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beiliegenden Zeichnungen schema tisch dargestellt, in denen Fig. 1 eine Aus- führungsform der Formmaschine von vorn teilweise im Vertikalschnitt zeigt. Fig. 2 zeigt die Maschine von der Seite, teilweise im Ver tikalschnitt und Fig. 3 von oben, teilweise im Horizontalschnitt gemäss der Linie III-III in Fig. 1. Fig. 4 zeigt einen Teil. einer andern Ausführungsform.
In den Zeichnungen bezeichnet 1 ein mit. einer Grundplatte 3 versehenes Gestell mit einer in Lagern 2a, 2b (Fig. 2) gelagerten, horizontalen Drehachse 2. Das äussere Lager 2a wird durch einen Deckel 2e geschützt. Die Achse 2 kann in beliebiger Weise in Drehung versetzt werden. Als Beispiel zeigt die Zeich nung, dass die Achse ein Kettenrad 24 trägt, über das eine Kette 25 gelegt ist.
Jedes Ketten ende ist mit einer Kolbenstange 27 eines Kol bens 28 verbunden, der in einem hydraulischen oder pneumatischen Zylinder 26 beweglich ist. (Fig. 2 zeigt nur einen der Zylinder und Kol ben). Die Kette 25 bringt die Achse 2 nach der einen oder andern Richtung in Drehung, je nachdem, ob das hydraulische oder pneu matische Druckmedium dem einen oder dem andern der Kolben 28 zugeführt wird.
Das eine Ende der Achse 2 ragt durch das Gestell 1 heraus, und an dem herausragenden Teil ist eine Säule 4 angebracht, die zwei Pressplatten 5, 5a und zwei Formtische 6, 6a trägt. Die Pressplatten 5, 5a sind diametral. einander gegenüber im Verhältnis zur Achse 2 angebracht, und in gleicher Weise sind die Formtische 6, 6a diametral einander gegen über angeordnet.
Gegebenenfalls können die Formtische 6, 6a. mit einer Rüttelanordnung versehen sein, die in Fig. 2 näher dargestellt ist und aus einem Zylinder 16 mit. einem Rüttelkolben 16a besteht, der mit dem Form- tiseh 6 fest verbinden ist. Druckmedium wird durch einen Einlass 16b und eine Öffnung 16f in der Wand dies Kolbens 16a zugeführt.
Der Druck im Zylinder hebt den Tisch 6 ein kurzes Stück an, worauf die Zufuhr des Druckmittels dadurch beendet wird, dass die Verbindung zwischen dem Einlass 16b und der Öffnung 16f unterbrochen wird. Gleichzeitig legt die Wand des Kolbens 16a eine Austrittsöffnung 16c in der Zylinderwand frei, so dass das Druck medium aus dem Zylinder ausströmen kann. Infolge davon bewegt sich der Tisch 6 wieder abwärts. Auf diese Weise wird der Tisch zum Vibrieren oder Rütteln gebracht, so dass der in einem auf dem Tisch angebrachten Form kasten befindliche Sand festgepackt wird.
Der Kolben 16a ist mit einer Achse 16e versehen., die mit einem Kolben 16d in einem untern Teil des Zylinders 16 verbunden ist. Druck medium kann dem Raum oberhalb des Kolbens 16d zugeführt werden, um den Tisch 6 in der in Fig. \_' gezeigten Lage festzuhalten. Diese Vorrichtung hindert das Herabfallen des Tisches 6 bei dessen Umwenden.
Der Tisch 6a kann mit einer ähnlichen (nicht dargestellten) Rüttelvorrichtung ver sehen sein. Zweckmässig ist jeder Formtisch 6, 6a dadurch schwenkbar, dass er auf einer ver tikalen, in Lagern 7a an der Säule 4 gelager ten Achse 7 angeordnet ist. Eine Mutter 7b oder dergleichen hält die Achse 7 in ihrer Lage fest.. Eine hydraulisch oder pneumatisch betätigte Stange 8 oder ein anderes Antriebs organ bewirkt. die Schwenkbewegung des Tisches 6, 6a..
Das eine Ende der Stange ist bei 18a an einem Halter 6b gelenkig befestigt, der den Tisch 6 trägt, während das andere Ende dieser Stange an einem Kolben 18b befestigt ist, der in einem hydraulischen oder pneumatischen, mit der Säule 4 (Fig. 1) bei 18 drehbar verbundenen Zylinder<B>18e</B> arbeitet.
Bei Zufuhr von hydraulischem oder pneuma tischem Medium auf der einen Seite des Kol bens 18b im Zylinder 18c wird die Stange dazu gebracht, den Halter 6b und den Tisch ss auf der Achse 7 von einer Lage genau unter halb der Pressplatte 5 in eine dazu seitliche Lage zu schwenken, wie dies durch den Pfeil P und die gestriehelten Linien 9 in Fig. 3 ge zeigt ist. Bei Druekmittelzufuhr auf die andere Seite des Kolbens wird der Tisch 6 in ent gegengesetzter Richtung geschwenkt. Eine im wesentlichen identische Vorrichtung ist für den Formtisch 6a vorgesehen.
Im allgemeinen ist. die schwenkbare Anbringung der Form tische 6, 6a in dieser \'eise erwünscht, da der Raum unterhalb der zugehörigen Pressplatten 5, 5a gewöhnlich zu gering ist, um das Anbrin- gen des Formkastens auf dem Tisch und das Einfüllen mit Sand zu ermöglichen, weshalb es bequem ist, dies in der seitlichen Lage des Formtisches vorzunehmen.
Statt den Formtisch um eine vertikale Achse schwenkbar anzubringen, kann auch die zugehörige Pressplatte in ähnlicher Weise schwenkbar zum Formtisch angeordnet wer den. Fig. 4 zeigt eine derartige Ausführung:
In diesem Fall ist. der Formtisch 6a ortsfest auf der Säule 4 angebracht, während die Pressplatte 5a schwenkbar auf einer vertikalen Achse 7c angeordnet ist, die der Achse 7 ge mäss Fig. 1 ähnelt. Antriebsorgane 20, 21, 22, die den Organen<B>18e,</B> 8 und 18a gemäss Fig.1 ähneln, sind vorgesehen. Die Ausführungsform gemäss Fig. 4 dürfte ohne besondere Beschrei bung verständlich sein.
Jede Pressplatte 5, 5a wird durch eine Pressvorriehtung angetrieben, die einen auf einer Stütze 11b befestigten Zylinder 11 bzw: 11a enthält.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ent hält der Zylinder 11 einen Kolben 1.7, der durch ein hydraulisches oder pneumatisches Medium angetrieben wird, das durch eine Öffnung 19 auf der einen Seite des Kolbens 17 zugeführt. wird, wenn der Kolben abwärts getrieben werden soll und durch eine Öffnung 19a, wenn der Kolben angehoben werden :soll. Die Öffnung 19a dient als Auslass, wenn die Öffnung 19 als Einla,ss dient und umgekehrt.
Schrauben 15a oder dergleichen halten den Kolben an der Pressplatte 5 fest. Am Zylinder 1 1 ist eine Hülse 15 befestigt, mit. der das untere Ende des Kolbens dicht zusanunen- wirkt. Um das Entweichen von Medium .aus dem Zylinder zu verhindern, wird dessen unteres Ende von einem Balg 15b umgeben, der mit seinem einen Ende am Zylinder und mit seinem andern Ende an der 1#ressplatte 5 befestigt ist. Dieser Balg dehnt sich bei der Abwärtsbewegung der Platte 5 aus.
Eine ähnliche Vorrichtung ist für die Press- platte 5a angebracht.
Eine Rüttelstütze 10 kann an der Grund platte 3 angebracht sein. Wenn die Formtische 6, 6a keine Rüttelvorrichtung 16-16f be sitzen, kann eine derartige Rüttelvorrichtung stattdessen auf der Stütze 1.0 angeordnet wer den.
Bei der Anwendung der Formmaschine wird ein Formkasten 13 mit einem Modell 14 auf dem Formtisch 6 in dessen Lage 9 ange bracht. Das Modell 14 wird an einem Modell brett befestigt, das am Tisch 6 mittels Füh- rungsstiften oder Bolzen 23 (Fig. 4) fest an gebracht wird; das Modellbrett kann aber auch am Formkasten befestigt werden, der seiner seits am Tisch 6 mittels derartiger Bolzen fest angebracht werden kann.
In den Formkasten wird Sand 13a eingefüllt und, falls erforder lich, wird ein Pressboden auf den Formkasten gelegt, worauf der Formtisch 6 in seine Aus- gangsstellung genau unterhalb der Pressplatte 5 zurückgeführt wird. Diese Pressplatte 5 wird nun mittels der zugehörigen Pressvorrichtung 11 heruntergepresst, so dass der Sand im Form kasten 13 zusammengepresst wird.
Hierauf wird die Achse 2 mittels des Wendemechanis mus 24-28 eine halbe Umdrehung gedreht, so dass die Pressplatte 5 und der Formtisch 6 eine zur früheren Lage diagonal entgegen gesetzte Lage einnehmen, das heisst sie kom men in die Lagen, die die Pressplatte 5a bzw. der Formtisch 6a gemäss Fig. 1 einnehmen, während die Platte 5a und der Tisch 6a nun mehr die in Fig. 1 gezeigten Lagen der Platte bzw. des Tisches 6 einnehmen. Das Modell abziehen, das heisst die Trennung der gepress- ten Form vom Modell, geschieht nun durch Herabsenken der Pressplatte 5.
Das --Modell und das Modellbrett verbleiben am umgewen deten Formtisch 6, während die Sandform auf der Pressplatt.e 5 zusammen mit dem Form kasten in geeigneter Weise entfernt wird, z. B.
mittels einer hin- und herbeweglichen Schiebestange 12c (Fig. 3), die durch .einen Kolben 12a in einem hydraulischen oder pneu matischen Zylinder 12 betätigt wird, der an der Stütze 12b befestigt und mit einer hy drau- lischen oder pneumatischen Druckmedium quelle verbunden ist, um den Kolben 12a hin und her zu bewegen.
Während das Modellabziehen und der Weitertransport des Formkastens und der Form in der beschriebenen Weise auf dem Tisch 5 und der Platte 6 erfolgt, kann ein neuer Formkasten auf dem diagonal gegen überliegenden Formtisch 5a angebracht, Sand in diesen eingefüllt und das Pressen mittels der zugehörigen Pressplatte 6a vorgenommen werden. Nachdem die Form in der Modell abziehlage abgeschoben worden ist, kann man somit durch erneutes Drehen der Achse 2 um eine halbe Umdrehung den Formtisch 5a und die Pressplatte 6 wieder in deren ursprüng liche Lage links in Fig. 1 bringen.
Der Vor teil dieser Maschine besteht somit u. a. darin, dass der Arbeiter nicht. darauf zu warten braucht, dass das Modellabziehen und der Weitertransport des Formkastens erfolgt, be vor er einen neuen Formkasten füllen und den Sand in diesem pressen kann. Infolgedessen erhöht sich die Arbeitskapazität der Maschine, während. gleichzeitig die Arbeitsprozesse ver einfacht und beschleunigt werden. Ausserdem kann man in der gleichen Maschine sowohl den Oberkasten wie den Unterkasten herstel len, was sonst. in den meisten Fällen in zwei besonderen Maschinen ausgeführt wird.
Die Maschine kann für Antrieb von Hand. halbautoma.tisehen oder vollautomatischen Be trieb gebaut werden, wobei Impulse für die Wendebewegung, das Pressmanöver, das Mo dellabziehen, das Abschieben der Form usw. gemäss einer vorausbestimmten Zeittabelle ab gegeben werden.