CH362640A - Verfahren zum Herstellen gepresster Erzeugnisse aus Ton und keramischen Massen, insbesondere von Pressfalzziegeln, und Presse zum Ausüben des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Herstellen gepresster Erzeugnisse aus Ton und keramischen Massen, insbesondere von Pressfalzziegeln, und Presse zum Ausüben des VerfahrensInfo
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Description
Verfahren zum Herstellen gepresster Erzeugnisse aus Ton und keramischen Massen, insbesondere von Pressfalzziegeln, und Presse zum Ausüben des Verfahrens Das vorliegende Patent hat ein Verfahren zur Herstellung gepresster Erzeugnisse aus Ton und ke ramischen Massen, insbesondere von Pressfalzzie- geln, wobei der Pressling mittels einer rahmenartigen Schneidvorrichtung entgratet wird, sowie eine Presse zum Durchführen dieses Verfahrens zum Gegenstand. Zum Herstellen von Pressfalzziegeln werden heute zunehmend Revolverpressen eingesetzt ; das sind Pressen, bei welchen die eine Hälfte der Arbeits form sich an einem Presstempel befindet, während an einer 5 bis 8 Flächen aufweisenden Trommel Ge genhälften angebracht sind. Während der Presstempel mit der ihm gegenüberliegenden Gegenform zusam menwirkt, ist der zuvor hergestellte Pressling um eine Trommelteilung weitergewandert und bietet sich zur Vornahme eines weiteren Bearbeitungsvorganges dar. Dieser Bearbeitungsvorgang besteht darin, den Press- ling abzugraten, und es sind hierfür selbsttätig wir kende Vorrichtungen bekannt, die wesentlich aus einem Schneidrahmen bestehen, der sich auf die ihm jetzt gegenüberliegende Trommelseite absenkt, den Press- ling beschneidet und wieder in seine Ausgangsstellung zurückkehrt. Daraufhin wird die Trommel um eine Teilung fortbewegt, und der nächstfolgende Arbeits gang besteht darin, den Ziegel von der Trommel ab zunehmen. Er wird zu diesem Zweck bisher von Hand aus der Unterform des Presswerkzeuges, in der er noch liegt, ausgehoben und auf ein Holzrähmchen gelegt, mit dem zusammen er z. B. an ein Transport band abgegeben wird. Das Ausheben des noch pla stischen, gegen Druck und Verbiegung empfindlichen Presslings aus der Form erfordert einige Geschick lichkeit, besonders deswegen, weil darauf geachtet werden muss, dass der lose neben dem Pressling lie gende Grat beim Abheben nicht auf den Pressling fällt oder auf das Holzrähmchen, auf das dieser ge legt werden soll. Auch ist das Arbeiten von Hand neben der Entgratvorrichtung nicht ungefährlich, ob gleich Schutzvorrichtungen angebracht werden. Ob gleich versucht worden ist, das Abnehmen von Falz- ziegeln an Revolverpressen zu automatisieren, ist eine befriedigende Lösung bisher nicht bekannt geworden, weil es nicht gelungen ist, Störungen durch die beim Entgraten abgeschnittenen Tonstreifen zu verhindern. Ein bekannter Vorschlag geht dahin, bei Falzzie- gelpressen den Pressling durch eine mit einer Saug vorrichtung in Verbindung stehende und den Press- ling ansaugende Abnehmeplatte abzuheben und zwi schen Schneiddrähten zum Putzen hindurchzuführen. Ein geschlossener Entgrate-Messerrahmen ist hier je doch nicht vorhanden. Mit dem Verfahren gemäss der Erfindung ge lingt es, die oben gekennzeichnete Aufgabe in befrie digender Weise zu lösen. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Pressling bei noch in Wirkstellung befindlicher, rah menartiger Entgratevorrichtung durch deren Rah menöffnung durchgezogen und erst danach die Rück führung der Entgratevorrichtung in ihre Ausgangs stellung eingeleitet wird. Bei diesem Arbeitsverfahren wird also der abgeschnittene Grat von der Entgrate vorrichtung an der Unterform des Presswerkzeuges solange fixiert, bis der Pressling aus dem Werkzeug herausgenommen und vor jeglicher Beschädigung durch den Grat in Sicherheit gebracht ist. Ein weite rer Vorteil des erfindungsgemässen Arbeitsverfahrens ist, dass nunmehr zwei Verfahrensschritte, nämlich das Entgraten und das Abheben, die bisher getrennt vorgenommen wurden und auch die Ursache für die Vergrösserung der Revolver-Trommeln und die Er- höhung ihrer Flächenzahl waren, zeitlich zusammen gelegt sind. Schliesslich ist ein Vorteil des Arbeits verfahrens, dass Beschädigungen der Presslinge beim Ausheben aus der Form, insbesondere durch Krumm werden, nunmehr vermieden werden. Während bis her bei Pressfalzziegeln mit einem Ausbringen von 90 bis 94 % allgemein gerechnet wird, leistet das erfindungsgemässe Verfahren etwa 97 bis 98 %. Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich in Verbindung mit bekannten und weitverbreiteten Pres- sen-Bauarten durchführen, insbesondere mit Exzen- ter-Revolverpressen, ebenso aber auch mit Schlitten pressen. Die erfindungsgemässe Presse zeichnet sich aus durch einen Entgrate-Messerrahmen, eine durch die Rahmenöffnung durchführbare Abhebevorrichtung für den Pressling und Steuervorrichtungen für den Entgrate-Messerrahmen und die Abhebevorrichtung, um beide in vorbestimmter zeitlicher Aufeinander folge zur Wirkung gelangen zu lassen. Das erfindungsgemässe Verfahren wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand des gezeichneten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemässen Presse näher erläutert. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 in schematischer Darstellung von der Seite gesehen die Entgrat- und Abhebevorrichtung an einer nur angedeuteten Revolver-Falzziegelpresse mit 8-seitiger Trommel ; Fig. 2 das Entgrat- und Abhebewerkzeug in Seitenansicht, teilweise geschnitten ; Fig. 3 eine Einzelheit am Abhebewerkzeug nach einem Schnitt II-II durch Fig. 2. Mit 10 ist das Pressengestell bezeichnet, mit 11 der Pressenstempel, mit 12 die Revolvertrommel ; 13 bezeichnet schematisch die Oberform, 14 die Unterformen des Werkzeuges. Es soll sich um ein Presswerkzeug für einen Falzziegel handeln. Am Pressengestell ist bei 15 der Hydrauhk-Arbeitszylin- der 16 schwenkbar gelagert. Der Schwenkbereich reicht von der in der Zeichnung veranschaulichten Arbeitsstellung bis zur Lotrechten 17, die der Abhe- bestellung auf ein (nicht dargestelltes) Transportband entspricht. Zum Schwenken des Arbeitszylinders 16 dient der Schwenkzylinder 18, der bei 19 am Ausleger 20 der Presse angelenkt ist, während seine Kolbenstange 21 bei 22 gelenkig mit einem Arm 16a des Arbeits zylinders 16 verbunden ist. Auf der Kolbenstange 23 des Arbeitszylinders 16 ist der Abhebekopf 24 befestigt; er trägt das Saugkissen 25 aus Schwamm gummi, dessen wirksame Oberfläche die Gegenform zur Oberfläche des Presslings besitzt. In der Kolben stange ist eine Längsbohrung 23a angebracht, die sich in der Kopfplatte 24 in Kanälen 24a fortsetzt, um Unterdruck in genügender Verteilung am Kissen zur Wirkung bringen zu können, so dass dieses in folge seiner Porosität eine möglichst gleichmässige Saugwirkung an allen Stellen seiner Oberfläche aus- üben kann. Die Kanäle 23a, 24a können auch dazu dienen, dem Kissen Druckluft zuzuführen, um das Lösen des Presslings beim Ablegen zu beschleunigen. Am Pressengestell 10 ist auf dem Winkelstück 26 der Kolben 29a einer Hydraulikvorrichtung 29 befestigt. Der zugehörige Hydraulikzylinder 29b ist mit dem Entgraterrahmen 27 verbunden. 29e be zeichnet die Druckölleitung, 29d die Rückölleitung. Diese Hydraulikanordnung hat die Aufgabe, die Ent- gratervorrichtung 27, 28 von der Unterform 14 ab zuheben, zu welchem Zweck Drucköl in den Zylin der 29b eingeleitet wird. Das Heranführen der Ent- gratervorrichtung 27, 28 an die Unterform 14 über nimmt der Abhebekopf 24. Durch auf der Zeichnung nicht dargestellte Mittel wird der Druckölstrom abge schaltet und das im Zylinder 29b befindliche Öl kann beim Heranführen der Entgratervorrichtung durch den Saugkopf 24 an die Unterform 14 durch die Rückölleitung gegen die Wirkung eines (nicht darge stellten) Rückschlagventiles abströmen. Die Vorrichtung arbeitet in der Weise, dass zu nächst die Werkzeughälften 13/14 einen Falzziegel herstellen, sodann die Trommel 12 um eine Teilung im Uhrzeigersinne weitergeschaltet wird und nun, während in der Form 13/14 ein neuer Ziegel ent steht, die Kolbenstange 23 im Arbeitszylinder 16 zur Trommel 12 vorgeschoben wird. Am Abhebekopf 24 sind an gegenüberliegenden Seiten als Mitnehmer bestimmte, mit Bewegungsspiel in Hubrichtung gela gerte, beiderends unter Federwirkung 31 stehende Wippen 30 (Fig. 3) angebracht, die den Entgrater- messerrahmen 27 entgegen der Wirkung des Rück- ölstromes über ein Rückschlagventil bei 1-2 atü zur Unterform 14 vorschieben, bis das Entgratermesser 28 zur Wirkung am Ziegel gelangt und den Grat durchschneidet. Unter Zusammendrücken der Wip- penfedern 31 bewegt sich der Saugkopf 24 samt dem Saugkissen 25 weiter auf die Unterform 14 zu, bis das Saugkissen 25 unter leichtem Druck auf der Oberfläche des (nicht dargestellten) Ziegels aufliegt. Saugluft ist bereits mit Früheinstellung eingeschaltet, und nach dem Antasten des Ziegels wird die Kol benstange 23 zurückgeführt. Dabei wird durch Um steuern des Ölstromes bewirkt, dass der Entgrater- rahmen 27 samt dem Messer 28 zunächst auf der Unterform 14 des Presswerkzeuges in Verzögerung sitzen bleibt und das Saugkissen 25 nebst dem Ziegel allein zurückgeht, d. h. den Ziegel durch den Messer rahmen durchholt. Im weiteren wird der Arbeitszylinder 16 vom Schwenkzylinder 18 von der Trommel 12 wegge schwenkt, bis zur lotrechten Stellung des Arbeitszy linders. Die Saugluft wird abgeschaltet, gegebenen falls Druckluft zugeführt, und der Pressling an ein die bekannten Rähmchen zur Ablage der Ziegel mit führendes Transportband abgegeben. Der Arbeitszy linder 16 wird dann vom Schwenkzylinder 18 wieder in die Bereitsschaftsstellung zurückgeführt,
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zum Herstellen gepresster Erzeug nisse aus Ton und keramischen Massen, insbesondere von Pressfalzziegeln, wobei der Pressling mittels einer rahmenartigen Schneidvorrichtung entgratet wird, da durch gekennzeichnet, dass der Pressling bei noch in Wirkstellung befindlicher Entgratevorrichtung durch deren Rahmenöffnung durchgezogen und erst danach die Rückführung der Entgratevorrichtung in ihre Ausgangsstellung eingeleitet wird.II. Presse zum Ausüben des Verfahrens nach Patentanspruch I, gekennzeichnet durch einen Ent- grate-Messerrahmen (27), eine durch die Rahmen öffnung durchführbare Abhebevorrichtung (24, 25) für den Pressling und Steuervorrichtungen für den Entgrate-Messerrahmen (27) und die Abhebevorrich- tung (24, 25), um beide in vorbestimmter zeitlicher Aufeinanderfolge zur Wirkung gelangen zu lassen. UNTERANSPRÜCHE 2.Presse nach Patentanspruch II, dadurch ge kennzeichnet, dass der Entgrate-Messerrahmen (27) mittels einer Hydraulikvorrichtung (29) am Pressen gestell (10) in Hubrichtung beweglich gelagert ist und an der Abhebevorrichtung (24, 25) Mitnehmer (30) für den Entgrate-Messerrahmen (27) vorgesehen sind. 3.Presse nach Patentanspruch 1I, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Abhebevorrichtung aus einem Saugkopf (24, 25) besteht, der an der Kolbenstange (23) eines hydraulischen Arbeitszylinders (16) be festigt ist, der hydraulisch in die Arbeitsstellung und in eine Ablegestellung schwenkbar ist. 4.Presse nach Patentanspruch 1I und Unteran spruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die durch den Arbeitszylinder (16) durchgeführte Kolbenstange (23) eine Bohrung (23a) für die Ableitung von Saugluft vom Saugkopf (24, 25) und zur Zuleitung von Druckluft zum Abstossen des Presslings aufweist, und dass Mittel vorgesehen sind, um die Umsteue rung selbsttätig zu bewirken. 1. Presse nach Patentanspruch 1I, gekennzeichnet durch selbsttätig wirkende Steuervorrichtungen für die Entgrate- und Abhebevorrichtung.
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