Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von KÏse.
Die Herstellung von Käse wird seit Jahrzehnten mit sozusagen unveränderten Metho- den vorgenommen, derart, dass im Laufe der Herstellung viele Operationen mit einer langsamen Handarbeit erledigt werden. In dieser Weise ist die Herstellung von Käse verhält nismässig langsam und teuer. Vorliegende Er finclnny bezweclit die Mechanisierung und Ra tionalisierung der Käseherstellung, insbesondere bei den harten und halbharten Käsesorten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Käse, bei welchem der in einem Behälter enthaltenen Milch die zur Fällung und Käsereifung notigen Produkte zugesetzt werden und das ausgefällte Käse- otfí vermittels im Behälter angeordneter Organe unterteilt wird. Ferner betrifft die Er findung eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Käsebruch und die Molle, wenigstens teilweise, von dem ge nannten Behälter in ein an diesem losbar be festigtes Gefäss abgelassen werden, worauf man das Käsematerial im Gefäss sich setzen lässt und sodann die überflüssige Menge der Molle ablässt.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung zur Durchf hrung dieses Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter unten koniseh ausgebildet ist und die auf einer senkrechten, umlaufenden Welle angeordneten Messer derart ausgebildet sind, dass sie während ihrer Drehbewegung den Inhalt des Behälters mit Ausnahme des im erwähnten konischen Unterteil untergebrachten durch- arbeiten, wobei zur gleichzeitigen Bearbeitung des in diesem Unterteil befindlichen KÏsematerials auf der senkrechten mittleren Welle ebenfalls Messer und Mischorgane angeordnet sind.
Die zur Fällung und Käsereifung notwendigen Produkte sind bekanntlich in erster Linie gewisse Bakterien und Lab. Gewöhnlich befindet sich das lösbar an dem Behälter be festigte Gefäss unterhalb dem ersteren, und das Käsegut (Käsebruch und Molke) wird ge wöhnlich durch Entfernung des Bodens des Behälters in das Gefäss abgelassen. Die Organe zur Unterteilung des ausgefÏllten KÏsegutes sind vorzugsweise motorisch angetriebene Misch-und Schneidvorrichtungen (Messer).
In der beiliegenden Zeichnnng ist eine beispielsweise gewählte Ausführungsform der Einrichtung zur Durchführung des erfin dungsgemässen Verfahrens dargestellt.
Fig. 1 ist ein senkrechter Längsschnitt der zum Dicklegen der Milch und zum Brechen des Gerinnsels geeigneten Vorrichtung.
In Fig. 2 ist die zum Vorpressen des Bruches bestimmte Vorrichtung schematisch dar gestellt, wnd die Fig. 3 und 4 sind zwei Ansichten eines Bestandteils.
Fig. 5 stellt eine Vorrichtung schematiseh dar, die zum Herausheben des gepressten Käsegutes vom Gefäss und zum Zerschneiden des Käsegutes bestimmt ist.
In Fig. 1 ist der zur Aufnahme der nöti- gen Milchmenge bestimmte Behälter mit 1 bezeichnet. Dieser Behälter ist bei der dargestellten Ausführungsform ein grosses, zum Beispiel 5000 Liter Milch aufnehmendes, zylindrisches Gefäss mit einem konischen Unterteil.
Der Behälter 1 ist doppelwandig, und die Innenwand la wird zum Beispiel aus Metall- bleeh hergestellt, wobei die Aussenwand lb aus einem wärmeisolierenden Material oder ebenfalls aus Metall mit einem isolierenden Belag besteht. Zwischen den zwei WÏnden ist unten im konisehen Teil eine Dampfrohrsehlange 2 angeordnet, in welche aus einer beliebigen, nicht dargestellten Quelle Dampf eingelassen werden kann, um den Behälter und die Milch zu erwärmen. Falls die Milch auch abgek hlt werden soll, so kann zwischen die zwei Wände auch Wasser oder ein anderes K hlmittel eingelassen werden. Oben ist der Behälter durch einen Deckel 3 geschlossen, welcher leicht abgenommen und wieder aufmontiert werden kann.
Dieser Deckel besitzt eine abschlie¯bare Íffnung 3α f r das Handhaben der innern Teile, die öffnung ist aber in der Zeichnung nicht dargestellt, sondern nur durch einen Pfeil angedeutet. Durch diese öffnung können die später zu beschreibenden Misch- und Schneidvorrichtungen vom Behälter entfernt und sodann zurückgesetzt werden.
Am Oberteil des Behälters ist ein Träger 4 befestigt, in welchem eine senkrechte Welle 5 angeordnet ist. Diese Welle ist im Mittelteil des Behälters 1 zum Antreiben der Misch-und Schneidvorrichtungen bestimmt, die folgendermassen arbeiten :
Der am Oberteil des Behälters angeordnete Elektromotor 6 oder eine andere Kraftquelle treibt mit Hilfe eines Wechselgetriebes die waagreehte Welle 6a an, die mit einem Schnek- kenradantrieb die senkreehte Welle 5 in Drehung versetzt. Diese Welle 5 trägt oben einen Lagerkörper 7, in welchem zwei waag- rechte Wellen 8,8'gelagert sind, die z. B. mit Hilfe eines Kegelradantriebes mit der Welle 5 verbunden ist.
An den Enden der Wellem 8, 8' ist je eine senkreehte Welle 9 bzw. 10 angeordnet, die durch die Wellen 8, 8'angetrieben werden. An der Welle 3 sind zwei propeller schraubenartige Mischorgane 11 befestigt, und auf der Welle 10 ist ein reehteckiger, aber unten dreieekförmiger Rahmen 17 angeordnet.
An der einen Seite dieses Rahmens sind senk- reehte und an der andern Seite waagrechte Messer 16 bzw. 15 angeordnet, die vorzugs- weise aus rostfreien, sehmalen und an beiden Kanten seharfen Stahlbandern bestehen. Das Gerinnsel wird durch diese Messer geschnitten.
Auf der Welle 10 sind zwei propellerartige Mischorgane 12 angeordnet, die den Rahmen 17 spannen und verstärken. Diese Mischorgane 12 sind an der einen Seite zwischen zwei waagrechten Messern angeordnet, an der andern Seite werden die senkrechten Messer durch Locher der Mischorgane geführt.
Am Unterteil der Welle 5 ist ein fünfeeki- ger Rahmen 43 befestigt, der mit seiner Form sich an den Rahmen 17 sowie an den Behälter anschliesst. Der Rahmen 43 ist durch einen Träger 46 auf die Wand la abgestützt. In diesem Rahmen sind ebenfalls waagrechte Mes- ser 44 und senkrechte Messer 45 angeordnet sowie am Unterteil der Welle ein Aliseh- organ 47.
Der Lagerkörper 7 kann sieh auf nicht näher dargestellte Weise um die senkrechte Welle 5 drehen.
Die Bestandteile bewegen sich folgender- massen : Die Welle 6α des Alotors 6 treibt die Welle 5, so dass die am Unterteil dieser Welle angeordneten Messer und Misehorgane in Drehung versetzt werden. Diese Welle dreht die waagrechten Wellen 8,8', die ihrerseits die zwei seitlichen senkrechten Wellen 9,10 antreiben, so dass die Mischorgane 11 und 12 sowie die Messer 15 und 16 sich ebenfalls bewegen. Dabei wird auch der Lagerkörper 7 langsam gedreht, so dass die senkrechten Wellen 9 und 10 eine Umlaufbewegungum die mittlere Welle ausführen.
Die beschriebene Nlisch und Sehneidvor- rieht. llng, insbesondere die Welle 5 und die auf dieser vorhandenen Miscli-und Sehneid- organe sind leicht zu entfernen, da es bei der Herstellung von versehiedenen Käsesorten nötig sein kann, versehiedene derartige Organe anzuwenden. Es ist möglich, dass sämtliche beschriebenen Zlilch und Sehneidorgane nötig sind, oder aber nur ein Teil derselben. Ferner kann man gegebenenfalls weniger Messer und melr Mischorgane anwenden, in welchem Falle an Stelle der die Messer tragenden Welle eine mit Mischorganen versehene Welle eingesetzt werden kann.
Die Wellen werden bei der erwähnten Íffnung 3a des Deckels aus- und einmontiert. Es kann noeh vorteilhaft sein, die Mischorgane an den Wellen verschiebbar, also einstellbar anzuordnen.
An dem Unterteil der Einrichtung ist ein Kanal 48 zum Abführen der Molke angeord- net, in welchen ein senkrechtes Rohr 49 zum Ablassen der Molke mündet. An dieses Rohr schliessen sich die Hähne 18 und 19 an, welche an der Seite des Behälters 1 angeordnet sind.
Die Molke kann vom Unterteil des Behälters 1 aueh durch das Rohr 21 abgeführt werden.
Im Unterteil des Behälters, also an dem koni schen Teil, ist noch ein Hahn 20 zur Prüfung des geronnenen Materials und eine Ausbuchtung vorhanden, welche einen kleinen Teil der im Behälter 1 befindlichen 3Iilehmenge enthält, um den Säuregrad in an sich bekannter Weise zu bestimmen. Die Ausbuchtung ist mit einem Einlassventil 30 und mit einem automa- tischen Milchabnehmer 31 versehen, der bei jeder Betätigung eine im voraus bestimmte menue, zum Beispiel 50 cm3, Milch auslϯt.
Neben der Ausbuchtung ist ein nicht dargestelltes Thermometer angeordnet, das leicht aus-und einmontiert werden kann.
Es ist wichtig, dass die Ausbuchtung in der Wand des Behälters 1 vorgesehen ist und die Milch mit Hilfe zweier von aussen betätigter Ventile in diese Ausbuchtung ein-und von derselben ausgelassen wird.
Der Behälter 1 ist unten durch eine Platte 39 abgesperrt, die in einer nicht dargestellten Führung bewegt werden, also aus der Sperrlage gezogen werden kann, zu welchem Zwecke diese Platte mit einer Schraube 39a und einem Handrad 39b zusammenarbeitet. Unterhalb dieser Bodenplatte ist ein nach unten sich erweiternder konischer Teil 13 angeordnet, an dessen Flansch ein leicht zu entfernendes unteres Gefäss 33 befestigt ist. Dieses Gefäss wird mit Hilfe von Klauen 32 und mit Schrauben oder beliebigen andern Mitteln dichtend an dem konischen Teil 13 befestigt. Das Gefäss 33 ist doppelwandig, und zwischen der äussern Wand 35 und der Innenwand 36 sind Rippen 37 vorgesehen.
Mit Hilfe eines Hahns 34 kann die Flüssigkeit aus dem Raume zwischen den beiden Wänden abgelassen werden, da das Rohr dieses Hahns mit dem bereits erwÏhnten Kanal 48 in Zusammenhang steht. Die Innenwand 36 ist zum Beispiel aus rostfreiem Stahl gelocht, also mit kleinen Bohrungen versehen, ausgeführt. Die Form des Gefässes 33 hängt von der Form des herzustellenden Käses ab, also falls rmde, grosse Emmentaler Käse- stüeke oder andere derartige Käsesorten herzustellen sind, so ist dieses Gefäss zylindrisch, und falls im Grundriss quadratische KÏsestüeke, zum Beispiel Blockkäse, hergestellt werden soll, so ist auch das Gefäss 33 im Grundriss quadratisch.
Das Gefäss 33 kann in Stücke zerlegt werden, die Innenwand und die Rippen 37 k¯nnen von der Aussenwand herausgenommen werden.
Ein im Grundriss quadratisches Gefäss 33 wird auch dann benützt, wenn kleinere harte Käsestücke oder halbharte Käsestücke beliebiger Form hergestellt werden sollen. Das vorgepresste Käsegut kann mit Hilfe der weiter unten beschriebenen Schneidvorrichtung auf die gewünschte Grosse und auf das gewünschte Gewicht zerschnitten werden.
Um ein im Grundriss quadratisches Gefäss 33 auf den runden Unterteil 13 leicht befesti- gen zu können, ist an diesem eine quadratische Metallplatte 14 angebracht, die mit einer grossen mittleren Öffnung versehen ist. Ein Gefäss 33 mit viereckigem Querschnitt wird nicht direkt am Konus 13, sondern an der Platte 14 befestigt.
Im Gefäss 33 ist oben ein Auslassventil 22 und unten ein doppelter Boden angeordnet, dessen obere Platte 38 gelocht und die untere Platte 38a vollwandig ausgeführt ist. Zwischen den beiden Bodenplatten sind zur Sicherung des Zwischenraumes Rippen vorgesehen. Der Boden ist im Gefäss nicht fixiert, sondern kann kolbenartig entlang der Gefässwand bewegt werden, damit der im GefÏ enthaltene KÏse mit Hilfe dieses Bodens herausgedrüekt werden kann, was weiter unten besehrieben wird.
In der Lage gemäss Fig. 1 kann der Boden nicht bewegt werden, da derselbe durch die Klauen 27 an dem eingebördelten Teil der Aussenwand 35 befestigt ist.
Am Unterteil des Gefässes 33 sind Rollen 50 vorgesehen, mittels welcher das GefÏ auf dem Boden, oder vorzugsweise auf nicht dargestellten Schienen bewegt werden kann.
Das Niveau der in den Behälter 1 gefüllten Milch wird mit Hilfe eines Schwimmers 52 gemessen, dessen Lage an einem aussen angeordneten Band oder Draht festgestellt werden kann. Eventuell kann ausser diesem Schwim- mer auch noeh ein Fenster zur Beobachtung der Fl ssigkeitsoberflÏche vorgesehen sein.
In Fig. 2 ist die Pressvorrichtung dargestellt, mit welcher das Gut im Gefϯ 33 gepresst wird. Zu diesem Zweeke wird das Gefäss vom obern Behälter gelost und in die Pre¯vorrichtung geschoben. Der Kanal 48 endet im Boden der Pressvorrichtung, und nach der Überführung des Gefässes 33 in die Pressvorrichtung gelangt das Rohr 34a genau oberhalb dem Ende des Kanals 48 zu stehen. In dieser Lage steht das Gefäss unterhalb einer Pressplatte 23, deren Form genau dem Quer- schnitt des Innenraumes des Gefässes entspricht, kann also sieh in diesem kolbenartig bewegen. Die Pressplatte besitzt eine Kolbenstange 25a, an welcher sie loubar befestigt ist.
Die LÏnge der Stange 23a kann einstellbar sein.
Die Pressstange 23a steht mit seiner hy draulischen oder andern Presse 51 in Verbindung, die eine nach unten zu gerichtete und zwischen weiten Grenzen einstellbare Kraft ausübt.
Eine mit einem Zeiger versehene Stange 26 ist an der Kolbenstange 23a befestigt, derart, dass die Grosse der Verschiebung der Press- platte 23 mit Hilfe einer an der Seite des Gefässes 33 loubar befestigten Messstange 25 ab- gelesen werden kann. Ein Teil der Stange 25 ist in grösserem Ma¯stab in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Diese Stange besteht bei der be sehriebenen Ausführungsform aus zwei aneinander befestigten Flacheisen 25α welche An- schlagzungen 256 umschliessen. Diese Zungen können voneinander unabhängig hin und her bewegt, also senkrecht zur LÏngsrichtung der Stange 25 verschoben werden.
Die Pressplatte 23 ist doppelwandig. und die untere Platte ist geloeht, damit im Laufe des Pressvorganges die Molke zwischen den beiden Platten abfliessen kann. Vom Zwischenraum der Pressplatte gelangt die Molke durch die geloehte Wand 36, entlang der Rippen 37 in das Ablassrohr 34a. AN ährend des Pressvor- ganges ist der Boden mit Hilfe einer Stütze 24 gehaltert, damit der Boden verhältnismässig schwaeh, also leicht ausgeführt werden kann.
Die Stütze 24 ist im Boden der Einrichtung befestigt.
Naeh dem Beendigen des Pressvorganges wird das Gefäss 33 weiter befördert in die Vorrichtung zum Schneiden und Weiterfiihren des Käsematerials (Fig. 5). Im Boden der Eiii- richtung ist eine pnenmatiseh betriebene Vorrichtung zum Herausheben des KÏsematerials angeordnet, die wie folgt aufgebaut ist :
Der Luftbehälter 28, in welchen die Luft mit Hilfe einer durch den Motor 53 angetrie- benen Pumpe 54 gedrüekt wird ; die Leitung 55, die die Druekluft zu einem Kolben 56 führt, der durch ein einerseits gesehlossenes Rohr gebildet ist, das sich in einer Fiihrung 57 bewegen kann ;
der Wagen 29, der oberhalb der Kante des Gefässes 33 sich befindet und mit Hilfe eines nicht dargestellten Kolbens in einer waagrechten Ebene hin und her bewegt werden kann ; diesem Kolben wird die Druekluft (mit Hilfe z. B. 2 bis 3 atm.
Überdruck) vom Gefäss 28 durch ein Rohr 58 zugeführt ; die Steuervorrichtung 59, die mit Hilfe von zwei Anschlägen 60 des Wagens 29 und durch die Zungen 26b betätigt wird. Diese Steuervorrichtung ist derart aufgebaut, dass die Druekluft entsprechend gesteuert, also in der einen Endlage des Wagens zu der einen Seite des Kolbens geführt wird, wobei gleich- zeitig die andere Seite des Kolbens mit der Aul, enluft in Verbindung gebracht wird ;
in dieser Weise wird der Kolben und dadurch auch der Wagen 29 in der einen Richtung in Bewegung gesetzt, und nach dem Erreichen der andern Endlage wird die andere Seite des Kolbens durch die Druckluft beaufsehlagt und die gegenüberliegende Seite mit der Aussenluft in Verbindung gebracht ; der Wagen bewegt sich also in der entgegengesetzten Rielitung.
Diese Steuervorrichtung 59 besitzt einen zylindrischen Drehschieber, der mit Hilfe seiner Kanäle die Luftwege öffnet und sehliesst.
Diese Steuervorrichtung wird in den beiden Endlagen des Wagens mit Hilfe der beiden Anschläge 60 sowie durch einen verm. ittels der % ungen 25b bewegten Arm 70 und durch das Gestänge 69 betätigt.
Unterhalb des Wagens ist ein endloses Forderband 61, und vorn ist am Wagen ein waagrecht liegendes Messer angeordnet, das mit dem Wagen verbunden ist, sich also mit diesem zusammen bewegt, doch kann dieses Messer in bezug zum Wagen in der Querrichtung hin und her bewegt werden. Das Messer wird mit einem Zahnrad 41 vermittels eines nicht dargestellten exzentrischen Bolzens angetrieben. Das Zahnrad 41 ist auf dem Wagen 29 gelagert, und während der Bewegung des Wagens rollt dieses Zahnrad auf der Zahnstange 69 ab. Während der Bewegung des Wagens wird also das Zahnrad 41 beständig gedreht, und dementsprechend wird aueh das Messer ununterbrochen hin und her bewegt.
Über dem Messer 40 sind die senkrecht oder vorzugsweise etwas geneigt angeordneten Messer'63 am Wagen 29 befestigt, und hinter diesem Messer ist eine Anschlagplatte 42 vorgesehen, die mit einer automatischen Vorrich- tung derart verbunden ist, dass sie bei der Vorwärtsbewegung des Wagens sich in der untern Lage befindet, doch bei der Rückbewe- gung des Wagens oben, also in der gestrichelt dargestellten Lage sich befindet. Zu diesem Zweck kann man zum Beispiel die Anschlagplatte 42 auf einem Draht aufhängen und ihre Senkung sowie ihr Aufziehen mit Hilfe des einen Anschlages 60 vornehmen.
Bei der obern Kante des Gefässes 33 sind waagrechte, aus-und einmontierbare Messer 64 vorhanden, deren Schneidkante unten liegt.
Bei einem quadratischen Gefäss 33 über brüeken diese Messer die Entfernung der beiden gegenüberliegenden Kanten des'Gefässes und dienen zum Zerschneiden des Käsemate- rials. Jedes Messer 64 liegt in einer Ebene, die senkrecht zur Ebene eines Messers 63 verläuft.
Zum Behälter 28 gehört ein Manometer 65, und der Leitung 55 ist ein Hauptverschluss- ventil 66 und ein Auslassventil für die Luft zugeordnet. Die Geschwindigkeit von pneumatisch bewegten Teilen dieser Ventile kann mit Hilfe eines Versehliessorganes 71 geregelt werden.
Einen wichtigen Teil der Einrichtung bilden noch die beiden, zur Befestigung der bereits erwähnten Messstange 25 dienenden Trä- ger 67, die an den Enden des rohrartigen Kolbens 56 angeordnet sind. Die Stange 25 wird nach dem Vorpressen des Käsegutes von der Lage gemäss Fig. 2 in die Lage nach Fig. 5 getragen, also in der Sclineidvorrichtung befestigt, wo diese Stange das Auspressen des Käsegutes aus dem Gefäss 33 in der weiter unten angegebenen Weise regelt. Diese Anschläge oder Zungen 25b der Stange 25 arbeiten mit einem Begrenzungsanschlag 68 zusammen, der vom Wagen 29 gesteuert wird.
Dieser Begrenzungsanschlag wird in einer Führung derart hin und her bewegt, dass er in der linken Endstellung sich in der Bahn der Anschläge 25b befindet, wogegen in seiner rechten Endstellung die, Zungen frei neben dem Anschlag 68 vorbeibewegt werden kön- nen. Zur Steuerung des Anschlages 68 dienen Hebel, Stossstangen, DrÏhte und andere an sich bekannte Elemente, die mit einem am Wagen 29 angeordneten Anschlag oder derglei- chen derart betätigt werden, dass, wenn der Wagen die rechte, also rüekwärtige Endlage erreicht, der Anschlag 68 durch einen Vorsprung 70a für eine liurze Zeit zurückgezogen wird, so dass dieser Anschlag die Zunge 256 loslässt.
Ein der herzustellenden Käsesorte entsprechendes Gefäss 33, das bei der Herstellung von Emmentaler Käse und anderer, grosser, runder Käsestüeke zylindrisch, für andere Käsesorten prismatisch ausgebildet ist, wird gemäss Fig. 1 mit den Klauen 32 am Konus 13 befestigt.
Der Schwimmer 52 wird in den Behälter 1 heruntergelassen und letzterer sowie der Schwimmer mit Hilfe von in den Behälter eingelassenen Dampf sterilisiert. Dann wird der Behälter mit Milch gefüllt und die Menge der Milch bzw. dieLage derFlüssigkeitsoberfläehe wird mit Hilfe des Drahtes des Schwimmers 52 an der Aussenseite des Behälters beobachtet.
Nach dem Eingiessen der gewünschten Milch- menge wird dieselbe mit der Rohrschlange 2 auf die Temperatur des Gerinnens der Milch erwärmt, und sodann werden die zur Fällung und Käsereifung nötigen Produkte zugegeben.
Das Gerinne wird im BehÏlter in einer der herzustellenden Käsesorte entsprechenden Weise gebrochen. Zu diesem Zweeke werden die Misch-und Schneidorgane vom Elektromotor 6 angetrieben. Da die Welle 10 um die Welle 5 eine Umlaufbewegung ausführt, können die auf dieser Welle angeordneten Messer den ganzen Inhalt des Behälters brechen, doch mit Ausnahme des Gutes im untern konischen Teil, welches jedoch gleichzeitig mit Hilfe der Welle 5 gebrochen wird. Die waagrechten und senkrechten Messer sowie die Misehorgane können ausgetauscht werden.
In dieser Weise kann auf einmal 1 eine sehr grosse Milchmenge aufgearbeitet werden, wobei das Verfahren schnell und einfach, mit wenig Handarbeit durchgeführt werden kann. Dabei wird das Verfahren in einem geschlossenen System durchgeführt, die Herstellung des Käses ist also rein und geht praktisch ohne jedwede Gefahr einer Infektion vor sich.
Durch die maschinelle Bearbeitung ist eine gleichmϯige und gute Qualität des Käses gesichert.
Nach der weiteren, an sieh bekannten Behandlung des Käsegutes wird in das untere Gefäss 33 Dampf eingelassen, um dieses Gefäss zu sterilisieren, worauf die Bodenplatte 39 vermittels des Handrades 33b weggezogen und dadurch ein grosser Teil der Molke mit dem Käsegut in das Gefäss 33 heruntergelassen wird. Das Gut wird zwecks Reifens stehengelassen, worauf der Käse sieh im Gefäss 33 setzt. Nun werden die HÏhne 18 und 19 ge öffnet, damit die Molke vom Behälter l durch das Rohr 49 in den Kanal 48 fliesst. Durch den Haiin 20 wird ein wenig Flüssigkeit abgelassen und geprüft, um festzustellen, ob die Molke kein Käsematerial mehr enthält.
In diesem Falle kann die Molke durch die Lei tung 21 auch vom untern Teil des Behälters 1 herausgelassen werden, da das ganze Käse- material sich im Gefäss 33 gesetzt hat. In dieser Weise kann die Molke der verhältnismässig grossen Menge, z. B. 5000 oder 6000 Liter der aufgearbeiteten Milch innerhalb von wenigen Minuten, leieht und vollständig weggeführt werden. Eine kleinere Molkenmenge ist nur im untern Gefäss vorhanden, aber auch von dieser Flüssigkeitsmenge wird ein Teil durch den Hahn 34 abgelassen.
Da das Käsegut mit Molke bedeekt sein mu¯, wird durch den Hahn 34 die Flüssigkeit nur so lange in den Kanal 48 herabgelassen, bis bei dem obern kleinen Kontrollventil 22 schon keine Molke herausgelassen werden kann ; die Fl ssigkeitsober fläehe wird also kaum unterhalb des Ventils 22 gesenkt.
Das Gefäss 33 wird vom Behälter 1 gelöst und mit dem Käsegut und der dieses bedeckenden Molke auf Rollen 50 versehoben, und zwar gemäss der Zeichnung nach reehts, damit dieses Gefäss in die Lage gemäss Fig. 2 gelangt.
Nach der Verschiebung kommt das Rohr 34a auf das Ende des Kanals 48 zu liegen.
Zweeks Vorpressung wird die Pressplatte 3 auf das Käsegut gelegt und gepresst. Die untere Platte ist gelocht ; falls also die Pre¯platte langsam nach unten bewegt wird, gelangt die Molke zwischen die beiden Platten und fliesst sodann durch die gelochte Innen wand 36 des Gefässes zwischen die beiden Wände. Vor dem Beginnen des Pressens wird der Boden 38 des Gefässes mit der einstellbaren Stütze 24 unten gehaltert.
Das Pressen wird so lange durchgeführt, bis das Käsegut, zusammengedrückt werden kann, und wenn sich der Zeiger der Stange 26 fast nicht mehr bewegt, wird das Pressen eingestellt. Mit Hilfe der Messstange 25 wird die Hohe des Käsegutes bei dem erwähnten Zeiger abgelassen und diese Höhe, also die Entfernung zwischen dem Boden 38 und der PreLplatte'3, mit der Anzahl der herzustel lenden Käseschichten dividiert. Nun wird an jenen Stellen, wo das Käsegut in waagrechten Hbenen geschnitten werden soll,umKäse- stüeke herzustellen, eine Zunge 256 herausgeschoben.
Bei der Herstellung von Emmentaler Käse oder anderer grosser Käsestücke wird das VIa- terial nur entlang von horizontalen Ebenen gesehnitten, deren Entfernung voneinander der Dicke der herzustellenden Stüeke ent sprielit ; bei andern Käsesorten wird das Ma- terial. auch entlang senkrechter Ebenen in klei nere Stüeke zerteilt. In dieser Weise können die kleineren Stüeke gewünschter Form und gewünschten Gewichtes hergestellt werden.
Am Ende des Pressvorganges wird das untere Ventil 34 geöffnet und die ganze Molken- menge abgelassen, sodann wird die Pressplatte angehoben und das Gefäss weiter in die Schneidvorrichtung gefördert Hier gelangt die Bodenplatte über den Kolben 56, und um zu erreichen, dass diese Platte gehoben werden kann, werden die Klauen 27 gelöst.
Wenn das Anheben des Bodens beginnt, kann der Kolben 56 sich so lange nach oben bewegen, bis die erste, also oberste ausgescho- bene Zunge 25b den Anschlag 68 erreicht, Die Stange 25 wurde nämlieh bei den Trägern 67 am rohrförmiben Kolben befestigt ; diese Stange wird also zusammen mit dem Kolben gehoben, bis diese Bewegung durch die Zunge 25b begrenzt wird. Hierdurch wird erreicht, dass oben, also bei der Oberkante des Gefässes 33, das Käsematerial sich heraushebt und die Dicke der herausgeschobenen Käsemenge der Entfernung der obersten ausgesehobenen Zunge 25 der Oberfläche des vorgepressten Käseblockes entsprieht.
Während des Anhebens wird das Käsematerial bei der Kante des Gefässes durch die Messer 64 geschnitten.
Diese eingeschnittene Käsesehicht wird jetzt unmittelbar bei der Oberkante des Gefässes in einer waagrechten Ebene abgeschnitten, zu welchem Zweeke bei der Beendigung der Hebe- bewegung, also unmittelbar vor dem Ausstossen der obersten herausragenden Zunge 25b bei dem Anschlag 68, diese Zunge erst an einem Arm 70 anschlägt, der hierdurch verdreht wird und seinerseits mit Hilfe des Gestänges 69 die Steuerung 59 verstellt. Die Druckluft wird durch die Leitung 58 hinter den Kolben des Wagens 29 geführt, und als das Anheben des Käsegutes beendet ist, also wenn der Kolben 56 stehenbleibt, wird der Wagen 29 nach links in Bewegung versetzt.
Das Messer 40 dringt in das Käsegut, und da in der Richtung seiner Sehneidkante durch das Zahnrad 41 schnell hin und her bewegt wird, wird das Käsegut leicht zerschnitten.
In dieser Weise kann der KÏse in lÏngliche Stücke geschnitten werden, und wenn kleinere, würfelformige Stücke gewünscht werden, benützt man auch die schiefen Messer 63, die das Material entlang senkrechter Ebenen zerkleinern.
Wenn der Wagen seine linke Endstellung erreicht hat,. stösst der hintere Arm 60 an die Steuerung 59, worauf diese derart verdreht wird, dass die Druekluft jetzt den Wagen zur ckbewegt. Während dieser Rüekbewegung des Wagens nimmt der Wagen die zerschnit- tenen Käsestüeke mit sich, und bevor er die r ckwÏrtige (rechte) Endstellung erreicht hat, wird die Steuerung 59 durch den andern Arm 60 wieder betätigt, und zwar derart, dass das weitere Einetrömen der Druckluft eingestellt und der Wagen zum Anhalten gebracht wird.
Vor dem Stehenbleiben des Wagens wird aber der Arm 70 mit Hilfe des Gestänges 69 verdreht, so dass auch der Vorsprung 70a verdreht wird. Dieser Vorsprung zieht den Anschlag 68 zur ck, lässt diesen Anschlag sodann los, so dass derselbe unter Federwirkung sogleich in die dargestellte Lage zurüekspringt.
Inzwischen, also wahrend der erwähnten Be wegung des Anschlages 68, wurde der Kolben 56 nicht gehalten, so dass die Druckluft diesen Kolben wieder nach oben bewegen konnte, wodurch eine gewisse Menge des Käsegutes oben aus dem Gefäss 33 herausgedrüekt wird. Diese Hebebewegungdauertso lange, bis die nÏchstfolgende, also von oben die zweite, herausge- schobene Zunge 25b auf den Anschlag 68 stosst, worauf der Kolben 56 wieder stehen bleibt.
Es wurde also eine ebenso dicke Käsesehicht bei der Oberkante des Gefässes wie zuerst her ausgedrüekt, und diese Schicht ist ebenfalls schon durch die Messer 64 eingeschnitten. Im letzten Augenblick der Hebebewegung wird die Steuerung 59, wie schon beschrieben wurde, durch die Zunge 256 verdreht, wodurch der Wagen 29 nach vorn in Bewegung gesetzt wird, worauf der beschriebene Vorgang sich wiederholt.
In dieser Weise kann man schnell und leicht mit wenig Arbeitsaufwand den Käse genau in der gew nschten Weise zerkleinern.
Falls grosse Käsestücke herzustellen sind (Em- mentaler KÏse), werden die Messer 63 und 64 nicht benutzt.
Bei der Rückbewegung des Wagens wird im letzten Augenblick, mit Hilfe eines Anschlages, die Platte 42 in ihre untere Stellung gebraeht, so dass bei der Vorwärtsbewegung des Wagens die auf dem Wagen liegenden Käsestüeke zu dieser Platte 42 gedrückt und vom Wagen abgeschoben werden. Derart fallen die Käsestüeke auf das Förderband 61, welches die KÏsest cke zur weiteren Bearbeitung, also zur Vornahme der weiteren an sich bekannten Operationen weiter befordert. Im ersten Augenblick der Rüekbewegung des Wagens wird die Platte 42 wieder angehoben.
Von den harten Käsesorten, zum Beispiel Emmentaler Käse, konnte man bisher auf einmal immer nur ein Stück herstellen. Durch das beschriebene Verfahren wird es ermöglicht, schnell und leieht aus einer grossen Milchmenge in einem Arbeitsgang mehrere, zum Beispiel vier oder fünf gro¯e und harte KÏsest cke herzustellen.
Zur Erzielung guter Resultate ist es wiehtig, dass der obere BehÏlter 1 wesentlich gr¯¯er ist als der untere Behälter 33 und die beiden Behälter durch einen konischen Teil miteinan- der verbunden sind ; die Molke und das Gerinne gelangt also entlang schrÏger WÏnde vom obern Behälter in den untern, und auch das Setzen des ausgefällten Käsematerials, also das langsame Sinken vom Behälter 1 in das GefÏ 33, geht leieht vor sieh. Ferner ist es wichtig, dass das Durehfliessen der Flüssigkeit und das Setzen des Käsematerials durch eine grosse und freie untere Öffnung vor sich geht, die vorzugsweise durch das Wegziehen des Bodens 39 entsteht.
Ferner ist es noch wichtig, das Vorpressen des Käsematerials derart vor- zunehmen, dass es mit Alolke bedeekt ist, da in dieser Weise unerwünschte Locher im Käse- material nicht vorkommen. Derart kann also ein Käse mit gleichmϯigen, kleinen L¯chern hergestellt werden, was fiir die gute Qualität, insbesondere bei Emmentaler Käse, von Wich- tigkeit ist.
Das Zersehneiden des Käsematerials ist vollständig automatiseli und geht sehr schnell vor sieh, derart, da¯ 5 bis 6 Stüek grosse harte Käsestüeke in 15 bis 20 Sekunden leicht hergestellt und weggefordert werden können, aber auch von andern, zum Beispiel halbhar ten,Käsesortenkönnen 500 bis 600 kg inner- halb von einigen Minuten leicht zerkleinert und zur weiteren Verarbeitung weggefordert werden. Die Geschwindigkeit der Arbeit kann mit Hilfe des Regelorganes 71 (Fig. 5) zwisehen weiten Grenzen leicht geregelt werden.
Die endgültige Form wird den zerschnit- tenen Käsestüeken durch ein nachträgliches Pressen gegeben. Die durch das Forderband 61 abgeführten Stiieke werden also in einer nicht dargestellten Presse weiter bearbeitet.
Eine Schneidvorrichtung gemäss Fig. 5 kann auch mehrere Milehbehälter und Pre¯ vorriehtungen (Fig. 1 und 2) bedienen, obzwar mit Hilfe eines Behälters 1 täglich etwa 20 000 bis 40 000 Liter Milch aufgearbeitet werden können.
Um zu vermeiden, dass das Messer die abzuschneidende Schicht wegsehiebt, kann man diese mit Hilfe eines Winkels 72 (Fig. 5) abstützen ; falls die Gefahr besteht, dass die bei der Oberkante des Geignes 33 nach oben hinausgedrüekte Materialschicht nach den Seiten abfliesst, kann man von oben her einen Rahmen auf das Käsematerial schiebem, der diese Schicht an den Seiten zusammenhält.