<B>Verfahren zur Herstellung eines neuen</B> Phenoxyacetamidins. Das vorliegende Patent betrifft ein Ver fahren zur Herstellung eines neuen Phenoxy- acetamidins, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man Ammoniak bzw. ein Ammonsalz mit einer den Rest
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abgebenden Verbindung zum 2-Methyl-phen- oxy-acetamidin umsetzt.
Als Ausgangsstoffe kommen die Imido- äther oder Thioimidoäther, das Thioamid, Amid oder Nitril der 2-1Vlethyl-plienoxy-essig- säure in Betracht. Die genannten Imido- oder Thioimidoäther setzt man vorzugsweise in Form ihrer Salze mit Ammoniak oder aber als freie Basen mit Salzen von Ammoniak um. Auch das Nitril wird vorteilhaft mit Sal zen von Ammoniak in Reaktion gebracht.
Die Umsetzung lässt sich in An- oder Abwesenheit von Verdünnungsmitteln undioder Kondensa tionsmitteln bei niederer oder höherer Tempe ratur und verschiedenem Druck vornehmen.
Verschiedene der genannten Säurederi vate der 2-Methyl-phenoxy-essigsäure lassen sich nach üblichen Methoden aus dem Nitril gewinnen. Das Nitril kann durch Behandeln von o-Kresol mit Chloracetonitril direkt oder mit Chloressigsäure, deren Estern oder Ami- den und durch Überführung der erhaltenen Zwischenprodukte, z. B. durch -#V asserabspal- tung aus denn unsubstituierten Amid, gewon nen werden.
Das so erhaltene 2-1VIetliyl-phenoxy-acet- amidin bildet ein Hydrochlorid, das bei 147,5 bis 148,5 C schmilzt. Es zeigt, eine hervor ragende, den Herzmuskel stimulierende Wir kung und soll- als Heilmittel . Verwendung finden.
<I>Beispiel, 1:</I> 73,5 Gewichtsteile des 2-Methyl-phenoxy- acetothioimido-äthyläther-liydrochlorids oder 69 Gewichtsteile des entsprechenden Äthyl- imidoäther-hydrochlorids werden mit 5,44 Gewichtsteilen Ammoniak in Äthanol wäh rend 20 bis 30 Stunden geschüttelt und die Reaktionsmischung mit Petroläther ver dünnt. Das erhaltene 2-Methyl-phenoxyacet- amidin-hydrochlorid wird abfiltriert und aus einer Mischung von Äther und Äthanol um kristallisiert. Es schmilzt bei 147,5 bis 148,5 C.
Statt wie im obigen Beispiel das Imido- äther-hydrochlorid zu verwenden, kann man auch die freie Base mit einem Ammonium salz, gegebenenfalls gelöst in Wasser, bei spielsweise mit Ammoniumchlorid oder Am moniumsulfat oder Ammonium-p-toluoisul- fonat, umsetzen, wobei das entsprechende Salz des Amidins erhalten wird.
Wird das Imidoäther-hydrobromid ver wendet, so erhält man das entsprechende Amidin-hydrobromid. Ersetzt man den Äthyl- imidoäther durch einen andern Äther, wie den Methy 1- oder Cyel.ohexy l äther, so wird vorzugsweise der entsprechende Alkohol als Lösungsmittel bei der Umwandlung ins Amidin verwendet.
Die im obigen Beispiel verwendeten Aus gangsstoffe stellt man z. B. nach der folgen den Arbeitsweise her: 2-Methyl-phenoxy-acetonitril, erhalten durch Behandeln einer Lösung von o-Kresol mit Ohloracetonitril in Methyläthylketon in Gegenwart von Kaliumkarbonat, , wird mit Äthylmerkaptan und Salzsäure in das 2-Methyl-phenoxy - acetothioimidoäthyläther- hydrochlorid oder mit Äthanol und Salzsäure in das Äthylimidoäther-hydrochlorid über geführt.
<I>Beispiel 2:</I> In die Lösung von 14,7 Gewichtsteilen 2-Methyl-phenoxy-acetonitril in 55 Gewichts teilen einer alkoholischen Ammoniaklösung, die 6,8 Gewichtsteile Ammoniak enthält, leitet man unter Kühlung 0,6 Gewichts teile Schwefelwasserstoff ein und lässt zwei bis drei Tage unter Stickstoff atmosphäre bei Zimmertemperatur stehen, wobei intermediär das Thioamid entsteht. Man destilliert das Lösungsmittel im Va kuum ab. Die verbleibende Base wird zwecks Reinigung in wenig Alkohol gelöst, mit einem Äquivalent alkoholischer Salzsäure versetzt und das Hydrochlorid mit Äther ausgefällt.
Nach Umkristallisieren aus einem Gemisch von Alkohol und Methy läthylketon erhält man das in Beispiel 1 beschriebene 2-Methyl- phenoxy-acetamidin-hydrochlorid.
Die Umsetzung kann bei erhöhter Tem peratur durchgeführt werden, wobei die Reaktionsdauer stark verkürzt wird.
Die Reinigung der Base kann auch so durchgeführt werden, dass man an Stelle der Salzsäure eine äquivalente Menge Ammo- i niumchlorid verwendet und die Suspension bis zum '#l"erschwinden des letzteren rührt. <I>Beispiel 3:</I> Zu 5,1 Gewichtsteilen Ammoniak, das in 50 Gewiehtsteile Methylalkohol gelöst ist, gibt. man 14,7 Gewichtsteile 2-Methylphenoxy- acetonitril und 5,3 Gewichtsteile Ammonium- c.hlorid und leitet 0,3 Gewiehtsteile Schwefel wasserstoff unter Kühlung ein.
Sodann wird die Mischung während einigen Stunden bei 20 C und 8 Stunden bei 35 bis 40 C ge rührt, wobei das Ammoniumehlorid in Lö sung geht. Das Lösungsmittel wird abdestil- liert und der Rückstand aus einem Gemisch von Alkohol und Methyläthylketon umkri stallisiert. Das erhaltene Hvdrochlorid ist mit demjenigen von Beispiel 1 identisch.
<I>Beispiel 4:</I> Ein Gemisch von 17,6 Gewiehtsteilen 2-Methyl-phenoxy-acetonitril und 18,9 Ge wichtsteilen p-toluolsulfonsaurem Ammonium erhitzt man während 20 bis 30 Minuten auf 220 bis 290 C. Die Reaktionsmasse wird mit Wasser ausgekocht, die wässrige Lösung von etwas Harz getrennt, geklärt und nach Küh lung mit Äther von Neut.ralverbindungen befreit. Hierauf setzt man konzentrierte Pott aschelösung zu und zieht die entstandene Base mit Äther aus. Nach Abdestillieren des Äthers wird die Base wie im Beispiel 2 über das Hydrochlorid gereinigt.