Verfahren zur Herstellung eines kupferbaren Tetrakisazofarbstoffes. Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von kupferbaren, braunen Cellu- losefarbstoffen, die sieh durch sehr gute All gemeineigenschaften auszeichnen.
Die Gruppe der direkt auf Cellulose zie henden, kupferbaren Polyazofarbstoffe ist ,ehr beliebt, weil diese Farbstoffe einfach in der Anwendung, meist sehr lichtecht und auch relativ billig sind. Sie haben. an Bedeu tung noch gewonnen, seit die Herstellung von neuen Typen gelungen ist, die sich auch noch durch hervorragende Nasseehtheiten auszeich nen, indem ihre gekupferten Celltilosefärbun- gen selbst. eine mehrfache Seifenwäsche ohne wesentliche Veränderung aushalten.
Eine wei tere wichtige Eigenschaft, die die Tragecht heit und damit die Anwendungsmöglichkeit solcher kupferbarer Cellulosefarbstoffe beein flusst, ist. die Schweisseehtheit. Die neuen Tetra kisazofarbstoffe vorliegender Erfindung er geben nun auf Cellulosefasern braune gekup- ferte Färbungen, die sieh nicht nur durch sehr gute Licht-, Wasser- und Waschechtheit, sondern im Vergleich mit ähnlichen bekann ten Farbstoffen auch noch durch verbesserte äure- und Sehweisseehtheit auszeichnen. Sie <B>1</B> stellen damit eine wertvolle Verbesserung der bisher bekannten ähnlichen Farbstoffe dar.
Man erhält die erfindungsgemässen, kup ferbaren Tetrakisazofarbstoffe, indem man 1 Mol einer tetrazotierten Diaminoverbindung der allgemeinen Formel I
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worin die Benzolringe A und B noch weitere in Azofarbstoffen übliche, jedoch keine was- serlöslieh machende und keine zur Metall komplexbildung befähigte Substituenten ent halten können,
einerseits mit 1 Mol eines Dis- azofarbstoffes der allgemeinen Formel 1I
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worin R den Rest. einer Diazoniumverbindung der Benzol- oder Naphthalinreihe bedeutet, die mindestens eine wasserlöslieh machende Gruppe enthält, und anderseits mit 1. Mol 3-Methyl-5-pyrazolon vereinigt.
Vorteilhaft wird dabei die Tetrazov erbindung des Di- araines I zuerst mit dem Disazofarbstoff der Formel II und hierauf erst mit dem 3-1VIe- thyl-5-pyrazolon vereinigt.
Als erfindungs gemäss verwendbare Diaminoverbindungen der Formel I kommen die m- oder p-Amino- benzoylderivate von p-Diaminoverbindungen der Benzolreihe in Frage, wobei die Kompo nenten so gewählt sein sollen, dass das Diarain der Formel 1 weder wasserlöslieh machende Gruppen, also weder Sulfonsäure- noch Car- bonsäuregruppen, noch zur Metallkomplexbil- dung geeignete Gruppen,
also weder Hy- droxyl- noch Alkoxygruppen, enthält. Die übrigen in Azofarbstoffen üblichen Substi- tuenten, beispielsweise Alkyl oder Halogen, können sowohl im Benzolring A als auch im Benzolring B vorkommen. Oft weisen die Farbstoffe aus der p-Aminobenzoylverbirr- dung bessere Eigenschaften auf als :die ent sprechenden aus der m-Aminobenzaylverbin- dung aufgebauten Farbstoffe.
Als erfindungs gemäss verwendbare Diamine der Formel I werden darum im allgemeinen die p-Amino- benzoyl- den m-Aminobenzoylverbindungen vorgezogen, wobei das p-Aminobenzoyl-p-phe- nylendiamin als einfachster Vertreter die technisch wichtigste Gruppe von erfindungs gemässen Farbstoffen ergibt.
Als den Rest R des Disazofarbstoffes der allgemeinen Formel II liefernde Diazoniumverbindungen kommen diejenigen von Aminonaphthalin-sulfonsäuren, insbesondere Monosulfonsäuren, in Frage, und vorzugsweise diejenigen von Aminobenzol-sul- fon- und carbonsäuren, wobei der Benzolring auch weitere in Azofarbstoffen übliche Sub- stituenten, wie Halogen-,
Alkyl- und Alkoxy- gruppen und, im Gegensatz zur Diaminover- bindLing der Formel I, auch metallkomplex bildende Gruppen, insbesondere die ortho- Oxy-carboxy-konfiguration enthalten kann.
Als besonders geeignete, den Rest R einfüh rende Verbindungen können die 3-Amino- benzol-l-sulfonsäuren und die 3-Arninobenzol- 1-carbonsäuren hervorgehoben werden, darun ter beispielsweise die Metanilsäure, die 6- Chlor- und 6-i#Iethyl-3-aminobenzol-sulfonsäu- ren,
die 6-Oxy-3-aminobenzolcarbonsäure und die 6-Oxy-5-sulfo-3-amino-benzoesäure. Den Disa.zofarbstoff der allgemeinen Formel II er hält man aus den Diazoniumverbindungen der eben genannten Aminonaphthalin- und Amino- benzolverbindungen nach an sich bekannten Methoden durch Kupplung mit einem 2-Acyl- aminophenol, Abspaltung des Aeylrestes durch Verseifung,
Weiterdiazotierung des so erhaltenen Aminoazofarbstoffes und Kupp lung der Diazoniumverbindung mit Resorcin.
Die erfindungsgemässen Farbstoffe stellen in Form ihrer wasserlöslichen Alkalisalze dunkle Pulver dar, die unter den für Direkt- farbstoffe üblichen Bedingungen aus dem Glaubersalz enthaltenden Färbebad sehr gut auf Cellulosefasern aufziehen. Die Kupferung kann im Färbebad oder auf frischem Bad mit den üblichen Kupfersalzen, beispielsweise mit Kupfersulfat oder Kupferacetat in neutralem oder schwach saurem Medium erfolgen.
Ge gebenenfalls kann man auch gegen Alkalien beständige Kupferverbindungen verwenden, wie sie zum Beispiel bei der Umsetzung von Kupfersulfat mit Natriumtartrat in sodaalka- lisehem Bad erhalten werden.
Gegenstand vorliegenden Patentes ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines kupfer baren Tetrakisazofarbstoffes. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man 1 --Hol der Tetrazoverbindung von 1-(4'-Amino-ben- zoylamino)-4-a.mino-benzol einerseits mit 7 Mol des Disazofarbstoffes der Formel
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und anderseits mit. 1 Hol 3-Methyl-5-pyrazo- lorr vereinigt.
Der erhaltene neue Tetra.kisazofarbstoff stellt ein dunkles Pulver dar und löst sich in Wasser und konz. Schwefelsäure mit branner Farbe.
<I>Beispiel:</I> Man kuppelt die aus<B>13,7</B> Teilen 1-Amino- benzol-3-carbonsäure hergestellte Diazonium- verbindung in Gegenwart von 29,2 Teilen 30 o/oiger Natronlauge und 25 Teilen Natrium- carbonat mit 18,7 Teilen 1-Oxaly-lamino-2-oxy- benzol und verseift den gebildeten Monoazo- farbstoff in der Hitze mit verdünnter Natron lauge.
Hierauf wird der Farbstoff in Anwesen- heit von 20% Kochsalz kalt und 7,6 Tei- len Natriumnitrit und 50 Teilen Salzsäure (d :
1,16). weiterdiazotiert. Die Diazoniumver- bindung wird abfiltriert und als Anschläm- mung mit 11.,0 Teilen 1,3-Dioxybenzol und 40 Teilen Natriumearbonat gekuppelt. Der Dis azofarbstoff wird mit 100 Teilen Salzsäure ausgefällt, abfiltriert und mit Wasser und 20 Teilen 30o/oiger Natronlauge gelöst. Man gibt.
nun diese Lösung zur Tetrazoverbindung aus 19,1 Teilen 1.- (4'-Amino-benzoylamino) -4- amino-benzol. Nachdem sich das Zwischenpro dukt in schwach essigsaurer Lösung gebildet hat, wird mit 8,4 Teilen 3-Methyl-5-pyrazolon in neutraler, wässeriger Lösung und anschlie ssend mit 7,2 Teilen Natriumbicarbonat in 144 Teilen Wasser versetzt. Der Tetrakisazofarb- stoff wird heiss abfiltriert und getrocknet.
Der Farbstoff bildet ein dunkles Pulver und löst sich in Wasser und konz. Schwefel säure mit brauner Farbe. Er färbt Cellulose- fasern in braunen Tönen, die, mit Kupfersul fat behandelt, sehr gute Echtheiten aufweisen.