Verfahren zur Herstellung von Pentaenen. Vitamin-A-Ester können nach dem in Helvetica Chimica Acta , Bd. XXXII (1949), S. 489 ff., beschriebenen Verfahren aus 1- Estern des 1-Oxy-3,7-dimethyl-6-oxy-9-[2',6',6'- trimethyl-cyclohexen- (1') -y1 ] nonatrien- (2,4,7 ) gewonnen werden.
Es handelt sich dabei um eine in einem Teil der Fälle unter Vereste- rung der freien Oxy gruppe vor sich gehende Allylumlagerung und um die Abspaltung von Wasser bzw. Säure aus dem Umlagerungs- produkt. Beispielsweise werden die genannten Ester mit Phosphoroxychlorid in Gegenwart von Pyridin behandelt, wobei die Ausbeute an Vitamin-A-Estern etwa 72 II/o des theoretischen Wertes beträgt.
Es wurde nun gefunden, dass sich eine wesentliche Ausbeutesteigerung erzielen lässt, wenn man die genannten Reaktionen in der Weise durchführt, dass man auf das 1-Acyloxy- 3,7-dimethyl-6-oxy- 9 - [2',6',6'-trimethyl - cyelo- hexen- (1') -@#1]-nonatrien- (2,4,7) in Chloro- formlösung zunächst konzentrierte Salzsäure einwirken lässt und dann aus der gebildeten Chlorverbindung mittels gebranntem Kalk Chlorwasserstoff abspaltet. An Stelle von Salzsäure kann z.
B. auch Bromwasserstoff säure verwendet werden; als Lösungsmittel kommen auch andere halogenierte Kohlenwas- serstoffe mit grossem Dipolmoment, wie z. B. Dichloräthylen oder Chlorbenzol in Frage, und der gebrannte Kalk kann durch andere basische Mittel, wie z. B. Pyridin, Collidin, Magnesiumoxyd oder Natriumbicarbonat, er setzt werden.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung von Vitamin- A-Estern durch Behandlung von 1-Acyloxy- 3,7- dimethyl - 6 -oxy-9- [2',6',6'-trimethyl-cyclo- hexen- (1') -y1] -nonatrien- (2,4,7) mit einem eine Allyhunlagerung bewirkenden Vereste- rungsmittel und Abspaltung von Säure, wel ches dadurch gekennzeichnet ist,
dass man als die Allylumlagerung bewirkendes Vereste- rungsmittel wässrigen Halogenwasserstoff, z. B. konzentrierte Salzsäure, in einem halo- genierten Kohlenwasserstoff mit grossem Di- polmoment, z. B. Chloroform, ohne Erwärmen zur Einwirkung bringt und zur Abspaltung von Halogenwasserstoff aus der gebildeten Halogenverbindung eine basische Substanz, z. B. Calciumoxyd oder Pyridin, verwendet.
Als Ausgangsverbindungen kommen vor allem der Essigsäure- und der Palmitinsäureester des 1-Oxy-3,7-dimethyl-6-oxy-9-[2',6',6'-tri- methyl-cyclohexen- (1') -yl]-nonatrien-(2,4,7) in Frage.
Eine besonders zweckmässige Ausführungs form des neuen Verfahrens besteht darin, dass man 1-Acetoxy-3,7-dimethyl-6-oxy-9-[2',6',6'- trimethyl- cylohexen- (1') -y1] -nonatrien- (2,4,7 ) in Chloroform löst, der Lösung konzentrierte wässrige Salzsäure zusetzt und auf das Reak tionsprodukt Calciumoxyd einwirken lässt. Die erfindungsgemäss erhaltenen Vitamin- A-Ester können als Arzneimittel oder als Zwischenprodukte Verwendung finden.
<I>Beispiel 1:</I> 50 Gewichtsteile 1-Acetoxy-3,7-climethyl-6- oxy -9- [2',6',6'-trimethyl-cyclohexen-(1')-i-1]- nonatrien-(2,4,7) werden in 100 Raumteilen Chloroform gelöst und auf 00 C gekühlt; man fügt 200 Raumteile konzentrierte Salzsäure von 00 C zu und rührt kräftig während 3 Mi nuten.
Dann wird die Chloroformlösung ab getrennt (nach Isolierung zeigt die entstan dene Halogenverbindung im Ultraviolettspek- trum ein Maximum bei 283 bis 284 m,u" E = 20 000, und enthält 1 Mol Chlor). Die Chloroformlösung wird sofort. mit 150 Raum teilen Pyridin versetzt und 30 Minuten lang auf 950 C erhitzt. Dann wird abgekühlt, mit.
300 Raumteilen Petrolätlrer und 50 Raum teilen Wasser versetzt und aus-erührt. Die wässrige Phase wird abgetrennt und die Chloroformlösung nochmals mit. 50 Raum teilen Wasser und anschliessend mit<B>1.00</B> Raumteilen einer 5%igen Natriumbicarbonat- lösung gewaschen.
Alle wässrigen Phasen ;werden nacheinander mit je 100 Raumteilen Petroläther aasgerührt. Die vereinigten Pe- troläther-Chloroformlösungen werden mit Na- triLrmsudfat getrocknet und im Vakuum bei 600 C eingedampft.
Man erhält 43 bis 44 Ge- i wichtsteile eines Konzentrates von Vitamin A Acetat in Form eines viskosen, gelben Öls von nD = 1,603-1,606, das beim Stehenlas- sen allmählich kristallisiert.
Die Ultrav iolett- absorptionsmessung zeigt einen Gehalt von 88 bis 901/o Vitamin-A-Acetat. <I>Beispiel 2:</I> Eine Lösung von 1 Gewiehtsteil 1-Aeetoxy- 3,7-dimethyl-6-oxy-9- [2',6',6'-trimethyl-cyclo- hexen-(1')-yl]-nonatrien-(2,4,7) in 3 Gewiehts- teilen Chloroform wird bei 00 C mit 8,
5 Ge- wiehtsteilen konzentrierter Salzsäure (d = 1,6l 3 bis 7 Minuten stark gerührt. Man trennt die beiden Schichten, trocknet die Chloroform lösung kurz über Natriumsulfat, filtriert und rührt hierauf mit 1 Gewichtsteil Caleium- oxy d 2 Stunden unter Wasserkühlung, dann 24 Stunden bei Raumtemperatur in einer Stickstoffatmosphäre.
Man filtriert sodann das Calciumoxyd ab, setzt dem Filtrat 0,5% d,1-a-Toeopherol zu lind rührt die Lösung nacheinander mit je Gewiehtsteilen 1,5n- Salzsäure, gesättigter Natriumbicarbonat- lösun- und Wasser aus.
Nach dem Trocknen über Natriumsulfat dampft man im Vakuum bei 50 bis 60 C ein unter nochmaliger Zu- gabe von 0,5% d,1-a-Tocoplrerol. Es wird in 95,
5%iger Ausbeute ein Konzentrat mit einem Vitamin-A-Acetatgehalt von 78 % erhal- ten. Durch Kristallisieren aus Alkohol kön- nen 60 bis 70% des Produktes in Kristallen vom
Schmelzpunkt 45 bis 50 C gewonnen werden.
Beispiel <I>3:</I> Eine Lösun- von 1 CTewichtsteil 1-Palmit- oxy - 3,7- dimethyl - 6 - oxy - 9 - [ 2'.6', 6'-trimethyl- e@ elohexen- (1') -yl]-nonatrien-(2,-1, 7) in 5,? Gewichtsteilen Chloroform wird mit 7,2 Ge wichtsteilen konzentrierter Salzsäure (d = 1,6) bei 00 C 3 bis 7 Minuten stark gerührt. Man trennt.
die beiden Schichten, trocknet die Chloroformlösung kurz über Natriumsulfat, filtriert und rührt hierauf mit 1 CTewichtsteil Caleiumoxy d 2 Stunden unter Wasserkühlung, dann \_'4 Stunden bei Raumtemperatur in einer Stickstoffatmosphäre.
Man filtriert. sodann vom Caleiumoxyd ab, setzt dem Filtrate 0,50,'o d,1-a-Toeopherol zu und rührt die Lösung nacheinander mit je ? Gewiehtsteilen 1,5n Salzsäure, gesättigter @atrinrnbiearbonat- lösung und Wasser \aus. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat dampft man im Vakuum bei 50 bis 600 C ein unter noehmaliger Zugabe von 0,51/o d,
1-a-Tocopherol. Es wird in 95 % iger Ausbeute ein Konzentrat mit einem Vitamin-A-Palmitatgehalt von 68 bis 75% erhalten.