Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb von mit Einbauten versehenen Kühltrommeln für Öfen zum Brennen von Zement, Magnesit, Kalk, Gips und dgl. Beim Betrieb von Öfen zum Brennen von Zement, Magnesit, Kalk, Gips und dergleiehen verlässt das Brenngut den Ofen, z. B. den Drehrollrofen mit etwa l300 C.
Bei dieser Tenipet-attir ist- das Brenngut noch im glü- Iieriden Zustand und kann infolgedessen nicht ohne weiteres durch. übliche Tra.nsportein- rielitungen wie Sehüttelrinnen, Becherwerke usw. weitertransportiert werden.
Derartige Brennöfen sind deshalb mit Kühleinriehtun- gcn versehen. Diese Kühleinrichtungen haben jedoch nicht. nur den Zweek, das Brenngut möglichst weitgehend abzukühlen, sondern die zurrt Kühlvorgang verwendete Luft soll gleich zeitig als erwärmte Sekundärluft dem Brenn- ofen zur Unterstützung des Brennvorganges zugeführt werden.
Es hat sieh nun gezeigt, dass eine plötzliche möglichst weitgehende Ab- kühlung des Brenngutes sich fördernd auf die Güte dieses Brenngutes auswirkt.
Bei der Herstellnnf- voll Zement wird durch eine Selirlellkühlulig- des Klinkers unter anderen, eitle bessere Festigkeit des endgültigen Er- zetignisses erreicht.
-Wenn man nun, wie e5 an sieh bekannt ist, die Kühlluft am Aus laufende des Kühlers in diesem einführt, dann ist eine plötzliche Entziehung der Wärme aus dem glühenden Klinker nicht möglich, obwohl es üblich ist, bei Verwendung von in Ulndreh.ung zu versetzenden Kühltrom nleln, als Kühleinriehtung die Kühltrommel selbst mit Einbauten zu versehen, mit deren Hilfe das Kühlgut in dichten Schleiern ge- zwungen wird, in dem Hohlraum der Kühl trommel in Bewegung gesetzt zu werden.
Um nun die beabsichtigte Schnellkühlung bei derartigen Kühleinrichtungen zu erreichen, besteht das erfindungsgemässe Verfahren darin, dass der Zutritt von Frisehluft, also von nicht vor--gewärmter Luft, zu dem zu küh lenden Gut in der Kühltrommel bereits er folgt, nachdem das Gut in der Kühltrommel erst einen Teil seines Weges zurückgelegt hat.
Es ist bekannt, die Kühltrommel an ihrem Auslaufende mit einem Ventilator zu ver sehen, der Luft in die Kühltrommel, ent gegen der Bewegring des abzukühlender. CTtttesy einbläst. Der Gedanke der Erfindung kann nun bei einer solchen Anlage dadurch verwirklicht werden, dass das Drttekluftrohr des Ventilators in das Innere der Kühltrom mel, z. B. zur Hälfte derselben, geleitet wird. Dadurch trifft die nicht vorgewärmte Kühl luft auf das abzukühlende Gut, welches noch eine hohe Temperatur aufweist., und es lässt sieh die Entziehung der Wärme z.
B. auf dem Zementklinker derartig erreichen, dass mit Hilfe dieser Frischluft der Klinker, der mit 1300 C in die Kühltrommel eintritt., schnell auf etwa 500 C abgekühlt wird, und zwar mit einer verhältnismässig kleinen Luftmenge, die anschliessend hoch erhitzt. zur Brennzone des Ofens als Sekundärluft geleitet werden kann. Nicht nur die hierdurch bewirkte Sehnellkühlung des Gutes, z.
B. auf etwa <B>5001</B> C, wirkt sich fördernd auf die Qualität des Gutes aus, sondern die für diesen Kühl vorgang ausreichende geringere, aber hoch erhitzte Luft unterstützt, wenn sie in den Ofen geleitet wird, einen ordnungsgemässen Sinterungsprozess im Brennofen.
Die Zuführung der Frischluft z. B. in der Mitte der Kühltrommel kann auch erreicht werden durch eine Einblasung dieser Frisch luft an der in Betracht kommenden Stelle durch öffnungen im Hantel der Kühl trommel.
Um nun auch auf dem restlichen Teil der Kühltrommel, z. B. auf der zweiten Hälfte der Kühltrommel, die Abkühlung des Kühl gutes z. B. von etwa 500 C möglichst auf z. B. 50 C herunter durchführen zu können, um dadurch die nachfolgenden Transporteinrieh- tungen zu schonen, kann die Anordnung nach der Erfindung auch dahingehend ausgestaltet werden, dass ein Teil der dem Innenraum der Kühltrommel zugeführten Frisehluft in Rieh tung zum Auslaufende der Kühltrommel ge leitet wird. Zu diesem Zweck kann am Aus..
laufende der Kühltrommel eine Luftabsaug- vorrichtung angebracht sein, deren Saugrohr an einem das Auslaufrohr der Kühltrommel umschliessenden Kopf angesetzt ist. Die Wärmemenge, die bei diesem letzten Kühl vorgang aus dem abzukühlenden Gxut zurück- 01ewonnen wird, ist nicht so bedeutend, dass man unter Aufgabe der sonst erzielbaren Vor teile diese zusätzlich erwärmte Kühlluft denn Brennprozess wieder zuführen muss.
Die von der Luftabsaugevorrichtilng abge saugte Kühlluftmenge braucht auch nicht. so weit. erwärmt, zu sein, dass dadurch die Be triebsweise der Sau9v orrichtung ungünstig be- einflusst wird. Gegebenenfalls kann diese erwärmte Kühlluftmenge von der Absaug- vorrichtung aus unmittelbar ins Freie geleitet werden.
Um die Überführung- eines Teils der in das Innere der Kühltrommel eingeblasenen Luft- menge nicht nur allein durch ein grösseres Vakuum in dem Kopf am Auslaufende der Kühltrommel zu erzielen, können am Aus trittsende des genannten Druckluftrohres des Frischluftventilators besondere L?mlenkvor- richtungen für einen Teil der Frischluft vor gesellen sein.
Auf der Zeichnung ist das untere Ende eines Drehrolirofens mit einer Kühltrommel in Seitenansicht dargestellt, %vobei naehste- hend ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäss der Erfindung erläutert wird.
Der Drehrohrofen 1 finit seinem Laufring '? endet an dem Drehrohrofenkopf 3, der auf dem Fundament. 1 ruht. In dem Drehrohr ofen wird finit Hilfe eines Ventilators 5 Pri märluft durch das Rohr 6 geblasen und hier durch der Brennstoff in den Drehrohrofen 1 gefördert.
Das Brenngut, z. B. der Zementklinker, ge- langt von dem Ende des Drehrohrofens durch den Drehrohrofenkopf 3 nach abwärts über eine nicht dargestellte, in dein Funda ment befindlielie flleitbalin. in das obere Ein laufende der Kühltrommel 8, die auf Lauf- rin-,en 9 aufruht und über einen Zahnrad antrieb 10 in L mdrehinzg versetzt wird.
Die Kühltrommel selbst. ist im Innern all ihreiii Umfang finit. nicht dar-estellten bekannten Einbauten versehen, uni (las Kühl;,ut in dich ten Schleiern immer wieder durch den Hohl raum der Kühltroinniel hindurchrieseln zu lassen.
Diese Einbauten können ans Schau- feln bestehen, die in der innern Trommelwan- dung der Kühl.troniniel an--ebracht sind un(1 dazu dienen, das Kühlgut anzuheben und durch den Hohlraum. der Kühltrommel an- sehliesseiid wieder hindurchrieseln zu lassen.
Vielfach verwendet. inan als Hubschaufeln auch U-Eisen, die all der innern Trommel wandung der Kühltroinniel angebracht sind.
Das Auslaufende<B>11.</B> der Kühltrommel ist mit. einem dieses Auslaufende unisehliessen- den Kopf 1? versehen. -Mit Hilfe des Ventila tors 13 wird null Frischluft zum Abkühlen des Brenngutes in (las Innere der Kühltrom- mel geblasen, und es kommt darauf an, dass das Druel,#rohr 14 dieses Ventilators in die Kühltrommel 8 selbst liineiuragt, so (lass die nicht erwärmte Frisehluft auf Kühlgut trifft, welches noch eine erhebliche Temperatur hat.
Wird bei einer solchen Anordnung das Druekrohr 14 so lang ausgeführt, dass die Frischluft. etwa in der Mitte der Länge der Kühltrommel eintritt, so kann die angestrebte Sclinellkühlun- des Kühlgutes dergestalt er reicht werden, dass auf dem Wege a z. B. der Zementklinker von etwa<B>1.300</B> auf 500 C abgekühlt wird. Dieser schnelle Wärmeabzug, an der angegebenen Stelle der Kühltrommel wird erreicht durch die hohe Temperaturdif ferenz zwischen dem Kühlgut und der ein geführten Frischluft.
Ani Auslaufende 7.1 des Kühltrommel ist eine Luftabsaugvorrichtung 15 vorgesehen, die über das an dem Kopf 12 angesetzte Saug rohr l.6 einen Teil der über den Ventilator 13 in die Kühltrommel 8 eingeblasenen Kühlluft in ssielitunu des geförderten Kühlgutes Luft. zurüeksaugt und damit auf diesem Wege h das Kühlgut z. B. von 500 auf .50 C herunter abkühlt. Diese durch die Vorrichtung 15 zu- rüekgesauI-te Kühlluftmenge kann über den Schornstein 16 ins Freie geleitet werden.
Das Külilgut gelanget dann, ausreichend abgekühlt, auf die Transportrinne 17.
Bei Drehrohröfen mit einem Schacht kühler in Form eines Sehaehtofens bat man bereits vorgeschlagen, ausser der Lufteinbla- sung am Austrittsende des Sehaehtofens noch eine weitere Lufteinblasung vorzunehmen, etwa in der halben Höhe des Schachtkühlers.
Dieser Vorschlag gründet sieh auf die Über- n le,#ung, dass die am untern Ende des voll mit Klinker ausgefüllten Schachtkühlers einge blasene Luft. einen zti grossen Widerstand haben könnte, uni tatsächlich zur Brennzone zii Zelangeii, so dass eine zweite Lufteinfüh- rinig etwa in halber Sehaehthöhe als zweek- n @ü13i@r erschien.
Die Frisehlufteinblasung am Unifang- des finit dem Kühlgut völlig ausge füllten -Kühlers ist anderseits insofern nach teilig, als die gleichmässige Verteilung dieser Kühlluft- auf den gesamten Querschnitt des Scliaelitlzühlers nicht erwartet werden kann.
1)iesei- Nachteil tritt nicht auf bei der Durch- der Erfindunf, unter Benutzun- einer Kühltrommel, deren Einbauten zwar den Klinker bei der Umdrehung der Kühltrommel --leiehmässig auf dem Kühltrommelquersehnitt verteilen, anderseits aber dem gleichmässigen Luftdurchtritt keinen ausschlaggebenden Wi derstand entgegensetzen. Bei der Verwen dung des bekannten Sehaehtkühlers ist ander seits die Rückführung von Kühlluft auf dem. letzten Wege der Kühleinrichtung nicht vor gesehen gewesen.
Bei Schachtkühlern entsprechend kurzer Bauhöhe kann zwar die Kühlluft durch die Kühlgutschicht hindurchtreten, und es er folgt auch eine plötzliche Abkühlung des Kühlgutes. Das Kühlgut tritt aber, wenn man nicht übermässige, für den Brennvorgang insofern nachteilige Luftmengen verwenden will, mit zu hoher Temperatur aus der Kühl einrichtung heraus, so dass die nachfolgenden Transporteinrichtungen über Gebühr in An spruch genommen werden.
PATENTANSPRUCH I: Verfahren zum Betrieb einer mit Ein bauten versehenen Kühltrommel für Öfen zum Brennen von Zement, Magnesit, Kalk, Gips und dergleichen, dadurch gekennzeich net, dass der Zutritt von Frischluft zu dem zu kühlenden Gut in der Kühltrommel bereits erfolgt, nachdem das Gut in der Kühltrom mel erst einen Teil seines Weges zurück gelegt hat.
UNTERANSPRUCH 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass ein Teil der dem Innenraum der Kühltrommel zugeführten Frischluft in Richtung zum Auslaufende der Kühltrommel geleitet wird.
PATENTANSPRUCH 1I: Kühltrommel mit einer vom Auslaufende der Trommel erfolgenden Lufteinblasung zur Durchführung des Verfahrens nach Patent anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckluftrolir in das Innere der Kühltrom mel geleitet ist.
UNTERANSPRCCHE ?. Kühltrommel nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckluft- rohr bis zur Hälfte in das Innere der Kühl trommel geleitet ist.
3. Kühltrommel nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr einer Absaugvorrichtung an dem das Auslauf- ende der Kühltrommel. umsehliessenden Kopf angebracht ist.