-
Durchlaufofen zur thermischen Behandlung von Werkstücken aus beliebigem
Metall oder Metallegierungen Die Neuerung betrifft einen Durchlaufofen zur thermischen
Behandlung von Werkstücken aus beliebigem Metall oder Metalllegierungen, wie z.
B. aus Eisen, Stahl, Spezialstahl, Schwer-und Leiohtmetallen und deren Legierungen,
mit mehreren voneinander getrennten Behandlungszonen.
-
Die bekannten Durchlaufofen zum Vergüten können beispielsweise zum
Glühen, Härten oder Anlassen von Werkstücken der eisenschaffende Industrie verwendet
werden. Das bedeutet, das für jeden thermischen Prozess ein besonderer Ofen vorhanden
sein muss. Das bedingt einen grossen Aufwand an Anlagekapital und Platzbedarf für
die Vielzahl aufzustellender Öfen, die außerdem
sehr unwirtschaftlich
arbeiten, da sie teilweise nicht ihrer vollen Kapazität entsprechend ausgenutzt
werden können. Außerdem ergeben sich Schwierigkeiten für die gleichmäßige Erhitzung
und Durchwärmung des Glühgutes. Darüber hinaus erfolgt die Abkühlung zwangsläufig
und ist nur in geringem Xaße beinflussbar.
-
Es ist auch ein anderer Durchlaufofen zum Glühen, insbesondere für
Bandstahl bekannt, der lang gestreckt ist und durch den das thermisch zu behandelnde
Gut durchgezogen und hierbei geglüht wird. In einer unmittelbar anschliessenden
Kühlkammer erkaltet das Durchlaufgrt und wird anschliessend weiter bearbeitet. Bei
diesem Ofen ist zwar die Erwärmung verhältnismäig leicht zu regeln, jedoch die Abkühlgeschwindigkeit
nur wenig zu beeinflussen, da diese durch die Baulänge der Kühlkammer festgelegt
ist, so dass für die Abkühlung meist längere Zeiten erforderlich sind.
-
Darüber hinaus bedingt dieser Durchlaufofen wegen seiner Linie einen
sehr grossen Platzbedarf. Weiterhin ergibt sich eine gewisse Starrheit des Glühprozesses,
die sich bei stark wechselndem Arbeitsbereich hinderlich bemerkbar macht.
-
Diese Nachteile und die Forderung nach kurzer Glühzeit bei gleichzeitig
befriedigendem Glühergebnis führte zur Entwicklung des bekannten Rollenherd-Durchlaufglühofens.
Dieser ist im wesentlichen ebenfalls für das Glühen von Bandstahl bestimmt, wobei
das Glühgut in Ringform einen Rollenherd durchläuft, der aus einer beheizten Muffel
und einer anschliessenden Kühlatreoke besteht.
-
Dieser Ofen unterscheidet sich von den anderen bekannten Ofen durch
eine mit ihm erreichbare längere Warmhaltezeit und weniger schroffe Abkühlung bei
wärmetechnisch vorteilhafterer Aufhellung und eleichmãssiger Erwärmung des Glühgutes.
Dieses wird durch Aufteilung des Ofens in verschiedene Abschnitte mit regelbarem
Temperaturverlauf und Durchlaufgeschwindigkeit erreicht. Es ergibt sich zwar bei
Anwendung dieses Glühofens gegenüber den anderen bekannten Öfen eine sehr gute Gleichmässigkeit
des Glühgutes bei geringerem Platzbedarf und damit geringeren Anlagekosten. Auch
die selbsttätige Arbeitsweise eines solchen Glühofens mit sehr wenig Bedienungspersonal
ist vorteilhaft, aber dieser Ofen schreibt bestimmte Glühweisen vor, erfordert sehr
sauberes Glühgut und ist nur begrenzt, insbesondere für weiche Stähle in Bandringform,
anwendbar.
-
Für andere thermische Behandlungen, wie sie beispielsweise beim Vergüten
erforderlich sind, eignen sich die bekannten Glühofen nicht, wenn die Behandlung
in einem kontinuierlichen Arbeitsgang durchgeführt werden soll. Diese Öfen erlauben
zwar verschiedene Behandlungen, z. Bo zuerst Glühen und später Anlassen, aber nur
in getrennten Arbeitsgängen. Ein kontinuierlicher Be-
trieb ist auf diese Weise nicht möglich, so dass mehrere thermik |
Z |
sehe Behandlungen mit Anpassung an verschiedene Tamperaturatufen |
je nach den zum Einsatz kommenden verschiedenen Materialien, wie z. B Eisen, Stahl,
Schwer- oder Leichtmetalle, mit derartigen Anlagen nicht durchgeführt werden können.
Ferner ist ein Durchlaufofen bekannt, der ausser einer Heizzone eine Vorwärm-und/oder
KUhlzone
hat, von denen die Kühl-und Vorwärmzone entgegen der Durchgangsrichtung des Erwärmungsgutes
von einem gasförmigen Wärmeaustauschmittel, vorzugsweise Luft, nacheinander durchströmt
werden, wobei an einer oder mehreren Stellen längs der Vorwärme-und/oder Kühlzone
in diese Zonen ein gasförmiges Mittel, und zwar bei Verwendung eines gasförmigen
Wärmeaustauschmittels mit erzwungener Strömung zusätzlich zu diesem, eingeleitet
wird, dessen Temperatur von der sich sonst an diesen Stellen in dem Ofen einstellenden
Temperatur verschieden, beispielsweise niedriger als diese ist.
-
Aufgabe der Neuerung ist daher, einen Durchlaufofen zur thermischen
Behandlung von Werkstücken aus den verschiedensten Materialien zu schaffen, der
für verschiedene thermische Behandlungen in kontinuierlichem Arbeitsgang anwendbar
ist.
-
Diese Aufgabe wird gemäss der Neuerung dadurch gelost, dass die Kühlzone
zwischen der Heizzone und der Glüh-oder Anlasszone angeordnet ist. Dabei ist das
Behandlungsgut durch die Glüh-oder Anlasszone wahlweise in zwei Richtungen förderbar.
-
Gemäss einem besonderen Merkmal der Neuerung wird die Heizzone mittels
Brenner beheizt, die an einer Stirnwand des Durchlaufofens, in deren Nähe das zu
behandelnde Gut in die Heizzone eintritt, über deren Länge gleichmäßig verteilt,
angeordnet sind.
-
Im Gegensatz dazu wird die Glüh-oder Anlasszone mittels Brenner beheizt,
die an den Seitenwänden des Durchlauf@fens angecrdnet
sind. Zum Abzug der Rauchgase aus der Heizzone ist in der Nähe |
der die Heizzone von der Kühlzone mittels aufgehängter FUtterbleche
trennenden Zwischenwand ein Abzugskanal und zum Abzug der Rauchgase aus der Glüh-SaaAnlasszone
in der Nähe der die Glüh-oder Anlasszone von der Kühlzone in gleicher Weise trennenden
Zwischenwand ein zweiter Abzugskanal vorgesehen. Zurüokgewinnung der Wärme der aus
der Heizzone A austretenden Rauchgase mündet der mit der Heizzone verbundene Abzugskanal
in einen oberhalb des Ofens vorgesehenen Rekuperator und, weil sich die rekuperative
Rückgewinnung der aus der Glüh- oder Ablasszone mit seiner sehr hohen Temperatur
austretenden Rauchgase nicht lohnt, mündet der mit der Glüh-oder Anlasszone verbundene
Abzugskanal in einen Rauchgaskanal. Vorteilhaft wird durch in der Gewölbedecke der
Kühlzone angebrachte Düsen Rauohgas mit hoher Geschwindigkeit in die Kühlzone eingeblasen,
dass durch mit dem Herd der Kühlzone in Verbindung stehende Abzugskanäle wieder
abgezogen wird. Um die Temperatur der den Düsen zugeführten Rauchgase In den jeweils
erforderlichen Bedingungen anpassen zu können, sind die aus der Glüh-oder Anlasszone
stammenden Rauchgase mit den aus der Heizzone stammenden Rauchgasen mischbar.
-
Für den Transport des Behandlungsgutes zu und aus dem Durohlaufofen
ist das Behandlungsgut mittels Fördervorrichtungen, beispielsweise Rollgängen bewegbar,
von denen einige wahlweise in zwei Richtungen antreibbar sind. Zweckmässig ist das
Behandlunggut auf beiden Seiten des Durchlaufofens aus der Kühlzone und der Glüh-oder
Anlasszone austragbar. Dazu sind die Rollgänge innerhalb des Durchlaufofens durch
weitere Rollgänge außerhalb des Durchlaufofens verlängert. Nach einem weiteren Merkmal
gemäss
der Neuerung sind die Lagerungen der Fördervorrichtung der
Kühlzone in vom Ofenraum abgetrennten kühleren Hohlräumen untergebracht, die an
den Seitenwänden des Durchlaufofens mit der Aussenluft in Verbindung stehen. Damit
das in den Ofen einlaufende Behandlungsgut erst nach Auftreffen auf einen an einer
Seitenwand angebrachten Prallpuffer mittels der Überwerfer auf die bewegliche Herdaohle
der Heizzone übergeben wird, sind die Fordervorrichtungen über Schaltklappen, die
vom Behandlungsgut betätigt werden und Zeitschalter auf die Überwerfer geschaltet.
Ferner sind von dem Behandlungsgut betätigbare Schalter mit den Antriebselementen
für die verschiedenen Förderverrichtungen teilweise über Zeitschalter zusammengeschaltet.
Damit Aas Behandlungsgut sobald in der Kühlzone die gewünschte Temperatur erreicht
ist, die Kühlzone verläßt, wird der Überwerfer in der Kühlzone von einer thermisch-automatischen
Steuerung # gesteuert. Nach einem weiteren Merkmal der Neuerung sind die Bewegungsrichtungen-und
Geschwindigkeiten der Werkstücke eintell-und regelbar. Ein Durchlaufofen gemüse
der Neuerung wird anhand der Zeichnung ein einem Ausführungsbeispiel näher beschieben
; Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Gesamtdarstellung.
-
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt.
-
Fig. 3 einen vergrößerten Teilausschnitt der Fig. 2 und Fig. 4 ein
Schaltbild für die Regelanlage.
-
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in allen Figuren gleiche Teile.
-
Die Fig. 1 bis 3 veranschaulichen einen Durchlaufofen 1, der in
bekannter
Weise in eine Heizzone A, eine Kühlzone B und eine Glüh- oder Anlasszone C unterteilt
ist, die durch gewölbte Ausbildung der Ausmauerung und durch zwischen den Wölbungen
aufgehängte Flatterbleche 2 voneinander getrennt sind, wodurch der Übertritt von
Strahlungswärme von einer Zone zur anderen unterbunden wird.
-
Zur Beheizung der Zone A sind an der Stirnwand 3 über deren Länge
gleichmässig verteilt angeordnete Gasbrenner 4 vorgesehen. Damit wird an der Eintrittstelle
des in Zone A zu behandelnden Gutes die heissêate Stelle zur möglichst schnellen
Aufwärmung geschaffen.
-
Die Zone 0 wird ebenfalls durch Gasbrenner 4 beheizt, die in gleicher
Weise wie in Zone As jedoch an den Seitenwänden 5 und 6 angeordnet sind. Dadurch
kann die gesamte Zone 0 und damit auch das innerhalb derselben zu behandelnde Gut
auf gleicher Temperatur gehalten werden. Zum Abzug der Rauchgase aus der Zone A
dient der in der Nähe der Zwischenwand zur Zone B vorgesehene Abzugskanal 7, während
in der Nähe der anderen Zwischenwand zwischen Zone B und Zone C der Abzugskanal
8 zum Abzug der Rauchgase aus
der Zone 0 angeordnet ist. |
-
Durch diese getrennte Anordnung der Gasbrenner 4 und Abmugskanäle
7 und 8 ist es möglich, die Zonen A und 0 mit verschiedenen Temperaturen zu beheizen,
die voneinander unabhängig sind. Ausserdem ermöglicht die Anordnung der Abzugskanäle
7 und 8 in der Nähe der Zwischenwände der zwischen den Zonen A und 0 vorgesehenen
Zone Bp den Übertritt von heissen Rauchgasen in diese Zone durch entsprechende
'Druokregelung
im Abgaskanal sehr leicht zu vermeiden, Der Abzugskanal 7 der Zone A mündet in den
oberhalb des Ofens vorgesehenen Rekuperator 9, während der Abzugskanal 8 der Zone
C direkt in den Rauchgaskanal 10 eingeführt ist, da sich die rekuperative Rückgewinnung
der aus Zone 0 mit keiner sehr hohen Temperatur austretenden Rauchgase nicht lohnt.
Diese Rauchgase können jedoch bei Bedarf als Umwälzgase für Zone B verwendet werden.
-
Die zwischen den Zonen A und 0 vorgesehene und von diesen abgetrennte
Zone B dient als Kühlzone. In der Gewölbedecke der Zone 3 sind kleine Düsen 11 vorgesehen,
durch die Rauchgas mit hoher Geschwindigkeit in die Zone B eingeblasen wiri. Das
eingeblasene Rauchgas wird am Herd der Zone B durch die mit diesem in Verbindung
stehenden Abzugskanäle 12 abgezogen.
-
Das zur Kühlung verwendete Rauchgas wird von dem Rauohgasumwilzer
13 aus dem die Rauchgase der Zone C aufnehmenden Teil der Rauchgaskanals 10 entnommen
und den Düsen 11 durch eine Verteilerrohrleitung 14 zugeführt. Die Temperatur der
den Düsen zugeführten Rauchgase ist je nach den erforderlichen Bedingungen veränderlich
und wird durch Zusatz von aus der Zone A stammenden Rauchgasen, die hinter dem Rekuperator
9 entnommen werden, geregelt.
-
Für die Bewegung des Behandlungagutes zu und aus dem Durchlaufofen
1 und innerhalb desselben sind Rollgänge, Hubbalken, Transportbänder, Überwerfer,
schiefe Ebenen o. dgl. vorgesehen.
-
Der ausserhalb des Durchlaufofens 1 beginnende Rollgang Rl dient zur
Beschickung der Zone A. Er mündet an der Seitenwand 5 in die Zone A ein und endet
an der Seitenwand 6 der Zone A. Vom Rollgang R 1 aus wird das Behandlungsgut mittels
in Fig. 3 dargestellten, an sich bekannten Überwerfern auf die bewegliche Herdschle
15 der Zone A übergeben. Die Herdsohle 15 kann in bekannter Weise durch Hubbalken,
Kettentriebe, Transportbänder o. dgl. bewegt werden. An der dem Rollgang R 1 gegenüberliegenden
seite der Herdsohle 15 ist eine schiefe Ebene 16 vorgesehen, über die das Behandlungsgut
in die Zone B gelangt.
B |
In der zoneb Ist der Rollgang R2 angeordnet, der wahlweise
in |
beiden Richtungen antreibbar ist. Unter dem Rollgang R2 sind Übe@werfer 17 (Fig.
3) vorgesehen, die das Behandlung. gut nach der jeweils zu bestimmenden Aufenthaltsdauer
desselben in der Zone B auf die schiefe Ebene 18 bringen, die zwischen den Zonen
B und 0 angebracht ist. An die schiefe Ebene 18 anschlieasend, ist die bewegliche
herdsohle 19 der Zone C angeordnet, von der das Behandlungsgut auf den sich innerhalb
der Zone C erstreckenden Rollgang R3 befördert wird. Der Rollgang R3 ist ebenfalls
in beiden Richtungen antreibbar. Zum Austragen des Behandlungsgutes aus der Zone
C ist ausserhalb derselben der Rollgang R4 angeordnet.
-
Um eine Behandlung mit einer anderen Durchlaatfolge vornehmen zu können,
ist anschließend an den Rollgang R2 der Zone B an der Seitenwand 5 ein Rollgang
R5 vorgesehen, von dem das Behandlungsgut beispielsweise einem Härtebad zugeleitet
wird. Zum Abführen des im Härtebad behandelten Gutes ist an der gegenüberliegenden
Seite der Rollgang R6 angebracht, der an der Seitenwand
5 des
Durchlaufofens 1 endet und durch eine Öffnung in der Seitenwand 5 Verbindung mit
dem innerhalb der Zone C befindlichen Rollgang R3 hat. Ausserdem ist anschliessend
an den Rollgang R2 der Zone B an der Stirnwand 6 beginnend der Rollgang R7 zum Auftragen
von Behandlungsgut vorhanden.
-
Ferner ist zur Durchführung eines wahlweise veränderten Durchlaufweges
des Behandlungegutee durch den Ofen zwischen der beweg-
lichen Herdsohle 19, der Zone C und dem Rollgang R2 der Zone
B |
ein Überwerfer oder ein entsprechender Transportforderer vorgesehen, der das Behandlungsgut
von der beweglichen Herdsohle 19 auf den Rollgang R2 überleitet. Dazu hat die Herdeohle
19 der Zone C zwei Antriebe, die wahlweise je nach dem erforderlichen Durchlaufweg
des Behandlungsgutes den Antrieb der Herdaohle 19 übernehmen, damit das Behandlungsgut
entweder von der Herdaohle 19 zum Rollgang R3 oder in umgekehrter Richtung befördert
werden kann.
-
Der Antrieb des Rollganges R2 in der Zone B erfolgt durch Ketten,
die von einem unterhalb des Ofens aufgestellten Antriebemotor ihren Antrieb erhalten.
Die Lager der einzelnen Rollen des Rollganges R2 sind in Hohlräumen 20 angebracht,
die beiderseits des Rollganges R2 vorgesehen sind. Diese Hohlräume 20 stehen an
den Stirnwänden 5 und 6 mit der Außenluft in Verbindung, um da. Abfliesen der warmen
Luft zu ermöglichen.
-
Der Antrieb der einzelnen Bewegungsteile ist aus der folgenden Beschreibung
der Wirkungsweise der Anlage ersichtlich, soweit er nicht bereits erwähnt wurde.
-
Die Wirkungsweise ist folgende: Soll der Durchlaufofen gemasa Neuerung
zum Normalglühen vorwendet werden, geht der Durchlauf folgendermassen vonstatten.
-
Das Behandlungsgut läuft der Zone A des Ofens über den Rollgang Rl
zu, dessen Rollen mittels Reversiermotore angetrieben werden.
-
Vor der in der Stirnwand 5 vorgesehenen Einfahrtöffnung in den Ofen
passiert es die Schaltklappe El. Diese Schaltklappe gibt mittels Zeitsteuerung einen
Impuls auf den unter dem Ofen angeordneten Antrieb fu. r die unter dem Rollgang
Rl vorgesehenen Oberwerfer. Das in den Öfen eingelaufene Behandlungsgut trifft auf
den an der Stirnband 6 engebrachten Prallpuffer auf, der den Schalter @2 betätigt.
Durch das Betätigen dieses Schalter. E@ werden die die Rollen des Rollganges Rl
antreibenden Motoren abgeschaltet, der Rollgang Rl steht still. Aufgrund des Ton
der Schaltklappe EI gegebenen Schaltimpulses auf den Antrieb für die überwerfen,
wird dieser nunmehr eingeschaltet und das Behandlungsgut mittels der Überwerfer
von dem Rollgang R1 auf die bewegliche Herdsohle 15 der Zone A übergeben. Das Behandlungegut
wird durch die bewegliche herdsohle 15, der jeweils erforderlichen Behandlungsdauer
entsprechend, weiter an den in der Zone B angeordneten Rollgang R2 übergeben. Sobald
in der Zone B die gewünschte, mit der später beschriebenen thermisch-automatischen
Steuerung zu regelnde Temperatur erreicht ist, wird mittels der thermisch-automatischen
Steuerung ein Impuls an den Antrieb für die überwerfen 17, die unter dem Rollgang
R2 vorgesehen sind, gegeben, wodurch der antrieb derselben in Betrieb gesetzt und
das Behandlungsgut mittels der überwerfen 17 über die schiefe Ebene
18
zur Herdsohle 19 der Zone 0 geleitet wird. Durch einen am Überwerferantrieb angeordneten
Kopierschalter wird eine Hubbegrenzung bzw. der Rücklauf der Überwerfer bewirkt.
Die beweglichte Herdsohle 19 in der Zone C fordert das Behandlung. gut in Richtung
zum Rollgang R3* Sobald es den Rollgang R3 erreicht hat, wird es von diesem aus
dem Ofen durch die in der Stirnwand 6 Torgesehene Öffnung ausgetragen und dem Rollgang
R4 übergeben, von dem es durch Überwerfer oder andere bekannte Mittel abgenommen
wird.
-
Wenn der Durchlaufofen nach der Neuerung zum Vergüten verwendet winden,
ergibt sich folgender Durchlaufweg.
-
Das Behandlungsgut läuft in gleicher Weise wie beim Normalglüh-Prozess
beschrieben in den Ofen ein und wird in gleicher Weise bis zum Rollgang R2 der Zone
B geleitet. Die Zone B dient beim Vergüten lediglich als Verlängerung der Zone A
und wird dabei nicht thermisch gesteuert. Der Rollgang R2 läuft bei diesem Behandlungsprozess
in Richtung zum Rollgang R5. Die Riohtungsänderung wird durch Umsteuerung der die
Rollen des Rollgangea R2 antreibenden Reversiermotere erreicht. Das Behandlungsgut
läuft bei seinem Austritt durch die Seitenwand 5 des Ofens auf den Rollgang R5 über
die Schaltklappe E5, die einen Zeitimpuls auf das Getriebe des Gabelüberwerfers
gibt, der mit seinem Finger zwischen die Rollen des Rollganges R5 neben dem Härtebad
greift. Das Behandlungsgut stößt am Ende des Rollganges R5 an einen Puffer an, der
den dahinter angeordneten Tastschalter E6 betätigt. Dieser Tastschalter schaltet
die Antriebsmotore der Rollen des Rollganges R 5 aus. Gleichzeitig wird von diesem
Schalter ein Zeitimpuls ausgelöst,
so dass die Antriebsmotore der
Rollen des Rollganges R5 nach einer bestimmten Zeit wieder eingeschaltet werden.
-
Durch den von der Schaltklappe B5 ausgelösten Schaltimpuls wird bei
stillstehendem Rollgang R5 der Antrieb der Überverfer in Betrieb gesetzt und dadurch
das Behandlungsgut in das Hättebad befördert. Das Kopierwerk der Kopierechalter
am Getriebe des Gabelüberwerfers neben dem Härtebad schaltet nach Ausführung des
9ber ?'erferhubes und Rücklauf den Motor dieses Getriebes wieder aus. Das Behandlungsgut
wandert nun durch das Härtebad und wird beim Ausbringen aus dem Härtebad über einen
Schalter E7 geleitet, welcher mittels Zeitimpuls die Motore des Rollgangs R6 in
Betrieb setzt, derart, dass die Rollen des Rollgangeo R6 in Richtung zum Ofen bzw.
zur Zone C laufen, so dase das Behandlungsgut zum Rollgang R3 in der Zone C befördert
wird. Kurz vor der Einfahrt in die Seitenwand 5 des Ofens passiert das Behandlungsgut
eine Schaltklappe 38, die einen Zeitimpuls auf das Getriebe der Überwerfer unter
dem Rollgang R3 auslöst.
-
Innerhalb der Zone C läuft das Behandlungsgut auf dem Rollgang R3
bis zum Tastschalter E10, der die Antriebsmotore des Rollganges R3 abschaltet, so
dass das Gut in seinem Lauf gebrannt wird. Durch den von der Schaltklappe E8gegebenen
Zeitimpuls wird das Getriebe der überwerfen unter dem Rollgang R3 in Betrieb gesetzt
und damit das Behandlungsgut mittels der Überwerfer vom Rollgang R3 auf die bewegliche
Herdaohle 19 der Zone
e aufgegeben. Die Bewegung der Herdsohle 19 erfolgt bei dem
Ver- |
gütungsprozess in umgekehrter Richtung wie beim Normalglüh- |
Prozesse Diese Bewegung der Heùeohle 19 wird durch vorherige |
Umsteuerung ihrer Antriebamotore erreicht. Das Behandlungsgut |
wird auf diese Weise vom Rollgang R3 aus durch die Zone C, die
in diesem Falle als Anlaeszone benutzt wird, in Richtung zur Zone B bewegt, deren
Rollgang R2 zum Austragen dient. Die Steuerung des Rollganges R2 erfolgt in der
Weise, dass wechselweise das Behandlungsgut einmal von der Zone A aus aufgegeben
und zum Rollgang R5 geleitet und zum anderen von der Zone C aus aufgegeben und um
Rollgang R7 geleitet wird. Solange sich d@s aus der Zone A aufgegeben Behandlungsgut
auf dem Rollgang R2 in der Zone B befindet, ist die Übergabe von Behandlungsgut
aus der Zone C blockiert.
-
Erst wenn das Behandlungsgut vom Rollgang R2 den Ofen verlassen hat
und auf Rollang R5 angekommen ist, wird die Blockierung von Zone C aufgehoben und
automatisch eine Blockierung der Zone A eingeschaltet. Jetzt hat das Behandlungsgut
aus Zone C Zugang zum Rollgang R2 in der Zone B und wird vom Rollgang R2 zum Rollgang
R7 weitergeleitet. Wenn dieses Behandlungsgut den Ofen verlassen und den Rollgang
R7 erreicht hat, wird die Blockierung von Zone A wieder aufgehoben und Zone C blockiert,
so dass die übergabe den Behandlungsgutes von Zone A auf Rolljang R2 zur Weiterleitung
auf den Rollgang R5 bzw. zu dem Härtebad freigegeben ist. Die Steuerung des Rollganges
R2 erfolgt durch die Schalter E3, E4, E9 und ill automatisch, so dass das Behandlungsgut
in der beschriebenen Weise wechselweise zum Härtebad bzw. zum endgültigen Austrag
geleitet wird.
-
Die Steuerung der einzelnen Getriebe erfolgt automatisch durch Schalter,
Kopierwerke, Tastschalter und Fühler mit Zeitimpulsabgabe, Sperrfinger und Tastfinger,
jedoch ist es genauso möglich, die Anlage mit Druckknopfsteuerungen von Hand aus
zu steuern.
-
Sowohl bei der Benutzung des Ofens zum Normalglühen als auch zum Vergüten
werden die Zonen A, B und C thermischvollautomatisch geregelt und zwar die Zone
A durch Temperatur-und Gemiachregelung, die Zone B durch Wälzgas-Temperaturregelung,
die Zone 0 durch Temperatur-und Gemischregelung.
-
Diese Regelung ist aus dem Schaltbild nach Fig. 4 ersichtlich.
-
Die Gemischregelung erfolgt auf elektronischen Wege für die Zone A
und die Zone C, die Temperaturregelung dieser Zonen mittels Temperaturregelern,
die von den Thermoelementen n und m beeinflusst werden, und die der Zone B ebenfalls
mittels Temperaturreglers.Die Ofenraumdruckregelung erfolgt mittels Ofenraumdruckreglers.
-
Die Regelung des Gas-Luftgemiaches für die Brenner der Zone A wird
kontinuierlich durch den Elektronikregler a in Verbindung mit dem Temperaturregler
b gesteuert. Dabei dienen die Blenden e und f zur Messeng und die Reversiermotore
o und d zur Steuerung der Drosselklappen.
-
Die Förderung der dabei erforderlichen Verbrennungsluft erfolgt durch
das Gebläse 21.
-
Die Temperatur der Zone B wird in folgender Weise geregelt.
-
Die aus dem Rekuperator 9 austretenden Abgase, welche mit etwa 4000
zum Schornstein geschleust werden, werden mit Hilfe der Verteilerrohrleitung 14
und der Düsen 11 in die Zone B eingeleitet. In einem Zuführungskanal zur Verteilerrohrleitung
14 befindet sich eine Drosselklappe, die mit Hilfe des Reversiermotors h, der von
dem Temperaturregler i gesteuert wird, geregelt werden kann. Die Abgase der Zone
C werden zum Rauchgaskanal 10 geschleust, wobei sie eine Temperatur von ca. 700°
haben. Am Anfang dieses Rauchgaskanals 10 befindet sich ein Abgang, der ebenfalls
zur Verteilerrohrleitung 14 der Zone B führt. In dem Abgang von dem Rauchgaskanal
10 zur Verteilerrohrleitung 14 ist ebenfalls eine Drosselklappe angebrachte die
mittels Reversiermotors g in der gleichen Weise wie zuvor beschrieben von dem Temperaturregler
i geregelt werden kann. Beide Drosselklappen können einzeln geschaltet werden d.
h. auf Halbautomatik oder aber auf Vollautomatik gestellt werden, wodurch die Drosselklappen
jeweils entgegengesetzt arbeiten.
-
Die Arbeitsweise wird von dem in der Verteilerrohrleitung 14 angeordneten
Thermoelement o geregelt. Wenn die Temperatur an dem Thermoelement 0 unterhalb des
Sollwertes liegt, wird die im Abgang des Rauchgaskanal 10 befindliche Drosselklappe
geöffnet und die in dem hinter dem Rekuperator 9 abzweigenden Zuleitungskanal angeordnete
Drosselklappe geschlossen. Die
Geschwindigkeit der einzelnen Reversiermotore
wird durch Abgleichung auf Potentiometer eingestellt. Zusätzlich ist in diesem Regler
ein Zeitrelais eingebaut, wodurch die Arbeitsschritte begrenzt werden.
-
In der Zone B ist ein Temperaturfühler p eingebaut, welcher die jeweilige
Temperatur des in der Zone B befindlichen Behandlung.-gutes auf den Temperaturregler
j übermittelt. Der Temperaturregler j bestimmt die Aufenthaltszeit des Gutes in
Zone B und ist mit einem Kontakt ausgerüstet, der über Schaltschütz 22 und Relais
eine Auswurf-oder Stoppvorrichtung entsprechend der jeweils am Temperaturregler
j eingestellten Temperatur bedient, während der Temperaturregler i die Ofenraumtemperatur
konstant hält.
-
Die Abgase werden mittels des Rauohgasumwälzers 13 in die Verteilerrohrleitung
14 und über die Düsen 11 in die Zone B eingeschleuse. In dem Abzugskanal 12 der
Zone B befindet sich eine Ofenraumdruckregelung, die mit Hilfe des Reversiermotors
k und des Ofenraumdruckreglers 1 von der Meßstelle 8 aus gesteuert wird.
-
Mit dem Durchlaufofen gemüse der Neuerung ist es möglich, Torschiedene
thermische Behandlungsprozesse in einer einzigen Ofenanlage vorzunehmen, wozu bisher
verschiedene Öfen notwendig waren.
-
Es können beispielsweise folgende Behandlungen durchgeführt werden:
Stahl: |
Aufwärmen in Zone A auf 9000 |
Sehr schnelles Abkühlen in Zone B auf 6000 |
Halten in Zone a auf 620 oder Aufwärmen in Zone A auf Härtetemperatur Ausfahren
aus Zone B und Härten Anlassen in Zone 0 Aluminiums Aufwärmen in Zone A auf 5500
Sehr schnelles Abkühlen in Zone B auf 420 Halten in Zone 0 auf 4200 oder Aufwärmen
in Zone A auf 550° Ausfahren aus Zone B und z. B. Pressen
0 |
Veredeln in Zone 0 bei 4200. |
-
Das Abkühlen zwischen Aufwärmen und Halten bei Stahl konnte bisher
in höchstens 15 bis 20 Min. erreicht werden, in der Torgeschlagenen Anlage ist es
mögliche in 1 bis 5 Min. abzukühlen.
-
Dabei ergeben sich noch weitere Vorteile, wie z. B. das Aueschliessen
einer Verzunderung, da in der Zone B durch die Rauchgasumwälzung eine neutrale Atmosphäre
geschaffen werden kann, die Verzunderung ausschließt. Dazu wird die jeweilige Temperatur
des Behandlungsgutes überwacht und kann beispielsweise von optischen Pyrometern
abgetastet werden, die entweder oberhalb
oder unterhalb des Behandlungsgutes
angebracht sein können. Die Pyrometer können die Auslösung des Antriebes der in
der Zone B vorhandenen Überwerfer bewirken, so daas das Behandlungsgut vom Rollgang
R2 über die schiefe Ebene 18 zur Berdsohle 19 der Zone C geleitet wird, sobald es
erforderlich ist.
-
Da die Möglichkeit eintreten kann, dass in Zone B Ofenraumtemperaturen
benötigt werden, die tiefer als 4000 liegen, kann in einem solchen Fall das aus
der Zone B durch den Abzugskanal 12 austretende Abgas wieder der Verteilerrohrleitung
14 zugeleitet und auf diese Weise mehrmals umgewälzt ? werden.
-
Die Geschwindigkeit der Bewegungen der einzelnen Transpbrtvorrichtungen,
wie z. B. der Herdsohle 15 und 19 ist regelbar, ao dass die Behandlungsdauer auf
die jeweils erforderliche Zeit abgestimmt werden kann.
-
Dadurch ist es möglich, den Durchlaufofen gemäas Neuerung bei sämtlichen
thermischen Prozessen, denen ihres Bänder und Profile oder in Kästen untergebrachtes
Kleingut aus Eisen, Stahl, Spezialstahl, Schwer-und Leichtmetallen und deren Legierungen
unterzogen werden, anzuwenden.