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Verfahren zum Kühlen von Glasgegenständen in Kanalöfen und Glaskühlofen
Die Erfindung bezieht sich auf die Verbesserung sowohl der Wirtschaftlichkeit der
Beheizung als auch der Regelung der Wärmeverteilung in Kanalöfen zum Kühlen von
Glas mit Muffelbeheizung für Gas- oder ölfeuerung, in denen die Glaswaren in endloser
Folge mittels Förderbandes gefördert werden, wobei der das Kühlgut tragende Teil
der Fördereinrichtung für die Wärme- und Luftströmungen möglichst durchlässig sein
soll. Obwohl diese Öfen im allgemeinen fortlaufend arbeiten, kann ihr Betrieb auch
teilweise unterbrochen geführt werden, z. B. im Hafenofenbetrieb, unterbrochen durch
Betriebspausen oder durch abwechselnde Benutzung zum Kühlen und Einbrennen oder
Nachkühlen und ähnliche Wärmebehandlungen mit zunächst ansteigender oder senstwie
vom üblichen abweichender Temperaturkurve.
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Die erfolgreichsten Arten neuzeitlicher Muffelkühlöfen heizen hauptsächlich
von einer durchgehenden Untermuffel aus und fördern auf einem endlosen Band auf
Drahtgeflecht o. dgl. Die Temperaturfolge, der das Glas beim Durchwandern des Ofens
ausgesetzt wird, die Kühlkurve, ist ebenso sehr eine Funktun der vom Glas mitgebrachten
fühlbaren Wärme und der Art, wie diese an die Umgebung abgegeben wird, wie eine
Funktion- der dem Kühlofen in gewissen Zonen zugeführten, in anderen Zonen entzogenen
Wärme. Derjenige Kühlofen ist der anpassungsfähigste an wechselnde Betriebsweise
und am unabhängigsten von der Schwankung der :eingebrachten Glaswärme, der bei bester
Isolierung zusätzliche Wärme spendet, und zwar genau regelbar, schnell wirkend und
scharf gestuft nach Abschnitten. Es genügt daher nicht, die Temperaturverteilung
der Heizung zu beeinflussen, wie es bisher das Bestreben war, vielmehr muß es möglich
sein, die übergehende Wärmemenge abschnittsweise zu steigern oder zu mindern. -Die
bisher bekannten neuzeitlichen Kühlöfen mit durchgehender Untermuffel und endlosem
Förderband aus Drahtgeflecht regeln zunächst nur die Stärke der Beheizung des
Kühlofenkopfes;
ihre erfinderischen Mittel beschränken sieh auf die Art und Weise, wie der Abfall
der Kühlkurve, d. h. wie der Wärmeentzug regelbar beein flußt werden kann. Hierzu
wird nach dem einen Verfahren zusätzliche Luft an geeigneten Stellen eingesaugt,
nach einem anderen werden die heißen Abgase nach außen durch Zweigleitungen regelbar
abgeleitet. Für die Regelung des Wärmezusatzes dient nur die Stärke der Beheizung
und in manchen Fällen eine zusätzliche obere Mufelbeheizung am Kühlofenkopf.
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Es sind außerdem Mittel bekannt 'und vorgeschlagen, um den Wärmeiibergang
unmittelbar zu beeinflussen. So ist es bekannt, den Wärmeübergang von der Decke
der Untermuffel auf den Kühlraum dadurch geeignet zu verteilen, daß für die Mulfeldecke
verschieden wärmedurchlässige Stoffe in geeigneter Verteilung verwendet «-erden.
Es ist ferner bekannt, über de.- Mufleldecke noch eine besondere Decke einzuziehen,
die einmal aus Stoffen verschiedener Wärmeleitfähigkeit besteht und die weiter in
einzelne Klappen unterteilt ist, die entsprechend dem erwünschten Wärmedurchgang
eingestellt werden können. Weiterhin ist es bekannt, durch eine an geeigneter Stelle
eingebaute Obermuffel wie auch durch besondere elektrische Heizelemente zusiitzlieh
zu heizen.
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Das neue Verfahren wendet alle diese genannten Mittel gemeinsam Land
in besonderer Ausführung an und macht sie in ihrem Gebrauch voneinander unabhängig,
so daß die schwierige Temperatur- und Wärmeübergangsregelung durch Änderung der
Heizung wegfällt. Es wird also mit stets gleichbleibender Feuereinstellung in der
Untermuffel gearbeitet. Die Änderung des Wärmeüberganges wird dabei zusätzlich erreicht
durch besondere Heizorgane Lind abzüglich dadurch erreicht, daß Zwischenwände die
Wärmeströmungen und Strahlung hinreichend stark und plötzlich dämpfen oder ausschalten.
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Es wurde für die in der Praxis erwünschte schnelle, einfache und starke
Beeinflussung nebeneinanderliegender Temperaturbereiche in bezug auf den Wärmeübergang
von der und zu der Ware als notwendig erkannt, alle diese Mittel in einem Kühlofen
in geeigneter Ausführung nebeneinander zur Verfügung zu haben. Nur dann kann man
die Kühlung schnell und vollkommen den verschiedenen Erfordernissen und Kühlweisen
anpassen oder im laufenden Betrieb Beschickungslücken, Betriebspausen u. dgl. sofort
ausgleichen oder innerhalb kurier Zeit eine grundsätzliche Einstellungsänderung
vom Kühlen zum Nachkühlen oder gar zum Einbrennen vornehmen.
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Ein notwendiges Mittel besteht in der erwä unten, durch Auswahl geeigneten
Materials erreichten verschiedenen Durchlässigkeit der Muffeldecke, wodurch die
von der Decke sonst gemäß der natürlichen Temperaturverteilung einer günstig eingestellten
Verbrennung ausgestrahlte Wärme für verschiedene Brennstoffarten von vornherein
den Erfordernissen angepaßt werden kann.
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Außerdem ist es notwendig, eine gesondert regelbare Obermuffelbeheizung
oder an ihrer Stelle eine Elektroheizung zu haben, um in gewissen Zonen die von
oben wirkende zusätzliche Wärmemenge genügend steigern und richtig verteilen zu
können. Schließlich muß der Wärmeübergang der Hauptheizung von der Untermuffel aus
mindestens an zwei Stellen --Kühlofenkopf und letztes Drittel der beheizten Zone
- durch einschiebbare isolierende Zwischenschichten o. dgl. wirksam abgeschattet
oder ganz unterdrückt werden können. Hierfür genügen keineswegs die bekannten ortsfesten
Jalousien. Vielmehr erfordern die sprunghaften Unterschiede im Wärmeübergang von
einer Zone zur andern, die als notwendig erkannt wurden, daß in den Zonen besonderer
Wärmezuführung diese möglichst ungehindert stattfinden kann. Durch die Differenzwirkung
werden dann in der folgenden Zone, wo der Wärmeübergang gedämpft werden soll, die
Dämpfungsmittel besonders wirksam.
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Dieses plötzliche Umschalten der Wärmeverteilung findet beispielsweise
beim Übergang vom Kühlen zum Nachkühlen oder gar Einbrennen statt, wo nicht der
Kühlofenkopf das Temperaturmaximum aufweist, sondern mit langsamem Anstieg begonnen
werden muß. Diese Temperatureinstellung wird durch seitliches Einschieben oder waagerechtes
Verschieben einer Isolierschicht unter der Deckenmufiel bzw. über der Untermuffel
ohne jede Wartezeit erzielt. In gleicher Weise kann später der Ausgangszustand wiederhergestellt
werden. Entsprechend kann die Wirkung der Einbrennobermuffel in der Mitte des Ofens
geregelt werden.
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Für die Zonen des ungehinderten, möglichst gleichmäßigen Wärmeüberganges
ist es wichtig, daß das Förderband frei und in geringem Abstand über der Muffeldecke
ausgespannt ist und daß in diesen Zonen keine Zwischenglieder mit abschattenden
Wirkungen vorhanden sind. Die Dämpfumgsglieder sollen also jeweils nur an den Stellen
vorhanden sein, wo die Dämpfung des Wärmeüberganges stattfinden soll. Sehr einfach
wird diese Forderung erfüllt durch einen Schattenspender von der vollen Breite der
Kühlofenmuffel und zweckentsprechender Länge, der unmittelbar auf der Mufeldecke
selbst in der Längsrichtung hin und her geschoben oder verlagert werden kann.
Die
günstigste Ausführungsform des Kühlofens zur Ausübung des Verfahrens erfordert daher
eine Verlegung des rückkehrenden Förderbandtrums außerhalb des Kühlofens, jedenfalls
außerhalb des Bereiches zwischen förderndem Bandtrum und Muffeldecke, wie es bei
Kanalkühlöfen schon bekannt ist. Dadurch ergeben sich. verschiedene Vorteile: Die
Wärmeströmung geht ungestört vor sich, der Wärmeanteil, der durch die Strahlung
auf das Kühlgut übertragen wird, nimmt nicht mit der Höhe über dem Band so schnell
ab wie bei den Kühlöfen, bei denen das Band in, unmittelbarer Nähe und in beiden
Richtungen über der Muffeldecke läuft. Außerdem gestattet dieser Abstand, unterhalb
des Förderbandes die bekannten, bis zur Muffelob:erfläche reichenden senkrechten
Bleche o. dgl. abschnittsweise anzubringen, wodurch die waagerechte Wärmeströmung,
welche durch die verschiedenen Temperaturen der Mufeloberfläche entstehen muß, beliebig
unterbunden wird.
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Derartige zonenweise Längs- oder Querwände lassen sich technisch besonders
günstig in Verbindung mit, einem Beheizungssystem ausbilden, bei dem aus .einem
zweckmäßig gestalteten Verbrennungsraum die Abgase durch eine Reihe von getrennt
;nebeneinander gelagerter Einzelröhren, besonders für die Länge
der Hauptregelzone,
geführt werden.
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Die vorliegende Erfindung besteht also in einem neuen Verfahren, bei
dem an sich brekannte Einzelmittel kombiniert werden, das gestattet, den Wärmeübergang
an den einzelnen Hauptabschnitten ohne Störung der Beheizungswirtschaftlichkeit,
d. h. bei an sich konstant bleibender Heizungseinstellung, in dem erwünschten kräftigen
Ausmaß zu beeinflussen. Dabei werden diese an sich bekannten Einzelmittel zur Steigerung
ihrer Wirkung in neuartiger Weise angewandt und angeordnet. Daraus .ergibt sich
eine einfache Betriebsweise, weil die Einstellung eines Reglers nicht eine Änderung
der Einstellung der anderen zur Folge hat, und man erzielt außerdem durch diese
rationelle Kühlung hohe Durchsatzleistung und damit die kürzeste und billigste Bauweise
eines derartigen Kühlofens.
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In Abb. i ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung (Kühlofen im Längsschnitt)
dargestellt. Der eigentliche Kühlraum umfaßt die Abschnitte A-C. Im Abschnitt A-B
wird der Temperaturausgleich, die Entspannung und die erste Abkühlung vorgenommen,
in den Abschnitten B-C die schnellere Abkühlung und im Abschnitt C-D die letzte
Abkühlung und die Sortierungl@-E.
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Durch den ganzen Ofenraum läuft das gestrichelt gezeichnete endlose
Förderband über verschiedene Antriebs- und Spannrollen. Die Hauptantriebsrolle i
ist zum Mitnehmen mit einem elastischen Stoff versehen und wird durch das mit einem
Motor gekuppelte, meist stufenlos regelbare Getriebe 2 überein Untersetzungsgetriebe
3 angetrieben und .in der Geschwindigkeit geregelt. q., 5 und 6 sind Umlenkrollen,
7 eine lose Spannrolle. Das Drahtband läuft durch den Ofen über die Umlenkrollen
8 und 9 und wird gestützt durch eine Reihe von Laufrollen o. dgl. io. Das Band kehrt
unter dem Ofen zurück, wo es durch verschiedene Stützrollen i i gehalten wird, und
steigt über die Umlenkrolle 8 schon im eigentlichen Ofenraum senkrecht auf und wird
dabei hinreichend vorgewärmt.
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12 ist der Muffesraum, der beispielsweise durch .einen oder mehrere
Brenner 13 vorn der Seite aus befeuert wird und der bei 14 einen seitlich emporführenden
Abzug hat, betätigt durch einen Saugzug 15, gegebenenfalls geregelt durch eine Drosselklappe
16. Das Abgas führt in einen kleinen Kamin 17. 20 ist der eigentliche Ofenraum,
in dem die Kühlung des Glases stattfindet. Dabei durchläuft das Glas auf dem Drahtband
diesen Raum 2o.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. i des Kühlofens ist über dem Kühlofenkopf
eine zweite Muffel 18 angebracht, die unmittelbar beheizt werden kann oder durch
einen oder mehrere seitlich heraufführende Heizkanäle i9 mit dem Heizraum der Muffel
12 in Verbindung stehen kann. Zweckmäßig wird man die Abgase bei 21 ableiten und
sie dem Kamin 17 zuführen, wobei man durch bekannte Mittel (Drosselklappe, Injektoren
usw.) sie an der Absaugewirkung des Abgassystems 15, 16, 17 teilnehmen lassen kann.
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Die Muffel 12 ist nun in verschiedener Weise abgedeckt, in
der Abb. i beispielsweise durch vier verschiedenartige Materialien, bei 22 etwa
mit hochfeuerfester Schamotte, bei 23 mit Carborundum, bei 2¢ mit gewöhnlicher Schamotte
und bei 25 mit Eisenblechplatten.
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Über dieser Decke läuft das Band in einem Abstand von etwa 2o bis
3o cm oder mindestens dem Doppelten des Tragrollendurchmessers. Dazwischen haben
die Schirme 27 Platz; diese können beispielsweise durch geeignete, in Abständen
vorzusehende Schlitze von der Seite eingeführt werden, oder sie können mittels einer
geeigneten Vorrichtung auf der Muffeldecke selbst hin und her geschoben werden.
Auf alle Fälle soll vorgesehen sein, daß diese Schirme nach Bedarf in ihrer Durchlässigkeit
verstärkt oder vermindert werden können.
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28 stellt ein solches Schirmsystem vor, bei dem eine bewegliche durchlochte
Blechplatte über einer ebensolchen feststehende_ n hin und her geschoben werden
kann, so daß die Durchlochungen entweder zusammenfallen oder beliebi
sich
überdecken. Durch diese Einrichtung 28 läßt sich beispielsweise im Abschnitt
B-C ein verstärkter Wärmeabfall bewerkstelligen.
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Dieser kann noch verstärkt werden durch die Einrichtung einer Doppeldecke
29, die einen Lufteintritt 3o mit Drosselklappe hat und einen Abzug bei 31. Dieser
schematisch angedeutete Abzug soll in Wirklichkeit umspült werden von den Abgasen
des Saugzuges und so mitbeheizt werden, so daß ein durch die Drosselklappe bei 3o
regelbarer Kaltluftdurchzug durch die Doppeldecke 29 erzielt werden kann.
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Bei 32 ist die Decke des Kühlotfiens in. bekannter Weise gut
isoliert; 33 stellt die Bodenisolation der Muffel vor. 34 sind einzeln abnehmbare,
an sich bekannte Blechhauben, nach Bedarf mehr oder weniger isoliert und gegebenenfalls
teleskopartig auseinanderziehbar, so daß auf diese Weise in einfach regelbarer bekannter
Weise eine weitere verstärkte Abkühlwirkung erzielt werden kann, damit das Glas
den Abschnitt C-D einigermaßen handwarm für die Sortierung den Ofen verläßt.
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Der Ofen wird durch die Klapptür 35 beschickt. In vielen Fällen kann
man die Tür während des @etrie.t:e_ c@!iensteheil lassen, d<1 im Kühlofen ein
kaum merklicher horizontaler Zug herrscht. Um diesen Zug aber noch weiter herabzudrücken,
sind in gewissen Ab-Abständen, wie bereits bekannt, einstellbare Blechblenden, herabhängende
Asbestvorhänge o. dgl. 36 angebracht, die vor allem an der Decke entlang für eine
Verhinderung der Luftbewegung in waagerechter Richtung sorgen. Das Kühlofengerippe,
auf dem vor allem der die Laufrollen io tragende Rahmen fest oder lose aufliegt,
besteht aus Profileisen, ist außen, gegebenenfalls auch innen (doppelwandig)
mit Blech verkleidet und unter Rück-Sichtnahme auf die herrschende Innentemperatur
an den einzelnen Stellen mit den jeweils günstigsten, an sich bekannten Isoliermitteln
isoliert. Zum Füllen von Doppelwänden dient vielfach Schlackenwolle. Für die Decke
kann auch lose aufgeschüttetes Isoliermaterial, z. B. Kieselgurmehl, Verwendung
finden, während die Seitenteile des heißen Teiles und der Muffel mit Isolierziegeln
verkleidet sind.
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Bei der Kühlofenkonstruktiongemäß Abb. a ist das Band an der Kopfseite
des Ofens nach oben geführt und läuft auf Stützrollen oberhalb des Ofens zurück.
Durch diese Konstruktion ist der Ofen nicht von der Stirnseite aus beschickbar,
sondern es muß von der Seite eingetragen werden, was in vielen Fällen sogar ein
Vorteil ist. Ist der Ofen breit, so wird man zweckmäßig von beiden Seiten eine Ein-Z,
vorsehen. Die besonderen Vorteile dieser Bauart sind, daß die Bauhöhe G-H, die normalerweise
etwa 8o cm beträgt, fast vollständig zu einer besonders günstigen Ausbildung der
Untermuffel zur Verfügung steht. SeitlicheEintragtüren können auchineiniger Entfernung
vom Kühlofenkopf angebracht sein und bringen dann eine weitere Möglichkeit der besonderen
Kühlbehandlung gleichzeitig eingebrachter Waren. Man kann nämlich niedrig entspannendes
Kühlgut bei niedrigerer Anfangstemperatur und mit kürzerer Gesamtkühlzeit behandeln,
als der Wirkung des Durchlaufens durch den ganzen Kühlofen entspräche. Zweckmäßig
wird man die Zugangstür zum seitlichen Einbringen in einem Vorbau anbringen, gegebenenfalls
mit Doppeltür in einer Art Schleuse, um Außeneinflüsse bei der Beschickung tunlichst
auszuschließen.
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Soweit die Einzelteile gleichartig sind mit denen der Ausführung gemäß
Abb. 1, sind die gleichen Ziffern zur Beschreibung gewählt. Man sieht, daß bei den
Umlenkrollen 8, 9 eine Vorrichtung mit Spannrolle 7 im Ofen angebracht ist, wodurch
diese Bauart eine besonders lange Vorwärmung des kalt ankommenden Drahtbandes aufweist.
Das Drahtband ist wieder gekennzeichnet durch eine gestrichelte Linie, die auf Laufrollen
io geführt wird. Darunter ist die Muffel, die hier in drei verschiedenen Zonen in
verschiedener Ausführungsform und Querschnitten gebaut ist. Dabei ist 37 der eigentliche
Verbrennungsraum, der aus besonders widerstandsfähigem Stoff zeit einer mehr oder
weniger leitfähigen Muffeldecke 38 ausgeführt ist. 39 deutet einen oder mehrere
stirnseitige Brenner an. Das Feuer entwickelt sich in 37, kann beispielsweise auf
eine Feuerbrücke 40 stoßen, hinter der die heißen Verbrennungsgase, gegebenenfalls
unter weiterer Verbrennung, ihren Ausweg in ein System mehrerer paralleler Röhren
41 finden.
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Dieser Rohrteil kann genau wie ein Rekuperator aus den eigentlichen
Röhren 41 und den haltenden Zwischenstücken 42 bestehen. Dieses Röhrensystem gibt
im Verhältnis zur Menge der Verbrennungsgase eine außerordentlich große Oberfläche,
daher schnellste Wärmeabgabe in der wichtigsten Entspannungszone.
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Vorzugsweise über den Röhrenabschnitten sind bei 43 Schlitze angebracht
zum seitlichen Einschieben von halbdurchlässigen Schirmwänden nach Bedarf. In der
Stirnwand ist ebenfalls ein Schlitz 44, durch den Abdeckschirme über die Verbrennungskammer
auch noch weiterhin in den Ofen vorgeschoben werden können. Diese günstige Zugänglichkeit
für die Regelung durch Vor- und Zurückziehen von Schirmen von der Stirnwand aus
ist
nur bei einer Bandumkehr nach oben möglich.
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Die Zwischenstücke 42 bilden senkrechte Wände, welche auch bei verhältnismäßig
großem Temperaturunterschied zwischen den einzelnen Röhrenzonen einen horizontalen
Ausgleich zwischen den einzelnen Zonen unterbinden. Zur Verstärkung dieser Lufttrennung
in Abschnitte können zum Absperren des Luftzwischenraumes zwischen den Wänden 42
und dem Drahtband noch drosselklappenähnIiche, drehbare Schirme 45 angebracht werden.
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Im Anschluß an die Zone, die durch das Röhrensystem beheizt wird,
kann noch eine Muffelzone 46 mit verringertem Querschnitt folgen, deren Muffelabdeckung
47 entsprechend den Bedürfnissen des betreffenden Kühlofens gewählt wird. Die Abgase
verlassen die Muffel bei 14 in gleicher oder ähnlicher Weisse, wie in Abb. i näher
angegeben.
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Natürlich kann auch ein solcher Ofen mit heizbaren Deckenelementen
ausgestattet sein, um von oben zusätzliche Wärme spenden zu können. Eine derartige
Oberheizung wind man vorzugsweise im Kühlofenkopf anbringen, z. B. wenn es sich
um die Kühlung hoher Gegenstände, wie z. B. Flaschen, handelt, bei denen der Kopf
zuerst gefertigt und verhältnismäßig kalt ist, während der Boden zuletzt gefertigt
und verhältnismäßig warm ist. Eine solche Funktion würde die Deckenmuffe148 erfüllen,
die durch in der Abb.2 angedeutete Seitenkanäle 49 mit der Verbrennungskammer 37
verbunden ist oder unmittelbar beheizt wird. Die Ableitung der Abgase kann beispielsweisse
in derselben Art wie in Abb. i erfolgen und ist nicht weiter bezeichnet.
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Weiterhin ist eine zweite Deckenmuffel 5o angegeben, die beispielsweise
dann in Wirkung treten kann, wenn der Ofen für Einbrennzwecke verwendet werden soll.
In diesem Falle wird man die Röhrenzone besonders stark ,aufheizen und den unmittelbaren
Wärmeübergang aus der Verbrennungskaanmer 37 durch Abdecken der Platte 38 besonders
stark dämpfen. In Zusammenarbeit finit der Deckenmuffelbeheizung oder an ihrer Stelle
können elektrische Deckenheizkörper angebracht werden (51 und 52), die beispielsweise
in unabhängig voneinander selbstregelnd gesteuerten Elementgruppen 51 und 52 zerlegt
werden können und so auf die Resultante aus den Schwankungen von eingebrachter fühlbarer
Wärme des Glases plus Wärmeintensität der Untermuffel ansprechen.
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In Abb.2 ist weiterhin noch die Möglichkeit angedeutet, die Verbrennungsluft
in mäßigem Umfang vorzuwärmen. (Eine starke Vorwärmung würde zu unnötiger Temperaturerniedrigung
der Abgase führen.) Bei 61 wird in einem Querkanal die Luft über eine Drosselklappe
unter den Boden der Verbrennungskammer 37 gefördert. Die Luft geht in Röhren 62
o. dgl. am Boden unterhalb der Heizröhren entlang und wird vorgewärmt. Sie tritt
hinter der Feuerbrücke 40 durch öffnungen im Boden der Heizkammer 37 aus und vermischt
sich zur sekundären Verbrennung. Blei 63 kann eine weitere Öffnung vorgesehen sein,
auch mit Drosselklappe, um die Verbrennungsluft sekundär zur starken Nachverbrennung
in dem Rohr ,4i eintreten zu lassen.
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Der neue Kühlofentyp nimmt keine besondere Rücksicht auf die Verwertung
der Abgase. Er ist an sich so wirtschaftlich, daß dies keine Rolle spielt. Die Verwertung
der Abgase bei Kühlöfen, etwa zur Vorwärmung der Verbrennungsluft oder an Stelle
von Isolierwirkung, hat den großen Nachteil, daß die mit dieser Ausnutzung verbundenen
Wirkungen sich ändern mit jeder Änderung der Verbrennungsverhältnisse usw. Diese
Übertreibung der Wirtschaftlichkeit führt zu äußerst schwieriger Betriebsweise und
Einstellung der Kühlkurve.
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Der Kühlofen sieht nur für einen Fall die Verwertung der Abgase vor.
Bei Betriebspausen, wie sie beispielsweise im Hafenofenbetrieb täglich vorkommen,
sollen die Abgase nicht am Kühlofenende abgeleitet werden, sondern für die Zeit
des Stillhaltens bzw. beim Wiederanheizen -durch den Kühlraum bis zum Kühlofenkopf
geführt und dort in beliebiger Weise abgeleitet werden. Dadurch werden beim Aufheizen
bzw. für die tote Betriebszeit ein bis zwei Drittel des sonstigen Brennstoffverbrauches
gespart.