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Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines aus Klinkern und Hochofenschlacke
bestehenden Gemisches Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Erzeugen des für die Herstellung von Hochofen- oder Eisenportlandzement benötigten,
aus Klinikern und trockener Hochofensehlacke bestellenden Gemisches.
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Es ist bekannt, die nasse Hochofensc'hlacke den ,heißen Klinkern,
wenn diese den Drehofen verlassen haben, zuzugeben und auf diese Weise zu trocknen.
Hierbei werden bisher zwei verschiedene Verfahren. benutzt.
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Nach dem einen Verfahren wird die nasse Hochofenschlacke den glühenden
Klinkern unmittelbar, nachdem diese den Drehofen verlassen haben, zugegeben, so
daß -diese Mischung dann in den Einlauf der Kühltrommel gelangt, aus welcher der
Drehofen die erforderliche Verbrennungsluft ansa@ugt. Der Nachteil dieses Verfahrens
besteht darin, daß die Verbrennungsluft nicht ausreichend genug aufgeheizt wird,
da die nasse Schlacke den Hauptteil der Wärme absorbiert. Ferne ist der Übelstand
zu verzeichnen, daß bei nasser Schlacke in der dem Drehofen benachbarten. Zone des
Kühlers Wasserdämpfe auftreten und in den Drehofen gelangen, wodurch Schwierigkeiten
im Brennprozeß zu verzeichnen sind.
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Wird .dagegen nach dem anderen Verfahren die nasse Hochofenschlacke
den Klinkern erst hinter dem Kühler zugegeben, dann ist die Trocknung weniger intensiv,
weil die Klinker im Kühler schon einen wesentlichen Teil ihrer Wärme abgegeben haben.
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Die bisher bestehenden Übelstände werden nun gemäß dem neuen Verfahren
dadurch beseitigt, daß in den einen Teil der Kühlzone eines Klin'kerkühlers nur
-die Kühlluft eingeleitet wird, die sich an den heißen Klinkern erwärmt und die
für die
Feuerung des Ofens benötigte vorgewärmte Verbrennungsluft
liefert, während in dem darauf folgenden Teil die nasse Hochofenschla.cke dem Klinkerstrom
zwecks Trocknung zugegeben wind.
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Nunmehr kann ein -Abkühlen der Verbrennungsluft durch die nasse Hochofenschlacke
nicht mehr stattfinden, da beide nicht miteinander in Berührung kommen. Ferner ist
die Gefahr beseitigt; daß Wasserdämpfe sich in einem solchen Ausmaße bilden, daß
sie in den Drehofen gelangen können. Etwaige sich in der Trockenzone der Hochofenschlacke
bildende Wasserdämpfe strömen viel mehr, da diese Zone näher zum Abzug als zum Drehofen
liegt, durch,den Schornsteindes Kühlers ab. Soll die Möglichkeit der Bildung von
Wasserdämpfen in der Trockenzone der Hochofenschlacke mit absoluter @Sicherheit
ausscheiden, dann wird in weiterer Ausbildung .der Erfindung in ,diesem Teil des
Kühlers keine Kühlluft eingeführt. Da die Klinker im Kühler wesentlich wärmer sind,
als wenn sie den Kühler verlassen haben, geht das Trocknen der nassen Schlacke intensiver
vor sich als bei Aufgabe hinter dem Kühler.
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Vorteilhaft wird zur Ausübung dieses Verfahrens eine Vorrichtung verwendet,
deren Kühlzone einen Rost enthält, den die aus dem heißen Ofen kommenden Klinker
entlang wandern und durch den von unten Kühlluft geblasen wird, die die Klinker
kühlt, sich dabei erwärmt und zum Teil als Verbrennungsluft in den Drehofen strömt.
Die -erwärmte Verbrennungsluft wird,dabei im wesentlichender unmittelbar hinter
dem Drehofen befindlichen Zone des Klinkerkühlers entnommen. Inder darauffol@genden
Zone findet die.Aufgabe der nassen Hochofenschlacke und ihre Trocknung durch die
heißen Klinker, die Kühlung des Klinkers durch die kalte Schlacke sowie gleichzeitig
das Mischen beider Materialien statt. Falls keine genügende Kühlung des Klinkers
durch die kalte Schlacke erzielt wird, kann auch durch den unteren Teil des Rostes
noch Kühlluft zwecks weiterer Kühlung des Klinkers eingeblasen werden.
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Die verwendete Vorrichtung dient also im Sinne der Erfindung sowohl
als Vorwärmer für, die j Verbrennungsluft als auch als Klinkerkühl-r, @, Hochofenschlackentrockner
und Mischer beider Materialien.
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Nähere Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des
-in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels einer für die Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung. Es zeigt Fig. z einen Längsschnitt
durch die Vorrichtung, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Fi,;, i in Höhe der Verteilervorrichtung
für die Hochofenschl:acke und Fig.3 eine Unteransicht eines Teiles des Verteilerrohres
für die Hochofenschlacke.
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Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung gibt schematisch einen
sogenamnten Fuller-Schrägrostkühler wieder, der in der Praxis zur Kühlung von Material,
das aus Drehöfen, Sintermaschinen, Röstapparaten und verschiedenen anderen Ofen
austritt, dient. ,Dieser Kühler wird mit besonderem Erfolg für die Kühlung von Klinkern
verwendet, die zusammen mit Hochofenschlacke zu einem Gemisch vermahlen wenden,
das für die Herstellung des sogenannten Hochofen- oder Eisenportlandzements Verwendung
findet.
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Der Fuller-Schrägrostkühler besteht aus einer Kühlkammer i, in der
sich ein Schrägrost a befindet, welcher vom Eingang der Kühlkammer bis zum Ausgang
reicht. Urfiter dem Schrägrost sind eine oder mehrere Luftkammern 3 vorhanden.,
über die die Kühlluft, weiche von einem Gebläse niedriger Drehzahl geliefert wird,
mit geeigneter Pressung durch den Rost 2 und das darauf befindliche Materialbett
d. gedrückt wird. Die Luftkammer 3 ist gewöhnlich in zwei oder mehrere Abteilungen
unterteilt, die mit Schiebern versehen sind, um die Luft im gewünschten Sinne verteilen
zu können. Die heißen, aus dem nicht dargestellten Brennofen kommenden Klinker,
die das Materialbett q, bilden, fallen .durch den Kühlschacht 5 und gelangen auf
den Schrägrost --, der aus abwechselnd feststehenden und beweglichen Rostplatten
gebildet ist.
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Durch die Bewegung der beweglichen Rostplatten wird das Material schrittweise
den Rost entlang durch die Kühlkammer mach dem Auslaß 7 zu bewegt.
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Die Kühlluft wird aus der Luftkammer 3 sowohl durch die Spalte zwischen
den Rostplatten, die horizontale Düsen bilden, als auch,durch Löcher in jeder Rostplatte,
die vertikale Düsen ergeben, hindurchgeblasen. Durch die ständige Bewegung der beweglichen
Rostplatten wird fortwährend die Lage des Materials geändert, das sich von Rostplatte
zu Rostplatte herabwälzt; wobei die gesamte Oberfläche des Gutes, hier also der
Kliniker, dem , Luftstrom aus zwei Richtungen ausgesetzt ist. Infolge der Dicke
und Neigung des Materialbettes q. kommt ,die Luft bei ihrem Durchtritt gut mit den
Klinkern in Berührung. Die vollständige Verteilung der Luft und die lange Zeit der
Luftberührung mit den Klinkern sichern im Verhältnis zur Luftmenge eine gute Kühlung
und .damit ein Maximum von Wärmerückgewinn, da die erwärmte Luft für die Verbrennung
des Rrennstoffes des Brennofens herangezogen wird. Durch die wiedergewonnene Wärme
wird der Brennstoffbedarf um die entsprechende Wärmemenge verringert und die Zündgeschwindigkelt
des Brennstoffes erhöht.
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Der Teil der erwärmten Luft, ,der nicht zur Verbrennung benötigt wind,
also die sogenannte !:l1,bluft, wird über den Schornstein ä abgeführt und kann enhve"der
ins Freie geleitet oder als Wärmequelle für andere Zwecke verwendet werden.
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Die Klinker fallen am ^Ende der Kühlkammer i von dem Rost 2
durch, den Auslaß 7 aus dem Kühler heraus und werden mittels geeigneter Vorrichtungen
abtransportiert, z, B. zu einer Mühle, wo sie vermahlen werden.
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Erfindungsgemäß wird nun der Kühler nicht nur zum Kühlen von Klinkern,
sondern auch zum Trocknen von Hochofenschlacke und zum Vermischen
mit
ihr verwendet. Zu diesem Zweck ist gemäß :dem Ausführungsbeispiel, etwa in, der
Mitte der Kühlkammer i, über dem Rost 2 ein quer durch .die Kammer hindurchgehendes
Rohr 12 oder ein Kanal vorgesehen, dessen eines Ende verschlossen ist, während das
andere Ende in einen Trichter 9 mündet. In dem Rohr oder Kanal 12 arbeitet eine
Verteilerschnecke io, die ihren ,Antrieb in ge-eigneter Weise erhält. Die nasse
Hoehofenschlacke wird über den, Trichter 9 aufgegeben und gelangt in das Rohr oder
den Kanal 12, über den sie durch die Verteilerschnecke io verteilt wird. Der Kanal
12 besitzt an seinem unteren Umfang A:uslaßöffnungen oder Schlitze ii, durch die
die nasse Hochofenschlacke nach unten austritt. und auf die unter dem Kanal 12 vorbeigeführten
Klinker fällt. Durch die heißen Klinker findet bei der weiteren Bewegung durch die
Kühlkammer i eine Tr-ockmu@ng der nassen Hochofenschlacke und gleichzeitig eine
weitere Kühlung der Klinker durch die kalte Schlacke sowie ferner eine gute Mischung
von Klinker und Schlacke statt, so daß über den Aus laß 7 ein Gemisch von kaltem
Klinker und getrockneter Hochofenschlacke ausgetragen wird.
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Die Vorrichtung wirkt also nicht nur als Kühler für die Klinker, sondern
auch als Trockner für die Hochofenschlacke und als Mischer beider Materialien.
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Die Zufuhr der Hochofenschlacke kann in geeigneter Weise geregelt
werden, z. B. durch Verstellen der Weite der Öffnungen i i mittels Schieber oder
in sonst bekannter Weise.
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Vorteilhaft wird die Zuführungsvorrichtung für die Hochofenschlacke,
also im vorliegenden Falle das Rohr oder der Kanal 12, so angeordnet, daß ,die Schlacke
im Bereich :der Abluft mit den Klinkern zusammentrifft. Zu diesem Zweck wird das
Rohr oder der Kanal 12 so gelagert, daß er etwa am Beginn der Abluftzone liegt.
Es ist auch denkbar"daß .durch den Teil des Rostes, der von der Aufgabestelle der
nassen Hochofanschlacke auf die Klinker bis zum Auslaß 7 reicht, keine Kühlluft
geleitet wird, sondern nur durch den übrigen Teil, der so groß bemessen ist, daß
die Luft mengenmäßig der Verbrennungsluft entspricht, die dem Brennofen zugeleitet
werden soll.