Färbepräparat. Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein neues, beständiges Färbepräparat, enthal tend einen Monoazofarbstoff der allgemeinen Formel
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in welcher die Gruppen -0-Y und -0-7 sich in einer der -N=N-Gruppe benachbar ten Stellung befinden, R1 und R; je einen organischen Rest und -0-Y und -0-7. Hydroxylgruppen bedeuten, von denen min destens die eine verestert ist, wobei im Rest
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eine einzige Sulfonsäuregruppe vorhanden ist.
Das neue Färbepräparat ist gekennzeichnet durch den Gehalt eines metallabgebenden Mit tels, das befähigt ist, eines der Metalle mit den Ordnungszahlen 27 bis 28 abzugeben.
Farbstoffe, die der obenstehenden Formel entsprechen, können hergestellt werden, indem man eine einzige Sulfonsäuregruppe enthal tende o,o'-Dioxy-monoazofarbstoffe, das heisst Monoazofarbstoffe, welche die Atomgruppie- rang
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enthalten, mit organischen Acylierungsmit- teln behandelt.
Die Behandlung der o,o'-Dioxy-monoazo- farbstoffe mit den Aeylierungsmitteln kann z. B. in wasserfreiem Medium in Gegenwart einer tertiären organischen Base wie Pyridin oder auch in wässrig alkalischem Medium vorgenommen werden. Durch passende Wahl der Menge und Art des Acylierungsmittels sowie der Arbeitsbedingungen kann die Acy- lierung derart erfolgen, dass eine Veresterung nur einer oder beider der Azogruppe benach barten OH-Gruppen erfolgt.
Bei den Farb stoffen, die aus 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazo- lonen als Kupplungskomponenten hergestellt sind, wird z. B. die enolisierte, in 5-Stelfung des Pyrazolonkernes befindliche Ketogruppe im allgemeinen nicht verestert.
Unter solchen Farbstoffen ergeben insbe sondere diejenigen wertvolle Präparate, welche der allgemeinen Formel
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entsprechen, in welcher R1 einen Naphthalin rest, der eine einzige Sulfonsäuregruppe ent hält und in welchem die Gruppen -0-Y und -N=N- sieh in ortho-Stellung, das heisst in 1,2- oder 2,1.-Stellung zueinander be finden,<U>R .,-OH</U> den sulfonsäuregruppen- freien Rest
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und Y einen von löslichmachenden Gruppen freien, durch die Acylgruppe an -0- ge- bundenen Acylrest,
vorzugsweise aber den Rest -CO-C,HS bedeutet.
Ebenso führen diejenigen Farbstoffe beim vorliegenden Verfahren zu wertvollen Ergeb nissen, welche der allgemeinen Formel
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entsprechen, in welcher R, einen Naphthalin rest, der eine einzige Sulfonsäuregruppe ent hält und in welchem die Gruppen -0-Y und N N sich jeweils in ortho-Stellung zueinander befinden,
R2 einen si-lfonsäure- gruppenfreien Naphthalinrest, in welchem die Gruppen -0-Z und N=N- sich in ortho - Stellung zueinander befinden und -0-Y und -0-Z Hydroxylgruppen be deuten, von denen mindestens die eine durch einen von löslichmachenden Gruppen freien, durch die Acylgruppe an -0- gebundenen Acylrest verestert ist.
Als metallabgebende Mittel kommen er findungsgemäss diejenigen in Betracht, welche eines der Metalle mit den Ordnungszahlen 27 bis 28 abzugeben vermögen. Es handelt sich also um eines der Metalle Kobalt oder Nickel. Die metallabgebenden Mittel können diese Me talle auf verschiedenste Art gebunden ent halten. So kann man beispielsweise Chloride, Sulfate, Acetate, Oxalate, Tartrate, Lactate i oder Salicylate der genannten Metalle ver wenden.
Besonders gute Ergebnisse werden in der Regel bei der Verwendung kobaltabgeben- der Mittel erzielt.
Die Färbepräparate des vorliegenden Pa- c tentes können zweckmässig durch Vermischen der Farbstoffe mit den metallabgebenden Mit teln in trockenem Zustand, gegebenenfalls unter Mitverwendiing geeigneter Zusätze wie Natriumsulfat, hergestellt werden. Die Prä parate sind haltbar und gebrauchsfertig.
Die so erhältlichen Färbepräparate eignen sich vorzüglich zum Färben verschiedener Ma terialien, vor allem solcher tierischer Her kunft wie Seide, Leder und in erster Linie Wolle. Es können aber auch Mischgewebe z. B. aus Wolle und regenerierter Cellulose, Kunstfasern aus Casein, Kunstfasern aus Superpolyamiden bzw. aus Superpolyuretha- nen mit den Präparaten gefärbt werden.
Beim Färben mit diesen Präparaten ent steht auf der Faser die komplexe Schwer metallverbindung unter Verdrängung der Acylreste aus dem Molekül der den obenste- henden Formeln entsprechenden Farbstoffe.
Das Färben kann z. B. in neutralen bis sauren Färbebädern erfolgen, vorzugsweise in schwach sauren, z. B. essigsauren Bädern, wo bei die erforderliche Menge Essigsäure schon am Anfang des Färbeprozesses zugegeben werden kann. Dies ist insofern von grossem Vorteil, als damit ermöglicht wird, die erfin dungsgemäss zu verwendenden Farbstoffe in Kombination mit nicht metallisierbaren, ans essigsaurem Bade auf die Faser ziehenden Farbstoffen in vorteilhafter Weise zu färben.
Es wird also dadurch das Färben mit Farb- stoffkombinationen, bestehend aus nicht me- tallisierbaren und aus metallkomplexbildenden Farbstoffen, gleichzeitig in einem einzigen Arbeitsgang ermöglicht.
In manchen Fällen werden besonders wert volle, sehr gleichmässige Färbungen erhalten, wenn man die Färbungen in Gegenwart von Netz- und Dispergiermitteln durchführt. Hier bei kommen Netz- und Dispergiermittel iono- gener und vor allem nicht ionogener Art in Betracht. Als solche der letztgenannten Art seien z. B. erwähnt: Polyglykoläther von höher molekularen Fettalkoholen, vorzugsweise solche mit einem Gehalt von mindestens 10, z.
B. 20 bis 25 Äthylenoxydresten im Molekül und solche, deren Fettalkoholreste 16 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen. Derartige Pro dukte sind z. B. in der französischen Patent schrift Nr. 727202 beschrieben. Gewünsch- tenfalls können solche Netz- und Dispergier- mittel den Färbepräparaten ebenfalls beige mischt werden.
Die mit den Präparaten des vorliegenden Patentes erhältlichen Färbungen können sich durch sehr gute Echtheitseigenschaften, ins besondere durch sehr gute Wasch- und Licht echtheit, auszeichnen.
Das nachfolgende Beispiel dient zur Er läuterung der Erfindung. Dabei bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichts prozente, und die Temperaturen sind in Cel siusgraden angegeben.
<I>Beispiel:</I> 20 Teile des Farbstoffesters (Mono natriumsalz), der erhalten wurde durch Ver- estern des Farbstoffes aus diazotierter 1 Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsäure und 1- Phenyl - 3 - methyl - 5 - pyrazolon mit Benzoyl- chlorid, werden mit 10 Teilen kristallisiertem Kobaltacetat vermahlen.
Mit dem so erhaltenen Färbepräparat kann Wolle wie folgt gefärbt werden: Man bereitet ein Färbebad, bestehend aus 4000 Teilen Was ser, 4 Teilen 40%iger Essigsäure, 10 Teilen kristallisiertem Natriumacetat und 3 Teilen des Färbepräparates. In dieses Bad geht man bei 50 bis 60 C mit 100 Teilen gut genetzter Wolle ein, steigert die Temperatur zum Ko chen und färbt eine Stunde kochend. Dann wird gespült und getrocknet. Die Wolle ist in echten, rotbraunen Tönen gefärbt.
Eine besonders gleichmässige, rotbraune Färbung erhält man, wenn man gemäss obiger Vorschrift verfährt, aber nur 2 Teile Essig säure verwendet und dafür dem Färbebad noch 2 Teile eines Poly glykoläthers eines Fett alkohols zusetzt, dessen Fettalkoholrest 16 bis 18 Kohlenstoffatome und dessen Polyglykol- rest die Reste von 20 bis 25 Molekülen Äthy- l.enoYVd enthält.
Die untenstehende Tabelle enthält Angaben über weitere wertvolle Färbepräparate, die erhalten werden, indem man 20 Teile des in Kolonne I angegebenen Farbstoffes mit 10 Tei len des in Kolonne II angegebenen metall abgebenden Mittels vermischt. In Kolonne III ist der Farbton angegeben, den man erhält, wenn man das betr. Präparat in der oben beschriebenen Weise färbt.
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I <SEP> 11 <SEP> 111
<tb> Farbstoff <SEP> Metallabgebendes <SEP> Farbton
<tb> Mittel
<tb> Farbstoffester, <SEP> erhalten <SEP> durch <SEP> Verestern <SEP> des
<tb> Farbstoffes <SEP> aus <SEP> diazotierter <SEP> 1-Amino-2-oxy- <SEP> Kobaltaeetat <SEP> rotbraun
<tb> naphthalin-4-sulfonsäure <SEP> und <SEP> 3-Methyl-5 pyrazolon <SEP> mit <SEP> Benzoylehlorid
<tb> Farbstoffester, <SEP> erhalten <SEP> durch <SEP> Verestern <SEP> des
<tb> Farbstoffes <SEP> aus <SEP> diazotierter <SEP> 1-Amino-2-oxy naphthalin-4-sulfonsäure <SEP> und <SEP> 1-Phenyl-3- <SEP> Nickelsulfat <SEP> rotorange
<tb> methyl-5-pyrazolön <SEP> mit <SEP> Benzoylchlorid
<tb> Farbstoffester,
<SEP> erhalten <SEP> durch <SEP> Verestern <SEP> des
<tb> Farbstoffes <SEP> aus <SEP> diazotierter <SEP> 1-Amino-2-o_xv- <SEP> Kobaltaeetat <SEP> violett
<tb> naphthalin-4-sttlfonsäure <SEP> und <SEP> 2-OYynaph thalin <SEP> mit <SEP> Benzoylehlorid