Abdichtungsvorrichtung für eine sich drehende Welle, insbesondere eines Gaskompressors. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Abdichtungsvorrichtung für sich dre- liende Wellen, insbesondere für .die Wellen von Gaskompressoren.
Es ist schwierig, die Wellen, auf welchen die Räder von Gaskompressoren montiert sind, so abzudichten, dass keinerlei Gasver luste eintreten. Stopfbüchsen sind nicht be friedigend, weil eine voltständige Dichtung nicht möglich ist, die Schmierung sehi7"ierig ist und ständig eine vollkommene Achsen ausrichtung bestehen muss, da bei schlechter Achsenausrichtung Vibrationen eintreten,
so dass die Kompressoren mit geringerer Ge- schwindigkeit betrieben werden müssen.
Die Erfindung bezweckt deshalb eine Ab diehtung einer sich drehenden Welle, insbe sondere eines Gaskompressors, derart, da.ss keine Gasverluste eintreten.
Gemäss der Erfindung erfolgt diese Ab dichtung der drehenden Welle, insbesondere eine:. Gaskompressors, mittels einer Flüssig keit.
Bei der erfindungsgemässen Flüssigkeits- al>c1,ichtunä@avorrichtuno# für eine sich dre hende MTel.1e ist -die Anordnung derart, da.ss flie Dichtungsflüssigkeit durch die Zentrifu- ;alkra.ft nach auswärts geschleudert wird, um einen die Welle koaxial umgebenden, im Querschnitt U-förmigen Flüssigkeitsring zu bilden, durch welchen das Gas nicht hin- durclitreten kann.
Die Ausführung kann ent- @veder derart sein, dass eine an der sich dre- henden )Welle befestigte, sich drehende Scheibe mit einem dieselbe umgebenden, orts festen Gehäuse einen im Querschnitt U-för- migen Ringkanal bildet oder d:ass eine orts feste Platte in einem auf der Welle befestig ten Gehäuse mit diesem zusammen den U-för- migen Ringkanal bildet.
Bei beiden Ausfüh rungsformen ist zweckmässig noch eine Ab dichtung vorhanden, welche bei stillstehender \Welle zur Wirkung kommt, bei sich drehen der Welle infolge Zentrifugalwirkung jedoch unwirksam wird.
Ausführungsbeispiele des Erfindungs gegenstandes sind in der Zellchnung darge stellt, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform der Abdichtungsvorrich tung mit der Flüssigkelit in .der Stellung für mit voller Drehzahl sich drehender Welle, Fig. \? einen ,gleichen Längsschnitt wie Fig. 1 mit der Flüssigkeit in der Stellung für stillstehende Welle.
Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform der Abdichtungsvorrichtung im Längsschnitt und Fig. 4 eine Hälfte derselben !in Stirnan sicht mit Schnitt nach Linie 4-4 in Fig. ä. Fig. 5 zeigt eine dritte Ausführungsform der Abdiehtungsvorriehtung im Längsschnitt und Fig. 6 eine Stirnansicht derselben.
Bei der .in Fig. 1 und 2 dargestellten Aus führungsform geht die Welle 10 durch eine Öffnung 9 in -der Stirnwand 11 eines Gas kompressors hindurch. Das unter Druck be findliche Gas; sucht längs der Welle in Pfeil richtung zu entweichen. Der ringförmige Ge häuseteil 12 ist drehfest auf der Welle ver keilt, und der ringförmige Gehäuseteil 13 ist mit dem Teil 12 verbunden.
Die zylindrische Büchse 14 ist mit der Wand 11 koaxial zur Öffnung 9 verschraubt und ragt!in das durch die Teile 12 und 13 gebildete Gehäuse hin ein und hat einen senkrecht, zur Welle ste henden scheibenförmigen Ansatz 15 sowie einen kegelförmigen Umleitungsansatz 16, welcher sich vom Ansatz 15 aus erweitert und gegen den Gehäuseteil 12 hin erstreckt.
Der Gehäuseteil 12 hat ebnen Auffangring 17, welcher das äussere Ende des Umleitkegels 16 überragt.
Im innern Ende des Gehäuseteils 13 sitzt der geschlitzte Kragen 18 aus Gummi oder einem andern. elastischen, Material, welcher über die 'innere Offnungskante des Gehäuse teils gestülpt ist.
Die im. Abstand voneinan der liegenden innern Enden des Kragens be rühren die Büchse 14 und bilden eine Ab(lich- tung, wenn die Welle sich nicht dreht, wie in Fig. 2 dargestellt. Sie spreizen stich unter der Wirkung -der Zentrifugalkraft auseinander, sobald die Welle ihre volle Drehzahl erreicht hat, so dass sie sich von .der Büchse 14 ent fernen, Wie in Fig.1 dargestellt.
Das durch die Teile 12 und 13 gebildete Abdichtungsgehäuse enthält eine Flüssigkeit 19 von niedriger Viskosität und hohem: Ent zündungspunkt,<B>wie</B> z.
B. 01, welches bei stillstehender Welle den. untern Teildes Ge- häuses ausfüllt, wie in Fig.2 daegestellt. Sobald sich die Welle dreht, wird die Flüs sigkeit durch die Zentrifugalkraft gegen die äussern Teile -der Innenflächen .des Gehäuses gedrückt und bildet, wie aus Fig. 1 ersicht lich,
einen zu beiden Seiten des Ansatzes 15 liegenden, U-förmigen Flüssigkeitsring. Durch diesen Flüssigkeitsring kann das Gas nicht hindurchtreten, so dass eine wirkungs- volle Abdichtung gebildet wird.
Wenn die Welle 10 vor dem Abstellen der Naechine langsam läuft, erfolgt, .ein Zu- sammenfallen der in Fig. 1 dargestellten Flüssligkeitssäule zwischen dem Ansatz 15 und dem Gehäuseteil 12 oberhalb .der Welle. Um zu verhüten, dass die Flüssigkeit auf die Welle fällt und längs dieser in das. Innere des Kompressors eindringt, ist der Auffang ring 17 iuvd der Umleitkegel 16 vorgesehen.
Die herunterfallende Flüssigkeit wird durch den Auffangring 17 um das äussere Ende des Umleitkegels 16 herumgeleitet und fliesst dann rings um die äussere Oberfläche des Um leitkegels in die zwischen diesem und dem Ansatz 15 gebildete Rille, um von da aus in den untern Teil des, Ab-dichtungsgehäuses zu fallen, ohne die Welle zu berühren. .
Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich, bildet die Flüsstigkeit bei laufender Welle, der Kragen bei langsam drehender oder still stehender Welle die Abdichtung. Infolge ,des Abhebens des Kragens von der Büchse 14 unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft -,vird eine Abnützung desselben verhütet.
Die sn Fig. 1 und 2 dargestellte Abschluss- vorrichtung eignet sich für die Verwendung von Kompressoren für Gase, wie sie in Was sergaswerken erzeugt werden. Die in Fig. 3 und 4 dargestellte Vaitiante dieser Ausfüh rungsform eignet sich für Kältekompressoren.
Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten Aus führungsform kommt der Kragen für die Bil dung der Abdichtung bei Stillstand in Weg fall. Anstatt dessen ist ein Ring 20 aus har tem, poliertem Metall vorgesehen, welcher rings um die Büchse 14 an der Wandung 11 anliegt, und durch Federn 21 wird bei still stehender Welle ein Ring 22 aus verhältnis mässig weichem Metall, wie z. B. Messing, ge gen den Ring 20 angedrückt.
Der Ring 22 ist am Gehäuseteil 13 mittels. Lenker 23 und 24 angelenkt, an welchen die Federn 21 be festigt sind, und gleitet auf dem zylindri- s:ehen Fortsatz 25 des Gehäuseteils 13.
In bezug auf den Flüssigkeits.abschluss ist die Wirkungsweise der Abdichtungsvorrich- thzug nach Fig.3 und 4 die gleiche wie für die Ausführung nach Fig. 1 und 2 beschrie ben. Bei stillstehender Welle drücken die Federn 21 den Ring 23 gegen den- Ring 20 und bilden -die Abdichtung bei stli.llstehender oder langsam laufender Welle. Mit steigern der Drehzahl der Welle wird durch die Zen trifugalkraft der Ring 22 vom Ring 20 ab gehoben und hierdurch eine Abnützung ver hütet.
Das Abdichtungsgehäuse na:cb. Fig.1 bis 4 kann an der äussern Oberfläche in üblicher Weise mit Kühlrippen versehen sein.
Bei der in Fig. 5 und 6 dargestellten Aus- führungsform der Erfindung ist das Abdich- tungsgehäuse 30 feststehend und an der Stirnwand des Kompressorgehäuses befestigt. Auf der Welle 10 ist der Gummikragen 31 befestigt, dessen äusseres geschlitztes Ende 32 am innern Ende des Gehäuses 30 anliegt und die Abdichtung bildet, wenn die Welle still t' oder langsam läuft.
Auf der Welle ist ausserdem die radial herausragende Scheibe 33 befestigt mit ebnem Auffangring 34, der das äussere Ende des kegeligen Umleitflan- sches 35 überragt, welch letzterer von der äussern Wandung des Gehäuses 30 aus nach einwärts ragt, und ausserdem mit einem Auf- faägring 36, der das äussere Ende des kege- ligen. Umleitflansches 37 überragt, der von der Wand 11 aus in das Gehäuse hineinragt.
Von einer äussern Zuleitung aus wird Wasser durch die Röhre 38 in -den Trichter 39 geleitet, dessen unteres Ende durch die Rohrleitung 40 mit dem Wassereinlass 41 des Gehäuses 30 verbunden ist. Das untere Ende des Gehäuses ist durch die Rohrleitung 42 mit dem Innern eines Trichters 43 verbunden, von welchem der Trichter 39 einen Teil bil det.
Das untere Ende des Trichters 43 führt zum ZVasserablauf. Der Trichter 39 hat am obern Ende eine Öffnung 44 ungefähr auf gleieher Höhe wie der Einlass 41, um zu ver hüten, dass durch die Röhre 38 in den Trich- 1er 39 einlaufendes Wasser im Gehäuse höher steigt als bis zur vorgesehenen Höhe.
Bei sich drehender Welle wird das Wasser im Gehäuse durch die Drehung der Platte 33 nach aussen geschleudert und bildet einen koa.xia:l zur Welle liegenden, im Querschnitt U-förmigen, zu beiden Seiten und rings um die äussern Enden der Platte 33 liegenden Flüssigkeitsring. Der Wasserring bildet eine Abdichtung, welche ein Entweichen von Gas verhütet.
Hierbei spreizen sich unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft die obern En dendes Kragens 31 auseinander, so da.ss sie mieht mehr an den innern Enden der Gehäuse wand anliegen, wodurch bei der Drehung der Welle eine Abnützung verhütet wird.
Sobald sich die Drehzahl der Kompressor welle verringert, legt sich der Kragen wieder an das innere Ende der Gehäusewandung an, so -dass er eine Abdichtung bildet, und die oberhalb der Welle be=findliche Wassersäule wird beim Herunterfallen durch die Umleit- flaäsch.en 35 und 37 sowie die Auffangringe 34 und 36 von der Welle abgeleitet, so dass das Wasser in den untern Teil des Gehäuses fällt, ohne die Welle zu berühren.
Zur Erzielung der erforderlichen Kühlung wird durch das Zuleitrohr 38 eine genügende Wassermenge zugeführt, um die in hig. 6 durch die gestrichelte Linie angedeutete was- sers;piegelhöhe aufrechtzuerhalten, und das Überschusswasser wird am untern Ende des Trichters 43 abgeleitet.