Doppelhub-Sebaftmaechine. Es sind Doppelhub-Schaftmaschinen mit zwangläufiger Bewegung der Schäfte be kannt, bei welchen die Schäfte während des Schützenlaufes zwangläufig in ihrer End lage gehalten sind. Diese Schaftmaschinen sind derart kompliziert und weisen einen so grossen Verschleiss auf, dass ihre Verwend barkeit beschränkt ist.
Die Erfindung betrifft eine Doppelhub- Sehaftmaschine, bei der die Betätigung jedes Schaftes über zwei an einem Waagehebel angehängte und einer Steuerung entspre chend wechselnd mit verschiedenen Schaft messern zusammenwirkende Platinen erfolgt, so dass die vom Schaft her wirkenden Kräfte mindestens während der Schaftbewegung von diesen Schaftmessern aufgenommen werden.
Die Erfindung besteht nun darin, dass das jenige Ende des Wäagehebels, an welchem die jeweils zu steuernde Platine angehängt it, im Augenblick der Steuerung dieser Pla- tine sich auf einen Anschlag abstützt, so dass die Platine von dem mit ihr in Eingriff ,#iehF,nden Schaftmesser gelocl-Iert ist.
In Fig. 1 und 2 ist die Arbeitsvreise der eingano' s der Beschreibung erwähnten be- hannten Schaftmaschine schematisch und in F ig. 3 und 4 diejenige eines Ausführungs- beispiels der Schaftmaschine nach der Erfin- nung- angegeben.
In Fig. 5 und 6 ist ein wei teres --\-usfiihrungsbeispiel der erfindungs- rernässen Schaftmaschine dargestellt.
In Fig. 1 entspricht die Lage der Waage hebel 8 der untersten Stellung der Schäfte 50, an welche die Litzen mit den Keafäden angeschlossen sind. Durch Ändern der Über setzung des Schafttriebes 51 könnte die oberste Stellung der Schäfte mit dergleichen, also horizontalen Lage des Waagehebels er zielt werden. In der Schaftstellung nach Fig. 1 wirkt die Reaktion der Fadenkräfte von den Schäften 50 aus durch den Hebel 11 auf den Waagehebel 8 von unten nach oben (Pfeil 60).
In Fig. 2 ist der Waagehebel 8 in schrä ger Lage eingezeichnet. Die Schäfte 50 be finden sich in der andern extremen Stellung als in Fig. 1, also in der obersten Lage, und die über den Hebel 11 auf die Waagehebel 8 wirkende Fadenreaktion ist somit von oben nach unten gerichtet (Pfeil 61). In beiden Lagen ist der Waagehebel 8 mit Kräften be lastet, welche schliesslich von den Haken 2 bis 5 bzw. 2' bis 5' der Platinen 1, 1' auf genommen werden. Eine Steuerung dieser Platinen 1, 1' ist in diesem Zustand sehr schwierig und mit grosser Abnützung der Haken 2 bis 5 bzw. 2' b:-s 5' verbunden.
In Fig. 3 und 4 sind die gleichen Stel lungen der Waagehebel, wie in Fig. 1 und 2 eingezeichnet, wobei aber diese schwierige Steuerung und grosse Abnützung der Pla- tinen vermieden ist. Zwei Anschlagmesser 29, 29', von denen die zweiten extremen La gen strichliert eingezeichnet sind, bewegen sich im Takt mit den Hubmessern 6, 6', und zwei feste Anschläge 28, 28' sind unter dem Waagehebel 8 angebracht.
Diese verschie- denen Anschläge 29, 29', 28, 28' wirken auf die Verlängerungen 27, 27' der Waagehebel 8, und zwar wie folgt: Sind die Platinen 1, 1' so gesteuert, dass die Drehpunkte 9, 9' der Waagehebel 8 in der gleichen Höhe ange kommen sind (Fig. 3), so sind die von den Schäften 50 aus wirkenden Kräfte nach oben gerichtet (Pfeil 60).
Um diese Kräfte auf die in diesem Momente zu steuernden Pla- tinen 1 unwirksam zu machen, wird das An schlagmesser 29 auf die Verlängerung 27 des Waagehebels 8 angedrückt und das Spiel s (Fig. 1) zwischen Messer und Platinenhaken wird auf die beiden Seiten des festen Messers 7 verteilt (Spiel s').
Wenn durch entspre chende Steuerung der Platinen der Waage hebel 8 schräg gestellt worden ist (Fig. 4), so sind die von den Schäften 50 aus wirken den Kräfte nach unten gerichtet (Pfeil 61). Um die zu steuernde Platine 1 von dem Messer 7 zu lockern, ist es also nötig, eine Reaktion in der andern Richtung wie in Fig. 3 auszuüben.
Durch die Schrägstellung des Waagehebels 8 wird die Verlängerung 27 auf den festen Anschlag 28 gedrückt und dadurch das Spiel s am Messer 7 wie oben erläutert in die Teilspiele s' unterteilt. Durch die Anschläge 28, 29 bzw. 28', 29' wird erreicht, dass die jeweils zu steuernden Platinen 1 bzw. 1' in den Endstellungen der Schäfte keine Kräfte mehr vom Waage hebel 8 auf die Schaftmesser 7, 7' bzw. 6, 6' übertragen, so dass sie ohne Überwindung grösserer Reibung gesteuert werden können.
In Fig. 5 und 6 ist ein Ausführungs beispiel einer erfindungsgemässen Doppelhub Schaftmaschine näher dargestellt. In Fig. 5 ist die Lage des Waagehebels 8 horizontal gezeichnet, und es sei angenommen, diese Lage entspreche der Hochstellung des ent sprechenden Schaftes 50; während die Schräg lage des Waagehebels 8 nach Fig. 6 einer Tiefstellung des entsprechenden Schaftes 50 entspricht.
Die Nadeln 23 werden durch die Federn 24 während des Tastens an die Musterkarte 26 gepresst und fallen der Lochung der Karte 26 entsprechend ein. Jede Nadel 23 ist durch eine Führung (nicht gezeichnet) mit je einer Steuerplatine 13, 13' so verbunden, dass bei der Tastbewegung der Nadeln 23 die Steuer- platinen 13, 13' in den Bewegungsbereich der Steuermesser 14 und 15 hineingebracht wer den. Die mit den Steuermessern 14, 15 zu sammenwirkenden Doppelhaken 100, 101 sind an den Steuerplatinen 13, 13' so ange ordnet, dass nicht ein gleichzeitiger Eingriff beider Haken stattfinden kann.
Das eine der beiden Steuermesser dient dazu, die Platinen vom ortsfesten auf das bewegliche Schaft messer, und das andere, um die Platinen vom beweglichen auf das ortsfeste Schaftmesser zu verschieben. An die Steuerplatinen 13, 13' sind die Stangen 12, 12' in 22, 22' aasgelenkt, welche mit je einer Platine 1, 1' so verbunden sind, dass bei der jeweiligen Hubbewegung der Platinen 1, 1' die Stangen 12, 12' sich nicht bewegen. Fig. 5 zeigt eine Lage, in der z. B. die Platine 1' soeben vom festen Schaft messer 7' auf das bewegliche Schaftmesser 6' gebracht wurde.
Die andere Platine 1, welche sich während dieser Steuerung auf dem festen Schaftmesser 7 befand und noch be findet, erteilt dem Waagehebel 8 im Gelenk 9 einen vorübergehenden Festpunkt, während die bewegliche Druckschiene 45' auf das jenige freie Ende 70' des Waagehebels 8 drückt, an welchem die Platine 1' angehängt ist. Dadurch wird erreicht, da.ss die Platine 1' ohne irgendwelche Kräfte, die durch den zu gehörigen Schaft 50 verursacht werden, vom festen Schaftmesser 7' auf das bewegliche Schaftmesser 6 verschoben werden konnte.
In den Endstellungen der Stangen 12, 12' werden diese durch die auf den Zapfen 16 gelagerten Hebel 17, von denen Vorsprünge durch die Blattfedern 18 in die Aussparun gen 19, 19' der Stangen 12, 12' gepresst wer den, festgehalten. Um die Stangen 12, 12' in den Endstellungen mit Sicherheit festzuhal ten, sind noch die beweglichen Anschläge 20, 21 vorgesehen, welche die Vorsprünge der Hebel 17 zwangläufig in die Aussparungen 19, 19' drücken.
Ist eine Stange 12, 12' nicht in ihrer richtigen Stellung, so kann der Vor sprung des betreffenden Hebels 17 nicht bis zum Grund der Aussparung 19, 19' eingrei fen, dadurch wird die Webmaschine durch eine an sich bekannte Sicherungsvorrichtung abgestellt.
Auf der durch die Webmaschine angetrie benen Welle 40 sind klarheitshalber nicht eingezeichnete Nocken aufgekeilt, welche der 'Felle 41 eine pendelnde, hin und her gehende Be@vegung erteilen. Auf dieser Welle 41 ist für jeden Schaft ein Doppelhebel 42 vor gesehen, mit welchem durch die Antriebs zapfen 43, 43' die Pleuelstangen 44, 44' ge lenkig verbunden sind, welche ihrerseits die h@@:w@"glichen Schaftmesser 6, 6' ebenfalls in eine pendelnde, hin und her gehende Bewe g ung versetzen.
Auf diesem Doppelhebel 42 sind noch die beiden Anschlagmesser 45, 45' vorgesehen, welche im gegebenen Falle auf die freien Enden 70, 70' des Waagehebels 8 drücken.
Der Hub der Anschläge 45 und 45' ist, Wie, aus den Fig. 5 und 6 hervorgeht, grösser als derjenige der beweglichen Schaftmesser 6. 6'. Dieser grössere Weg der Anschläge 45 und 45' bewirkt, dass einerseits den freien Enden 70, 70' des Waagehebels 8 während der Bewegungen des Waagehebels 8 in die Sehräglagen und umgekehrt die erforderliche Bewegungsfreiheit gewährleistet ist und an derseits das Spiel s' zwischen Messer und Platinen erzeugt werden kann. In Fig. 5 ent spricht die Lage der Platinen 1, 1' - wie an genommen - einer Schafthochlage, in wel cher der Schaft infolge der Kettspannung eine Kraft in Richtung des Pfeils 60 auf den Waagehebel ausübt.
Die Platine 1' stützt sich vor ihrer Verschiebung auf das bewegliche Schaftmesser 6' mit der Mitnehmerfläche 32' auf das feste Schaftmesser 7' ab. Durch die Bewegung des beweglichen Schaftmessers 6' in die der Fig. 5 entsprechende Schaltlage der Platine 1' wurde ebenfalls das Anschlag niesser 45' in die dargestellte Tieflage ge bracht.
Dieses Anschlagmesser drückt aber unmittelbar vor Erreichung seiner Tieflage auf das freie Ende 70' des @@raagehebels 8 und bewegt ihn an diesem Ende mit der daran angehängten Platine 1' ein wenig nach unten, um das für eine hemmungslose Schal tung der Platine 1' erforderliche Spiel s' herzustellen.
Die beweglichen Hubmesser 6, 6' werden nun durch den angetriebenen Doppelhebel 42 über die Pleuelstangen 44, 44' in die an dere Endlage, welche in Fig. 5 strichliert ein gezeichnet ist, gebracht, während gleichzeitig die sich auf dem beweglichen Schaftmesser 6' befindende Platine 1' mitgenommen wurde.
Dadurch, dass sich die Platine 1 auf dem festen Schaftmesser 7 befindet (Fig. 5), wird der Waagehebel 8 in die der Fig. 6 entspre chende Schräglage gebracht, und der mit dem Waagehebel 8 im Gelenk 10 verbundene Hebel 11 in seiner Lage so verändert, dass die angestrebte Tieflage 80 der Schaftstel lung durch diese Bewegung des Hebels 11 be wirkt wird. Infolge der auf den betreffenden Schaft 50 sich auswirkenden Kettfadenreak- tion entsteht eine Kraft, die auf den Waage hebel 8 im Gelenk 10 in Richtung des Pfeils 61 (Fig. 6) wirkt.
Dadurch wird das freie Ende 70 des Waagehebels 8, an welchem die nun zu steuernde Platine 1 im Gelenk 9 an gehängt ist, auf die feste Druckschiene 46 gedrückt, während die andere Platine 1', wie Fig. 6 zeigt, in der Hochlage ist, wo durch die Platine 1 auf dem festen Schaft messer 7 gelockert und durch die erfolgte Kartentastung einer Nadel 23 über die Steuerplatinen 1 3 bzw. 13' und Stangen 12 bzw. 12' vom festen Schaftmesser 7 auf das bewegliche Schaftmesser 6 geschoben wird (in Fig. 6 dargestellte Lage).
Die beweglichen Schaftmesser 6, 6' wech seln nun in die der Fig. 5 entsprechende Egtremlage, welche mit ausgezogenen Linien und schraffiert dargestellt ist. Die Platine 1 wird durch das bewegliche Schaftmesser 6 in die Hochlage gebracht, während die Pla- tine 1' durch das bewegliche Schaftmesser 6@ in die Tieflage wechselt. Der Waagehebel 8 dreht dabei um das Gelenk 10, so dass der Hebel 11 unverändert in seiner Lage ver bleibt, in vorliegendem Beispiel in der Tief lage 80 des entsprechenden Schaftes.
In , dieser schräggestellten Lage des Waage hebels 8, welche somit entgegengesetzt der jenigen der Fig. 6 ist, wird das in die Tief stellung gebrachte freie Ende 70' des Waage hebels 8 gegen den der Tieflage entsprechen den festen Anschlag 46' so stark angedrückt, dass die in der Tieflage sich befindende Pla- tine 1' gelockert wird, das heisst dass das Spiel s zwischen Platine und Schaftmesser auf beide Seiten des beweglichen Schaftmes sers 6' verteilt wird.
In dieser gelockerten Stellung kann die Schaltung der Platine 1' hemmungslos und auch ohne jede Abnützung erfolgen.
Befinden sich umgekehrt beide Platinen 1, 1' auf den festen Schaftmessern 7, 7', so wird der Waagehebel 8 in seiner horizontalen Lage gehalten (Fig. 5), wie auch der Hebel 11 unverändert in seiner Lage bleibt, die in vorliegendem Beispiel der Hochlage 81 des entsprechenden Schaftes entspricht. In dieser horizontalen Lage des Waagehebels 8 drückt jeweils das Anschlagmesser 45 oder 45' auf das betreffende freie Ende 70 bzw. 70' des Waagehebels 8, so dass jeweils die entspre chende Platine 1 bzw. 1' gelockert wird, um je nach der Steuerung der Stangen 12, 12' verschoben zu werden oder nicht.
Dadurch, dass d_@e Platinen 1, 1' mit den Haken 2 und 5 bzw. 2' und 5' in eine der Kartentastung entsprechende Zwangsverbin dung mit einem beweglichen Schaftmesser 6, 6" oder ortsfesten Schaftmesser 7, 7' ein gehen, ergeben sich folgende mögliche Lagen der Schäfte: 1. Wenn die Platinen 1, 1' sich auf den ortsfesten Schaftmessern 7, 7' befinden, nimmt der Waagehebel. 8 eine waagrechte Lage (Fig. 5) ein; der betreffende Schaft befindet sich immer in der Hochlage.
2. Wenn die Platinen 1, 1' sich auf den beweglichen Schaftmessern 6, 6' befinden, nimmt der Waagehebel 8 eine Schräglage ein; somit befindet sich der betreffende Schaft immer in der Tieflage.
3. Wenn eine Platine, z. B. 1, sich auf dem ortsfesten Schaftmesser 7 befindet, die andere Platine 1' aber auf dem beweglichen Schaftmeser 6', ändert der Waagehebel 8 seine Lage von z. B. der Horizontallage in die Schräglage oder umgekehrt, das heisst der Schaft nimmt abwechslungsweise eine Hoch und Tieflage ein.
Die Haken 2 und 5 bzw. 2' und 5' (Fig. 5) sind so hoch, dass sie nie aus dem Wirkungs bereich des zugehörigen Schaftmessers 6, 7 bzw. 6', 7' kommen. Die Haken 4 bezw. 4' sind mit einer Mitnehmerfläche 32 bzw. 32' und einer schrägen Fläche 34 bzw. 34' ver sehen. Die Summe k von der Höhe li des Hakens 4 und der Stegbreita i ist etwas kleiner als der Abstand a zwischen den bei den Schaftmessern 6 und 7 bzw. 6' und 7'. Die beweglichen Schaftmesser 6 bzw. 6' kön nen infolge der schrägen Flächen 34, 34' nicht durch eine fehlerhafte Lage der Platine 1 bzw. 1' gesperrt werden.
Der Haken 4 bzw. 4' dient weiter als Ver riegelung der Platine 1 bzw. l' bei ihrer Hub bewegung mit dem Messer 6 bzw. 6', weil er mit der schrägen Fläche 34 bzw. 34' auf dem festen Messer 7 bzw. 7' gleiten kann. Damit dies aber möglich ist, muss die Summe k von Stegbreite <I>i</I> und Höhe h etwas kleiner sein als der Abstand a der beiden Messer 6 und 7 bzw. 6' und 7'.
Die beschriebene Schaftmaschine mit zwangläufiger Schaftbewegung unterscheidet sich von den üblichen und bereits bekann ten Schaftmaschinen im besonderen dadurch, dass einerseits die Lockerung der Platinen vom Schaftmesser in der Schaltlage ein hem mungsloses, praktisch v erschleissfreies Steuern der Platinen gestattet, und anderseits die Schäfte in allen Lagen, wie auch während der Platinensteuerung in einer Zwangslage gehalten werden, wodurch eine ungleiche Spannung in den Kettfäden, besonders in denjenigen, die mehrere Male im Tieffach verbleiben, verhindert wird.
Ausserdem ist der konstruktive Aufbau der beschriebenen Maschine einfach, so dass diese die Web- maschine ergänzende Schaftmaschine die notwendige Zuverlässigkeit gewährleistet und die Übersicht wie die Wartung der Web- maschine vereinfacht.