Verpackungsmaterial für stark fetthaltige Nahrungsmittel. Die schädlichen Veränderungen bei der Lagerung von stark fetthaltigen: Nahrungs- mitteln beruhen, abgesehen von solchen Ver- änderungen, welche von Bestandteilen der fetthaltigen Stoffe selbst hervorgerufen wer den, in erster Linie auf der Einwirkung von Luftsauerstoff, ;sowie von Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre im La gerraum.
Die Art der Verpackung von stark fetthaltigen Nahrungsmitteln spielt während ,der Lagerung .eine wesentliche Rolle insofern, als die Verpackung mehr oder weniger in der Lage ist, diese schädlichen Einflüsse auszu- schalten. Während es einerseits nicht möglich ist, die durch Rohstoffe bedingte Qualität der stark fetthaltigen Nahrungsmittel durch die Lagerung zu verbessern, gelingt eis auf der andern Seite, die einmal ;
gegebene Quali tät je nach Wahl des Verpackungsstoffes min destens eine gewisse Zeit weitgehend zu er halten.
Die Veränderungen, welche stark fetthal tige Nahrungsmittel, insbesondere wasserhal- tige Fette, wie Butter und Margarine erleiden, bewegen sich im allgemeinen in folgender Richtung: 1. Ranzigkeit, 2. Talgigkeit, B. das soggenannte Auskanten, d. h. eine Ver färbung der Fettoberfläche unter gleich zeitiger Bildung von schmalzigem Ge schmack.
Während .das Auftreten der Ranzigkeit auf mikrobiologische Ursachen zurückfzuführen ist, stellt die Talgigkeit eine rein chemische Umwandlung der fetthaltigen Stoffe dar, die ihren Ausdruck in der Anlagerung von Sauer stoff an ungesättigte Fettsäureverbindungen findet.
Diese Reaktion findet statt bei Gegen wart von Luftsauerstoff; sie wird eingeleitet bezw. erheblich beschleunigt durch das Vor handensein von Katalysatoren. .Solche Kata lysatoren sind z. B. S.chwermetallsalze, ins besondere solche von Kupfer, Eisen und Blei, ferner in bei weitem stärkisten Masse be stimmte Strahlen des Lichtes.
Besonders starke katalytische Wirkung innerhalb ,des Spektrums zeigt der ultraviolette Teil, ins besondere der des langwelligen ultravioletten Lichtes, ferner die violetten und blauen Strahlen.
Das isogenannte Auskanten der Butter, welches stets mit. einer Vertiefung der Ob.er- nächenfarbe der Butter verbunden ist, beruht. auf einem Wasserverlust. an der Fettober fläche durch Verdunstung. Diese Verdun stung findet statt in Form einer Diffusion von Wasserdampf durch das Verpackungs- niaterial, hervorgerufen, durch das FeuehtJg- keitsgefälle zwischen der Butteroberfläche und,dem umgebenden Raum.
Während as Ranzibwerden stark fett baltiger Nahrungsmittel durch die Verpak- kung praktisch kaum aufgehalten werden kann, können die Erscheinungen des Talgig el erdens und des Auskantens weitgehend unterbunden werden durch Verwendung ge eigneter Verpackungsstoffe.
Füreine Verhütung des Talgiwwerdens sind eine ganze Reihe vom Verpacl@ungsstof- fen bekannt, zu denen kaschierte llet.allfolien, in erster Linie Aluminiumfolien, ferner ein gefärbte Pergamenteinwiekler und weiterhin farblose Pergamenteinwickler mit einem zu sätzlichen Gehalt an farblosen, ultraviolette Strahlen .absorbierende Chemikalien gehören, Ihre Wirkung beruht in erster Linie in der Ausschaltung des schädlichen Lichte:,.;
sie be sitzen entweder reflektierende oder Filter- wrkung. Den günstigsten Schutz bildet von den obengenannt.en Einwicklern in erster Linie die Metallfolie, welche praktisch voll kommen lichtundurchlässib ist. Sie zeigt aber ir_ der Praxis anderweitige Nachteile, die da rin bestehen, dass z. B. in isolchen Folien ver packte Butter einen metallischen, sehmirge- liben Geschmack bei längerer Lagerung er hält.
Eine etwas geringere, aber in der Praxis ausreichende Schutzwirkung üben die eint;e- fä.rbten oder mit ultraviolett absorbierenden Chemikalien i.mpräbnierten farblosen Perga mentpapiere aus.
Die Schädigung stark fetthaltiger Nah- rungsmittel durch das soggenannte Auskanten
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auch in kaschierter Form empfindlich ist. Die erfindungsgemäss im Verpackungsmaterial enthaltenen Kunststoffolien sind mehr oder eniger lichtdurchlässig. Es gelingt jedoch durch Imprägnierung einen genügenden Lichtschutz für die Fettverpackung .in der Praxis zu erzielen. Man kann dazu z.. B. Farb stoffe wie Tartrazin verwenden.
Die Folien können, im Verpackungsstoff entweder ohne Imprägnierungen oder Kaschierungen enthal ten; .sein, sie können aber auch ein- oder mehr seitig mit vegetabilischem Pergament oder einer andern Faserstoffbahn kaschiert sein. Hierdurch wird ihre Handhabung beim Ver packungsvorgang ,günstig beeinflusst; ausser dem besteht die Möglichkeit, die äussere Wir kung :der bisherigen Pergamentpapier-Ver- packung zu erhalten und :die bisher üblichen Aufdrucke auf Butter- oder Margarine-Ein- wicklern. beizubehalten.
Bei der Kaschierung mit Pergament oder ähnlichen F'as:e:rstoffbah- nen kann noch ein zusätzlicher Lichtschutz erzielt werden dadurch, dass :diese Faserstoff proidukte iselbst entweder eingefärbt oder mit ultraviolett absorbierenden Chemikalien im prägniert werden.
Durch Verwendung geeig neter Kasehiermittel, beispielsweise von Lak- ken oder von Kun.ststoffwachismiischungen, ge lingt es, die Wasiserdampfdichtigkeit noch weiterhin zu erhöhen und zu einem praktisch undurchlässigen Verpackungsmittel zu gelan gen.
Es ist ferner möglich, :die Kunststoff- folie allein oder mit vegetabilischem Perga ment oder mit andern Faserstoffbahnen kaschiert mit :einem Heissklebelack zu ver sehen und durch kurze Wärmeeinwirkung beim Einwickelprozess zu einem vollkommen dicht abschliessenden Verpackungsmaterial zu gelangen.
Das erfindungsgemässe neue Verpackungs material hat bei Butterla:gerungsversuchen beispielsweise ergeben, dass die darin ver packte Butter bei allen Prüfungen durch But terrichter gemäss den Prüfungsvorschriften der deutschen Markenbutter-Ordnung noch nach 14tägiger Lagerung bei 20 C als Mar kenbutter bewertet werden konnte, während die Butterstücke in andern Verpackungsstof- fen eine zum Teil wesentlich geringere Be wertung erfuhren.
Beispiel: Eine Kunststoffolie aus hochpolymeren Vinylchloridverbinidungen wird einseitig unter Verwendung von Wachskunststoff- gemischen mit Pergamentpapier von 40 g/m2 kaschiert, wobei die Kunststoffolie olie Farb- stoffzusatz :erhalten hat, welcher die schädi- -gend:en Teile des Spektrums, nämlich Blau und Violett, ausschaltet, während :das auf kaschierte Pergamentpapier unter Verwen dung von ultraviolett abso:
rbierenden Chemi- kalijen hergestellt ist. Einderartiger Ein wickler zeigt für Speisefette neben dem Ver hüten :des Auskantens einen für die Praxis vollkommen ausreichenden Lichtschutz.