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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen dünner Bretter für die Weiterverarbeitung zu Holzlaminaterzeugnissen aus einem Kantholz, bei welchen Verfahren das Kantholz zuerst vorkonditioniert wird, dann davon spanlos schneidend ein oder mehrere dünne Bretter abgetrennt werden, woraufhin die dünnen Bretter getrocknet und gegebenenfalls mechanisch nachbearbeitet werden.
Ein solches Verfahren ist beispielsweise Gegenstand der DE-A-40 26 348. Bei der schneidenden Erzeugung dünner Bretter wird ein Kantholz in seiner Längsrichtung gegen ein Messer vorgeschoben, durch das ein Brett abgetrennt wird, welches entlang der Messerschräge seitlich abgeführt wird.
Anders als beim Sägen von Brettern hängt die Oberflächenqualität geschnittener Bretter wesentlich stärker von gewissen Ausgangsfaktoren des Holzes ab. So ist Im allgemeinen zu fordern, dass das Ausgangsholz für den Schneidprozess eine Mindestfeuchte von 30 % hat, möglichst sogar eine solche von über 50 %. Waldfrisches Holz führt heim schneidenden Zerteilen in dünne Bretter zu einem Im wesentlich besseren Ergebnis als trockenes Holz. Die Oberflächenqualität geschnittener Bretter kann andererseits aber auch dadurch verbessert werden, dass man das Holz vor dem Schneiden aufheizt, wodurch das Lignin und andere Bindesubstanzen Im Holz zu einem gewissen Grade plastifiziert werden, wodurch der Schneidvorgang besser abläuft.
Eine solche Massnahme ist bereits in der DE-C-39 36 312 beschrieben sowie auch in der EP-A-376 918
Selbst wenn von einem Erwärmen des Holzes vor dem Schneiden Gebrauch gemacht wird, Ist es dennoch wünschenswert, ein Holz mit ausreichender Ausgangsfeuchte zur Verfügung zu haben. Die höhere Feuchte wirkt sich nicht nur günstig auf den Schneidvorgang aus, sie erleichtert auch das Erwärmen des Holzes, da der Wärmetransport in einem stark wasserhaltigen Holz schneller vonstatten geht als in einem trockenen Holz In der EP-A-376 918 sind auch Massnahmen vorgeschlagen, das Holz in seinem Feuchtegehalt zu steuern. Dies sollte mittels einer Dämpfkammer geschehen.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass mit derartigen Massnahmen eine Rückfeuchtung relativ trocken gewordenen Holzes insbesondere dann nicht mehr möglich ist, wenn die Trocknung bis unter den Fasersättigungspunkt des Holzes erfolgt ist. Durch Dämpfen, wie auch durch Einlagern des Holzes in einem Wasserbad, auch in einem Heisswasserbad, kann die suchte des Holzes innerhalb vertretbarer Zeiten nur ganz minimal wieder erhöht werden, wobei diese Feuchtezunahme darüber hinaus im wesentlichen nur anhaftendes Wasser und Feuchte in den Oberflä- chenbereichen betnfft Man hat sich daher bisher mit denjenigen Verbesserungen begnügt, die sich durch das Aufheizen des Holzes ergeben, wenn notwendigerweise ein Holz verarbeitet werden muss, welches den Mindestanforderungen an einen Feuchtegehalt nicht mehr entspricht.
Dennoch ist es wünschenswert, gerade über den jahreszeitlichen Wechsel hinweg, der zu unterschiedlichen Ausgangsholzfeuchten führt, die Holzfeuchte für das Erzeugen geschnittener dünner Bretter zu egalisieren.
Es wurde gefunden, dass dies mit vertretbarem Aufwand In nennenswertem Mass möglich ist, wenn man das Ausgangsholz für die schneidende Erzeugung dünner Bretter In Verbindung mit dem Einsatz eines wässrigen flüssigen Mediums einer bestimmten Druckdifferenzbehandlung unterwirft
Aus der Technik des Ausrüstens von Holz mit Holzschutzmitteln ist bereits die sog. Kesseldruckimprägnierung bekannt. Das Ziel einer solchen Kesseldruckimprägnierung ist jedoch das Einbringen eines Holzschutzmittels in das Holz mit Hilfe von Wasser als Transportmittel.
Selbst bei solchen Imprägniervorgängen hat sich gezeigt, dass der Transport des Behandlungsmittels auch am besten funktioniert, wenn das Holz feucht ist, indem nämlich durch Diffusion oder Verdrängungstransport entweder das Mittel In die im Holz noch befindliche Feuchte diffundiert wird oder die das Mittel enthaltende Trägerflüssigkeit unter Verdrängung des hoizeigenen Wassers in das so selbst noch feuchte Holzmaterial eingebracht wird. Imprägniermassnahmen, die diese physikalischen Beziehungen ausnutzen, sind daher wenig geeignet, die Holzfeuchte als solche zu erhöhen, was auch nicht Ziel dieser Massnahmen ist.
Dennoch gibt es auch Imprägnierverfahren, die an verhältnismässig trockenem Holz angewandt werden Da jedoch für eine Holzschutzimprägnierung Im allgemeinen nur eine Benetzung der Zellwände mit dem Imprägniermittel
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Man versucht deshalb bel der sog. Spartränkung, das überschüssige Tränkmittel durch eine Vakuumbehandlung wieder aus dem Holz zurückzuerhalten. Es ist aber auch eine sog Volltränkung bekannt, bel denen das Tränkmittel in den Zellräumen verbleiben soll Bei bestimmten Ausführungsformen dieses Verfahrens werden auch Vakuum und Druckbehandlungen miteinander kombiniert.
Ziel der vorliegenden Erfindung Ist jedoch In erster Linie das Auffeuchten des Holzes und nicht seine Imprägnierung
Ausgehend von einem Verfahren, bel dem eine Heisswasserbehandlung des Holzes für dessen Aufwärmen vorgesehen ist, sieht eine erste Variante der Erfindung vor, das Kantholz vor dem Einbringen In das Heisswasserbecken einer Unterdruckbehandlung in einer Gasatmosphäre zu unterwerfen, um das Holz
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Noch höheres Vakuum wäre natürlich von Vorteil, erfordert aber im allgemeinen einen zu hohen apparativen Aufwand.
Die erforderliche Behandlungsdauer kann vom Fachmann durch Versuch festgestellt werden, liegt aber im allgemeinen gut unterhalb einer Stunde. Wesentlich ist, dass das teilevakuierte Holz aus der Vakuumkam- mer unmittelbar in das Wasserbad ausgeschleust wird, damit möglichst keine Umgebungsluft wieder in das
Holz eintreten kann. Dies kann beispielsweise auch durch eine reine Wasserdampfatmosphäre hindurch erfolgen, da der eventuell Ins Holz eindringende Wasserdampf bei Temperaturerniedrigung oder Druckerhöhung wieder kondensiert und dann nachfolgend Wasser aus dem Wasserbad in das Holz eindringt.
Da das Aufheizen des Holzes In dem Heisswasserbad In der Regel unmittelbar vor dem Schneidvorgang erfolgt, um eine Rückkühlung möglichst zu verhindern, muss bei dieser Ausführungsform auch die Vakuumbehandlung In unmittelbarem Zusammenhang mit der Holzerwärmung durchgeführt werden, da ja eine direkte Ausschleusung des Holzes aus der Vakuumkammer in das Wasserbad erfolgt. Ein Heisswasserbad zum Erwärmen des Kantholzes vor dem Schneiden steht im allgemeinen unter normalem atmosphärischen Druck. Es wäre natürlich möglich, auch ein solches Heisswasserbad unter erhöhten Druck zu setzen, um den Auffeuchtungseffekt möglichst noch zu erhöhen.
Eine solche Behandlung wird, wenn erwünscht, aber vorzugsweise in einem getrennten Verfahrensschritt vorgenommen, wie dies nachfolgend in Verbindung mit einer zweiten Variante der Erfindung beschrieben wird.
Diese zweite Variante der Erfindung sieht als Grundschritt eine reine Behandlung des Kantholzes in einem wässngen flüssigen Medium unter einem Überdruck vor, welche nicht in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit dem Schneidprozess stehen muss. Das flüssige wässrige Medium ist natürlich im wesentlichen Wasser, es kann darüber hinaus aber auch gewisse Zusätze erhalten, nämlich etwa den Wassertransport in das Holz begünstigende Mittel zur Beeinflussung der Oberflächenspannung der Flüssigkeit oder auch Holzschutzmittel, wenn dies erwünscht ist, worauf weiter unten noch eingegangen wird. Je nach dem zu erzielenden Effekt kann mit Drucken von mehr als 1 bar bis etwa 15 bar, vorzugsweise bis 8 bar, gearbeitet werden.
Druck und Behandlungszeit sollten so abgestimmt werden, dass die Behandlungszeit gut unterhalb einer Stunde liegt. Übliche Zeiten liegen zwischen etwa 15 und 30 Minuten.
Der Effekt kann verbessert werden, wenn auch diesem getrennten Überdruckbehandlungsschritt eine zumindest teilweise Evakuierung des Holzes Im Rahmen einer Unterdruckbehandlung vorangestellt wird. Auch hier muss natürlich vermieden werden, dass das Holz beim Übergang von der Unterdruckbehandlung zur Überdruckbehandlung wieder normaler Umgebungsluft ausgesetzt wird.
Abweichend von der Kombination mit einem normalen Heisswasserbecken, wie es im Zusammenhang mit der ersten Variante der Erfindung umschrieben wurde, kann dieser Übergang dadurch einfach gestaltet werden, dass das wässrige flüssige Medium am Ende der Unterdruckbehandlung in den Druckbehälter einströmen gelassen wird, indem die Unterdruckbehandlung stattgefunden hat, um ihn dann anschliessend unter Überdruck zu setzen
Der Unterdruck kann, wie vorstehend in Verbindung mit der ersten Ausführungsform beschrieben. gewählt werden.
Sollte das Kantholz auch bei dieser Erfindungsvariante unmittelbar oder unter einer verhältnismässig geringen Verweilzeit, beispielsweise in einem Wärmetunnel, zu den Schneideinrichtungen gelangen, kann das Holz natürlich auch bei dieser Ausführungsform zusammen mit der Überdruckbehandlung gleichzeitig erwärmt werden. Die Temperaturen des wässrigen flüssigen Mediums sollten auch bei Überdruckbehandlung nicht oberhalb der Siedetemperatur liegen, die das Medium bei Normaldruck hat, damit nach Druckentlastung und beim Entnehmen des Holzes aus dem Druckbehälter das eingebrachte Wasser nicht wieder verdampft.
Wird ein Erwärmen des Holzes im Druckbehälter nicht vorgenommen und erfolgt eventuell eine Zwischenlagerung des Kantholzes vor dem Schneiden, so kann der Erwärmungsschritt in bekannter Weise vor den Schneideinrichtungen erfolgen.
Da die dünnen Bretter bei ihrem Abtrennen vom Kantholz eine bestimmte Verwerfung oder Verwölbung erfahren, ist es zweckmässig, die Bretter unmittelbar einem gewissen Flachrichtvorgang zu unterwerfen, solange sie noch den beim Schneiden vorhandenen erhöhten Feuchtegehalt aufweisen. Für ihre Weitererarbeitung müssen die dünnen Bretter dann in bekannter Weise auf einen für die jeweilige Verarbeitung geeigneten Trockengehalt wieder getrocknet werden.
Soll aus den dünnen Brettern ein Endprodukt hergestellt werden, welches später verschärften Umweltbedingungen ausgesetzt ist. wie beispielsweise verleimt Verbundplatten für die Wandabstützung von Tiefbauarbeiten, die ständig wechselnden Feuchtebedingungen, wie z. B. in der Erd-Luftzone, ausgesetzt sind, kann es zweckmässig sein, für solche Anwendungsgebiete bereits dünne Bretter zu verwenden, die mit einem Holzschutzmittel Imprägniert sind Eine solche Imprägnierung kann gemäss der Erfindung nun ohne weiteres zusammen mit der Druck- und ggf. Vakuumbehandlung der Kanthölzer zur Erhöhung ihrer Holzfeuchte kombiniert werden, indem hierfür dem flüssigen Behandlungsmittel ein entsprechendes Imprägnierungsmittel gleich zugesetzt wird.
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Einem mit einem solchen Holzschutzmittel imprägnierten Holz sollte je nach Art des verwendeten
Mittels eine sog. Fixierzeit bis zu etwa 3 Wochen gewährt werden, bevor das Holz getrocknet wird, um das
Holzschutzmittel optimal wirksam zu machen. Eine derart lange Verweilzeit Im feuchten Zustand muss Im Verarbeitungsprozess vorgesehen werden. Diese Verweilzeit kann nun einerseits durch eine Zwischenlagerung der den erfindungsgemässen Verfahrensschritt verlassenden, aufgefeuchteten Kanthölzer und oder zusätzlich durch eine Zwischenlagerung der geschnittenen dünnen Bretter erfolgen, bevor diese für ihre Weiterverarbeitung getrocknet werden.
Erfolgt eine Zwischenlagerung als Kantholz, ist dafür Sorge zu tragen, dass diese in einer genügend feuchten Atmosphäre erfolgt, um den erfindungsgemäss eingebrachten
Feuchtegehalt nicht wieder zu reduzieren. Nach einer solchen Lagerung kann dann vor dem Schneiden eine Erwärmung des Kantholzes erfolgen, falls erwünscht.
Neu an diesem Verfahrensablauf ist der Umstand, dass das Tränken des Holzes mit einem Holzschutzmittel und das spätere Trocknen für die Weiterverarbeitung nach einer erforderlichen Fixierzeit nicht am gleichen Erzeugnis stattfinden. Vielmehr kann erfindungsgemäss der Feuchthaltezustand des Holzes währeno der für die Imprägnierung erforderlichen Fixierzelt ausgenutzt werden, um zwischenzeitlich die Aufarbeitung des Kantholzes in dünne Bretter durchzuführen, ein Vorgang, der abweichend von bekannter Holzverarbeitungstechnologie unbedingt am Holz im feuchten Zustand erfolgen soll. Diese Verbindung zweier Massnahmen In Ihrem parallelen Ablauf stellt einen neuen Verfahrensablauf dar. Dem wässngen Behandiungsmedium könne nach Bedarf vorteilhaft auch Holzfarbgebungsmittel oder Holzalterungsmittel, wie beispielsweise Ammoniak, zugesetzt werden.
Die Behandlungszelten und Behandlungsdrucke beim erfindungsgemässen Verfahen zum Auffeuchten der Kanthölzer hängen natürlich auch von den Dimensionen bzw. Decken der behandelten Kanthölzer selbst ab. Da aus Gründen der Abstimmung der Jahresnngstruktur auf die geschlossenen und offenen Seiten der geschnittenen Bretter In aller Regel, auf den Stammquerschnitt bezogen, bereits in Längsnchtung halbierte Kanthölzer zugeführt werden, ist es natürlich zweckmässig, die hier beschnebenen Massnahmen an den bereits halbierten Kanthölzern auszuführen. Bei Verarbeitung sehr dicker Kanthölzer kann es u. U. zweckmä- ssig sein, teilweise abgearbeitete Kanthölzer, d. h.
Kanthölzer, von denen bereits einige dünne Bretter abgetrennt worden sind, den Prozess nochmals durchlaufen zu lassen. Da für die hier beschriebene
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Kanthölzern vermutlich keine gleichmässige Feuchteverteilung bis zum Kern erreicht was bel reinen Imorägnlermassnahmen nicht unbedingt von Belang zu sein braucht. Um gleichmässige Schneidbedingungen zu erhalten, kann es daher sinnvoll sein. den Auffeuchtungsvorgang an einem teilweise abgearbeiteten Kantholz zu wiederholen
Wenn Im Zusammenhang dieser Beschreibung von Kanthölzern gesprochen wird, so setzt dies nicht bis in ihre Ecken rechtwinklig bearbeitete Hölzer voraus. Vielmehr können die zugrunde gelegten Kanthölzer auch noch baumrandige Ecken aufweisen.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist in diesem Sinne auch nicnt auf reine Kanthölzer beschränkt. Es können ihm auch Rundhölzer und Ausgangsmatenallen in anderer Form unterworfen werden. insoweit die übrigen Bedingungen für die Durchführung des Verfahrens gewährleistet sind Baumrandige Aussenflächen sollten entrindet sein.
Versuche haben ergeben. dass erfindungsgemäss behandelte Kanthölzer zu geschnittenen Brettern mit
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IST es schwer, numerische Werte dafür anzugeben Patentansprüche 1. Verfahren zum Erzeugen dünner Bretter für die Weiterverarbeitung zu Holzlamiterzeugnissen aus einem Kantholz. bei welchem Verfahren das Kantholz zuerst vorkonditioniert wird. dann davon spanlos schneidend ein oder mehrere dünne Bretter abgetrennt werden. woraufhin die dünnen Bretter getrock- net und gegebenfalls mechanisch nachbearbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, dass während des Vorkonditionierens des Kantholzes dieses in Verbindung mit einem wässrigen, flüssigen Medium zur
Erhöhnung des Wassergehaltes im Kantholz mittels einer Druckdifferenzbehandlung behandelt wird.