CH233579A - Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffes. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffes.

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  Verfahren zur Herstellung eines     Kunststoffes.            Gegenstand    vorliegender Erfindung bil  det ein     Verfahren    zur     Herstellung    eines  Kunststoffes, der in der     gälte    und bei     Zim-          mertemperatur    braunrot, fest und harzähnlich  ist, und der in     Methyl-    und andern Alkoholen  löslich ist, dagegen nicht in merkbarer     Weise     in Benzol,     Toluol    und     Xylol.    Er wird von  Säure und von starken Laugen angegriffen.  Er beginnt bei 62 C langsam zu erweichen  und ist über 75  eine gut formbare plastische  Masse.  



  Das     Verfahren    ist dadurch gekennzeich  net,     dass    man Magermilch, Phenol und Form  aldehyd in solchen. Mengen und unter solchen       Bedingungen,    z. B. mit Anwendung von Kon  densationsmitteln, in der     Wärme    aufeinander       einwirken    lässt,     :dass    ein Kunststoff mit den  genannten Eigenschaften entsteht. Hierbei  kann die Magermilch auch     eingedickt    oder es  kann eine kolloide Lösung von Magermilch  pulver als     Ausgangsmaterial    dienen.  



  Das gemäss vorliegendem Verfahren her  gestellte Kondensationsprodukt kann nach       Entwä#serung    bis     zür    einem springfesten Harz         eingedickt    werden.     Letzteres    eignet sich vor  züglich zur Herstellung von     P'resspulvern     sowie von     synthetischen        Lacken.    In Verbin  dung mit Faserstoffen, wie Papier und Ge  weben, kann der     Kunststoff    ferner zu Plat  ten, Röhren und andern     Formstücken    ver  arbeitet werden.

   Es hat sich weiter     gezeigt,     dass der neue     Kunststoff    durch     geeignete    Zu  sätze wie     galiumbichromat    zu einer kaut  schukartigen plastischen Masse verarbeitet  werden kann, die sich für weiche Kunstleder  überzüge ,eignet.  



  Die     Herstellung    des     neuen    Kunststoffes  gemäss vorliegender Erfindung kann beispiels  weise wie folgt ausgeführt werden:  Vorerst wird     Magermilch    bei     etwa    60  C  unter Vakuum bis zu einem Gehalt an  Trockenmasse von 25 bis 45 %     ,eingedickt;     dann wird unter beständigem Umrühren     Na-          triumpyrophosphat    zugegeben. Durch wei  teres     Erwärmen    entsteht eine klare kolloide  Lösung, die man     unter    Zugabe von     verdünnter     organischer Säure, z. B.

   Zitronensäure, auf  einen     pH-Wert        zwischen    6     und.    6,5     einstellt.         Durch die Erwärmung der schwach sauren       Magermilchlösung    wird der vorhandene Milch  zucker in     Galaktose    und     Glukose    verwandelt,  während die Eiweissstoffe bei der gewählten  Temperatur nicht koagulieren können.  



  Die kolloide Lösung der     eingedickten          Magermilch    wird mit Phenol und Formalde  hyd in einem mit     Rühr-werk,    und     Rücklauf-          kühlung    versehenen Kessel so lange erwärmt,  bis sich durch die     fortschreitende    Kondensa  tion der Eiweiss- und Zuckerstoffe der Mager  milch     mit,dem    Phenol und dem Formaldehyd  eine harzartige Substanz gebildet hat.  



  Um die Reaktion zu beschleunigen, kann  sowohl     in,    saurer als in alkalischer     Lösung          gearbeitet    werden, was durch     Zusatz    von  organischen oder Mineralsäuren einerseits  oder Alkalien anderseits herbeigeführt -wer  den kann.  



  Auch     Katalysatoren    können zugefügt  werden in Form von Salzen oder salzartigen  Verbindungen, beispielsweise     Natriumacetat,          Kaliumacetat,        Chlorverbindungen    von Metal  len, organische oder     anorganische        Gerbstoffe     wie     Kaliumbiehromat,        Tannin    usw. Diese       -Katalysatoren    können auch miteinander     kom-          biniert    angewandt werden.  



  Nach mehrstündigem Erwärmen und Um  rühren des Kondensationsgemisches scheidet       I    sich am Boden des     Kessels    eine harzartige       Masse    ab, während das ausgeschiedene Was  ser darüber gelagert ist. Letzteres wird abge  zogen und der Rest des Kesselinhaltes bis zur  gewünschten Konsistenz eingedampft.  



  Je nach dem Verwendungszweck kann  man dem Kondensationsprodukt Alkohol,       Glycerin,        Terpene,        Kohlenwasserstoffe    oder       organische    Ester beimischen. Dem neuen  Kunstharz können auch andere Natur- und       Kunstharze        beige        mengt    werden.  



       Will        man    das     erfindungsgemäss    herge  stellte Produkt in ein springfestes Harz über  führen, so empfiehlt es sich, die warme Harz  masse nach Entfernung des     Wassers    noch ein  mal mit Formaldehyd zu behandeln.  



  Man kann auch von Formaldehyd aus  gehen, der während der Kondensation aus  einer Substanz hergestellt wurde, die bei den         sseaktionsbedingungen    Formaldehyd abspal  tet, beispielsweise aus     Ilexamenthylentetra-          min    oder     Paraformaldehyd.     



       Weitere        I        us   <I>f</I>     ührungsbeispiele:     1. 40 bis     5)    kg Magermilch werden in.  einem geschlossenen Kessel unter Vakuum bei  etwa 60" C auf etwa 10 kg eingedickt,     dann     werden der warmen Masse unter     beständigem          Umrühren    zugefügt: 200 bis     400    g     Na.trium-          pyrophosphat    und 15 bis     :?5    g in Wasser vor  her aufgelöste Zitronensäure.  



  Nach     zweistündigem    Erhitzen auf 60 bis  70 C wird die     entstandene        Magermilchlösung     mit 50 bis 90 ein'     10o    Ammoniak und etwa  15 g Natriumkarbonat neutralisiert.  



  Hierauf erfolgt die Zugabe von 8 bis  10 Liter flüssigem Phenol, dem etwa 0.5 Liter  Spiritus und 200 bis 400 cm' einer     wässrigen     25     %    Natronlauge     zugemischt        werden.     



  Nach inniger Vermischung der Mager  milch mit dem Phenol werden 6 bis 10 Liter  40     vo        Formaldehydlösung    und ferner     etwa     300 g     Natriumaeetat    und 300 bis 600     ein:'          511%ige    Salzsäure zugefügt.  



       Dieses        Kondensationsgemisch    wird nun  unter Umrühren so lange erwärmt, bis sich das  Wasser von einer sich am Boden des Kessels  ablagernden harzartigen Masse abscheidet.  Nach Entfernung des Wassers kann das Harz  bis zur gewünschten Konsistenz eingedampft  werden. Durch     nochmaliges    Behandeln mit       h'ormaldehvd    kann man das Produkt in ein       springfestes    Harz überführen.

   Das so erhal  tene Kunstharz kann in bekannter Weise     ver-          mahlen    und mit     organischen    oder anorgani  schen Füllstoffen in ein     Presspulver    überführt  werden, das sich unter Anwendung von Druck  und Wärme beliebig     formen    lässt.

      2. 40 bis 50 kg Magermilch werden in der  in Ausführungsbeispiel 1     angeführten    Weise  zu einer kolloidalen     Lösung        verarbeitet.    10 kg       dieses        llagermilclikolloides    werden nun mit  zirka 9.5     Liter    flüssigem Phenol und zirka  8,5 Liter     40%iger        Formaldehydlösung    in  einem heizbaren, mit Rührwerk ausgerüsteten  Kessel innig gemischt.

   Diesem Kondensations-           gemiseh    werden ferner folgende Substanzen  zugefügt:    300 bis 700     om3    Ammoniak 10 %     ig,     300 " 600 g     Natriumhydroxyd,     100 " 200 g     Natriumacetat,     50 " 100     em@        Eisessig,     50 " 100     cm3        Glycerin,     200 " 500     cm3        Terpentin,

       20 " 40 g     Zinnchlorür.       Nach mehrstündigem     Erwärmen    scheidet  sich nach dem Erkalten des     Gemisches    am  Bodendes Kessels eine harzartige Masse und  darüber eine Schicht Wasser ab. Letztere  wird dann     abgeschüttet        bezw.    abgezogen.  Hierauf kann     unter        beständigem    Umrühren  200 bis 500     cm3    einer 10%igen     wässrigen          Kaliumbichromatlösung    zugegeben werden.  



  Das so     behandelte        Kondensationsprodukt     kann     dann        weiter    entwässert werden, bis eine  kautschukartige     plastische    Masse entstan  den ist.  



  Der auf dieser Weise     erhaltene    Kunststoff  kann für verschiedene Zwecke, z.     B.    für  weiche     Kunstlederüberzüge,    verwendet wer  den.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Kunst stoffes, dadurch gekennzeichnet, dass man Magermilch, Phenol und Formaldehyd in solchen Mengen und unter solchen Bedingun gen in der Wärme aufeinander einwirken lässt, dass ein Kunststoff entsteht, der in der Kälte und bei normaler Temperatur braunrot, fest und harzähnlich ist, und,der in Methyl- und ,andern Alkoholen löslich ist, dagegen nicht in merkbarer Weise in Benzol,
    Toluol und Xylol. Er wird von Säure und von starken Laugen angegriffen. Er beginnt bei 62 C langsam zu erweichen und ist über 75 eine gut formbare plastische Masse. UNTTERANSPRüCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man die Mager milch vor der Kondensation mit Phenol und Formaldehyd eindickt. 2. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, .dass man die Mager milch vor .der Kondensation mit .dem Phenol und Formaldehyd ein:diekt und dann in eine kolloidale Lösung überführt.
    3. Verfahren nach Unteranspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass man Formaldehyd verwendet, der aus Formaldehyd liefernden Substanzen während der Bildung des Kunst- stoffes abgespalten wurde. 4. Verfahren nach Unteranspruch 2, da durch gekennzeichnet, dass man die einge dickte Magermilch unter Verwendung von 1\Tatriumpyrophosphat in eine kolloidale Lö sung überführt.
    5. Verfahren nach Patentanspruch, da durch .gekennzeichnet, dass man die Konden sation in saurer Lösung durchführt. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man,die Kondensa tion in alkalischer Lösung .durchführt. 7. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man zur Beschleu nigung der Kondensation einen Katalysator verwendet. B. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, :dass .man Magermilch in Pulverf orin verwendet. 9.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man eine Lösung von 11ab rmilchpulver in Wasser verwendet.
CH233579D 1941-01-17 1941-01-17 Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffes. CH233579A (de)

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