Verfahren und Einrichtung zumTroeknen von Trockengut unter Ausnützung der Brüdenwärme. Bekannt sind Trockenapparate mit tunnel artigen Räumen, in welchen das Trockengut unter Ausnützung der Brüdenwärme getrock net wird; hierbei kann die Aussenluft frei in den Tunnel eintreten und wird an der Tunnelstelle, wo sie mutmasslich die grösste Feuchtigkeit erreicht hat, zwecks Aus- nützung der Brüdenwärme in Wärmeaus tauschkörper eingeführt.
Die Übertragung der Wärme von diesen Wärmeaustauschkörpern auf das Trockengut geschieht durch die Luft im Tunnel, die mehrfach umgewälzt wird.
Diese bekannten Apparate haben den Nachteil, dass die Luftmenge, die über die brüdendurchströmten Wärmeaustauschkörper und durch das Trockengut geleitet wird, im Verhältnis zu der gleichzeitig durch die Austauschkörper geleiteten Brüdenluft zu klein ist, um einen genügenden Teil der Brüdenwärme auf das Trockengut übertragen zu können.
Gegenstand der Erfindung ist demgegen über ein Verfahren zum Trocknen von Trockengut, insbesondere landwirtscUaft- lichen Erzeugnissen, unter Ausnützung der Brüdenwärme und eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Durch das erfindungsgemässe Verfahren wird der vor genannte Nachteil beseitigt.
Dieses Verfah ren zeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass in einen fremdbeheizten ersten Trocknerteil eingeführte Trockenluft, nach dem sie in diesem Trocknerteil durch Auf nahme von Feuchtigkeit aus dem Trockengut wenigstens nahezu gesättigt ist, durch Wärmeaustauschkörper mindestens eines wei teren Trocknerteils geleitet wird, und dass in diesem weiteren Trocknerteil bezw. in diesen weiteren Trocknerteilen über die Wärmeaus tauschkörper und durch das zugehörige Trockengut Trockenluft in solcher Menge umgewälzt wird,
dass das Gewicht der pro Sekunde umgewälzten 142enge dieser Trocken luft in dem brüdenbeheizten Trocknerteil bezw. den brüdenbeheizten Trocknerteilen mindestens 50mal so gross ist als das Gewicht der Feuchtigkeit, die in der gleichen Zeit von der Trockenluft im fremdbeheizten ersten Trocknerteil aufgenommen und in jene Wärmeaustauschkörper eingeleitet wird.
Das Verfahren nach der Erfindung sei zunächst an Hand der schematischen Fig. 1, die eine beispielsweise Ausführungsform des Verfahrens gemäss der Erfindung betrifft, er läutert. Gemäss Fig. 1 ist das Trockengut a auf zwei von den Räumen I und II gebil dete Trockenräume verteilt, von denen der Raum I durch die Wärmequelle l fremd beheizt ist.
Bei p tritt durch Aussenluft ge bildete Trockenluft in den Raum I ein; diese wird vom Ventilator 2c, der vom Motor j angetrieben wird, vielfach umgewälzt und tritt, mit den aus der dem Trockengut ent zogenen Feuchtigkeit entstandenen heissen Brüdendämpfen des Raumes I vermischt, durch das Rohr q in die Wärmeaustauseh- körper i. des Raumes II ein, die die zusätz lich mit bei s eintretender Aussenluft ver mischte Innenluft des Raumes II aufheizen. Die in das Rohr q eintretende Luft ist wenig stens nahezu gesättigt.
Dabei ist es möglich, jedem Raum I und II frisches Gut zuzufüh ren und dasselbe in dem gleichen Rauin fer tig zu trocknen; oder man kann das Gut im einen Raum, I oder 1I, vortrocknen und ihm im andern, II oder I, den Rest von Feuchtigkeit entziehen. Die letzte Brüden- luft tritt bei r ins Freie aus.
Die hierbei einzuhaltenden Hengenver- hältnisse zwischen der in den Wärmeaus tauschkörpern i und ausserhalb derselben im Raum II bewegten Luft, die von den bisher üblichen sehr erheblich abweichen, ergeben sich aus folgender Rechnung: Wenn man in dem fremdbeheizten Teil I z.
B. ein nahezu gesättigtes Dampfluftgemiseli von 70 Taupunkt erzeugt und dieses in die Wärmeaustauschkörper z des brüdenbeheiz- ten Teils II einleitet, so kann man dort im Trockenraum den Anstieg der Temperatur der Luft auf 40 beschränken, wenn man durch ihn etwa sechsmal soviel Luft hin durchbläst, als in der gleichen Zeit durch die Wärmeaustauschkörper i geht. Zu 1 kg Dampf gehören nämlich bei 70 Taupunkt rund 3,5 kg Luft, bei 4l1 Taupunkt jedoch rund 20 kg Luft, das heisst rund sechsmal soviel als bei 70 Taupunkt.
Wenn man nun das Heizmedium von 70 Taupunkt bis auf eine Temperatur von c.a. 40 herab ausnützen will, muss man ihm auf 1 kg in ihm enthaltener Luft ea. 170 Cal. entziehen und diese mittels der Trockenluft auf das Trockengut übertragen. Da aber bei den zwischen Heizmedium und Trocken luft bestehenden Temperaturdifferenzen die Trockenluft im Mittel vorteilhafterweise um nicht mehr als 15<B>'</B> erwärmt erden kann, das heisst also 1 kg dieser Luft bei einmaliger Berührung mit den Heizkörpern nur rund 3,6 Cal. aufnimmt, so müssen 1 kg heizende Luft mit 170 : 3,6 = 47 kg trocknender Luft.
zum Wärmeaustausch aneinander vorbei geführt werden. Wenn das Heizmedium mit. 80 Taupunkt in die Heizkörper geleitet wird, muss, da. dann die aasnutzbare Wä.rme- inenge beträelitlieh grösser wird als oben. auch die Menge der Trockenluft entsprechend vergrössert werden. sofern die verfügbare "##@'ärme voll ausgenutzt -erden soll.
Da der Wärmeinhalt des Heizmediums hauptsächlich durch die darin enthaltene Wasserdanipf- menge bedingt ist, wird die erforderliche Trockenluftmenge am besten nach dieser be stimmt. So würde, um ein Heizmedium von 70 Taupunkt voll auszunützen, gewicbts- niässig 200 mal soviel Trockenluft erforder- licll sein als die M'asserdampfmenge, die mit dem Heizmedium in die Heizkörper gelangt.
Die 50fache Menge wird als ein wirtschaft liches -Mindestmass betrachtet. Es wird die Trockenluft im Raum II umgewälzt, wobei sie über die Wärnienustauschkörper und durch das Trockengut strömt. Dabei ist das Ge- ,vicht, das pro Sekunde umgewälzt wird, mindestens 50mal so gross wie das Gewicht des Dampfes, der in der gleichen Zeit in die Wärmeaustauschkörper i eingeführt wird.
Das an Hand der Fig. 1 beschriebene Ver fahrensbeispiel ermöglicht eine einmalige Wiederverwertung von nahezu der ganzen im Brüdendampf des fremdbeheizten Trock- nerteils I aufgespeicherten Fremdwärme.
Es ist natürlieh auch möglich, zwei oder mehr brüdenbeheizte Trockenräume anzuwen den, wobei der fremdbeheizte Trockenraum keineswegs derjenige zu sein braucht, den das Trockengut zuerst durchwandert.
Ausführungsbeispiele der Einrichtung gemäss der Erfindung sind in den Fig. 2 bis 6 dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 2 eine Einrichtung mit Raum I und 1I in vertikalem Längsschnitt, Fig. 3 dieselbe in horizontalem Schnitt, Fig. 4 dieselbe in vertikalem Querschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2, Fig. 5 eine Einrichtung mit Raum I, 1I und III im senkrechten Längsschnitt,
Fig. 6 dieselbe im Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 5.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 bis 4 wird das Trockengut a, z. B. Gras, in Richtung des Pfeils auf ein endloses Band b aufgegeben und von diesem nach d hin trans portiert, wo es an der Tand e nach abwärts auf ein zweites Förderband f fällt und von diesem nach h bewegt und dort abgeworfen wird.
Auf dem Förderband b durchläuft das Trockengut den Kanal e, der von den Wärmeaustauschkörpern i durchsetzt ist. Das Förderband f führt das Trockengut durch den Kanal<I>g,</I> in dem sich die Heizelemente 1c befinden. Der Kanal g ist der erste Trocken raum und wird fremdbeheizt, indem die Heizelemente- 7t durch das Rohr<I>l</I> mit Frisch dampf, Heisswasser oder dergleichen gespeist werden. Das Heizmedium wird bei in und<I>n</I> abgeleitet. Die Wärmeaustausahkörper i im Kanal c, dem zweiten Trockenraum, werden von der im Kanal g erzeugten Nassluft durch strömt.
Diese Luft ist bei p, und p. als Trockenluft in den Kanal g eingetreten und wird als Nassluft, die nahezu gesättigt ist, aus der Mitte des Kanals g mittels des klei nen Ventilators o abgesaugt und durch das Rohr q in die Röhren der Wärmeaustausch körper i befördert. Durch die Rohre t1 und t2 erfolgt der Austritt der Heizluft und des kondensierten Wassers. Ferner wird durch den gegenüber dem Ventilator o sehr gross bemessenen Ventilator r aus der Mitte des Kanals c Luft abgesaugt und ins. Freie be fördert; sie tritt in der Richtung s1 und s= in den Kanal c ein.
Wie aus Fig.3 und 4 ersichtlich, wird die den Kanal c durchströmende Luft mittels eines die Treib- und Umwälzmittel bildenden Flügelrades besonderer Konstruktion kräftig umgewälzt.
In dem Kanal c ist nämlich neben dem Förderband b das sich annähernd über die ganze Länge des Trockenraumes er streckende Flügelrad zc angeordnet, das, nach Art eines sogenannten Trommelgebläses wir kend, die Luft umwälzt in der Weise wie es in Fig. 4 durch die Pfeile gekennzeichnet ist, so da.ss die Luft während ihres Durchganges durch den Kanal c vielfach zwischen dem Trockengut a und den Wärmeaustauschern i zirkuliert.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird also die Brüdenluft aus dem fremdbeheizten Trockenraum g, nachdem ihr Taupunkt durch Beheizung so hoch .getrieben ist, als es das Trockengut verträgt (z. B. bei Gras kurzzeitig 80 ), durch die Wärmeaustausch körper i des zweiten Trockenraumes c getrie ben.
In diesem Trockenraum wird die Luft von den Austauschkörpern i zum Trocken gut a mit Hilfe der Ventilationseinrichtung u in so oft wiederholten Umlauf gesetzt, dass die in der Sekunde umgetriebene Luftmenge gewichtsmässig mindestens das 50faohe des in der Brüdenluft enthaltenen Dampfes beträgt, der in der gleichen Zeit in die Wärmeaus tauschkörper i eingeführt wird.
Es bleibt unbenommen, auch die Luft im Kanal g auf ähnliche Weise zirkulieren zu lassen, wiewohl dort die Temperaturdifferenz zwischen den Heizkörpern und dem Trocken gut ein Vielfaches der im Kanal c vorhan denen betragen kann. .so dass die Luftumwäl zung weit schwächer sein darf.
Bei der in Fig. 5 und 6 gezeigten drei teiligen Trockeneinrichtung wird das Trocken gut 1 in Richtung des Pfeils auf das Förder band 2 geworfen, von -diesem schräg auf- wärts in den an seinem obern Ende geschlos senen Kanal 4 hineingebracht und mit dem Förderband 3 wiederum nach abwärts an das untere Ende befördert und aus diesem Kanal herausgebracht, w o es in Richtung des Pfeils auf das Förderband 10 fällt, das es durch den beiderseits offenen Kanal ll bewegt und bei 13 abwirft.
Der obere Teil des Kanals .1 enthält die mit Frischdampf oder dergleicliGi beschickten Heizelemente 9 und bildet den fremdbeheizten Trockenraum. Unterhalb derselben sind, wie Fig.6 deutlicher zeigt, die langgestreckten, Wärmeausta.uschkörper bildenden Heizkästen 6 angeordnet. Dieser untere Teil bildet den zweiten Trockenraum. Diese Kästen 6 werden mit der an dein höch sten Punkt des Kanals 4 entnommenen Mass luft durch das Rohr 5 gespeist.
Durch das Rohr 7 geht nach Kondensation einer ge wissen Menge Wasser die noch immer sehr dampfreiche Luft in die langbestreekten, ebenfalls Wärmeaustauschkörper bildenden Heizkästen 8, die Fig. 6 im Querschnitt zeigt. Das Kondenswasser mag durch einen nicht angegebenen Kondenstopf abgeleitet werden.
Sowohl der Kanal 4, der die zwei ersten Trockenräume, durch die das Trockengut zuerst geführt wird, bildet, wie auch der Kanal 11, der den dritten Trockenraum bil det, sind durch die Treib- und ITmwälzmittel bildenden Trommelgebläse 14 bezw. 15 genau so wie Kanal c in Fig.4 kräftig querventi liert. Zugleich soll durch schräge Flächen an den Gebläsen oder auch in der Luftbahn der zirkulierenden Luft die erforderliche Bewe gung der Luft in der Längsrichtung der Kanäle erteilt werden.
Durch die Heizkästen 6 und 8 wird die Brüdenluft mittels des klei nen Ventilators 1\3 hindurehgesaugt. Hier wird in den beiden brüdenbeheizten Trocken räumen die Trockenluft derart umgewälzt, dass an den Wärmeausta.uschkörpern 6, 8 ge wichtsmässig mindestens 50mal soviel Luft vorbeigeht, als in der gleichen Zeit Dampf in das Innere der Wärmeaustauschkörper 6, 8 einströmt.
Die frei ein- und austretende Luftmenge in den Trockenräumen wird zweckmässig entsprechend dem zu erreichenden Taupunkt gewählt, und die erforderliche wärmeübertra gende Luftmenge wird durch Wahl der Um- wä lzzahl erreicht. Zweckmässig werden Luft- inenge und 1"mwälzzahl so gewählt, dass sieh in den brüdenluftf,eheizten Trockenräumen verschiedene Taupunkte ergeben.
Die hin durchgetriebene Luftmenge und ihre C m- wälzzahl in den verschiedenen Trockenräu- inen kann dabei so "-e wiililt -erden, dass sich Taupunl@te ergr-hen, di@@ unter Berücksichti gung der an jeder Stelle vorhandenen Ileiz- fläehe,
der mittleren Heiztemperatur und der zirkulierenden Troclienluftnienge die für jeden Trocknerteil beabsichtigte Ausnutzung von Brüdenwärine ermöglichen.
Zweckmässig sind die briadenluftbeheizten Trockenräume von dein fremdbeheizten Trockenraum getrennt. Bei dem Beispiel ge mäss Fig. ? bis 4 sind die Trockenräume als langgestrechte Kanäle übereinander a,ngeord-