Flugzeitmessger:it nach Le Boulenge. .Gegenstand der Erfindung ist ein Flug zeitmessgerät nach Le Boulenge.
Zur Bestimmung der Anfangsgeschwin digkeiten von Geschossen wird häufig der Flugzeitmesser nach Le Boulenge verwendet. Die Fluggeschwindigkeit wird dabei ermit telt aus der Zeit, in der das Geschoss eine be kannte Messstrecke durchfliegt. Anfang und Ende dieser Messzeit sind gegeben durch je einen Spannungsstoss, der zum Beispiel durch das magnetisierte Geschoss beim Durchflie gen je einer Flachspule am Anfang und Ende der Messstrecke erzeugt wird. Diese Span nungsstösse werden verstärkt und lösen die Fallstäbe des Flugzeitmessgerätes aus.
Bei den bisher verwendeten Verstärkern werden die Magnetstromkreise der Fallstäbe durch Relais unterbrochen. Um dabei Fehler zu vermeiden, die durch verschiedene An sprechzeiten der Relais verursacht werden, wird gewöhnlich für beide Magnetstrom kreise ein und dasselbe Relais benutzt, das durch eine Hilfsschaltung einmal in den einen und das andere Mal in den andern Kreis gelegt wird.
Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung zeigt eine bekannte Schaltung. Im Ausgangskreis des Verstärkers befindet sich ein Thyratron Th in Kippschaltung, in dessen Anodenkreis die Arbeitswicklung eines polarisierten Tele graphenrelais R liegt, welches die Magnet stromkreise unterbricht.
Vor Beginn der Messung werden durch Druck auf die Taste T die drei Hilfsrelais A, 13 und C eingeschaltet. Das Messrelais \R liegt damit im Stromkreis des Magneten M,, wel cher den ersten Fallstab, den sogenannten Zeitmessstab, hält. Der den zweiten Fallstab; das sogenannte Fallgewicht haltende Magnet M2 ist über die Kontakte b,, c und b2 ein geschaltet.
Beim Eintreffen des ersten Span- nungsstosses-unterbricht das Messrelais R den Stromkreis des Magneten M,, wodurch der Zeitmessstab abfällt. Gleichzeitig wird das Relais<I>A</I> stromlos, so dass die Kontakte<I>a,,</I> a.= und a3 umschalten. Der Ruhekontakt des Messrelais R wird durch die Kontakte a1 und a3 in den Stromkreis des Magneten H.- ge legt.
Der Kontakt a. unterbricht die Arbeits wicklung des Relais C, so dass sich der Kon takt c öffnet. Der Stromkreis des Magneten M2 ist jetzt über die Kontakte b., a3, a1 und bi geschlossen. Das Relais C darf dabei erst öffnen, wenn die Umschaltung der Kontakte a1 und a3 vollzogen ist, damit das Fall gewicht nicht vorzeitig abfällt. Zu diesem Zweck ist parallel zur Wicklung des Relais C ein Kondensator gelegt; die Verzögerung liegt dabei in der Grössenordnung von 0,05 Sekunden.
Beim Eintreffen des zweiten Spannungs impulses unterbricht das Messrelais R auch den Strom des zweiten Magneten, so dass das Fallgewicht abfällt. Das Fallgewicht löst ein Schlagmesser aus, welches auf den fallenden Zeitmessstab eine Messmarke einschlägt. Mit der Unterbrechung des zweiten Magnetstrom kreises öffnen sich auch die Kontakte des Relais B.
Nachteile dieser bekannten Schaltung sind, dass der Aufwand verhältnismässig gross ist, da man vier verschiedene Ausführungs formen von Relais braucht. Weiter ist die Grundeinstellung dieser Schaltung nicht ganz einfach, da die Relais in der richtigen Reihenfolge umschalten müssen. Schliesslich sind die zum Umschalten verwendeten Tele- phonrelais <I>A,</I> B und C recht träge, so dass man eine ziemlich lange Verzögerungszeit für das Relais C braucht. Es ist nun er wünscht, die Messzeiten so klein wie möglich zu machen, damit zum Beispiel für das Schie ssen bei - grosser Erhöhung des Rohres die Messstrecken nicht zu lang werden.
Es wer den dabei kürzeste Messzeiten in der Grössen ordnung von 0,01 bis 0,02 Sekunden benötigt, während die vorliegende Schaltung nicht ge stattet, wesentlich unter 0,05 Sekunden her unterzugehen.
Die Nachteile der bekannten Einrichtung können weitgehend dadurch behoben werden-, dass gemäss der Erfindung zur Betätigung von auf die Fallstabmagneten wirkenden Relais ein weiteres Thyratron vorgesehen ist, das unmittelbar oder mittelbar durch den an der ersten Messspule auftretenden Spannungsstola gesteuert wird.
Die unmittelbare Steuerung des zweiten Thyratrons kann hierbei dadurch erfolgen, dass der an der ersten Messspule auftretend Spannungsstoss kapazitiv diesem Thyratron, zugeleitet wird, während bei der mittelbaren Steuerung des zweiten Thy ratrons das im Anodenkreis des ersten Thyratrons liegende Messrelais zum Beispiel durch eine Hilfs spule das zweite Thyratron betätigt.
Das zweite Thyratron kann mit den die Fallstab magneten beeinflussenden Relais in einer Widerstandsbrückenschaltung vereinigt sein.
Das Messrelais und die Hilfsrelais stim men zweckmässigerweise in ihrem räumlichen Aufbau und in ihren elektrischen Daten überein.
Die Ausführung des Verstärkers ist ge mäss dem in Fig. 2 dargestellten Ausfüh rungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes völlig die gleiche wie nach Fig. 1; zur Um schaltung wird jedoch ein weiteres Thyratron Th. verwendet.
Dieses Thyratron ist Teil einer Brückenschaltung, in der einmal die Arbeitswicklung<I>a, b</I> des Relais R, liegt, welches den Ruhekontakt des Messrelais R1 entweder in den Stromkreis des Magneten 111 oder des Magneten M= schaltet, und wei ter die Arbeitswicklung c. d des Relais R, welches als Hilfsrelais für den Magneten 1112 dient.
Vor dem Eintreffen des ersten Span nungsstosses ist das Thyra.tron Tla= gelöscht, die Wicklung c. d des Relais R3 also strom los, während das Relais R. über die Wider stände W, und 1V, eingeschaltet ist. Der erste Spannungsstoss bringt. das Messrelais R1 zum Ansprechen, der Magnet<I>Il,</I> wird also stromlos, so dass der Zeitmessstab abfällt.
Gleichzeitig bringt das Relais R, das Thyr- atron Th. zum Zünden, und das Relais R., fällt ab, da, die Widerstände W->, W3 und W4 so gewählt sind, dass a, b stromlos wird bezw. dass ein geringer Gegenstrom durch diese Wicklung fliesst.
Das Relais BZ legt den Ruhekontakt des Messrelais R, in den Stromkreis des zweiten Magneten M2, und anschliessend legt das verzögernd anspre chende Relais R3, welches bisher diesen Stromkreis geschlossen hatte, seinen Kontakt um. Die Verzögerung wird durch einen Kon densator C2 bewirkt, welcher parallel zur Wicklung c, d dieses Relais R3 liegt.
Beim Eintreffen des zweiten Spannungsstosses wird das Messrelais R1 wieder erregt, so dass sein Ruhekontakt den Stromkreis des zwei ten Magneten Dl@ unterbricht, wodurch das Fallgewicht ausgelöst wird. Nach der Mes sung wird durch Betätigung des Schalters S das Thyratron Th, gelöscht, womit die An lage von neuem messbereit ist. Bei stationä ren Anlagen kann der Schalter S auch durch ein drittes Thyratron ersetzt werden.
Die Vorteile dieser Schaltung liegen ein mal darin, dass nur drei Relais mit je einem Umschaltkontakt gebraucht werden, so dass die gleiche Type verwendet werden kann. Der Aufbau und die Einstellung dieser Schaltung werden dadurch sehr einfach. Die für diese Schaltung verwendbaren Telegra phenrelais besitzen überdies sehr kurze An sprechzeiten von nur wenigen Tausendstel Sekunden, so dass es möglich ist, kürzeste Messzeiten von etwa 0,02 Sekunden und we niger zu erreichen.
Bei der Ausführung dieser Schaltung sind noch verschiedene Änderungen möglich. Man kann zum Beispiel das Thyratron Th_ statt durch den einen Kontakt des Relais R, auch durch einen Induktionsstoss zünden, welcher an irgendeiner Stelle des Kippkreises abgenommen wird, z.
B. von einer Hilfs spule am Relais R1. Es muss dabei nur dafür gesorgt sein, dass das Thyratron Th, erst zündet, wenn das Relais R, bereits unter- brochen hat, damit auch der Stromkreis des Magneten 31, durch dieses Relais und nicht schon vorzeitig durch das Relais BZ unter brochen wird.