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Verfahren zur Kontrolle toleranzbehafteter Zeitvorgänge,'insbesondere
zur Schrittgeschwindigkeitskontrolle von Motor-Wählem in Fernsprechanlagen ' Die
Technik wird häufig vor die Aufgabe gestellt, von Schalteinrichtungen od. dgl. ausgeführte
Schaltvorgänge auf die Einhaltung bestimmter Schalt- oder Laufzeiten zu überprüfen.
Dieses erfolgt in einfachster Weise mittels eines für die Dauer des Zeitvorganges,
eingeschalteten Relais, das über einen Kontakt einen entsprechend geeichten Flußmesser
an Spannung schaltet oder den Ladungszustand eines vor Beginn des Zeitvorganges
in einen bestimmten Ausgangszustand gebrachten Kondensators nach einer vorbestimmten
Zeitfunktion verändert, wobei die am Ende des Zeitvorganges, am Kondensator anliegende
Spannung an einem entsprechend geeichten Voltmeter oder einer Braunschen Röhre zur
Anzeige gebracht wird.
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Bei den zu überprüfenden Zeitvorgängen handelt es sich, bedingt durch
fertigungstechnische Toleranzen der verwendeten einzelnen Bauelemente, durchweg
um toleranzbehaftete Zeitvorgänge, die daraufhin zu überwachen sind, daß das Ende
des Zeitvorganges in den durch eine untere und eine obere Zeitgrenze festgelegten
zulässigen Toleranzbereich fällt. Um die Entscheidung darüber unabhängig von der
Bedienungsperson zu gestalten, ist es bekannt, die an einem während des Zeitvorganges
nach einer vorbestimmten Zeitfunktion ge- bzw. entladenen Kondensator anliegende
Spannung mit der eines Meßkondensators oder direkt mit einer vorbestimmten Vergleichsspannung
mittels eines Telegrafenrelais zu vergleichen, das dann je nach Richtung und Größe
der Differenzspannung eine Positiv- oder Negativanzeige auslöst, wobei bei letzterer
noch unterschieden werden kann, ob der Fehler an der oberen oder unteren Zeitgrenze
des Toleranzbereiches liegt. Die Grenzen des zulässigen Toleranzbereiches sind dabei
abhängig von der Ansprechempfindlichkeit des verwendeten Relais sowie von der Vergleichsspannung
und der Dimensionierung des Kondensatorkreises.
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Weiterhin ist eine Schaltungsanordnung bekannt, bei der zu Beginn
des Zeitvorganges zwei voneinander unabhängige Kondensatoren in definierte, einander
entgegengesetzte Ausgangszustände gebracht werden (entladen bzw. geladen), die dann
nach vorbestimmten Zeitfunktionen in entgegengesetztem Sinne verändert werden. Am
Ende des Zeitablaufes wird gleichfalls ein Spannungsvergleich mit getrennter oder
gemeinsamer Vergleichsspannung durchgeführt. Als auswertende Schaltungseinrichtung
werden hierzu gepolte Relais oder elektronische Schalter mit Verstärkerwirkung,
z. B. Koinzidenzthyratrone, verwendet, die, je nach der Art der Auswertung, eine
Negativ- oder Positivaussage oder beide gemeinsam ermöglichen. Der Toleranzbereich
ist wiederum durch die Ansprechempfindliehkeit der verwendeten Relais oder durch
die Gitter@'orspannung am Koinzidenzthyratron sowie, durch' die Dimensionierung
der Kondensatorkreise bestimmt. Dabei sind die beiden Zeitgrenzen des Toleranzbereiches
unabhängig voneinander veränderbar.
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Bei all diesen bekannten Anordnungen ist die Einhaltung eines bestimmten
Toleranzbereiches abhängig von der Eigentoleranz der Zeitkreisbauelemente, von ausreichend
stabilisierten Spannungen für die Zeitkreise sowie von der Konstanz der elektrischen
und 'zeitlichen Anspreohwerte der verwendeten Auswerterelais bzw. von der Konstanz
der Röhrenwerte bei Verwendung von Koinzidenzthyrattonen als Auswerteglieder. i
Bedingt durch die Auswertung mittels Vergleich zweier zum Teil nur wenig voneinander
abweichender Spannungswerte verursachen Bereits geringe Änderungen der Ansprechwerte
der' Auswerterelais oder der Röhrenkennlinie erhebliche Verschiebungen der Toleranzgrenzen.
Die hierdurch, bedingten Ungenauigkeiten sind dabei um so# grßer, je größer die
zu überwachenden Schaltzeiten sind, da mit wachsenden Schaltzeiten vor allem- die
obere Zeitgrenze des zulässigen Toleranzbereiches immer mehr in den flacher werdenden
Bereich der Kondensatorlade- bzw.
-entladekurven verschoben wird.
Da aber gerade die zeitliche Konstanz der Ansprechwerte von Relais durch Kontaktabbrand,
Änderung des Kontaktabstandes bzw. der Kennlinie von Röhren durch Alterung im allgemeinen
unbefriedigend ist, bringen die Auswerteglieder mit der Zeit die größten Ungenauigkeiten
mit sich.
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Zum anderen erfordert die Anpassung der Zeitkreiskonstanten an die
jeweils vorgegebenen Zeitgrenzen des zulässigen Toleranzbereiches jeweils umständliche
Rechnungen, da sich bei Auf- bzw. Entladekreisen mit rein ohmschen Widerständen
als Lösung der entsprechenden Differentialgleichung immer eine e-Funktion ergibt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten
Anordnungen zu vermeiden. Dieses wird bei einem Verfahren zur Kontrolle toleranzbehafteter
Zeitvorgänge mittels eines direkten Zeitvergleichs durch einen zu Beginn des zu
überwachenden Zeitvorganges ausgelösten Startimpuls und einen das Ende kennzeichnenden
Stoppimpuls sowie eine Auswerteeinrichtung, die je nach Dauer des zu überwachenden
Zeitvorganges, bezogen auf die vorgegebenen Toleranzgrenzen, unterschiedliche Aussagen
liefert, dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß zwei die Zeitgrenzen des zulässigen
Toleranzbereiches vorgebende, zu Beginn des Zeitvorganges durch einen Startimpuls
angelassene und in bekannter Weise als monostabile Schaltstufen ausgebildete Zeitkreise
eine bistabile Kippstufe der Auswerteeinrichtung derartig steuern, daß für die Dauer
der vorgegebenen Toleranzzeit eine nachgeordnete Torschaltung geöffnet ist, daß
bei Eintreffen des Stoppimpulses am Ende des zu überwachenden Zeitvorganges über
die geöffnete Torschaltung eine weitere bistabile Kippstufe beeinflußt wird und
daß in Abhängigkeit von den Schaltzuständen beider bistabiler Kippstufen der Auswerteeinrichtung
Anzeigeschaltmittel gesteuert werden.
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Durch die Verwendung an sich bekannter monostabiler Schaltstufen als
Zeitkreise für die Toleranzgrenzen wird infolge Ausnutzung der an sich bekannten
linearen Abhängigkeit der Schaltdauer von der Änderung beispielsweise der Kapazitätswerte
der zeitbestimmenden RC-Glieder erreicht, daß sich unterschiedliche Toleranzen ohne
umständliche Rechnung einstellen lassen. Zum anderen wird durch das rein digitale
Zusammenwirken der einzelnen Zeitkreise und der beiden an sich bekannten bistabilen
Kippstufen der Auswerteeinrichtung über vorgeordnete Torschaltungen im Zusammenhang
mit dem das Ende eines zu überwachenden Zeitvorganges kennzeichnenden Startimpuls
die nachteilige Vergleichsmethode bekannter Verfahren in einfacher Weise umgangen.
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Das der Erfindung zugrunde liegende Verfahren hat auch keine Ähnlichkeit
mit einem anderen bekannten Verfahren, das zwar ebenfalls unter Verwendung bistabiler
Kippstufen als Auswerteeinrichtung, aber nach der Zählmethode, also zur Absolutmessung
einer Zeit, arbeitet. Bei diesem Verfahren, das insbesondere für Kurzzeitmessungen,
z. B. Geschwindigkeitsmessungen, gedacht ist, wird zu Beginn des zu überwachenden
Zeitvorganges eine Torschaltung aufgesteuert, so daß die Impulse eines Normalfrequenzgenerators
auf einen am Ausgang der Torschaltung angeschlossenen und aus bistabilen Kippstufen
aufgebauten Zähler gelangen können. Die Zahl der während eines Zeitvorganges gezählten
Impulse bildet in diesem Fall ein Abbild für die für den zu überwachenden Zeitvorgang
benötigte Zeit. Neben der erforderlichen hohen Konstanz für den Normalfrequenzgenerator
hat dieses Verfahren die Nachteile, daß einerseits 'die Form der Einschaft-und Ausschaltimpulse
die Meßgenauigkeit beeisflussen, ferner daß von außen einwirkende Störimpulse den
Zähler in unzuverlässiger Weise beeinflussen. Diese Nachteile sind dagegen bei dem
neuen Verfahren weitgehend ausgeschlossen.
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Eine weitere Erhöhung der Meßgenauigkeit wird gemäß weiterer Ausbildung
der Erfindung dadurch erreicht, daß der eine der als monostabile Schaltstufen ausgebildeten
Zeitkreise als Grundzeitkreis die Zeit von der Auslösung des zu kontrollierenden
Zeitvorganges bis zum Erreichen der unteren zulässigen Zeitgrenze für die Beendigung
des Zeitvorganges vorgibt, während der andere als Toleranzzeitkreis die Zeitdifferenz
zwischen der unteren und der oberen zulässigen Zeitgrenze vorgibt, und daß die den
Grundzeitkreis bildende und mit dem Startimpuls gekippte monostabile Schaltstufe
beim Zurückkippen am Ende der Grundzeit den Toleranzzeitkreis anstößt.
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Durch die zeitliche Hintereinanderschaltung beider Zeitkreise werden
nämlich für den Toleranzzetkreis ein wesentlich kleineres RC-Glied und damit kleinere
Bauelemente benötigt, die im allgemeinen mit geringeren Eigentoleranzen behaftet
sind: Zum anderen ermöglicht die Verkleinerung des RC-Gliedes beim Toleranzzeitkreis
eine bessere Kompensation von Betriebsspannungsschwankungen bei Anwendung des Verfahrens
auf die Überwachung von spannungsabhängigen Zeitvorgängen, beispielsweise bei der
Kontrolle der Schrittgeschwindigkeit von Motorwählern.
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An Hand der in den Zeichnungen dargestellten Figuren sei das der Erfindung
zugrunde liegende Verfahren und eine mögliche Schaltungsanordnung zur Durchführung
des Verfahrens näher erläutert: Im einzelnen zeigt F i g. 1 ein Prinzipschaltbild
zur Erläuterung des der Erfindung zugrunde liegenden Verfahrens zur Kontrolle toleranzbehafteter
Zeitvorgänge, F i g. 2 eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
entsprechend dem Prinzipschaltbild gemäß F i g. 1, F i g. 2 a eine Variante zur
Schaltungsanordnung gemäß F i g. 2, F i g. 3 eine Anzeigeeinrichtung zur Überwachung
des Kontrollvorganges nach dem Verfahren gemäß der Erfindung, F i g. 4 eine Abgleich-
und Zeitwahleinrichtung für die am Kontrollvorgang beteiligten Zeitkreise. Nach
dem Prinzipschaltbild gemäß F i g. 1 wird der Kontrollvorgang mit dem vom Wähler
bei Erreichen der Startlamelle durch den Wählarm erzeugten Startimpuls ausgelöst
(Schließen des Auslösekontaktes ak), indem dieser in einer Steuerstufe
St 1
in eine für die Steuerung des Grundzeitkreises GZK geeignete Form umgesetzt
wird.
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Dieser Grundzeitkreis arbeitet als monostabile Schaltstufe, die beim
Zurückkippen über den Weg if den Toleranzzeitkreis TZK anstößt und andererseits
über Weg C in der Auswerteeinrichtung AE eine bistabile Kontrolle BKS 1 umlegt
und das Tor TS öffnet.
Als Auswertekriterium dient ein in gleicher
Weise wie der Startimpuls durch den Wählerarm bei Erreichen der Stopplamelle ausgelöster
Stoppimpuls (Schließen des Endkontakts ek), der ebenfalls in einer Steuerstufe St2
umgesetzt wird. Infolge der Torsteuerung durch Grund- und Toleranzzeitkreis kann
der Stoppimpuls nur innerhalb der Toleranzzeit das Tor TS passieren und durch Umlegen
einer bistabilen Auswertestufe BKS 2 Auswerteschaltmittel GO beeinflussen.
Mittels des hierdurch bedingten direkten Zeitvergleiches ist eine positive Anzeige
möglich.
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F i g. 2 zeigt in ihrem oberen Teil die beiden monostabilen Zeitkreise
und in ihrem unteren Teil die Wähleranschaltung mit den beiden Steuerstufen und
die Auswerteeinrichtung.
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Sobald der Wählerarm d eines Wählers EMD die Startlamelle
ak überstreicht, sprechen im Stromkreis
die Relais ST und EX an. Gleichzeitig .wird durch Erdpotential an
der Basis der Transistor Tr 1 gesperrt und über einen Sperrschwinger
SS im Kollektorkreis ein positiver Impuls auf das Gitter GI der Röhre Rö
1 des Grundzeitkreises gekoppelt, so daß das System I leitend und das System II,
bedingt durch die Potentialabsenkung am Gitter GII dieser Röhre, über Kondensator
C 1 augenblicklich gesperrt wird. An der Anode AI entsteht damit ein gegenüber dem
Potential UA 1 negativer Impuls von der Dauer der Grundzeit.
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Erst wenn der Kondensator C1 sich über den Widerstand R 6 und den
Innenwiderstand des Systems I so weit entladen hat, daß das Potential am Gitter
GII wieder gegenüber dem durch den KathodenwiderstandR 4 bedingten Kathodenpotential
bis zur Stromübernahme des Systems II angestiegen ist, kippt der monostabile Grundzeitkreis
in die Ausgangslage zurück und stößt mit dem an der Anode A I entstehenden positiven
Impuls den Toleranzzeitkreis an, indem der an der Kombination C3, R10 differenzierte
Impuls über den Kondensator C4 als Trigger auf das Gitter GI der Röhre Rö 2 gekoppelt
wird.
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Der Toleranzzeitkreis arbeitet nach demselben Prinzip wie der Grundzeitkreis,
so daß an der Anode AI der Röhre Rö2 ebenfalls ein gegenüber dem Potential negativer
Impuls, diesmal von der Dauer der Toleranzzeit, auftritt.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 sind die beiden
Zeitkreise als Röhrenschaltung ausgeführt. Das ist besonders von Vorteil bei der
Kontrolle größerer Laufzeiten, da infolge des wesentlich höheren spezifischen Kapazitätswertes
- erforderlicher Kapazitätswert je Zeiteinheit, z. B. in der Größenordnung von pF/ms
- die Transistorschaltungen gegenüber den Röhrenschaltungen bei entsprechend vergleichbaren
Verlustwinkeln und Isolationswiderständen ein wesentlich größeres Bauvolumen der
Kapazitäten bedingen.
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Durch Parallelschalten von weiteren Kapazitätswerten zu den Kondensatoren
C 1 des Grundzeitkreises und C6 des Toleranzzeitkreises lassen sich die einzelnen
Laufzeiten in weiten Grenzen variieren.
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Da die durch die beiden Zeitkreise vorgegebenen Laufzeiten direkt
proportional abhängig sind von der Größe des durch das System I der Röhre Röl bzw.
Rö 2 fließenden Anodenstromes, der wiederum direkt proportional abhängig ist von
der Gittervor-Spannung, ist in einfacher Weise eine Kompensation der Amtsspannungsschwankungen
möglich, die die Wählerlaufzeit beeinflussen, aber nicht erfaßt werden sollen. Die
Kompensation erfolgt über die Spannungsteiler.R 1 und R8. Die erforderliche
negative Gittervorspannung wird von der an der Klemme EBl AB anliegenden
Amtsspannung hergeleitet.
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Der untere Teil der F i g. 2 ist entsprechend dem Prinzipschaltbild
gemäß F i g. 1 aufgebaut, wobei die Transistoren Trl bzw. Tr2 die Steuerstufen Stl
bzw. St2, die Transistoren Tr 3 und Tr 4 die bistabile Kontrollstufe
BKS 1, die Transistoren Tr 5 und Tr 6
die Torschaltung
TS und die Transistoren Tr7 und Tr8 die bistabile Auswertestufe BKS2 bilden.
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Die bistabile Kontrollstufe mit den Transistoren Tr3 und Tr4 bildet
den Übergang von der Röhrenschaltung der Zeitkreise und ermöglicht über das Relais
TZ die Kontrolle der Toleranzzeit. Im Ruhezustand, gesichert durch den Kontakt
2 ex, ist der Transistor Tr4 leitend. Mit Eintreffen des positiven und an
der Kombination C 11, R 19 differenzierten Grundzeitimpulses wird der Transistor
Tr4 gesperrt und, da bereits mit der Auslösung des Startimpulses durch Kontakt
2 ex der Transistor Tr3 freigeschaltet worden war, die Stufe gekippt, d.
h., Tr 3 wird leitend, und das Relais TZ kann ansprechen.
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Dieser Schaltzustand bleibt bis zum Eintreffen des positiven Toleranzzeitimpulses
aufr6chterhalten. Der an der Kombination C 7; R 16 differenzierte Impuls
sperrt den leitenden Transistor Tr 3 und kippt die bistabile Kontrollstufe
in die Ausgangslage zurück. Das Relais TZ fällt wieder ab.
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Während der Toleranzzeit ist das Basispotential des Transistors Tr
5 der Torschaltung so weit angehoben, daß über den Spannungsabfall am Kollektorwiderstand
R 31 der Tiansistor Tr6 gesperrt ist. Dadurch ist bei vorhergegangener Freigabe
durch Kontakt 3 ex die bistabile Auswertestufe empfangsbereit für den Stoppimpuls,
d. h. Transistor Tr7 leitend und Transistor Tr8 gesperrt.
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Überläuft der Wählerarm d des zu untersuchenden Wählers
EMD während dieses Schaltzustandes, also während der Dauer der Toleranzzeit,
die Stopp-Lamelle ek, so spricht im Stromkreis 2. Erde, l an, d, ek,
S8, 1 go, E', SP, EBIAB das Relais SP an. Gleichzeitig
wird der Transistor Tr 2
durch Erdpotential an seiner Basis gesperrt. Der
dabei am Kollektor entstehende negative Impuls wird an der Kombination C15, R41
differenziert und gelangt über den Gleichrichter G 6 auf die Basis des Transistors
Tr 8, deren Potential dadurch so weit angehoben wird, daß die Auswertestufe
kippt und im Kollektorkreis des nun leitenden Transistors Tr 8 das Relais
GO erregt wird.
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Sobald die Transistoren Tr6 und Tr7 gesperrt sind, bildet sich über
den Gleichrichter G5 und den Widerstand R 30 ein Selbsthaltekreis, der erst wieder
durch Schließen des Kontaktes 3 ex aufgehoben wird. Dieser Selbsthaltekreis
ist notwendig, wenn das Auswertesignal - Relais GO erregt - bis zur Auslösung durch
ein besonderes Schlußsignal bestehenbleiben soll, z. B. Quittung der weitergegebenen
»Gut«-Aussage an überzentrale Einrichtungen, Beendigung der Registrierung, Abschalten
des Wählermotors u. dgl., weil sonst am Ende der Toleranzzeit der Transistor Tr6
mit Rückkehr der Kontrollstufe in die Ausgangslage - Tr3 gesperrt, Tr4 leitend -wieder
leitend
wird und die Auswertestufe in die Ausgangslage zurückkippt.
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Trifft dagegen der Stoppimpuls ein, wenn die Torschaltung gesperrt
ist - Tr6 leitend -, so erhält zwar für die Dauer des Steuerkriteriums, etwa einige
Mikrosekunden, das Relais GO einen Fehlimpuls, jedoch wird die Auswertestufe nicht
gekippt, da der leitende Transistor Tr6 der Torschaltung den Transistor Tr 7 kurzschließt,
so daß das Relais GO nicht ansprechen kann. Eine Steuerung der Auswertestufe durch
dauernde Potentialabsenkung bzw. -anhebung ist nicht möglich, weil mit Eintreffen
des Stoppkriteriums vor Beginn der Toleranzzeit die Auswertestufe vorbereitet und
dann mit Beginn der Toleranzzeit eine »Gut«-Aussage vorgetäuscht würde. Durch direkte
Kopplung der Torschaltung mit der Auswertestufe - Transistor Tr 6 mit Tr7
- entfällt allerdings die Störanfälligkeit, wie sie bei Impulsverstärkung
und kapazitiver Ankopplung gegeben ist.
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Zum Schutz der beiden bistabilen Schaltstufen der Auswerteeinrichtung
gegen Störimpulse sind die Start- und Stopplamellen mit einer Funkenlöschkombination
C 16, R 46 bzw. C 17, R 47 überbrückt.
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F i g. 2 a zeigt in Verbindung mit F i g. 2 eine Variante, bei der
die Steuerung des Grundzeitkreises und der bistabilen Auswertestufe durch Kontakte
der Relais ST und SP erfolgt. In diesem Fall sind die in F i g. 2 gestrichelt
umrandeten Schaltelemente durch die in der F i g. 2 a dargestellten an den Klemmen
1 bis 4 und 5 bis 7 zu ersetzen und die Verbindungen an den Klemmen 1' bis 5' zu
lösen.
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Der Anstoß des Grundzeitkreises erfolgt über Kontakt st mit
Ansprechen des Starterrelais ST, das die Röhrenschaltung des Grundzeitkreises
von der Wählerschalteinrichtung galvanisch trennt und somit vor Störimpulsen schützt.
Im Ruhezustand ist der Kondensator C 81 über den Spannungsteiler R 81, R 82 und
den Vorwiderstand R 83 positiv aufgeladen. Mit Umlegen des Kontaktes st bildet
sich ein Entladekreis über den Widerstand R 84, und der an diesem Widerstand entstehende
Impuls wird über den Kondensator C 83 auf das Gitter GI der Röhre Rö 1 gekoppelt.
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Der Kondensator C82 dient der Unterdrückung von Prellerscheinungen
des Kontaktes st, und der Kondensator C84 macht die Schaltung gegen Störimpulse
auf der Amtsspannung EB/AB unempfindlich. Alle weiteren Schaltvorgänge bis zum Eintreffen
des Stoppimpulses entsprechen den im vorhergehenden beschriebenen Vorgängen.
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Die Umsetzung des Stoppimpulses erfolgt mittels des Kontaktes sp,
der mit Ansprechen des Stopprelais SP den im Ruhezustand entladenen Kondensator
C85 in einen über die Widerstände R36 und R 42 verlaufenden Ladestromkreis
schaltet. Dadurch wird das Basispotential am Transistor Tr7 gegenüber dem des Emitters
kurzzeitig abgesenkt und der Transistor Tr7 gesperrt, usw.
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Bei Verwendung schnellschaltender Relaisgleichen Typs als Start- und
Stopprelais ST und SP ist die durch die elektrischen und zeitlichen Schwankungen
der Ansprechwerte bedingte Ungenauigkeit vor allem bei größeren zu überwachenden
Laufzeiten vernachlässigbar.
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F i g. 3 zeigt die Anzeigeeinrichtung zur überwachung des Funktionsablaufes
und des Auswerteergebnisses. Gleichzeitig mit dem Anlassen des Wählers
EMD werden über Kontakt 2 an die Signal-Stromkreise vorbereitet. Sobald
im Stromkreis 1 die Relais ST und EX angesprochen haben, schalten
sie sich über Kontakt lst in einen Haltestromkreis: 3. Erde (F i g. 3), 2
an, 1 st, A' (F i g. 3 und 2),
Gleichzeitig schaltet Kontakt 1 ex die weiße Kontrollampe ws ein als Zeichen dafür,
daß die Laufzeitkontrolle begonnen hat und die bistabilen Schaltstufen der Auswerteeinrichtung
freigegeben sind. An dem nachfolgenden Aufleuchten läßt sich der Ablauf des Kontrollvorgangs
leicht verfolgen und das Kontrollergebnis ablesen. Im einzelnen bedeutet rote Lampe
rt 1, daß die Dauer des zu überwachenden Zeitvorganges, z. B. Wählerlaufzeit,
zu kurz ist (negative Anzeige), grüne Lampe gn, daß das Ende des Zeitvorganges in
dem vorgegebenen Toleranzbereich liegt (positive Anzeige), rote Lampe rt2,
daß die Wählerlaufzeit zu lang ist (negative Anzeige), blaue Lampe bl, daß
der zu überwachende Zeitvorgang beendet ist.
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Am Ende eines ordnungsgemäß abgelaufenen Kontrollvorganges sind bei
dem in F i g. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils drei Signallampen gleichzeitig
erleuchtet, nämlich die Signallampen ws und b1 sowie eine der das Kontrollergebnis
anzeigenden Lampen, z. B. Lampe gn. Diese Signallampen und die sie steuernden Relais
ST, SP, EX, GO und H
bleiben bis zur Abschaltung der Wählersteuerung
über Kontakt 2 an eingeschaltet.
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Ferner kann mit Hilfe einer Schreibeinrichtung SE,
z. B. Streifenschreiber,
der Kontrollvorgang registriert werden. Hierfür sind vier Buchsen A, T, E
und G vorgesehen, über die die Grundzeit, die Toleranzzeit, die Wählerlaufzeit und
die positive Aussage re» gistriert werden.
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über die Buchsen A und E wird mit Anschalte der Erde über den Wählerarm
d, die über Kontakt 1 st bzw. 1 sp bis zur Abschaltung durch Kontakt
2 an angeschaltet bleibt, der Beginn und dag Ende des zu überwachenden Zeitvorganges
festgehalten. Die Registrierung der Grundzeit erfolgt -indirekt über die Buchsen
A und T und die der Toleranzzeit direkt über Buchse T, während Kontakt
2go im Fall einer Gutaussage die Buchse G an Erde schaltet. Durch Kontaktkombinationen
lassen sich die notwendigen Eingänge der Registriereinrichtung auf zwei verringern.
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Für den Fall der Steuerung des Grundzeitkreises und der bistabilen
Auswertestufe durch die Relais ST und SP entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach
F i g. 2 a sind in der Anzeigeeinrichtung keine Anderungen notwendig.
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Durch Betätigung der Taste K (F i g. 2) kann weiterhin eine Funktionskontrolle
durchgeführt werden.. Zunächst wird über die betätigte Taste K und über die Ruheseite
des Kontaktes 1 tz der Grundzeitkreis entweder über den Transistor Trl :oder nach
F i g. 2 a über das Startrelais ST angestoßen. Der Stoppimpuls wird durch
Umlegen des Kontaktes 1 tz beim Ansprechen des Relais TZ nachgebildet: Neben der
Signalisierung durch Kontakte der Relais TZ und GO wird gleichzeitig über Kontakt
1 tz und lgo die Betriebsbereitschaft der Kontrolleinrichtung
überwacht.
So kann der Grundzeitkreis nur angestoßen werden, wenn die bistabile Kontrollstufe
BKS1 sich in der Ausgangslage befindet, also Relais TZ abgefallen ist. Ebenso wird
der Stoppimpuls nur weitergeleitet, wenn sich die bistabile Auswertestufe in der
Ausgangslage befindet, also Relais GO ebenfalls abgefallen ist (Reihenschaltung
von sp und go Kontakt).
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Da die Zeit der monostabilen Zeitkreise direkt proportional dem Anodenstrom
der jeweiligen Röhrensysteme I ist, ist mit dem Vergleich des Anodenstromes eine
einfache Eichmöglichkeit gegeben. Die Eichung der beiden Zeitkreise erfolgt entsprechend
der F i g. 4 durch einen Brückenabgleich. Der eine Brückenzweig wird dabei durch
den Anodenwiderstand, z. B. R 5 (F i g. 2), und den Innenwiderstand des Systems
I der Röhre, z. B. Rö 1, mit dem Kathodenwiderstand, z. B. R4, gebildet.
Den anderen Brückenzweig stellt der Spannungsteiler mit den Widerständen R 0l und
R 02 (F i g. 4) dar. Bei gleichem Spannungsabfall am Widerstand R 0l und
dem entsprechenden Anodenwiderstand, z. B. R5, zeigt das Meßinstrument J in der
Mittelstellung Null an.
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Bei Abgleich des Grundzeitkreises GZK wird der Schalter S in Stellung
1 geschaltet und über den Schaltarm S1 das Instrument J mit der Klemme GZ-AI (F
i g. 4 und 2) verbunden sowie über Schaltarm S2 Erde an die Klemme GZ-GII gelegt.
Des weiteren wird über Schaltarm S6 Eichspannung EB an die Klemme EB/AB geschaltet.
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Wird z. B. die Plusseite des Instrumentes J an die Klemme GZ-AI geschaltet,
so geht der Zeiger bei fehlender Heizspannung oder defekter Röhre an den linken
Anschlag. Dabei schützen die Widerstände R 03 und R 05 sowie der Gehörschutzgleichrichter
GOl/G02 das Instrument vor Überlastung.
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Der Abgleich erfolgt mit dem Potentiometer R 1 bzw. R 8 (F i g. 2)
im jeweiligen Gitterspannungsteiler auf Nullanzeige. Durch Drücken der Empfindlichkeitstaste
M kann der Abgleich anschließend verbessert werden. Die Eichspannung ist als einheitliches
Bezugsnormal erforderlich, da die Betriebsspannung im Amt Schwankungen unterworfen
ist und daher beim Abgleich nicht mit dem Nennwert der Amtsspannung AB gerechnet
werden kann. Die Kapazitäten C 0l und C04 dienen zum Abgleich der Kapazitäten C
1 und C 6 (F i g. 2).
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Die Schaltstellung 2 des Schalters S dient zum Abgleich des Toleranzzeitkreises,
während die übrigen Schalterstellungen, z. B. 3 bis 5, für verschiedene Wählergruppen,
z. B. Anrufsucher, Gruppenwähler und Leitungswähler, den unterschiedlichen Laufzeiten
entsprechend Kondensatoren C02, C03 und C05, C06 einschalten. In diesem Fall ist
das Instrument über den Schaltarm S1 als Anodenspannungsmesser für die überwachung
der Anodenspannung UA 1
geschaltet. Gleichfalls ist wegen der erforderlichen
Kompensation der Amtsspannungsschwankungen die Klemme EB/AB mit der Betriebsspannung
AB des Amtes verbunden.
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Die Anschaltung der Kontrolleinrichtung erfolgt in einfacher Weise
durch den Schalter S über weitere Schaltarme, z. B. S7 und S8 (Fig. 2). Die Auswahl
der einzelnen Wähler innerhalb der einzelnen Wählergruppen kann dann in bekannter
Weise durch den Wählergruppen zugeordnete Prüfsätze einer zentralen automatischen
Prüfeinrichtung vorgenommen werden, denen die Kontrolleinrichtung willkürlich von
Hand über den Schalter S oder über entsprechende Relaiskontakte automatisch zugeordnet
wird.