Zum Aufbringen einer Bezeichnung, Bemusterung, Verzierung oder dergleichen auf Gewebe geeignetes Mittel. Es ist festgestellt worden, dass beim Be mustern von Geweben mit einer Komposition auf der Basis eines Pigmentlackes (das heisst eines filmbildenden Bindemittels in einem mit Pigment durchsetzten Lösungsmittel) gewisse Vorteile bezüglich der Wirtschaftlichkeit gegenüber gebräuchlichen Verfahren des Fär- bens oder Farbenaufdruckes erhalten werden, vorausgesetzt, dass Bindemittel gewählt wer den, welche gegen Trockenreinigen, Waschen und andere Behandlungen, denen solche Ge webe später ausgesetzt werden, widerstands fähig sind.
Die bisher in dieser Weise er zeugten verzierten oder bemusterten Gewebe haben sich jedoch wegen ihrer Steifheit und der Neigung der Bemusterung, sich leicht ab reiben zu lassen, nicht als zufriedenstellend erwiesen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein zum Aufbringen einer Bezeich nung, Bemusterung, Verzierung oder derglei chen auf Gewebe geeignetes Mittel, welches bei den erwähnten Vorteilen die gerügten Nachteile des Versteifens und der Abreib- gefahr nicht aufweist. Dieses Mittel kenn zeichnet sich durch eine Emulsion mit einer äussern, kontinuierlichen Phase aus einer flüch tigen, zum Anfeuchten des Gewebes geeigne ten und in dessen Garne eindringenden Flüssig keit, z. B.
Wasser, und einer innern, unzu sammenhängenden Phase aus einem Pigment lack, der ein filmbildendes, plastifiziertes Harn stoff-Formaldehydharz-Bindemittel in einem mit Pigment durchsetzten Lösungsmittel ent hält, wobei der genannte Lack ein Volumen-: verhältnis zwischen Bindemittel und Pigment von mehr als 2 zu 1 aufweist und auch in eine in Wasch- und Reinigungsmittehi un lösliche Form überführbar ist.
Nachstehend sind einige Beispiele des vor genannten Mittels, insbesondere zum Be mustern von Geweben irgendwelcher Art, die nicht wasserabweisend sind, in Form von Lack-in-Wasser-Emulsionen beschrieben. <I>Beispiel 1:</I> Man verwendet
EMI0002.0001
Harnstoff-Formaldehydharz-Lack
<tb> (50 <SEP> % <SEP> Harz, <SEP> 30 <SEP> % <SEP> Butanol,
<tb> 20 <SEP> "/0 <SEP> Xylol) <SEP> 200 <SEP> g
<tb> Misch-Orange-Farbstoff <SEP> 100 <SEP> g
<tb> Bleiches, <SEP> geblasenes <SEP> Soyabohnenöl,
<tb> das <SEP> als <SEP> Plastifizierungsmittel <SEP> dient <SEP> 100 <SEP> g
<tb> Toluol <SEP> 300 <SEP> g
<tb> Butanol <SEP> 300 <SEP> g Der Harnstoff-Form < ildehydharz-Lack kaiirr wie folgt hergestellt werden: 1842 g 40 %ige Formaldehydlösung und 1,68 g 85 "/oige Phos phorsäure werden in einem geschlossenen, mit einem Rührwerk und einem Kondensator aus gerüsteteil (xefäf. auf 60 0 C erhitzt.
492 g Harnstoff werden in 8 gleichen Portionen in Zeitabständen von 5 Minuten hinzugefügt, während die Temperatur bei 60 bis 65 0 C gehalten wird. Die Temperatur wird dann auf 85 bis 90 0 C erhöht und für zwei Stunden gehalteir.
1000 g n-Butanol werden darin hinzu gefügt, und die Masse wird für zwei Stunden milde (90 bis 95 0 C) zum Rückfliessen ge bracht. Der Rückflrisskondens@itor wird dann irr einen gewöhnlichen Kondensator umge wandelt, und es werden Wasser und Butanol über einen Zeitraum von etwa 8 Stunden ab destilliert.
Hierbei steigt die Temperatur all mählich auf etwa 125" C, an welchem Punkt die Erhitzung unterbrochen wird, und es wird die Lösung mit Xylol auf einen 50 %igen Gehalt geregelt, um einen Lack mit 50% Harz,
30 % Butanol und 20 % Xylol zii er- zielen. Die sich ergebende 50 "/oige Lösung wiegt 1850 g.
Der 1'igmeirt-Far-bstoff wird in dein Soya- bolinenöl zerrieben, bevor er zu dem Lack hinzugefügt wird.
Das spezifische Gewicht des 3lliseli-Orarrge- Farbstoffes ist 5,60, so dass 17,9 Volumteile Pigment vorhanden sind. Das spezifische Ge wicht des Harnstoff-Foranaldehydharzes (wo von 100 g im Lack vorhanden sind) bezie- hungsweise des geblasenen Soyabohnenöls ist 1,60 bezw. 1,0, so dass 62,50 bezw. 100,00 Volumenteile zugegen sind. Im Gesamten hat man somit 162,5 Volumenteile Bindemittel und das Volumverhältnis von Bindemittel zu Pigment ist wie 9,0 zu 1,0.
Durch Mischen der erwähnten Bestand teile und Emrrlgiereir der 3'lischung mit destil liertem Wasser und "Duponol 31E--' erhält man eine Emulsion, die auf ein v orlier an gefeuchtetes (iewebe aufgedruckt werden kann, welches dann bei einer Temperatur von etwa <B>1501</B> C getrocknet wird, uni das Barz un löslich zu machen.
Das sich ergebende ge druckte Gewebe hat ungewöhnlich gute Wider standsfähigkeit gegen Waschen und Trocken reinigen, leistet dein Biegen wenig M@ider- stand und fühlt sich weich und handlich an.
Die Menge des bei der Mischung des Bei spiels verwendeten Farbstoffes kann erforder lichenfalls beispielsweise auf 80 g verringert werden, und die Mengen des Toluols und des Butanols können ein wenig erhöht werden, und zwar beispielsweise auf je 310 g. Beim Bedrucken eines vorher angefeuchteten Ge webes mit der so geänderten Mischung können ebeirfalls ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden.
<I>Beispiel 2:</I>
EMI0002.0082
Aus <SEP> einer <SEP> Harnstoff-.H'ormaldehydli;irz Lösung <SEP> mit <SEP> 50 <SEP> % <SEP> Harz, <SEP> 20 <SEP> % <SEP> Xylol
<tb> und <SEP> 30 <SEP> % <SEP> Butanol <SEP> 800 <SEP> g
<tb> geblasenem <SEP> Leinöl, <SEP> das <SEP> als
<tb> Plastifizierungsmittel <SEP> dient <SEP> 500 <SEP> g
<tb> Xylo <SEP> 150 <SEP> g
<tb> Tolriol <SEP> 150 <SEP> g
<tb> wird <SEP> ein <SEP> Lack <SEP> gemischt <SEP> und <SEP> mit
<tb> Titandioxyd-Pulpe <SEP> <B>(75%</B> <SEP> Farbstoff) <SEP> 500 <SEP> g
<tb> dann <SEP> mit
<tb> destilliertem <SEP> Wasser <SEP> 600 <SEP> g
<tb> "Duponol <SEP> MW <SEP> <U>25 <SEP> g</U>
<tb> <B>2725 <SEP> g</B> versetzt, um eifre weisse Lack-in-Wasser- Emulsion zu erzeugen.
Das spezifische Gewicht von Titandioxyd ist 3,90, so dass 96,0 Volumenteile Pigment vorhanden sind. Das spezifische Gewicht des Har nstoff-Formaldehydharzes (wovon 400 g in der genannten Lösung enthalten sind) bezw. des geblasenen Leinöls ist 1,60 bezw. 1,00, so dass 2"00,0 bezw. 500,0 Volumteile zugegen sind. Im Gesamten sind somit 750,0 Volumteile Bindemittel vorhanden.
Das Volum- verhältnis von Bindemittel zu Pigment ist daher wie 7,8 zu 1,0.
Es ist zweckmässig, das Titandioxyd nach dem Kalzinieren wieder in Wasser einzufüh ren und zu mahlen, jedoch nicht zu trocknen. Durch Benutzung einer solchen Pulpe werden > die Kosten des Trocknens der Farbstoff mischung erspart, und es wird eine bessere Dispersion erzielt.