Verfahren zur Darstellung von Phenylalkylalkoholen. In dem schweiz. Patent Nr. 194184 ist ein Verfahren zur Darstellung von Organo- magnesiumverbindungen der Benzolreihe durch Einwirkung von Magnesium auf das entsprechende Chlorbenzol beschrieben, ge mäss welchem das Chlorbenzol unter gewöhn lichem Druck und in Abwesenheit von Äther mit Magnesium, welcbes eine reak tionsfähige Oberfläche besitzt, auf Koch temperatur erhitzt wird.
Es ist ferner ein Verfahren zur Herstel lung von Phenylalkylalkoholen bekannt, bei welchem eine solche Organomagnesiumver- bindung, beispielsweise zusammen mit Ben zol oder Toluol, zum Sieden erhitzt, dann unter Rückfluss mit einem Alkylenoxyd um gesetzt und das so gebildete Phenylalkog- magnesiumhalogenid mit verdünnter Schwe felsäure gespalten wird.
Dieses bekannte Verfahren arbeitet also hinsichtlich der Herstellung des Phenyl- alkoxmagnesiumhalogenids in zwei Stufen. Im ersten Arbeitsgang erfolgt-die Herstel- lung der Organomagnesiumverbindung und im zweiten die Umsetzung der letzteren mit Äthylenoxyd.
Es wurde nun gefunden, dass sich die Herstellung der Organomagnesiumverbin- dung und deren Umsetzung mit Alkylen- oxyd in einem einzigen Arbeitsgang durch führen lässt, ohne dass dabei eine Störung des Reaktionsverlaufes eintritt.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung von Phenyl- alkylalkoholen durch Einwirkung eines Al kylenoxyds auf eine Organomagnesiumver- bindung der Benzolreihe, die hergestellt wird, indem man ein Chlorbenzol unter ge wöhnlichem Druck und in Abwesenheit von Äthern mit Magnesium, welches eine reak tionsfähige Oberfläche besitzt, auf Koch temperatur erhitzt, und Zersetzung der so erhaltenen Phenylalkoxmagnesiumchloridver- bindung mit verdünnter Schwefelsäure, da durch gekennzeichnet,
dass man das Alkylen- oxyd dem Gemisch, aus welchem sich die Organomagnesiumverhindung bildet, zusetzt.
Überraschenderweise setzen sich so zum Beispiel sehr leicht flüchtige Alkylenoxyde in dem auf den Siedepunkt des Chlorben zols erhitzten Gemisch um, ohne dass Ver luste an Alkylenoxyd eintreten. Es wird also die bisher als notwendig erachtete Kühlung der Organomagnesiumverbindung bei der Umsetzung mit Alkylenoxyd überflüssig und die Gesamtreaktion lässt sich in wesentlich kürzerer Zeit und in einfacherer Apparatur durchführen.
Das sich bildende Phenylmag- nesiumchlorid wird, wie sich zeigte, durch die Umsetzung mit Alkylenoxyd zu stabilem Phenylalkoxmagnesiumchlorid vor der wei teren Umsetzung mit Chlorbenzol zu Diphe- nyl bewahrt, was sich in einem deutlichen Rückgang der Nebenprodukte, geringerem Chlorbenzolverbrauch und einer Verbesse rung der Ausbeute dartut.
Beispiel: <B>150</B> Teile frisch abgedrehter Magnesium späne werden zunächst mit 400 Teilen Chlorbenzol am Rückflusskühler zum Sieden erhitzt. Nach kurzer Zeit setzt die Umset zung ein, erkenntlich an einer Trübung der Flüssigkeit. Im Verlauf von 1 bis 3 Stun den lässt man weitere 1700 Teile Chlorbenzol einlaufen, wobei das Reaktionsgemisch im Sieden bleiben soll. Lässt man nunmehr in etwa 2 bis 4 Stunden eine Lösung von 200 g Äthylenoxyd in 300 Teile Chlorbenzol lang sam zufliessen, so ist die Gesamtreaktion in etwa 5 bis 6 Stunden völlig beendet. Das Reaktionsprodukt wird mit verdünnter Schwefelsäure behandelt und in der üblichen Weise aufgearbeitet, wobei das im Über schuss verwendete Chlorbenzol zurückgewon nen werden kann.
Bei der im Beispiel beschriebenen Ar beitsweise kann man auch eine etwas grö- ssere Menge Äthylenoxyd zusetzen als zur Umsetzung der frisch gebildeten Organo- magnesiumverbindung notwendig ist. Das überschüssige Oxyd lässt sich durch Absorp tion in einem organischen Lösungsmittel wiedergewinnen und neu verwenden.
An Stelle des Chlorbenzols kann in ana loger Weise auch ein Homologes, beispiels weise Chlortoluol, verwendet werden; an Stelle von Athylenoxyd kann Propylenoxyd, Butylenoxyd oder ein anderes Alkylenoxyd zur Umsetzung mit der Organomagnesium- verbindung gebracht werden.
Statt eines Magnesiums mit blanker Oberfläche kann man auch das sonst zur Herstellung von Grignardverbindungen be nützte handelsübliche Magnesium verwenden, wenn man einen Aktivator, wie er im sehweiz. Patent Nr. ,1941$4 beschrieben ist, zusetzt.
Der Phenyläthylalkohol fällt in guter Ausbeute an, und es entstehen weniger Ne benprodukte als beim Arbeiten in zwei Phasen.