Wähler für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen. Gegenstand der Erfindung ist ein Wäh ler für Fernmelde-, insbesondere Fernsprech anlagen, der einen aus Isolierstoff gepressten oder gespritzten Träger für den Bürstensatz hat, in welchen Träger die Bürsten mit ein gepresst oder mit eingespritzt sind. Der Vor teil dieser Anordnung ist eine wesentliche Vereinfachung der Fabrikation, da die Bür stensätze nicht, wie es bei den bisher bekann ten Wählern der Fall ist, zusammen mit Iso- lierzwischenlagen aufgeschichtet und dieses Gebilde dann zusammengeschraubt zu wer den braucht.
Die Schaltarme brauchen viel mehr nur in die Pressform in den richtigen Abständen eingelegt zu werden, so dass der Schaltarmsatz aus dem Pressvorgang fertig hervorgeht. Schwierigkeiten, die beim Press- verfahren durch den verhältnismässig gerin gen gegenseitigen Abstand der Bürsten ent stehen könnten, können dadurch vermieden werden, dass man mit einfachen Bürsten, also ohne doppelseitige Kontaktberührung, arbei- tet. Dies ermöglicht die gegenseitigen Ab stände der Metallamellen zu vergrösseren. Um trotzdem die gleiche Sicherheit in der Kon taktgabe zu erreichen,
kann die Anordnung so getroffen werden, dass die Schaltarme der Sprechbürsten ihre Kontaktreihen berüh rungslos überstreichen und nach dem Ein stellen an die Kontakte angedrückt werden. Dies ermöglicht, mit beliebig hohem Kon taktdruck zu arbeiten, also stets eine ein wandfreie Kontaktgabe zu erzielen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes ist im folgenden beschrieben. Fig. 1 ist eine Ansicht von oben einer Gruppe von zwei zusammengebauten Wäh lern, Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht dazu. Fig. 3 und 4 stellen zwei Einzelteile dar.
Im Gehäuse 1 sind auf einer gemeinsamen Achse 2 der Bürstenwähler oder "Zehner wähler" 3 und der "Einerwähler" 4 unter gebracht. Beide Wähler sind getrennt beweg lich und haben getrennte Antriebssysteme, nämlich 5 für den Zehnerwähler und 6 für den Einerwähler. Die Wähler sind, wie aus Fig. 2 erkennbar, als sogenannte "indirekte Wähler" ausgebildet, d. h. beim Ankeranzug fällt die Stossklinke in den nächsten Zahn des Zahnrades ein. Beim Ankerabfall wird dar auf unter der Einwirkung der Rückzugfeder das Schaltsystem um einen Schritt fortbe wegt.
Die Schaltarmsätze sind so ausgebildet, dass die Bürsten, über welche die Sprechver bindungen verlaufen, während des Drehens der Schaltarmsätze die Kontaktlamellen nicht berühren. Lediglich die Bürsten für die Prüf adern und für Schaltzwecke, z. B. für den Rücklauf des Wählers in die Nullstellung, schleifen stets auf den Lamellen. Hierdurch wird eine wesentliche Verringerung des Kraftbedarfs für den Antriebsmagneten er zielt, da, die zu überwindenden Reibungs kräfte geringer sind.
Wie für den Einerwäh- ler 4 dargestellt, sind die stets schleifenden und die abgehobenen Bürsten je für sich zu sammengefusst, und zwar derart, dass die stets schleifenden Bürsten in der Nähe des An triebes untergebracht. sind, um so die Gefahr einer Verdrehung des Schaltarmsatzes zu verringern.
Nach dem Einstellen beider Wähler wer den die Sprechadernbürsten durch den ihnen gemeinsamen Magneten 7 angedrückt. Der Anker 8 dieses Magnetes greift hierzu in die Zahlentrommel 9 des Bürstenwählers ein und zieht dessen Schaltarmsatz nach rechts hin über. Da beide Wähler mit ihren Wellen zu sammenstossen, wird der Schaltarmsatz des Einerwählers ebenfalls nach rechts hinüber gedrückt. Der Sperrhebel 10 fällt in eine Aussparung an der Welle des Zehnerwählers ein und sperrt hierdurch beide Wähler in der angedrückten Lage.
Auch der Anker 8 des Magnetes 7 wird mechanisch in der Ar beitslage gehalten, so dass die von ihm betä tigten Ankerkontakte umgeschaltet bleiben. Der Sperrhebel betätigt gleichzeitig den Kon takt 27, der zum Beispiel zum Unterbrechen des Stromkreises des Andrückmagnetes be nutzt werden kann. Der Sperrhebel 1 0 liegt mit seinem Fort satz 11 über dem Anker 12 des Zehner magnetes. Beim Auslösen wird zunächst, gegebenenfalls kurzzeitig, der Zehnermagnet 5 erregt. Hierdurch wird der Sperrhebel aus gerückt, so dass die Wellen beider Wähler unter dem Federdruck der Schaltarme in die normale Lage zurückgehen. Darauf können beide Wähler in einer bekannten Anordnung, z.
B. mittels Nullaufbahn, in die Ruhestel lung zurückkehren.
Fig. 3 zeigt den Schaltarmsatz des Zeh nerwählers im Schnitt. Auf einem Rohr 13 werden die Schaltarme 14 durch die Press- masse 15 gehalten, indem die Bürsten 14 in den aus Isolierstoff gepressten oder gespritz ten Träger 15 mit eingepresst oder mit einge spritzt sind. Das Rohr 13 ist an beiden Sei ten mit Innengewinde versehen. Links ist das Zahnrad 16 eingeschraubt, das durch Stifte 17 gegen Verdrehung gesichert ist.
Auf der andern Seite ist die Zahlentrommel 9 auf gesetzt, die durch eine Mutter 18 gehalten wird. Die Innenflächen des Zahnrades 16 und der Mutter 18 dienen als Laufflächen auf der feststehenden Achse.
Der Einerwähler 4 ist grundsätzlich ebenso gebaut, jedoch sind entsprechend der Anordnung des Antriebes Links und Rechts miteinander vertauscht. Die beiden Zahlen trommeln 9, 19 liegen also nebeneinander. Ein beide überdeckendes Fenster 20 gestattet gemäss Fig. 4, die Einstellung der Wähler abzulesen.
Für die Stromzuführungen zu den Schalt magneten und den von diesen beherrschten Kontakten ist eine Schaltleiste 21 vorge sehen, die die Schaltfedern 22 trägt. Diese Schaltfedern geben beim Einsetzen der Schaltarmsätze Kontakt mit Schaltmessern 23, die in das Vielfachkontaktfeld mit ein gepresst werden. In dem Vielfachkontaktfeld sind auch die Stromzuführungsfedern 24, d. h. die Federn für die Stromzuführung zu den Schaltarmen selbst, mit eingepresst.
Die Stromzuführungsfedern 24 besitzen eine besondere Biegung 25, um ein leichtes Ineingriffkommen der Schaltarme mit den Kontaktlamellen sicherzustellen. Die Schalt armsätze werden vor dem Einsetzen in die Kontaktbank in eine derartige Stellung ge bracht, dass ihre vornstehende Kante eben eine Tangente zur Biegung 25 der Federn 24 darstellt. In dieser Lage kann die Ein führung der Schaltarmsätze mühelos erfol gen.
Das Einschieben des Antriebssystemes wird zweckmässigerweise durch eine beson dere Ausbildung des Wählerkörpers 1 noch weiter erleichtert, indem dieser Körper beim Einsetzen des Triebsystemes durch die an der Kontaktbank vorhandenen Flächen 26 schon vor dem Eingreifen der Stromzufüh- rungsfedern 24 in die Schaltarme geführt wird.