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Handbetätigter Mehrfachschalter, insbesondere zum Schalten von Webstuhlmotoren
Ferngesteuerte Schalter werden meist mit auswechselbaren Druckkontakten ausgeführt.,
Handbetätigte Webstuhlschalter werden hingegen meist als Walzenschalter ausgebildet,
bei welchen das Auswechseln der abgenützten Kontaktfinger und Walzenkontakte- einen
größeren Arbeitsaufwand erfordert.
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Es sind auch handbetätigte Schalter mit Druckkontakten bekannt, die
als sog. Nockensd-ialter ausgeführt werden. Bei diesen sitzen auf- der Antriebswelle
Nockenscheiben, durch welche die einzelnen, mit je einer Rolle versehenen KontakthebeFverstellt
werden. Solche Schalter sind als Webstuhlschalter zu teuer.
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Weiter ist eine. Bauart mit einer in einer Geradführung verschiebbaren,
unter Federwirkung stehenden Schalttraverse und Druckkontakten bekannt. Die Traverse
ist mit Rollen versehen, auf welche-die--auf der Antriebsw ell. befestigten Kurvenscheiben
wirken. Durch Schrägschlitze in der Lagerung ist die Antriebswelle leicht herausnehmbar,
um die Kontakte der Traverse nach Abnützung verdrehen und nochmals verwenden zu
können. Dies ist aber umständlich, da bei Gestängeantrieb auch das Gestänge entkuppelt
werden muß;, ferner ist der Austausch der völlig zerschlissenen Kontakte schwierig
und besteht die Gefahr des Verbrennens der Isolation. Auch das Auswechseln der feststehenden-
Kontaktfinger ist zeitraubend, und eine mehrfache Verwendung derselben ist nicht
möglich.
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In Webereien mit oft Tausenden von Webstuhlschaltern ist jedoch eine
Zeitersparnis beim Auswechseln abgenutzter Kontakte von großer Bedeutung, und ebenso
ist es wünschenswert, das Material der Kontakte möglichst vollständig auszunutzen.
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Für den Schalter der vorliegenden Erfindung waren neben der Niedrighaltung
der Gestehungskosten insbesondere die vorgenannten
Gesichtspunkte
maßgebend; ferner wurde Wert darauf gelegt, den Schalter sowohl für direkte Handbetätigung
als auch für Gestängeantrieb und lediglich durch Hinzufügen einer weiteren Kontaktreihe
mit den gleichen Kon-
struktionsteilen als Umschalter verwenden zu können.
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Die Betätigung von Schaltern über Rollenhebel und Innen- oder Außenkurven
ist bekannt. Besondere Vorteile werden jedoch dann erzielt, wenn die Innenkurve
zwischen der Drehachse der- Schalttraverse und den beweglichen Kontaktbrücken liegt.
Diese Anordnung ist raumsparend und ergibt eine gleichartige Anordnung für Einfach-
und Wendeschalter. Ferner kann dann die Innenkurve mit Rasten versehen werden, welche
gleichzeitig den Kontakten bei deren Berührung eine Scheuerbewegung erteilen, um
die Oxydhaut zu zerstören.
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In der Zeichnung ist der Schalter als Umschalter dargestellt, und
zwar in Abb. i im Querschnitt, in Abb.2 im Längsschnitt und in Abb. 3 in der Draufsicht.
Abb. q. zeigt die Schaltbrücke, in der der - Einschaltstellung entsprechenden Schräglage
mit abweichender Ausführung der Kontakte.
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An den Stirnseiten des Gehäuses i sind mittels der Schrauben 2 die
Tragbügel 3 befestigt, welche die mit einer Isolierhülse umgebenen Vierkanteisen
¢ tragen, auf welchen die Klemmen 5, die Anschläge 6 und die Blattfedern 7 durch
die Anschlußschrauben 8 und Muttern 9 befestigt sind. Die feststehenden Kontakte
io sind zwischen die Anschläge 6 und die Blattfedern 7 geschoben und werden durch
. eine halbkugelige, in eine Bohrung des Kontaktes io greifende Warze i i der Blattfeder
7 gehalten. Die bewegliche Schaltbrücke 12 besteht aus zwei Hebelarmen 13, welche
oben durch die mit einer Isolierhülse umgebene Vierkantschiene 14 zusammengehalten
und an den in den Tragbügeln 3 befestigten Zapfen 15 gelagert sind.
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Auf den Vierkanteisen 14 sitzen die Klemmen 5, die mit den bügelförmigen
Blattfedern 16 zusammen durch Schrauben 17 mit den runden Gegenmuttern 18 befestigt
sind, auf welchen die Kontakte i 9 geführt und durch die Blattfedern 16 festgehalten
werden.
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Die bekannte Befestigungsart der Klemmen 5 ist aus den Abbildungen
zu erkennen. Die Klemmen 5 sind derart gestanzt, daß in der Mitte eines rechteckigen
Streifens ein Gewindeloch für die als einziges Befestigungsmittel dienende Druckschraube
8 oder 17 und auf beiden Seiten des Gewindeloches je ein Vierkantloch entsteht,
welches das Durchführen der isolierten Vierkanteisen q. bzw. 14-gestattet. Die gelochten
Schenkel sind abgebogen, so daß ein U-förmiges Gebilde entsteht, das über die Isolation
geschoben und unter Zwischenlage eines Metallbandes durch die Druckschraube befestigt
wird. Die Druckschraube kann gleichzeitig als @ Anschlußschraube und auch zum Befestigen
anderer Teile dienen.
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Die Antriebswelle 20 aus Sechskantmaterial ist in bekannter Weise
an einer Stirnwand des Gehäuses in einem besonderen Lagerdeckel 2 t gelagert und
gegen Längsverschiebung durch das Distanzrohr 22 und den Haltering 23 gesichert.
Auf der Antriebswelle 20 sind links und rechts je zwei Rollenhebel 24 befestigt,
zwischen denen die Rollen 25 drehbar gelagert sind, welche die Schaltbewegung von
der Antriebswelle über die kurvenförmigen Durchbrechungen 26 der I-lebelarme 13
auf die Schaltbrücke 12 übertragen. Die Kurve 26 besteht aus. einer der Form der
Rolle 25 angepaßten Mittelrast, zwei ebensolchen Seitenrasten und den sich an diese
anschließenden konzentrischen Kurvenstücken, «#elche in einen Halbkreis auslaufen.
Die Hebelarme 13 sind in Langlöchern 27 auf den Zapfen 15 geführt und werden durch
die in Vorsprüngen der Tragbügel 3 gelagerten Blattfedern 28 in der gezeichneten
Ruhelage gegen die Zapfen 15 gedrückt. Der wirksame Schaltwinkel ist in Abb. i und
q. mit etwa q.5° angenommen. Beim Bewegen des Rollenhebels um diesen Winkel wird
die Schalterbrücke 12 so weit ausgeschwenkt, daß die Kontakte i 9 gegen die einzelnen
federnden Kontakte io gedrückt werden, wobei die Blattfedern 28 gespannt werden
und die seitliche Rast das selbsttätige Zurückgehen in die Mittelstellung verhindert.
Das anschließende konzentrische Kurvenstück gestattet dagegen das Weiterdrehen der
Antriebswelle in der Einschaltrichtung, ohne daß dadurch der Schaltzustand der Kontakte
beeinflußt wird.
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Beim L`bergang über die durch den Schnittpunkt der nebeneinanderliegenden
Kastenkreise (Abb. ¢) gebildete Spitze wird die Schaltbrücke 12 etwas nach unten
gedrückt, wodurch die Kontakte bei jeder Schaltbewegung blank gescheuert werden.
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Durch Fortlassen der zweiten Reihe der feststehenden Kontakte wird
der Umschalter zum einfachen Ausschalter. Bei Gestängeantrieb liegt die Begrenzung
im Schaltgestänge. Wie ersichtlich, kann infolge der" konzentrischen Kurvenstücke
der Gestängehub wesentlich größer sein, als den! wirksamen Schaltwinkel entspricht.
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Bei Handantrieb wird dagegen vorteilhaft ein fester Anschlag vorgesehen,
der durch den Vorsprung 3o des Lagerdeckels 21 und durch die Begrenzung der Aussparung
einer auf die Sechskantwelle 2o hinter den Handhebel 29 gesteckten Anschlagscheibe
3 i gebildet wird,
von der die eine Seite für den einfachen 'Schalter,
die andere für den Umschalter bestimmt ist.
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Wie ersichtlich, sind die - Kontakte nach dem Öffnen des Gehäusedeckels
34 leicht und ohne Werkzeug auszuwechseln. Jeder feststehende Kontakt i o kann viermal
verwendet werden, jeder bewegliche Kontakt i9 beim einfachen Schalter viermal, beim
Umschalter dagegen zweimal.
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In der Abb. q. sind an Stelle der rechteckigen Kontakte 32 solche
mit kreisrundem Querschnitt dargestellt, welche auf die Länge der Klemmen 5 auf
quadratischen Querschnitt abgesetzt sind, auf den Zwischenlagen 33 ruhen und durch
die Blattfedern 16 gehalten werden. Jeder dieser Kontakte ist viermal verwendbar.
Diese Kontaktart hat gegenüber dem in Abb. i bis 3 dargestellten rechteckigen Kontakt
beim einfachen Webstuhlschalter den Vorzug weiterer Materialersparnis, da in diesem
Falle die zweiten, nur für den Umschalter erforderlichen Kontakte entfallen.