CH199477A - Verfahren zur Herstellung eines homogenen Gemisches von Chlorkautschuk und Weichmachungsmittel. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines homogenen Gemisches von Chlorkautschuk und Weichmachungsmittel.

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CH199477A
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  Verfahren zur Herstellung eines homogenen Gemisches von Chlorkautschuk  und     Weichmachungsmittel.       Bekanntlich findet Chlorkautschuk weit  gehende industrielle Verwendung, z. B. in  der Lackindustrie in Form von     Chlorkaut-          schuklacken.    Weiter wird Chlorkautschuk  für Klebemassen und für formbare plastische       Massen        benutzt.     



  Den reinen     Chlorkautschuklacken    haften  in der     Praxis    noch wesentliche Nachteile an.  Es sei zum Beispiel auf die relativ leichte  Brüchigkeit der     Chlorkautschuklacke,    weiter  auf ihre     Vergilbung    und die damit verbun  dene Zerstörung des Lackfilms hingewiesen.  Anderseits besitzen die     Chlorkautschuklacke     wesentliche Vorteile, die insbesondere in der       Unbrennbarkeit,        Alkalifestigkeit,    Wasser  festigkeit und schnellen Trocknung der Mas  sen bestehen.  



  Die vorliegende Erfindung betrifft ein  Verfahren zur Herstellung     eines    homogenen  Gemisches aus Chlorkautschuk mit     Weich-          machungsmittel,    durch das die bisherigen  Nachteile des Chlorkautschuks     vermindert,            bezw.    vermieden werden. Das Verfahren ist  dadurch     gekennzeichnet,    dass man Chlorkaut  schuk mit mindestens einem     Weichmachungs-          mittel    bei mindestens<B>100'</B> längere Zeit er  hitzt.

   Solche Weichmacher sind die in der  Lackindustrie     allgemein    bekannten hochsie  denden Flüssigkeiten oder kristallisierten  Substanzen, die nach     Abdunsten    der Lö  sungsmittel in dem Lackkörper verbleiben,  und zwar meistens Ester der Phosphor-     >oder          Phthalsäure    und     dergl.,    wie zum Beispiel       Trikresylphosphat,        Dimethylphtalat,        Butyl-          stearat,        Triacetin,        Tributylphosphat    usw.;

    solche Weichmacher sind aber auch trock  nende Öle, wie     Lackleinöl,        Leinöl-Standöl,     rohes Holzöl,     Holzöl-Standöl,    oder auch nicht  trocknende Öle, wie z. B. Rizinusöl, oder  auch die     Verkoehung    von nicht     trocknenden     Ölen mit     Phtalsäureglyzerinester    die soge  nannten     Ölalkydharze.    Man kann zum Bei  spiel in der Weise arbeiten, dass man den  Chlorkautschuk unter Rühren langsam     in         den     Weichmacber    einträgt,

   wobei je nach  dem zur Verwendung gelangenden     Weich-          machungsmittel        bezw.    Kombinationen dieser       Weichmachungsmittel    untereinander eine all  mähliche Erhitzung auf zirka 100 bis 165    stattfindet. Bei der Temperatursteigerung ist  darauf zu achten,     daB    durch zu intensive  Hitzebehandlung kein Schwarzwerden oder  Verkohlen der blasse eintritt. Als Mengen  verhältnis kommen zum Beispiel ein bis zwei  Teile des Weichmachers und ein Teil Chlor  kautschuk in Frage. Es können naturgemäss  auch andere Mengenverhältnisse gewählt  werden. je nach den gewünschten Endpro  dukten.  



  Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele  veranschaulichen Ausführungsformen des  Verfahrens gemäss der Erfindung mit ge  naueren     Einzelheiten.       <I>Beispiel 1:</I>  200 g     Leinöl-Standöl    (z. B. reines oxy  diertes luftgeblasenes Leinöl) werden auf  zirka 110   C erhitzt; dann werden allmäh  lich 100 g Chlorkautschuk unter     ständigem     Rühren in das     Leinöl-Standöl    eingebracht,  wobei die Temperatur bis zirka 135   C ge  steigert werden kann. Das Einbringen dauert  zirka 30 Minuten; nach dem Einbringen wird  die Wärmebehandlung     zweckmäBigerweiae     noch zirka 15 bis 20 Minuten fortgesetzt.  



  Am zweckmässigsten ist es, die Tempera  tur während der ganzen     Behandlungsdauer     von zirka 50 Minuten auf zirka. 120 bis 125    zu .halten.  



  Es ist darauf zu achten. dass durch zu  intensive und zu lange Hitzebehandlung kein  Schwarzwerden, Verkohlen oder Gelatinieren  der Masse eintritt.  



  <I>Beispiel 2:</I>  200 g     Trikresylphosphat    werden auf  zirka 120   C erhitzt, dann werden allmäh  lich 200 g Chlorkautschuk unter ständigem  Rühren in das     Trikresylphosphat    einge  bracht, wobei die Temperatur bis zu 160   ge  steigert werden kann. Das Einbringen dauert  zirka 90     Minuten;        nach        dem        Einbringen       wird die Wärmebehandlung zweckmässiger  weise noch zirka 30 Minuten     fortgesetzt.     



  Es ist darauf zu achten, dass durch zu in  tensive und zu lange Behandlung bei erhöh  ter Temperatur kein Schwarzwerden oder  Verkohlen der Masse eintritt.  



  <I>Beispiel 3:</I>  200 g Rizinusöl werden auf zirka 115    erhitzt; dann werden allmählich 100 g Chlor  kautschuk unter ständigem Rühren in das  Rizinusöl eingebracht, wobei die Tempera  tur bis zirka. 135   gesteigert werden kann.  Das Einbringen dauert zirka 135 Minuten:  nach dem Einbringen wird die     'V#Tärmebe-          handlung        zweckmässigerweise    noch zirka  30 Minuten fortgesetzt.  



  Es ist darauf zu achten,     daB    durch zu  intensive und zu lange Behandlung bei er  höhter Temperatur kein Schwarzwerden oder  Verkohlen der Masse eintritt.    <I>Beispiel 4:</I>  200 g     Olalky        dharz    (mit nicht trocknen  den     Olen        verkochter        Phtalsäureglyzerinester,     z.

   B.     Alftalat    248     D;''N)    werden auf zirka  110   erhitzt; dann werden allmählich 100 g       Chlorkautschuk    unter     ständigem    Rühren in  das     #Ölalkydharz    eingebracht, wobei die Tem  peratur bis zirka 130       gesteigert    werden  kann. Das Einbringen dauert zirka 120 Mi  nuten; nach dem Einbringen wird die       Wärmebehandlung        zweckmässigerweise    noch  zirka. 45 Minuten fortgesetzt.  



  Es ist darauf zu achten,     daB    durch zu  intensive und zu lange Behandlung bei er  höhter Temperatur kein Schwarzwerden oder  Verkohlen der Masse     eintritt.     



  Die     erhaltenen        Chlorkautschuk-Weich-          machungsmittel-Gemisehe    lassen sich mit       Nitrozellulose    zum     Beispiel        in        folgender     Weise vereinigen:

    Von den einzelnen     Chlorkautschuk-Weich-          machungsmittel-Gemischen    nach     Beispiel    1  bis 4 werden     etwa    5 bis 15 g in 100 g einer       Nitrozelluloselösung    zur Auflösung gebracht,  die aus     etwa.    5 bis 10 Teilen Nitrozellulose  wolle (Stickstoffgehalt 11,8 bis     12,491o)    in      einem     Lösungsmittelgemisch    besteht, das aus  etwa 40 bis 60%     Benzolkohlenwasserstoffen,     etwa 45 bis 55 % Estern und einem Rest von       Verschnittmitteln    zusammengesetzt ist.  



  Vor der Homogenisierung mit der Nitro  zellulose kann das     Chlorkautschuk-Weich-          machungsmittel-Gemisch    in einem Teil des  oben angegebenen     Nitrozelluloselösungsmit-          telgemisches    aufgelöst werden.  



  Es sei darauf hingewiesen,     da.ss    die ein  zelnen Weichmacher auch in Kombination  miteinander, z. B.     Leinöl-Standöl    mit     Tri-          kresylphosphat    oder     Triikresylphosphat    mit       Ölalkydharz,    benutzt werden können. Es  kommen zum Beispiel 100 g     Leinöl-Standöl,     100 g     Trikresylphosphat    und 100 g Chlor  kautschuk zur Anwendung.  



  Die gemäss den Ausführungsbeispielen er  haltenen     zähflüssigen    Massen werden zweck  mässig im allgemeinen zur praktischen Ver  wendung in irgend einer Weise     verdünnt,     z. B. kann eine Lösung     mit    den üblichen  reinen Lösungsmitteln für Chlorkautschuk  z. B.     Benzolkohlenwasserstoffen,    oder mit       Lösungsmittelgemischen    erfolgen. Solche     Lö-          sungsmittelgemische    sind in der Lackindu  strie allgemein bekannt und enthalten neben  den reinen     Lösungsmitteln    für den Chlor  kautschuk     Streckmittel,    z. B. Alkohole.

   Das  Lösungsmittel richtet sich naturgemäss     je-          u#eils    nach dem     Verwendungszweck,    dem der  verfahrensgemäss behandelte Chlorkautschuk       zugeführt    werden soll.  



  Solche Lösungen des homogenen Gemi  sches stellen wertvolle Lacke dar, denen ge  gebenenfalls noch in üblicher Weise     Weich-          machungsmittel,    Harze, Farbstoffe und     dergl.,     zugesetzt werden können, wie das in der  Lackindustrie allgemein üblich ist. Das ver  fahrensgemäss erhaltene homogene Gemisch  ist also ein guter Lackrohstoff.  



  Es sei bemerkt, dass man das Gemisch aus  Chlorkautschuk und     Weichmachungsmittel     nicht erst im Bedarfsfalle gemäss den vorher  gehenden Ausführungen aufzulösen braucht.  sondern dass schon am Ende der Erhitzung  ein einheitliches Verdünnungsmittel, wie  z. B.     Toluol,        mit    der Masse homogenisiert    werden kann. Es kann dadurch von vorn  herein ein Gemisch jeder gewünschten Kon  sistenz und von jedem gewünschten Verdün  nungsgrad erhalten werden.  



  Besonders wertvoll hat sich das homo  gene Gemisch, zum Beispiel das     Trikresyl-          phosphat-Chlorkautschukgemisch,    auch da  durch     erwiesen,    dass sich das Gemisch im  Gegensatz zu dem gewöhnlichen Chlorkaut  schuk in     Leinöl-Firnis        bezw.    Öllacken, aber  auch in     Firnisersatz,    wie     Tranfirnis,    Harz  firnis     bezw.    gestrecktem     Leinölfirnis,    löst.  



  Wenn das homogene Gemisch zum Bei  spiel in reinem     Leinölfirnis    gelöst wird, so  wird der reine     Leinölfirnis    dahingehend ver  bessert, dass die     Alterungserscheinungen    ver  mieden     bezw.    weitgehend verzögert werden.  



  Bei     Tranfirnis        bewirkt        ein    Zusatz von  zum Beispiel 10 % des verfahrensgemäss er  haltenen     Chlorkautschuk-Weichmachungsmit-          tel-Gemisches    die Aufhebung der     Nachkle-          bung    und das Auftrocknen mit Hochglanz.  



  Die Vorteile eines Zusatzes von ungefähr  <B>1.0%</B> des homogenen     Chlorkautschuk-Weich-          machungsmittel-Gemisches    zu Harzfirnis be  stehen     #    in der Verbesserung der     Wasser-          und    Wetterfestigkeit sowie in einer Er  höhung der Elastizität.  



  Zusammenfassend kann gesagt werden,  dass mit dem homogenen Gemisch auf Chlor  kautschukgrundlage für die Anwendung des  Chlorkautschuks ein erheblicher technischer  Fortschritt erreicht worden ist, da sich nun  mehr die Vorteile des Chlorkautschuks indu  striell voll     auswirken,    ohne dass die bisher  dem Chlorkautschuk anhaftenden Mängel in       Erscheinung        treten.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines homo genen Gemisches von Chlorkautschuk und Weichmachungsmittel, dadurch gekennzeich net, dass man Chlorkautschuk mit mindestens einem Weichmachungsmittel bei mindestens <B>100'</B> längere Zeit erhitzt. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des Chlor- kautschuks, der zusammen mit dem Weichmacher erhitzt wird, relativ gross im Vergleich zu der Menge des Weich machers ist. 9.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekenzeichnet, dass das Mengenverhältnis zwischen Chlorkaut schuk und Weichmachungsmittel zwi schen 1 : 2 bis 1 : 1 ist. 3 Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung des Chlorkaut schuks und des Weichmachungsmittels in dem Temperaturintervall zwischen 100 bis 165 C und in dem Zeitintervall zwischen 50 bis 1$0 Minuten stattfindet. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 3, dadurch ge- kennzeichnet, dass als Weichmachungsmit- tel Leinöl-Standöl verwendet wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Chlorkautschuk-Weichmachungs- mittel-Gemisch nach der Hitzebehandlung mit einem Verdünnungsmittel homogeni siert wird.
CH199477D 1936-05-23 1937-05-10 Verfahren zur Herstellung eines homogenen Gemisches von Chlorkautschuk und Weichmachungsmittel. CH199477A (de)

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