CH197295A - Verfahren zur Verarbeitung von Fleisch- und Lederabfällen zu organischem Dünger. - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von Fleisch- und Lederabfällen zu organischem Dünger.Info
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Description
Verfahren zur Verarbeitung von Fleisch- und Lederabfällen zu organischem- Dünger. Aus den Abfällen, die bei der indu striellen Verarbeitung von Fleisch und Leder anfallen, stellt man unter anderem einen feuchten Dünger her. Dieser entsteht auf die Weise, dass man die feuchten Rückstände in backendem Zustande lagert und sie zur Ver hütung eines allzu starken Gestankes mit einer Schicht Torfmull abdeckt. Diese Masse lässt man dann gären, wobei sich naturgemäss .der Gestank dieses leicht faulenden Stoffes noch vergrössert und zu einer Plage für ,die Umgegend werden kann. Es liegt auf der Hand, dass ein solcher Dünger wenig Absatz findet. Hinzu kommt noch"dass sein backen der Zustand das Ausstreuen erschwert, die feindisperse golloidmasse schwer trocknet und infolge ihres Zusammenhaltens nur lang sam abgebaut wird. Wird ferner, wie z. B. bei der Leim fabrikation, das Waschwasser des Fleisches usw. aus den Waschholländern ungereinigt in Fischgewässer geführt, wie dies meistens der Falll ist, so führt dies infolge der grossen Menge meist kolloidal vorhandener organischer Stoffe zu Fischvergiftungen. Das Durchlaufen eines solchen Wassers durch Kläranlagen führt nicht zur Reinigung des selben, weil die feindispersen Kolloide sich nicht absetzen, und das ablaufende Wasser seine starke Faulfähigkeit behält.. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, um die betreffenden Abfälle auf einen trockenen, aufgeschlossenen, im Boden leicht abbaubaren, geruchlosen organischen Dünger zu verarbeiten. Hierzu können so wohl die direkten als die indirekten Abfälle herangezogen werden. Die direkten Abfälle, das heisst die z. B. beider Leimfabrikation nach dem Ausziehen des Glutins zurückbleibenden Reste, werden in feuchtem, backendem Zustande ausein- andergerissen, gelockert, und dann wird ihnen so viel schwerer, zersetzter Torf, Torfstreu, Torfmull, Moorerde, Bräunkohle, Trester oder ähnliche kohlenstoffhaltige Stoffe in pulverigem bis körnigem Zustande zugesetzt, dass die vorher backende Masse unter sich aufgeteilt wird. Durch das innige Ver- mischen von Abfällen und Zusatzstoffen wird eine Art mechanischer Koagulation be wirkt, wodurch das Zusammenziehungs vermögen der kolloidalen Masse gestört und nach dem Trocknen ein poröses Produkt er zielt wird. Ferner entsteht in diesem Ge misch eine Art Drainagenetz, durch welches das Wasser aus dem holloi(lalen Stoff leielr- ter austreten kann und dieser bald trocknet. Schliesslich wird durch die Adsorpt.ionswir- kung der kohlenstoffhaltigen Zusätze das erhaltene Gemisch und somit auch der Dün ger geruchlos. Die indirekten Abfälle, das heisst diejeni gen, die sich beispielsweise bei der Leimfabri kation aus dem -#Vaschprozess ergeben und sich im Waschwasser befinden, werden koaguliert und dann durch ein Adsorptionsfilter geleitet. Es hat sieh nämlich gezeigt, dass die fein (lispersen Stoffe im -Vasehwasser auch durch das beste Filtermaterial ohne vorherige Koagulation nicht zu entfernen sind. Als Koagulationsmittel kann man z. B. Super phosphat verwenden, dessen lösliches Phos phat durch die Filtermasse wieder zurück gehalten wird. Als Adsorptionsfilterrnasse benutzt man die gleichen Stoffe und in der selben Körnung, wie die zum Zumischen der direkten Abfälle bezeichneten. Verwendet man Torf oder Braunkohle, so wirkt be kanntlich die Iiumussäure dieser Stoffe lö send auf die Phosphate ein. Das ablaufende Wasser kann man unbedenklich in Fisch gewässer leiten, da keine zur Fäulnis neigenden Stoffe mehr in demselben entbal- ten sind. Man kann das Waschwasser aneh koagu lieren und das überstehende klare Wasser als gereinigt ablaufen lassen. Der Rückstand wird dann auf die gleiche Weise verarbeitet, wie die direkten Abfälle, das heisst mit kohlenstoffhaltigen 3lassen vermischt. Eine beispielsweise Ausführungsart der Gewinnung der Abfälle aus dem Wasch wasser: Man lässt das aus dem Waschholländer auslaufende Waschwasser in ein Gefäss fliessen, in welchem man pro 1 m3 1,4 kg Superphosphat schüttet. Ist (las Gefäss kreis rund und der Einlauf tangential, so mischt sieh das Wasser mit dein Koagulationsmittel von selbst durch die kreisende Bewegung des Wassers. Dann setzt man pro 1 m3 Wasser zirka 3 kg schweren, zersetzten Torf in trockenem Zustande zu, dessen Koloid- zustand vorher durch Gefrieren oder Zusatz von Chemikalien zerstört worden ist. Man kann auch den pulverförmigen Absied aus der Torfmullfabrikation verwenden. Dieses Gemisch lässt man in ein Filter laufen, in welchem infolge der Adsorptions- und Filterwirkung des Torfes die aus gefallenen Kolloide und sonstigen Rück stände, sowie der, bei der Waschung zu gesetzte Kalke aufgefangen und adsorbiert werden. so dass das ablaufende Wasser keine gärbaren Stoffe mehr enthält. Den Filterrückstand kann man, entweder allein oder mit den bereits verabeiteten di rekten Riiekständen vermischt. giiren und trocknen lassen und ihn als Dünger ver wenden. Man kann auch die, auf die eine oder andere Art hergestellte, feuchte oder halb feuchte Masse durch eine Formmaschine. drücken, welche die Masse in nudelförmige Stränge aufteilt. Dies erreicht man beispiels weise durch zwei. gegeneinandergesetzte, ge rillte Walzen. Beim Austreten stäubt man die nudelförmige Masse z. B. Torfpulver ein, um ein Festkleben der einzelnen Stränge -unter sich zu verhüten. Nach dem Trocknen fällt der Stoff in Krümel auseinander. Man kann die eine oder andere fertige blasse auch vor oder nach dem Trocknen oder nach der Gärung mit künstlichen Dün ger anreichern.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verarbeitung von Fleisch- und Lederabfällen zu organischem Dünger, dadurch gekennzeichnet, dass man bei der industriellen Verarbeitung von Fleisch und Leder anfallenden Abfällen trockene, kohlen stoffhaltige Massen in pulvcrförinigem bis körnigem Zustande in solchen Mengen zu- setzt und so innig vermischt, dass die vorher backenden Abfälle in sich aufgeteilt werden und durch das Beimischen der trockenen Masse eine Art Drainagenetz gebildet wird, durch welches das Wasser aus dem kolloiden Material leichter austreten kann, wodurch das Gemisch schnell zu einem porösen Stoff trocknet,und dass durch das Adsorptions- vermögen der zugesetzten kohlenstoffhalti gen Masse das erhaltene Produkt geruchlos wird. UNTERANSPRüCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man den Dünger einer Gärtrog aussetzt. 2.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man Abfälle aus dem Waschwasser des betreffenden Roh materials dadurch gewinnt, dass man das Wasser koaguliert und es dann durch Adsorptionsfilterstoffe leitet, welche aus kohlenstoffhaltigen Massen in pul- verförmigem bis körnigem Zustand be stehen, in denen die ausgefallenen Kolloide und sonstigen Rückstände zu rückgehalten werden. 3.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man Rückstände aus Waschwasser dadurch gewinnt, dass man dasselbe koaguliert, es absitzen lässt, das überstehende klare Wasser ablaufen lässt, und die Rückstände mit kohlenstoff haJtigen Massen in pulverförmigem bis körnigem Zustand vermischt. d. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als kohlenstoff haltige Masse den Absieb bei der Torf- ,nullfabrikation benutzt. 5.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als kohlenstoff haltige Masse schweren, zersetzten Torf verwendet, nachdem er durch Gefrieren oder Zusatz von Chemikalienseinen Kol- loidzustand verloren hat und dadurch in pulverförmigen bis. krümeligen Zustand überführt worden ist. 6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als kohlenstoff haltige Masse schweren zersetzten Torf verwendet, den man nach dem Trocknen in pulverförmigen bis körnigen Zustand überführt hat. 7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als kohlenstoff haltige Masse Braunkohle benutzt. 3.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als kohlenstoff- haltige Masse Torfstreu benutzt. 9. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als kohlenstoff haltige Masse Torfmull benutzt. 10. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als kohlenstoff haltige Masse Moorerde benutzt. 11. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als kohlenstoff haltige Masse Trester benutzt. 12.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Abfälle, nachdem man sie mit kohlenstoffhaltigen Massen vermischt hat, durch eine Form- maschine in nudelförmige Stränge auf teilt und sie einstäubt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH197295T | 1937-10-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH197295A true CH197295A (de) | 1938-04-30 |
Family
ID=4440804
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH197295D CH197295A (de) | 1937-10-06 | 1937-10-06 | Verfahren zur Verarbeitung von Fleisch- und Lederabfällen zu organischem Dünger. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH197295A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT378366B (de) * | 1983-07-22 | 1985-07-25 | Schmidt Alexander Gmbh | Verfahren zum beseitigen von leimleder |
-
1937
- 1937-10-06 CH CH197295D patent/CH197295A/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT378366B (de) * | 1983-07-22 | 1985-07-25 | Schmidt Alexander Gmbh | Verfahren zum beseitigen von leimleder |
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