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Herstellung eines durch Pressung zu entwässernden Gemisches von Rohtorf
und Zusatzkörpern. . Bei der mechanischen, d. h. durch Pressung bewirkten Entwässerung
von Rohtorf unter Benutzung von Zusatzkörpern (Trockentorf, Koksgrus u:dgl.) legte
man ursprünglich besonderen Wert darauf, vor der Pressung den Zusatz und den Torf
durch Verknetung innig zu vermischen. Da dieses Verfahren jedoch den erhofften Erfolg
nicht zeitigte, vermied man nach einem neueren Vorschlag das Verkneten der beiden
Stoffe und nahm statt dessen eine möglichst lockere Mischung zwischen diesen beiden
Stoffen vor.
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Dieses letztere Verfahren ist in der Ausführung nach dem bekannten
Vorschlag noch insofern unvollkommen, als es nicht möglich ist, die angestrebte
Umlagerung der einzelnen Rohtorfteilchen mit Zusatz zu gewährleisten, da die kohtorfteile
doch in mehr oder weniger großer Anzahl wegen ihres teigigen Zustandes zusammenhaften
und so in unterschiedlich großen Klumpen vom Zusatz umgeben sind. ILieser zuletzt
genannte Umstand ist nun von ausschlaggebender Bedeutung für den erreichbaren Entwässerungseffekt.
Bisher wurde diese Tatsache jedoch nicht erkannt, weshalb man auch bei der Zerkleinerung
des Rohtorfes keinen Wert auf :das Verhältnis der Größen der einzelnen Torfteilchen
zueinander legte, so daß es naturgemäß nicht zu verhindern war, daß auch die Einzelteile
des zerkleinerten Torfes unter sich die unterschiedlichsten Größen aufwiesen. Hierdurch
wird aber die Entwässerung der einzelnen Rohtorfteile während der Pressung des Gemisches
zti den verschiedensten Zeitpunkten erreicht. Während nämlich die kleineren Torfteile
schon nach einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne soweit als überhaupt mechanisch
möglich entwässert sind, tritt dies bei den größeren Torfteilen auch später ein,
so daß, -da ja .auch die bereits entwässerten Teile weiter zusammengepreßtwerden,
viel tote Preßarbeit zu leisten ist. Außerdem bleibt auch der Entwässerungsgrad,
den die ganze Masse erfährt, unter dem praktisch möglichen, da die größeren Torfteile
sich während des Preßvorganges an ihrem Umfang mehr und mehr verdichten und so den
Ablauf der Flüssigkeit in die durch den Zusatz geschaffenen Kanälchen unterbinden.
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Alle diese Mängel werden durch die Erfindung beseitigt,- und zwar
dadurch, daß der Zusatz dem zerkleinerten Rohtorf zugegeben wird, solange die einzelnen
Torfteile noch nicht wieder miteinander in Berührung gekommen sind. Das die Umhüllung
der Torfteilchen mit Zusatz verhindernde Zusammenhaften der Torfteile und damit
die Bildung unterschiedlich großer Torfklumpen wird hierdurch in sicherster Weise
vermieden. Der höchstmöglichste Entwässerungsgrad der einzelnen Torfteile tritt
gleichzeitig ein, so daß, wie .die obigen Erläuterungen zeigen, auch der Gesamteffekt
bezüglich der Entwässerung erheblich gehoben wird. Mit Bezug auf den noch im Torf
befindlichen Wassergehalt werden demnach durchaus homogene Preßlinge geschaffen,
so daß auch die weitere Trocknung praktisch gleichmäßig vor sich geht.
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Um nun .den Entwässerungsgrad noch weiter zu steigern, wird erfindungsgemäß
der Rohtorf vor seiner Vermischung mit Zusatzmaterial verknetet und verdichtet,
wie dieses beispielsweise mit den in der Torfindustrie bekannten Strangtorfmaschinen
durchgeführt wird. Durch diese V erknetu.ng verringert sich das Volumen des frischen
Rohtorfes durch .die Ausschaltung,der Lufträume, welche im gestochenem Rohtorf stets
enthalten sind. Der so verdichtete Rohtorf wird in zweckmäßiger Weise in gleiche
Korngröße gebracht und jedes Teilchen mit Zusatzinat.erial umpudert.
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Infolge der vorangegangenen Verdichtung des Rohtorfes wird ein bestimmtes
Gewicht an Rohtorf und Zusatztorf weniger Raum einnehmen, als wie das gleiche Gewicht
unverkneteten Rohtorfes mit dem notwendigen Zusatz. Das Gewicht der Mischung wird
also auf ein bestimmtes Volumen im Preßraum erhöht und die Leistung des aktiven
Preßraumes entsprechend gesteigert. Damit steigt
beispielsweise
das Raumgewicht der Mischung mit verknetetem Rohtorf gegenüber demjenigen von unverknetetem
Rohtorf von o,5 auf o,6 und die Leistung .des Preßraumes bei gleicher Preßarbeit
und gleichem Enddruck um 2o Prozent, was bei einer maschinellen Preßaniage außerordentlich
bedeutungsvoll ist.
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Als weiteren Vorteil bringt .die Verdichtung des Rohtortes eine wesentliche
Verkleinerung der Oberiläche des zerkleinerten Rohtorfes mit sich, wodurch bei gleicher
Zusatzmenge ein Überschuß an Zusatzgut erzielt wird, der für denWasserabfluß des
aus denTorfpartikelchen austretenden Wassers erheblich von Vorteii ist.
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Das Verkneten des Rohtorfes kann natürlich mit der Unterteilung vor
sich gehen, in welchem Falle es sich empfiehlt, das Verfahren so zu gestalten, :daß
:der Rohtorf durch eine Siebwand mit möglichst kleinen und .unter sich möglichst
gleich großen Bohrungen hint' und beim Durchtritt durch die Sieblochungen mit dem
Zusatz bestreut wird. In der Zeichnung ist in Abb. i schematisch im Längsschnitt
eine Presse dargestellt, in welcher eine Torfzusatzmischung nach dein alten Verfahren
der Pressung unterworfen wird, während nach Abb.2 eine erfindungsgemäß hergestellte
Mischung zur Entwässerung gebracht wird. Abb.3 zeigt schematisch im Längsschnitt
eine mögliche Ausbildung einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, während
Abb. 4 schaubildlich. ein Einzelteilchen des zerkleinerten Torfes näch der erfindungsgemäßen
Behandlung erkennen läßt.
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Betrachtet man die Pressung des Gemisches nach Abb. i, so ergibt sich
folgendes: Las in dem Torfteil b angenommene Wasserteilchen a hat, um in das durch
den festen Zusatz gebildete, in der Zeichnung durch Pfeillinien angedeutete Kanalnetz
zu gelangen, nur den verhältnismäßig kleinen Weg c zurückzulegen. Dagegen ist nach
der hierzu erforderlichen Preßarbeit das mit d bezeichnete Wasserpartikelchen in
dem Torfteilchen ferst bis zur Hälfte des erforderlichen Weges e vor-'rerückt, so
daß also, während beispielsweise b entwässert ist, f in :diesen Zustand noch nicht
gebracht sein kann. Berücksichtigt man hierzu noch, daß sich die größeren Torfteile
an ihrem Umfang mehr und mehr verdichten, so ist es ohne weiteres erklärlich, daß
es auf Grund der besprochenen Erkenntnis angestrebt werden muß, möglichst kleine
und auch unter sich möglichst gleich große Torfteile so mit dem Zusatz zu vereinigen,
daß jedes Einzelteil des zerkleinerten Torfes im Zusatz eingebettet wird, so daß
eine Mischung etwa nach der in Abb.2 wiedergegebenen zustande kommt. Dies wird nun
in einfachster Weise in der eingangs erläuterten Art erreicht, wobei man sich der
Einrichtung, wie sie Abb. 3 wiedergibt, bedienen kann.
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Hierin bedeutet h einen Aufnahmebehälter für den Rohtorf. i ist eine
Förderschnecke, die die Torfmasse durch die Bohrungen k des Siebbodens m hindurchpreßt,
so,daß die Masse in Nudelformen n aus dem Behälter h heraus-,dringt. Der
Schnecke i schließt sich der mit Schlitzen o versehene Mischraum p an, in welchem
die Mischung zwischen dem Rohtorf und Odem Zusatzgut erfolgt. Letzteres wird durch
die Rohrleitung q und die Schlitze o vermittels eines Gebläses in den Mischraum
p eingeblasen. Hierdurch findet eine gleichmäßige Umhüllung der einzelnen Torfstränge
an der Oberfläche statt. Ebenfalls werden die abgerissenen und sich beim Auffallen
weiter unterteilenden Torfstränge an den Stirnflächen mit dem .Zusatzgut versehen.
Es findet somit eine allseitige Umlagerung des fein aufgeteilten Rohtorfes durch
das Zusatzgut statt, etwa wie in Abb. q. veranschaulicht. Die Entwässerung vollzieht
sich somit unter den denkbar günstigsten Bedingungen.