DE828693C - Verfahren und Vorrichtung zum Entwaessern von Torf und aehnlichen stark wasserhaltigen Stoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entwaessern von Torf und aehnlichen stark wasserhaltigen StoffenInfo
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- C10F—DRYING OR WORKING-UP OF PEAT
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum Entwässern von Torf und ähnlichen stark wasserhaltigen Stoffen Torf ist wegen seines geringen _\schegehaltes und des geringen Gehaltes an Phosphor und Schwefel eiii sehr wertvoller Stoa für verschiedene industrielle und gewerbliche Zwecke. Allerdings kann der Torf nicht unmittelbar in seinem in der Natur vorkommenden Zustand verwertet werden: er muß erst einer Aufbereitung unterzogen werden, die ihn von gewissen Nachteilen, die er im Rohzustand besitzt, befreit. Insbesondere muß der hohe Wassergehalt beseitigt werden. Diese Entwässerung bereitet aber erhebliche Schwierigkeiten, und es bringen die bisher bekannten Verfahren und I?inrichtungen hierzu keine befriedigende technische und wirtschaftliche Lösung.
- Man hat verschiedene `'erfahren und Einrichtungen bereits angewendet, um den Wassergehalt des Torfe. der meist 90% und mehr beträgt, zu erniedrigen. Durch mechanische Einwirkungen, z. I3. Pressen oder Schleudern, konnte bisher der Wassergehalt nur mäßig herabgesetzt werden, oder aber bei Erreichung einer starken Entwässerung veränderten sich physikalische Eigenschaften des Torfes so sehr, daß wichtige Verwendungsmöglichkeiten stark beeinträchtigt wurden, oder die angewendeten Verfahren waren unwirtschaftlich. Eine Trocknung des Torfes an der Luft ist sehr von der Witterung abhängig. Deswegen kann in Deutschland nur an izo Tagen, in den nordischen Ländern nur an go Tagen im Jahr eine Entnahme des Torfes aus dem Moor geschehen. Zudem entstehen bei der Ausbreitung des Torfes auf dem Trockengelände erhebliche Substanzverluste. Auch wird das Produkt nicht genügend transportfest. Die lose Struktur des an der Luft getrockneten Torfes macht ihn ungeeignet für eine Verwendung in Feuerstätten mit höherer Brennstoffschichtung und ungeeignet für eine Verkokung, da bei dieser ein großer Teil des entstandenen Kokses ein so lockeres Gefüge erhält, (laß eine Verwendung in Generatoren und Hochöfen beeinträchtigt wird. Dazu kommt, daß außerdem großer Abrieb vorhanden ist.
- Bekannt ist die Unrentabilität einer thermischen Trocknung zwecks Entfernung des Wassers.
- Das Verfahren nach der Erfindung erstrebt die Erzielung einer weitgehenden Entwässerung des Torfes auf mechanischem `Fege und die Herstellung von festen Formlingen ohne Brikettierung nach der erfolgten Entwässerung.
- Der Torf setzt sich aus einer Mischung von mehr oder weniger zersetzten pflanzlichen Überresten zusainmen. Daher sind im Torf neben unzersetzten und t ilzersetzten Pflanzenresten auch Lösungen, Kolloei t' ide und Gele vorhanden. Das Wasser im Torf ist grobgebundenes Wasser, Kapillarwasser und kolloidal gebundenes Wasser. Die Huniussätiremole'küle haben Scheibchenform. Auch die Pflanzenreste sind zum größten Teil flach geformt.
- ach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf eine in ein Gefäß gebrachte Röhtorfmasse ein Preßdruck ausgeübt und während dieses Preßdruckes (las ausscheidende Wasser in einer Richtung abgeführt, die senkrecht zur Druckrichtung liegt. Die scheil)enförmigen und flachen Teile der Torfmasse lagern sich quer zur Druckrichtung. Dadurch wird (lern Wasser ein Fließweg in der Querrichtung zur Druckrichtung bereitet, so daß das Wasser leichter in seitliche Öffnungen des Gefäßes abfließen kann. Diese erleichterte Wasserentfernung bewirkt, daß an den den Ausflußöffnungen benachbarten Schichten sich weniger Torfpartikel anlagern, also eine ger,ingere Pfropfenbildung stattfindet.
- Wenn der Druck während des Preßvorganges allinählich ansteigend bis zum 'höchsten Druck angewendet wird, so können sich innerhalb des Zeitraumes der Drucksteigerung die scheibenförmigen Teilchen besser orientieren, und es können größere Mengen solcher Teilchen in die erstrebte Richtung, quer zur Druckrichtung, gebracht werden. Dadurch werden die zwischen den einzelnen Torfteilchen wirkenden Kohäsionskräfte bei nachfolgender Trocknung zur besseren Auswirkung gebracht, so daß ein Formling großer Festigkeit erreicht wird, wodurch sich eine sonst nach der Entwässerung und Trocknung übliche Brikettierung erübrigt.
- Man erhält also durch das erfindungsgemäße Verfahren bereits so stückfeste, stark entwässerte Formlinge, daß diese nur noch eines geringen Aufwandes zur weiteren Trocknung bedürfen, um sie voll transportfest und sie besonders gut zu einer Verschwelung, Verkokung oder anderen Verwendung geeignet zu machen.
- Zur Durchführung des Verfahrens werden erfindungsgemäße Einrichtungen benutzt. Das Wesentliche. ist eine Preßform, die an den Seiten, die parallel zur Druckrichtung liegen, Ausflußöffnungen für das Wasser besitzen und geeignete Öffnungen für den Druckstempel bzw. für den Ausstoßstempel hat.
- Die Aqsflußöffnungen sind erfindungsgemäß als schmale Längsschlitze ausgebildet, deren Längsrichtung parallel zur Druckrichtung liegt. Dadurch wird dem Wasser die \i<iglichkeit gegeben, bei ein-; setzendem Druck in allen lcliicliten auszufließen: die Schlitze sind sehr schmal ausgebildet, die Breite der Schlitze und die Wandstärke der Preßform werden erfindungsgemäß so bemessen, daß in den Schlitzen KapillarNvirkung auftritt, welche den AUS-tritt des Wassers aus der Torfmasse erleichtert.
- Um die Kapillar-,virkung zti erhöhen, wird erfindungsgemäß für -die Preßform ein Stoff gewählt, der von der auszupressenden Flüssigkeit benetzt wird. Die Affinität der auszupressenden Flüssigkeit zum Stoff der Preßforni soll also größer sein als die Affinität des Wassers zti rler zu entwässernden Masse.
- Die Zeichnung veranschaulicht in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Durclifiihrung des Verfahrens.
- Abb. i zeigt einen senkrechten Längsschnitt, Abb. 2 einen waagerechten Querschnitt durch diese Einrichtung.
- In die als Zylinder ausgebildete Preßform i ragt die in Zylinderlängsrichtung verschiebbare Bodenplatte 2 bis zum Beginn der Liingssclilitze 3 hinein, die in den parallel zur Druckrichtung liegenden Seitenwänden der Preßform i angeordnet sind. Die Preßform ist mit Rohtorf gefüllt. Entgegengesetzt zur Bodenplatte 2 bewegt sich die Druckplatte q. in die Preßform i hinein. Bei allmählich ansteigendem Preßdruck fließt das aus dem Rohtorf entweichende Wasser quer zur Druckrichtung zu den Schlitzen 3 der Preßform i hin und aus diesen ab.
- DieSchlitze 3 sind als schmale, parallel zur Druckrichteng laufende Öffnungen ausgebildet. Sie dürfen nur so breit sein, daß in Verbindung mit der Wandstärke der Preßform i stets eine Kapillarwirkung eintritt. Innerhalb dieser begrenzten Breite werden engere oder weitere Schlitze je nach Art der auszupressenden Masse gewählt. damit keine erheblichen Mengen feiner Masseteilchen mit (lein Wasser mitgenommen werden.
- Die Preßform i wird zweckmäßig aus einem Stoff gefertigt, der von der auszupressenden Flüssigkeit gut benetzt wird. In vielen Fällen wird Eisen genügen.
- ach dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit den vorgeschlagenen Einrichtungen können auch andere Stoffe als Torf entwässert \%-erden, beispielsweise zerkleinerte Rüben. Kartoffeln, Früchte und andere.
Claims (6)
- PATE \TA\SPRI`('.11E: i. Verfahren zum Entwässern von Torf und ähnlichen Stoffen unter Anwendung von Druck, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohtorf nur in einer Richtung einem Preßdrnck ausgesetzt wird, wobei das infolge des Druckes aus der Masse austretende Wasser quer zur Druckrichtung zum Abflug gebracht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßdruck bis zu seinem Höchstdruck allmählich ansteigend angewendet wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch eine Preßform (i), die in ihren parallel zur Druckrichtung liegenden Seitenwänden Ausflußöffnungen (3) für das Wasser besitzt.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausflußöffnungen (3) als schmale Längsschlitze ausgebildet sind, deren Längsrichtung parallel zur Druckrichtung verläuft.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Ausflußöffnungen (3) und die Wandstärke der Preßform (i) so bemessen sind, daß in den öffnungen Kapillarwirkung eintritt.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßform (i) aus einem Stoff besteht, zu dem die Affinität der auszupressenden Flüssigkeit größer als die des Wassers zu der zu entwässernden Masse ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK718A DE828693C (de) | 1949-11-25 | 1949-11-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Entwaessern von Torf und aehnlichen stark wasserhaltigen Stoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEK718A DE828693C (de) | 1949-11-25 | 1949-11-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Entwaessern von Torf und aehnlichen stark wasserhaltigen Stoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE828693C true DE828693C (de) | 1952-01-21 |
Family
ID=7208586
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK718A Expired DE828693C (de) | 1949-11-25 | 1949-11-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Entwaessern von Torf und aehnlichen stark wasserhaltigen Stoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE828693C (de) |
-
1949
- 1949-11-25 DE DEK718A patent/DE828693C/de not_active Expired
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