DE432712C - Verfahren der Behandlung von nassem Rohmoor mit poroesen Zusatzmitteln - Google Patents

Verfahren der Behandlung von nassem Rohmoor mit poroesen Zusatzmitteln

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DE432712C
DE432712C DEN18213D DEN0018213D DE432712C DE 432712 C DE432712 C DE 432712C DE N18213 D DEN18213 D DE N18213D DE N0018213 D DEN0018213 D DE N0018213D DE 432712 C DE432712 C DE 432712C
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peat
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ERNST VON NIESSEN
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ERNST VON NIESSEN
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat

Description

  • Verfahren der Behandlung von nassem Rohmoor mit porösen Zusatzmitteln. Abgesehen von der Lufttrocknung des Torfes, die nur in wenigen Sommermonaten anwendbar ist und auch da viel Zeit und Raum erfordert, haben sich alle bisherigen Torfentw5sserungsverfahren als unwirtschaftlich erwiesen. Das Abpressen des Wassers erfordert viel Kraft und ist nur bis zu einem verhältnismäßig hohen Wassergehalt durchzuführen; zum Verdampfen ist zu viel Brennstoff und zur elektrischen Behandlung zuviel Energie erforderlich. Das Vergasen des Torfes anderseits ist nur nach Vertrocknung des Torfes Lis zu einem gewissen Grade durchführbar, und (las unmittelbare Erzeugen von Betriebsdampf aus dem Torfwasser schließlich bewihrte sich in einer großen Versuchsanlage nicht.
  • Es ist ferner verschiedentlich vorgeschlagen worden, dem Torf zum Erleichtern des Abpressens wasseraufsaugende Stoffe beizumischen, die beim Pressen Widerlager bilden sollen. Die hiervon erhoffte Wirkung ist aber ausgeblieben, weil beim Pressen des Gemisches die Zusatzstoffe das von ihnen dein Torf teilweise entzogene Wasser selbst hei höchstem Druck nicht mehr abgeben. Mit Recht ist daher von anderer Seite dieser Weg als nicht gangbar, weil nur das Trugbild eines verhiltnismäßig trockenen Preßgutes schaffend, bezeichnet und vorgeschlagen worden, die dem Torf zum Pressen zuzusetzenden Stoffe vorher zu imprägnieren, so (laß sie kein Wasser ans dem Torf aufnehmen können, sondern lediglich Widerstand Leim Pressen bieten. Auch dieses N'erfahren eignet sie jedoch wegen des großen Kraftbedarfs zum Pressen nicht zum Entwässern von Torf.
  • Man hat weiterhin dem Naßtorf in der Torfmaschine bis zu 25 Prozent einer kleinkörnigen Masse wie Sand, Kohle bzw. Torf-,#rus, Sägemehl u. dgl. zugesetzt, wobei die Kleinkörper Mittelpunkte bilden sollten, um die herum die irn Torfbrei schwimmenden Torffaseril sich ansammeln, wodurch der aus der Maschine austretende, unmittelbar Formlinge bildende Strang einen fest verkitteten Knäuel darstellt, so daß die Formlinge ohne Gefahr des Zerfallens schneller getrocknet werden können undwiderstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse werden.
  • Eine unmittelbare Entwässerung des Torfs durch das Zumischgut ist hiermit weder gewollt noch erreichbar.
  • Der Vorschlag schließlich, beim Brikettieren von Kohlenstaub u. dgl. als Bindemittel Torf bzw. Naßtorf zuzusetzen, um die Brikette gegen Zerfallen in der Hitze zu sichern, geht nicht auf das Entwässern von Torf hinaus.
  • Demgegenüber bezweckt das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren eine beliebi '-weitgehende, im wesentlichen rein physikalische Entwässerung von Naßtorf ohne ALpressulig oder sonstige mechanische Mittel und ohne einleitende Verdampfung o. dgl. züi erreichen, um ihn je nachdem entweder unmittelbar vergasen zu können oder aber in loser, trockener Form zu erhalten oder schließlich in solch trockenem Zustande, daß er nach dem Formen keiner weiteren Trocknung bedarf, Zur Erreichung dieses el Zwecks besteht das Verfahren gemäß der Erfindung darin, daß der Naßtorf, welcher vorteilliaft gleich in entsprechend zerlegtem Zustar-(le gew ' onnen oder nach dem Ausheben durch geeignete Mäschihen zu einer annäh2rnd gleichförmigen Masse verarbeitet wird, sofern er nicht an sich eine solche bildet, mit einer verhältnismäßig großen, annähernd dem Torfgewicht gleichen oder einer vielfachen Gewichtsmenge eines unverbrennliehen, stark wasseraufsaugenden Stoffes beliel#iger Art in Körner- oder Pulverform, z.B. Bimsstein, Ziegel- oder Sandmehl, Ton, Bolus, Asche, vermengt wird, ohne daß das Gemenge eine Pressung zwecks Entwässerung erfährt. Dieser Zusatzstoff entzieht durch reine Ansaugwirkung dem Torf den größten Teil seines Wassergehalts, der sich I auf das Gemenge verteilt. Bei diesem Feuchtigkeitsausgleich zwischen dem Naßtorf und dein Zusatzstoff gehen z.B., wenn Naßtorf von go Prozent Wassergehalt mit dem fünffachen Gewicht eines ganz trockenen Zusatzstoffes vermengt wird, theoretisch 75 Prozent des Wassergehalts des -Naßtorfs in das Gemenge über, welches seinerseits einen Wassergehalt von 15 Prozent besitzt. Durch Anwendung einer geringeren oder größeren Gewichtsmenge des Zusatzstoffes kann man den Wassergehalt des Naßtorfs in diesem selbst bis zum gewünschten Grade herabsetzen. Die Menge des anzuwendenden Zusatzstoffes hängt außer vom Wassergehalt, auf den der Torf gebracht werden soll, von demjenigen ab, den der zu verarbeitende Torf hat und ferner vom Trockengrade des Zusatzstoffes. Zum Vergasen des Torfs, wobei dieser etwa Z, 50 P - rozent Wasser enthalten kann, kommt man zur Erreichung dieses Wassergehalts z. B. mit einer Zusatzstoffmenge von 80 Prozent des Torfgewichts aus.
  • Nachdem der erwähnte Feuchtigkeitsausgleich zwischen dem Naßtorf und dem ihm l.eigemischten Zusatzstoff stattgefunden hat, überläßt man das hierzu vorteilhaft flach auszubreitende Gemenge der Verdunstung, die durch gelinde Erwarmung der Auflaget> flächen beschleunigt werden bzw. durch Erhitzung in Verdampfung übergehon kann, was bei dem geringen Wassergehalt des Gemenges und seiner großen Oberfläche sehr rasch vonstatten geht und nur wenig Brennstoff erfordert. je größer die Menge des dem Naßtorf unterinischten Zusatzstoffes ist, desto geringer ist der Wassergehalt des Genienges, so (laß dieses das in ihm enthaltene Wasser bei der Verdunstung bzw. Verdampfung schneller abgibt. Nachdem dies geschehen ist, wird der trocken gewordene Zusatzstoff vom Torf wieder abgeschieden, um auf weitere 7.\,aßtorfmengen wieder benutzt werden zu können. Dieses Abscheiden erfolgt beispielsweise durch Absieben, Ab- schütteln o. dgl. in Sichtern, Rutschen usw. Geringe beim Atscheiden vom Torf an die-.,ein verbleibende Mengen des Zusatzstoffes in- wirtschaftlicher Hinsicht keine Rolle, zumal bei der Verwendung von Asche als Zusatzstoff. Letzterer kann gegebenenfalls nach dem Abscheiden einer Nachtrocknung unterworfen werden, die bei seinem sehr geringen Wassergehalt schnell und ohne nennenswerte Kosten vor sich geht.
  • Der vom Zusatzstoff befreite Torf bildet, wenn entsprechend weit entwässert, ein loses, trockenes Gefüge, welches, wie es ist, zu verschiedenen Zwecken als Streu oder Brennstoff verwendet oder zu Formlingen gepreßt werden kann, ohne daß diese einer Nachtrocknung bedürfen. Soll der gemäß diesem Verfahren entwässerte Torf einen höheren Trockengrad. erhalten, so kann dieser durch gelinde Nachtrocknung erreicht werden.
  • Das bereits vorgeschlagene Entziehen von Wasser aus gewissen Stoffen durch Zusatz trockener Pflanzenfasern, x. B. Trockentorf und Wiederabscheiden des Zusatzstoffes vom zu behandelnden Gut zwecks Wiederverwendung, ist, wie das erwähnte Abscheiden des dabei feucht gewordenen Zusatzstoffes zeigt, nicht zum Entwässern von Torf bestimmt und enthält gerade das Umgekehrte des Verfahrens gemäß der Erfindung, welches dem Naßtorf durch Zusatz verhältnismäßig großer Mengen anderen saugfähigen Gutes das Wasser entziehen will.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE'. i. Verfahren der Behandlung von nassem Rohmoor mit porösen Zusatzmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß der zerteilte Rohtorf zwecks Entwässerung mit einer annähernd gleichen oder einer vielfachen Gewichtsmenge unverbrennlicher, aufsaugefähiger Stoffe in Körner-oder Pulverform, wie Bimsstein, Ton, Bo-Ius, Asche, Ziegel- oder Sandmehl, Vera mischt wird und daß der Zusatzstoff, nachdem ein Ausgleich der Feuchtigkeit zwischen Naßtorf und Zusatzstoff stattgefunden hat und dann der Wassergehalt des Gemisches verdunstet oder verdampft ist, durch Abschütteln oder Absieben von dem Torf abgeschieden wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der entwässerte Torf nach dem Abscheiden des Zusatzstoffes einer Nachtrocknung unterworfen wird.
DEN18213D 1919-10-05 1919-10-05 Verfahren der Behandlung von nassem Rohmoor mit poroesen Zusatzmitteln Expired DE432712C (de)

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