DE572866C - Verfahren zur Brikettierung von Torf - Google Patents

Verfahren zur Brikettierung von Torf

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DE572866C
DE572866C DEG75942D DEG0075942D DE572866C DE 572866 C DE572866 C DE 572866C DE G75942 D DEG75942 D DE G75942D DE G0075942 D DEG0075942 D DE G0075942D DE 572866 C DE572866 C DE 572866C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat
    • C10F5/02Drying or de-watering peat in the field; Auxiliary means therefor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Brikettierung von Torf Es ist bekannt, den Rohtorf mit etwa 85 bis 9o% Wasser unmittelbar oder unter Zugabe von Wasser fein zu zerkleinern, zu pressen und danach zu trocknen. Bei dem weiterhin bekannten Hydrotorfverfahren findet eine Zerkleinerung des Rohtorfes unter Zuführung von Druckwasser statt. Diese Verfahren liefern jedoch einen Brei, der mehr oder weniger fließbar ist. Die aus dem Brei hergestellten Brikette behalten nicht ihre Form und sind infolgedessen direkt nicht maschinell abtragbar und stapelfähig. Es ist daher notwendig, den Brei vor der Brikettierung einer Vortrocknung zu unterwerfen.
  • Weiter liefert das Verfahren, das den wasserreichen Rohtorf mit kolloidfällenden Stoffen saurer und alkalischer Natur, wie Alaun, Kalk usw., vor der Zerkleinerung versetzt, ebenfalls einen Brei, der sich zwar durch Pressen weitgehend entwässern läßt; das Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß es die Zerkleinerung auch in Gegenwart-von überschüssigem Wasser vornimmt.
  • Es hat sich nämlich ergeben, daß der Vermahlung die teilweise Entwässerung des Rohtorfes voranzugehen hat, einmal weil so direkt und ohne Zusatz kolloidfällender Stoffe maschinell ab-tragbare und maschinell stapelfähige Brikette erhalten werden und zweitens weil nur in diesem Falle Prozesse zur Wirkung kommen, die besonders günstig die Festigkeit der Brikette beeinflussen.
  • Die Herabsetzung des Wassergehaltes durch Trocknung oder Abpressung vor der Brikettierung ist zwar schon früher vorgeschlagen. Allein die Briketderung erfolgte erst nach weiterer künstlicher Trocknung auf etwa 14 bis r 8 % Feuchtigkeit. Es findet somit eine Trockenbrikettierung mit hohem Kraftverbrauch statt.
  • Erst das vorliegende Verfahren brikettiert Torf mit etwa 6o bis 75% Wassergehalt bei Anwendung geringen Druckes und trocknet in brikettiertem Zustande weiter, weil sich nur hierdurch die erwähnten wirtschaftlichen und technischen Vorteile und weiter bei der Verkokung feste Koksbrikette ergeben.
  • Es zeigte sich, daß nicht nur eine wirklich feine Zerkleinerung der Torfmasse, sondern dabei auch eine innige Verreibung und Aneinanderpressung der zerkleinerten Teile erforderlich ist, um ein festes und dichtes Torfbrikett zu erzielen. Das hat seinen Grund darin, daß die Torfmasse, kolloidchemisch betrachtet, aus zweierlei Art von Kolloiden, Gelen und Solen, besteht, die durch die Prozesse der Verwitterung, z. B. infolge Einwirkung der Basen, und durch die Prozesse der Vertorfung, der Oxydation und Reduktion, der Hydratation und Dehydratation gebildet werden, welche Prozesse naturgemäß die leicht zugängliche Oberfläche und die schwerer zugänglichen inneren Teile der Torfsubstanz in verschieden starkem Grade beainflussen. Diese Gele und Sole setzen sich nach dem Vermahlen miteinander bezüglich der Basen, des Sauerstoffes usw. um; diese Umsetzung kann aber infolge der geringen Wasserlöslichkeit der beiden Kolloidformen nur bei direkter und innigster Berührung und Aneinanderpressung der letzteren stattfinden. Bei zu hohem Wassergehalt des Rohtorfes wird aber diese innigste Berührung und damit die Umsetzungen durch dazwischen gelagerte Wasserteilchen stark behindert. Die Umsetzungen sind mit Oberflächenvergrößerungen der beiden Kolloidformen verbunden, die man z. B. sichtbar machen kann, wenn man die freien Huminsäuren, die in jedem Torf vorhanden sind, teilweise mit Basen sättigt, wobei eine zähe, stark klebende Masse entsteht. Die Oberflächenvergrößerung ist es, welche bei dem fein gemahlenen wasserarmen Torf die innigst aneinandergepreßten Kolloidformen ineinanderwachsen und sich verfilzen läßt und dadurch allmählich die große Festigkeit und Dichte der Brikette beim Trocknen hervorruft. Dagegen kaim die Oberflächenvergrößerung, selbst wenn sie beim Vermahlen des wasserreichen Rohtorfes eintreten würde, nicht zum Ineinanderwachsen der Torfkolloide führen, weil sie sich innerhalb der diese umlagernden Wasserhülle vollzieht. Die Oberflächenvergrößerung geht beim Vermahlen des wasserreichen Rohtorfes, selbst unter Zusatz kolloidfällender Stoffe, wie Alaun, Kalk usw., ungenutzt vorüber.
  • Die Zerkleinerung muß eine wirklich .feine sein. Daß dieser Grad der Feinheit erreicht ist, erkennt man daran, daß die zerkleinerte Masse nun nicht mehr fließbar ist, sondern eine feuchtkrümlige bis pulverige Beschaffenheit besitzt. Es ist das ein Beweis dafür:, daß infolge der durch die Feinvermahlung entstandenen Oberflächenvergrößerung nur noch kapillar gebundenes Wasser vorhanden ist, das nicht wie das freie Wasser in ge- schilderter Weise schädlich wirkt.
  • Es ist bereits ein ähnliches Verfahren zur Brikettierung von Rohbraunkohle bekannt, 'bei dem vor der Formung und Trocknung eine wirklich feine Vermahlung stattfindet. Dieses Verfahren ist jedoch bei Rohtorf wegen des Überschusses an Wasser aus den angeführten Gründen nicht direkt anwendbar und erst durchführbar nach vorheriger Abpressung des Wassers auf einen Gehalt von etwa 6o bis 75-%, um die erwähnten Schädigungen zu vermeiden.
  • Die obige Feinmahlung unter Aneinanderpressung der fein gemahlenen Teile kann man, besonders bei hohem Gehalt an solartigen Kolloiden, auf einen Teil des teilweise entwässerten Rohtorfes beschränken, der später mit dem Restteil vermischt wird. Die Prozesse der durch Abgabe der Basen bewirkten Oberflächenvergrößerung kann man dadurch verstärken, daß man einen Teil oder die gesamte Masse des teilweise entwässerten Rohtorfes mit basischen oder neutralen Verbindungen der Alkalien oder Erdalkalien oder deren Gemischen vermahlt. Hierbei ist eine völlig gleichmäßige Mischung, z. B. mit Kalk, nicht erforderlich.
  • Die verschiedene Beschaffenheit des Rohtorfes wird ein vorhergehendes Abpressen auf einen Wassergehalt von 6o bis 7 5 % verlangen.
  • Die so hergestellten Brikette trocknen zu einer dichten, festen Masse, während ohne die bei der Zerkleinerung stattfindende innige Aneinandei=pressung von nicht teilweise entwässertem Torf eine mehr oder weniger lockere Masse erhalten wird.
  • Einen technischen Fortschritt bringt das Verfahren dadurch, daß die so geformten Brikette von beliebiger Form direkt genügende Festigkeit besitzen, die sich mit dem Abtrocknen ständig erhöht, so daß sie maschinell abgetragen und maschinell in einer allmählich ansteigenden Schichtstärke gestapelt und darauf in geschützten Räumen oder an der Luft getrocknet werden können. Ein weiterer Fortschritt liegt darin,. daß die so hergestellten Brikette bei der Verkokung ein festes Koksbrikett liefern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren der Brikettierung von Torf du'rch Formen und Trocknen der teilweise entwässerten und darauf zerkleinerten Torfmasse, dadurch gekennzeichnet, daß man die gesamte Masse oder Teile des Rohtorfes nach vorherigem Abpressen eines Teiles seines Wassers unter innigem Aneinanderpressen der zerkleinerten Teile bis zur Erreichung einer feuchtkrümiigen bis pulverigen Beschaffenheit vermahlt mit oder ohne. Zusatz von alkalischen oder neutralen Verbindungen der Alkalien oder Erdalkalien oder von deren Gemischen, dann formt und trocknet.
DEG75942D 1926-02-24 1926-02-24 Verfahren zur Brikettierung von Torf Expired DE572866C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4829045A (en) * 1986-07-07 1989-05-09 Nova-Huskey Research Corporation, Ltd. Peat pellets

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4829045A (en) * 1986-07-07 1989-05-09 Nova-Huskey Research Corporation, Ltd. Peat pellets

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