DE393139C - Vorbereitung von Brennstoffen, wie Torf, fuer die Brikettierung - Google Patents

Vorbereitung von Brennstoffen, wie Torf, fuer die Brikettierung

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DE393139C DEJ23105D DEJ0023105D DE393139C DE 393139 C DE393139 C DE 393139C DE J23105 D DEJ23105 D DE J23105D DE J0023105 D DEJ0023105 D DE J0023105D DE 393139 C DE393139 C DE 393139C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat
    • C10F5/02Drying or de-watering peat in the field; Auxiliary means therefor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Vorbereitung von Brennstoffen, wie Torf, für die Brikettierung. Den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet ein Verfahren zur Veredelung solcher Brennstoffe, die einen verhältnismäßig hohen Gehalt, insbesondere an solchen Aschenbestandteilen, haben, die selbst bei geringerem Gehalt der Veredelung des Brennstoffes durch Brikettierung oder beirrt Verfeuern der Brikette Schwierigkeiten bereiten. So gibt es z. B. Torfe, die einen nicht unerheblichen Gehalt an Alkalisalzen, z. B. Chlornatrium, haben und infolgedessen beim Verbrennen leicht schmelzbare Schlacken bilden und so den Rost verschmieren. Es gibt ferner Torfe und Braunkohlen, die bei - verhältnismäßig hohem Gehalt an Salzen sich zwar durch Druck brikettieren lassen, aber keine feuchtigkeitsbeständigen Brikette geben, da, wenn das Rohgut vor der Brikettierung kräftig vorgetrocknet wird, die Salze ihr Konstitutions-oder Kristallisationswasser abgeben, dieses aber unter Volunivergrößerungbeim Feuchtwerden wieder aufnehmen und so die Brikette sprengen.
  • Der Erfinder hat nun auf Grund dieser Erkenntnis gefunden, daß man diese >;Übelstände beseitigen und derartige minderwertigen Brennstgffe erheblich verbessern kann, wenn nian ihren Salzgehalt durch Auswaschen mit reinem Wasser oder mit Säuren herabsetzt.
  • 1;s wird selbstverständlich als an sich bekannt vorausgesetzt, daß man Brennstoffe verschiedener Art bereits naß aufbereitet hat. Man hat dies getan, um die Brennstoffe von mechanisch beigemischter Gangart zu befreien.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, Torf, den man für die Gewinnung von Kunstholz mit Aluminiumsulfat und Kalk versteinern wollte, vorher in Stücken auszuwaschen.
  • Es ist weiter auch bereits bekannt, aschereichen Torf von erdigen Bestandteilen dadurch; zu befreien:, daß man ihn in besonderen Gräben schlämmte und dann durch tagelanges Absitzen wieder verdichtete. Man brauchte dazu große Bassinräume, um das zugesetzte Wasser wieder abzuscheiden. So waren iii einer einzigen Anlage nach den Angaben von C h a 1 1 e t o n 8oo Bassins notwendig, in denen man die Torfmasse 16 Tage lang absetzen ließ und sie dann allerdings in ascheärmerem Zustand gewann. Es ist nichts darüber bekannt geworden, ob die schon seit vielen Jahren vorgeschlagene Methode irgendwelche Erfolge gehabt hat. Hier handelte es sich darum, den Aschegehalt durch mechanische Scheidung des Rohgutes von der Gangart herabzusetzen. Es lag also zur Verwendung von reinem Wasser keine Veranlassung vor, und man nahm beispielsweise bei Torf meistens das hoch salzhaltige Wasser der Torfgruben.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren aber kommt es darauf an, den Aschegehalt durch Auslaugen herabzusetzen, also insbesondere die Wasser- bzw. säurelöslichen Stoffe auszuziehen bzw. die in den Brennstoffen enthalteilen Salze der organischen Säuren (z. B. Humussäure) zu zersetzen und die anorganischen Bestandteile auf diese Weise auszulaugen. Sowohl die anorganischen Salze wie auch die Salze der organischen Säuren in den Brennstoffen sind bei der Herstellung von Briketten und ihrer Verbrennung überaus störend.
  • Beim Brikettieren voll Torf machen sich diese Übelstände besonders bemerkbar. Die in kalkfreien Gewässern entstandenen Hochmoortorfe enthalten weit mehr Humussäure und «-achsartige Substanzen als die Niederungstorfe. Die Humussäure und ihre als Huminsäuren bezeichneten Verwandten verbinden sich mit Alkalien zu in Wasser löslichen Salzen. Außerdem ist ini besonderen in den Niederungsmoorwässern Kalziunikarbonat auch in Form des wasserlöslichen Kalziuinbikarbonats aufgelöst und schlägt sich, wie bekannt, bei an der Luft getrockneten Torfsoden als weißer Niederschlag von nornialein Kalziumkarbonat nieder. Der in Wasser nur wenig lösliche Gips ist in den Moorwässern bis zu 5 Prozent löslich festgestellt. Außerdem sind iin Moorwasser Kali-und Natronsalpeter, --\lagnesiunikarlionat und -sulfat, Alaun u. dgl. festgestellt. Werden Torfmassen, die derartige Moorwässer enthalten, wie inan es bisher zum Zwecke der Brikettierung getan hat, bis auf 15 Prozent Feuchtigkeitsgehalt scharf getrocknet und dann mit höheren Drücken (i 5oo Atin.) brikettiert, so verlieren diese Salze zum Teil ihr Kristall- oder Konstitutionswasser. Beim" Feuchtwerden, z. B. bei nebligem oder regtierischem Wetter im Freien, wird dann dieses Wasser unter Volumvergrößerung wieder aufgenommen und der Zusammenhang des Briketts so weit gelockert, daß die Feuchtigkeit ungehinderten Eintritt hat und ihre lösende Wirkung ausüben kann.
  • Auf Grund dieser neuen Erkenntnis hat der E=rfinder nun festgestellt, daß, wenn man derartige Torfe mit reinem Wasser auswäscht, nachdem nian sie zunächst mechanisch zerkleinert hat, diese Übelstände beseitigt werden. Es genügt, den Torf in zwei Wechselbassins mit .reinem Wasser anzurühren und (las Wasser nach einigen Stunden durch Absaugen wieder zu beseitigen. Je nach der Beschaffenheit des Torfes kann diese Behandlung wiederholt werden, gegebenenfalls kann (las Wasser angesäuert werden. Gewinnt man den Torf nach dem bekannten Abspritzverfahren, so ist das Rohgut bereits genügend zerkleinert, um es in die Auslaugebassins zu pumpen und mit reinem oder angesäuertem Wasser auszuwaschen. In dieseln ausgewaschenen Torfbrei sind nun nicht mehr die ät;;>ren(len Salze vorhanden, andererseits sind aber die für die Abbindung wichtigen Kolloide des Torfes, die bei der üblichen scharfen Trocknung zerstört werden, erhalten geblieben. Man kann diesen so gewonnenen Torfbrei mit bekannten Mitteln bei genügender Entwässerung ohne weiteres zu Briketten verarbeiten, indem man ihn bei einem bestimmten höchsten Wassergehalt verpreßt. Es ist aber nicht möglich, den Wassergehalt sehr weit herunterzubrin.geii, da dann die Gefahr besteht, daß die kolloidalen Bestandteile des Torfes in Ölform übergehen, bevor die nötige Verdichtung für die Brikettbildung vorhanden ist. Den Torf auf einen Wassergehalt unter 70 Prozent herab zu entwässern, ist bedenklich. Es ist daher besser, den Torfbrei in seinem Wassergehalt durch Zusatz trockener, geeigneter Brennstoffe herunterzusetzen. Man geht beispielsweise so vor, daß der ausgewaschene und durch Absaugung voll überschüssigem Wasser befreite Torfbrei zur Hälfte an der Luft oder durch mechanische Entwässerung bis auf 70 Prozent Feuchtigkeitsgehalt gebracht wird, sodann mit der anderen Hälfte des nassen Torfbreies und einer entsprechenden Menge Koksgrus gemischt und sodann brikettiert wird. Selbstverständlich kann man auch die Trocknung der einen Hälfte des gewaschenen Torfbreies unterlassen, muß aber dann allerdings entsprechend mehr Koksgrus zur Herabsetzung des Wassergehaltes der Rohmischung zusetzen. Bei der Verpressung dieses Gemisches wird der «-eitaus größte Teil des 'Wassers abgepreßt. Bereits während der Pressung und dann weiter bei der Nachtrocknung von 35 Prozent auf etwa 25 Prozent Wasser tritt dann die Koagulation der Kolloide des Torfes ein, und diese wirken im Gelzustand nunmehr als eigentliche Binder. Die so hergestellten Brikette sind, da die löslichen und wasserbin-(lenden Salze entfernt sind, wasserfest und stellen ofenfeste Brikette von hoher Heizkraft und geringer Schlacke dar.
  • Das eben für den Torf beschriebene Verfahren ist mit dein gleichen Erfolge auch beispielsweise für Braunkohlen verwendbar und ist besonders für solche Braunkohlen von Nutzen, die man bisher infolge ihres quantitativ großen und qualitativ unwillkommenen Aschegehaltes kaum nutzbar machen konnte. Auch diese Braunkohlen, und zwar auch die mulmige Braunkohle, die im wesentlichen zur Brikettierung gelangt, werden durch die beschriebene Behandlung wesentlich verbessert bzw. überhaupt erst brikettierbar gemacht. Die Tatsache, daß der Gehalt an beim Trocknen entwässerten Salzen in der Brikettierbraunkohle die Wasserfestigkeit des Brikettes zerstört, ist auch für Braunkohle bereits festgestellt worden. Auch hier wie beim Torf ist, wie die Untersuchungen des Erfinders festgestellt haben, der Übelstand durch Auswaschen der Braunkohle zu beseitigen.
  • In gleicher Weise wie für Torf und Braunkohle eignet sich das beschriebene Verfahren zur Veredelung gewisser Steinkohlen, Anthrazite, Rauchkammerlösche u. dgl., da durch Auslaugen mit Wasser oder verdünnten Säuren die Rohrnassen für die Brikettierung wie für den Brand aufgebessert werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Vorbereitung von Brennstoffen, wie Torf, Braunkohle, Steinkohle, Rauchkammerlösche, für die Brikettierung, dadurch gekennzeichnet, daB der zerteilte Brennstoff mit reinem Wasser oder angesäuertem Reinwasser zur Entfernung oder Verminderung der für die Haltbarkeit der Brikette schädlichen Salze ausgewaschen wird.
DEJ23105D 1922-10-20 1922-10-20 Vorbereitung von Brennstoffen, wie Torf, fuer die Brikettierung Expired DE393139C (de)

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