DE670055C - Verfahren zur Herstellung eines kohleartigen Brennstoffes aus geologisch juengerem Torf - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines kohleartigen Brennstoffes aus geologisch juengerem Torf

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DE670055C
DE670055C DED70464D DED0070464D DE670055C DE 670055 C DE670055 C DE 670055C DE D70464 D DED70464 D DE D70464D DE D0070464 D DED0070464 D DE D0070464D DE 670055 C DE670055 C DE 670055C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines kohleartigen Brennstoffes aus geologisch jüngerem Torf Es ist bekannt, ein brennbares Erzeugnis aus schwarzem, stark zersetztem, sogenanntem Brenntorf dadurch zu erhalten, daß man ihn grubenfeucht, d. h. mit etwa- 9o oder mehr Prozent Wasser, in Strangpressen zu sogcnanntem Maschinentorf verdichtet.
  • Z u diesem Zwecke knetet man in :einer der bekannten Torfmaschinen grubenfeuchten Schwarztorf und erhält nach dem Trocknen einen braunkohleartigen Brennstoi-f von hoher Dichte.
  • Man hat auch bereits durch mehrstufiges Pressen Rohtorf entwässert, wobei nach der ersten Pressung eine Umschichtung stattfand. Nach ein-cm anderen Verfahren wieder wird der ausgegrabene Torf zunächst geknetet oder ungeknetet haufenweise im Winter auf Trockenfeldern ausgebreitet, um im darauf f olgenden Frühjahr gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser geknetet und dann in Stücken getrocknet zu werden.
  • Geologisch jüngere Torfe, wie z. B. Fuchstorf, erwiesen sich zur Herstellung eines 1J'rC`nnstoffcS als ungeeignet, da der Torf nach dein Verdichten stets annähernd in seinem ursprünglichen Gefüge erhalten blieb. Die an sich wertvollen jüngeren Torfe der deutschen Moore -waren daher bisher für die Nutzung als Brennstoffe minderwertig und -:amen höchstens zum Fcuerauzüiid.-n in Betracht.
  • Man hat zwar bereits festgestellt, daß jün-(yerer faserhaltiger Torf durch Verarbeitung in Zerreißwerken und Mischschnecken wesentlich veredelt wird, wie ja überhaupt eine stärkere Zerkleinerung vorteilhaft ist, indem die Zellkapillarräume zerstört -werden. Diese Erkenntnis ist jedoch für die Umwandlung von jungem Torf in einen kohleartigen Brennstoff unfruchtbar geblieben.
  • Ein weiterer Vorschlag, -welcher infolge von Unwirtschaftlichkeit keine praktische Bedeutung erlangt hat, besteht darin, jüngere Torfe .auf Temperaturen von i 5o' und darüber zu verkohlen, -wobei eine erhebliche Verdichtung Hand in Hand geht.
  • Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren, um aus geologisch jüngeren Torfen, insbesondere aus Fuchstorf oder Mischungen solcher (wenig zersetzter) Torfe, mit einem -wirtschaftlich tragbaren Energieaufwand dichte, kohleartige Brennstoffe von dunkler Farbe erhalten zu lassen. Die Erfindung gründet sich auf die überraschende Feststellung, daß eine Vortrocknung des grubenfeuchten jungen Torfes auf halbtrockenen Zustand ein eigenartiges 'Verhalten des Torfs bei nachfolgender starker mechanischer Behandlung auslöst: Es tritt .eine Umwandlung unter Erwärmung ein, in deren Folge di;. ursprünglich hellbraune Masse sich in einen tiefschwarzen Stoff verwandelt. Wird dieser an der Luftoder künstlich getrocknet, so ergibt sich ein kohlcartigcr Brennstoff, der in seinem Gefüge und seinem speziii'schen Gewicht zwischen Braun- und Steinkohle steht und äußerlich in nichts mehr sein Ausgangszgut verrät.
  • Die Vortrocknung in Verbindung mit einer starken inecha.nischen Behandlung ist also wesentlich für die Erzielung des angestrebten I?rfolges. Knetet man in bekannter Weise den frisch gestochenen Torf, so bleibt der Erfolg aus.
  • Der Grad der Vortrocknung wird zweckmäßig ,erweise auf den Vertorfungsgrad abgestellt und kann zwischen etwa ¢o und 70% Feuchtigkeit schwanken. Die untere Grenze der Trocknung kann gelegentlich auch unterschritten werden; die Trocknung darf in keinem Falle aber so weit getrieben werden, daß die Knetbarkeit des Torfes dadurch verlorengeht. Zur mechanischen Behandlung können alle bisher bekannten Knet- und Mischwerke verwendet werden, welche eine energische Durchk-netung oder Durcharbeitung des vorgetrockneten Torfs gestatten.
  • In manchen Fällen empfiehlt es sich, die Veränderung des vorgetrockneten Torfs, wie sie durch die mechanische Behandlung ausgelöst wird, durch eine mäßige Wärmezufuhr zu unterstützen.
  • In manchen Fällen empfiehlt es sich weiter, den PH-Wert des Torfes durch Zugabe alkalischer Stoffe zu erhöhen.
  • Die erfindungsgemäß erhaltenen Erzeugnisse zeichnen sich durch einen außerordentlich geringen Aschengehalt aus, welcher mit höchstens 20'o, in Einzelfällen bis herunter zu '#=o;ö, unter allen bisher bekannten Brennstoffen dieser Art liegt und den Aschengehalt des Schwarztorfes ganz,erheblich unterschreitet.
  • Hand in Hand damit geht ein äußerst geringer Phosphor- und Schwefelgehalt, wodurch das crfindtlngsgemäß hergestellte Erzeugnis für die Gewinnung eines festen, aschearmen Kokses für gewisse metallurgische Zwecke überaus geeignet erscheint. Eine Eigenart des Erzeugnisses liegt weiter darin, daß es nach der Trocknung ein körniges Gefüge aufweist, das überraschenderweise nicht zur Staub- oder Grusbildung neigt. Dicke Eigenschaft ist für die Verwendung in ortsfesten oder beweglichen Gasgeneratoren von besonderer Bedeutung.
  • Selbstverständlich können dem Erzeugnis auch Stoffe von hohem Heizwert beigemischt werden, um es für Sonderzwecke besonders geeignet zu machen.

Claims (3)

  1. PATE NT.'1\sPR(JcIIr: i. Verfahren zur Herstellung eines kohleartigen Brennstoffes aus geologisch jüngerem, wenig zersetztem Torf, insbesondere Fuchstorf, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohtorf einer Trocknung lediglich bis auf halbtrockenen Zustand unterworfen wird, daß sodann eine starke mechanische Behandlung durch Kneten und Mischen so lange erfolgt, bis die ursprünglich hellbraune Torfmasse sichunter Erzeugung von Eigenwärme in ein# schwarze Masse umgewandelt hat, worauf die Masse an der Luft oder künstlich weitergetrocknet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß während der starken mechanischen Behandlung durch Kneten und Mischen eine mäßige Wärmezufuhr erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pii-Wert des Torfes vor oder während der mechanischen Behandlung unter Zugabe alkalischer Stoffe erhöht wird. ,1. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanisch: Behandlung durch Kneten und Mischen mit einer Vermischung fester Stoffe von hohem Heizwert vereinigt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1043279B (de) * 1952-06-21 1958-11-13 H C Ernst Terres Dr Ing Dr Tec Verfahren zur Entwaesserung und Inkohlung von Torf und anderen aehnlichen wasserhaltigen organischen Stoffen kolloider Struktur

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1043279B (de) * 1952-06-21 1958-11-13 H C Ernst Terres Dr Ing Dr Tec Verfahren zur Entwaesserung und Inkohlung von Torf und anderen aehnlichen wasserhaltigen organischen Stoffen kolloider Struktur

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