-
Verfahren zur Herstellung eines zu verkokenden, kleinstöckigen, -
maschinell entwässerten Torfes In verschiedenen Zweigen der Industrie liegt ein
Bedürfnis nach feinkörniger 'Torfkohle vor. Die übliche Art der Torfgewinnung führt
zu -großstöckigen Soden, und infolgedessen ist auch der gewonnene Torfkoks großstöckig.
Die Zerkleinerung der Soden ist recht schwierig und liefert außerordentlich viel
Mehl,' das sich dann -Verhältnismäßig schwer verkohlen läßt. Da'der moorfeuchte
Rohtorf plastisch ist, kann man diesen in feilten Krümeln formen, diese trocknen
und der Verkohlung unterwerfen, wie-dies auch schön bekannt geworden ist. Nach diesem
bekannten Vorschlag soll der gebaggerte Rohtorf in Wasser aufgelöst werden, um -eine
homogene Masse zu erhalten: Das- nasser wird alsdann durch Absetzenlassen vom Torf
getrennt, woran anschließend dann der sich absetzende Torfschlamm zu kleineren Stückchen
geformt und diese dann getrocknet werden. Diese getrockneten Torfstückchen werden
alsdann verschwelt. Diesem Verfahren fehlt die praktische Bedeutung, da die aus
dem feuchten Rohtorf hergestellten Stückchen wenig fest sind und bei der Weiterbehandlung
wegen der Klebrigkeit des Rohtorfes wieder zusammenballen. Die Trocknung dieser
Rohtorfstückchen müßte durch Wind und Sonne erfolgen wie bei der bisher üblichen.
Sodengewinnung, weil die im Rohtorf enthaltene Verbrennungswärme der Trockensubstanz
nicht ausreicht, um das Rohtorfwasser zu verdampfen. Nach dem oben angezogenen bekannten
Vorschlag soll die notwendige Trocknung des nassen, geformten Rohtorfes durch Abwärme
des Verkohlungsprozesses erfolgen. Eine solche Maßnahme ist praktisch nicht angängig,
da die gesamte Energie kaum ausreicht, die Verdampfung des Rohtorfwassers durchzuführen.-
Außerdem verlangt die anschließende Verkohlung des getrockneten Torfes noch etwa
ein Drittel der Torfsubstanz. Das Verfahren ist demnach in der Praxis nicht durchzuführen:
Diese Mißstände werden erfindunZsgemäß beseitigt, und zwar durch das aus den nachstehenden
aufeinanderfolgenden Einzelvorgängen gebildete Verfahren.
-
i. Der Rohtorf wird gleichmäßig durchgearbeitet; a. der durchgearbeitete
Rohtorf wird in kleine Stückchen zerteilt; 3. diese Stückchen werden mit Torfstaub
umpudert; q.. die umpuderten Stückchen werden durch Pressen weitestgehend entwässert;
5. die Preßkuchen werden zerlegt, so daß die Stückchen, die vor dem Pressen umpudert
worden sind, möglichst erhalten bleiben; 6. 'der Puderstaub wird wieder entfernt;
7. die vom Puderstaub befreiten Teilchen werden in den Schwelofen eingebracht.
-
Nach dem neuen Verfahren soll also die Trocknung > -des Torfes durch
Pressung erfolgen,
wobei nur ein Bruchteil der Wärme aufgewandt
wird, die man für die Vextxocknung des Rohtorfes nötig hat. Nach denn Vorhergesagten
wird durch diese Maßnahme der Wasserabpressung statt der- Verdampfung die Trocknung
des Torfeis überhaupt erst möglich.
-
Wenn nach dem bekannten Verfahren der Torfkohlenstaub mit dem Rohtorf
zusammengebracht wird, so hat das den Zweck, den sogena"nten Abrieb der erzeugten
Kohle nicht zu verlieren, sondern durch Vermischung mit Rohtorf und durch Nachtrocknung
verwertbar zu machen. Diese Maßnahme hat mit der Erfindung, wonach die einzelnen.
geformten Torfteilchen mit Torfstaub umpuudert werden, nichts zu tun. Der Torfstaub
wird nach der Erfindung den Rohtorfstückchen deshalb zugegeben, um die Entwässerung
zu fördern und gleichzeitig das Aneinanderkleb,en der einzelnen Rohtorfstückchen
zu vermeiden.
-
Weiter ergibt sich noch der Vorteil:, daß nacherfolgter Abpressung
die Zerlegung des Torfes ohne weiteres ;erfolgen kann.
-
In dem Preßkuchen, der in der genannten Weise erbalten wird, ist das
ursprüngliche Einzelteilchen, das in Staub gehüllt war, erhalten. Es ist nur durch
das Pressen zusammengeschrumpft und plattgedrückt. Durch die mit dem Pressen hervorgerufene
Entwässerung hat das Teilchen ein solches Maß von Festigkeit erhalten, daß es bei
der Bewegung im wesentlichen seine: Gestalt behält. Dies ist wichtig, weil in dieser
Form ein Absieben des überschüssigen Pulvers erfolgen kann, so daß ein Gut von,
ziemlich gleicher Korngröße und Gestalt der Teilchen entsteht.
-
Für die Durchführung der Verkohlung von Torf ist es außerordentlich
wichtig, daß die Destillationsprodukte so rasch als möglich aus dem zu schwelenden
Brennstoff entfernt werden. Bei einer großen dichten Torfsode ist dies nicht möglich,
weil die. im Innern der Sode entstehenden Schwelprodukte durch die äußere heiße
Schicht der Sode hindurchwandern müssen. Feinkörniger Torf bietet diese Schwierigkeit
nicht. Die geschilderte Herstellung des halbtrockenen Preßgutes in Krümelform aus
moorfeuchtem Rohtorf bringt für die Verkohlung den weiteren sehr wichtigen Vorteil,
daß es gelingt, den Wassergehalt auf einen bestimmten Grad herabzusetzen, wie es
etwa grubenfeuchter Braunkohle entspricht, und,der für den Verlauf des Schwelvorganges,
vor allem die Güte der Nebenprodukte besonders günstig wirkt. Da nun das neue Verfahren
die Möglichkeit zur Herstellung kleinstückigen Torfes gibt, ist es möglich, für
den Torf Verschwelungseinrichtungen anzuwenden, bei denen in einer verhältnismäßig
dünnen Schicht, von einer Seite beheizt, das Schwelgut wachsender Temperatur ausgesetzt
wird. Diese technisch so wertvollen bekannten DestiJl,ationseinrichtungen konnten
für den Torf bisher wegen der Sodenform nicht verwandt werden.
-
Durch die Erfindung ist die Anwendung dieser Schwelöfen, die eine
überlegene Art des Teeres geben, auch für den Torf möglich.
-
Es hat sich gezeigt, daß die so gewonnene körnige Torfkohle. besonders
günstige Eigen-. s.chaften besitzt, so daß sie z. B. auch als wirksame Entfärbungskoble
verwandt werden kann. Sollen dem Torf Zusätze gemacht werden, die eine noch steigernde
Aktivität der Torfkohle hervorrufen, so geschieht dies am besten schon vor der Formung
der einzustäubenden Nudeln. Man setzt dem Rohtorf diese Zusätze zu und arbeitet
ihn innig durch.