Verfahren zur Herstellung von Blössen unter Anwendung von Pilztryptasen bei schwach saurer bis schwach alkalischer Reaktion. Es ist bekannt, zum Beizen und Ent haaren von Häuten und Fellen Enzyme der Bauchspeicheldrüse, insbesondere der Tryp- tase dieser Drüse zu verwenden.
Bei den Beizverfahren verwendet man neben den Enzymen gewöhnlich Ammonium salze, aus denen unter der Einwirkung des Kalkgehaltes der Blössen Ammoniak entsteht.
Bei den Enthaarungsverfahren verwen det man insbesondere Natriumbikarbonat, das mit dem Ätznatrongehalt der Felle in Na triumkarbonat übergeht.
Dieses Verfahren hat den besonderen Nachteil, dass die sogenannten Grundhaare häufig nur mit Schwierigkeiten entfernt wer den können.
Man hat auch verschiedentlich versucht, die Pankreastryptase durch Pilztryptase zu ersetzen, und hierbei in alkalischer, saurer oder auch neutraler Lösung gearbeitet. Es hat sich aber bei der Verwendung von Pilz tryptase immer wieder gezeigt, dass Schwie- rigkeiten in der Entfernung des Grundes und der Grundhaare vorhanden sind.
L Es wurde gefunden, dass der genannte Mangel vermieden wird, wenn man Pilztryp- tasen, insbesondere aus Aspergillusarten, zum Beispiel Aspergillus flavus gezüchteten Tryp- tasen in einer der folgenden Weisen an wendet: 1. Man arbeitet in neutraler bis schwach saurer Lösung unter Zusatz von Natrium- bisulfit.
Bei dieser Arbeitsweise erhält man in bisher nicht erreichter Vollkommenheit völ lig grundhaarfreie und reine Blössen. Dieses Verfahren gestattet auch, den Verbrauch von Alkali etwa um die Hälfte herabzusetzen.
Es wurde weiter gefunden, dass man die Wirkung der erfindungsgemäss verwendeten Lösung durch den Zusatz von Ammonium salzen, wie zum Beispiel von Ammonium- sulfat, noch steigern kann. Durch dieses Ver- fahren wird ein weiterer Nachteil der be kannten Verfahren, nach denen ammoniak haltige oder sodahaltige Blössen entstehen, vermieden. Derartige Blössen haben den Nachteil, dass auf ihnen unlösliches Calcium- karbonat entsteht, wenn sie mit Calciumbi- karbonat oder Calciumsulfat oder beides enthaltendem Wasser zusammentreffen.
Das unlösliche Calciumkarbonat setzt sich häufig auf den Narben der Felle ab, wodurch die spätere Färbbarkeit des Leders beeinträch tigt wird.
<I>Beispiel 1:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Kalbfelle werden behandelt mit 500 Liter Wasser 1,8 Kilo Witznatron 1,2 Kilo Natriumsulfat.
Nach zwei bis drei Tagen kommen die Felle in das Enthaarungsbad mit 500 Liter Wasser von 25 C 3,0 Kilo Natriumbisulfit 5,0 Kilo Kochsalz 1,0 Kilo Pilztry ptase.
Nach einem Tag kann grundhaarfrei ent haart werden. Die Blössen werden dann ohne nachfolgende Beize wie üblich weitergear beitet.
<I>Beispiel 2:</I> 100 Kilo wie üblich geweiehte Kalbfelle werden behandelt mit 500 Liter Wasser 1,8 Kilo Ätznatron 1,2 Kilo Natriumsulfat.
Nach zwei bis drei Tagen kommen die Felle in das Enthaarungsbad mit.
500 Liter Wasser von 25 C 2,3 Kilo Natriumbisulfit 1,5 Kilo Ammonsulfat 1,0 Kilo Pilztryptase.
Nach einem Tag kann grundhaarfrei ent haart werden. Die Blössen werden dann ohne nachfolgende Beize wie üblich weitergear beitet.
Beispiel. <I>3:</I> Normal mit Kalk-Arsenik geäscherte Lammfelle werden nach dem Entwollen etwa zwei Stunden mit weichem Wasser ge waschen und dann pro 100 Kilo Blössen gewicht gebeizt. mit
EMI0002.0027
300 <SEP> Liter <SEP> Wasser <SEP> von <SEP> 25-30 <SEP> <SEP> C
<tb> 2 <SEP> Kilo <SEP> Natriumbisulfit
<tb> 1 <SEP> Kilo <SEP> Ammonsulfat
<tb> 0,35 <SEP> Kilo <SEP> Pilztryptase. Die Beize kann über Nacht ausgeführt wer den. Am andern Morgen werden die Blössen wie üblich weitergearbeitet, das heisst ent- fleischt, geglättet, gespült und fertig ge macht.
II. Es hat sich nun überraschenderweise ge zeigt, dass man ein gutes Resultat, insbeson dere eine bessere Schonung der Häute, er zielt, wenn die Pilztryptase in alkalischer Lösung zur Einwirkung gebracht wird. Man kann dabei so arbeiten, dass man die Felle, wie in Teil I mit einer Lösung von Ätz- natron und Natriumsulfat vorbehandelt und anschliessend in ein Enthaarungsbad mit Pilztryptase unter Zusatz von Ammonium salzen wie Ammonsulfat, Ammonkarbonat iisw., und soviel Natriumbisulfit bringt,
dass die durch die alkalisehe Vorbehandlung alkalisch eingestellte Lösung auch nach dem Zusatz von Natriumbisulfit noch alkalisch reagiert. Man kann aber auch andere Reduk tionsmittel von der Art des Natriumbisulfites verwenden, wie zum Beispiel Natriumsulfit oder -Thiosulfat; statt mit Natriumsulfit und Ammoniumsalzen kann man auch mit Am moniumsulfit arbeiten. Alkalisch reagierende Salze wie Natriumkarbonat, Natriumphos- phat, Borax, können mit verwendet werden.
Es wurde eine weitere Verbesserung dar in gefunden, dass man beim Enthaaren ge mäss dem im vorhergehenden Absatz ge- sehilderten Verfahren auch mit einer seh@t-ä- eheren alkalischen Vorschwellung auskommt, als in dem Teil I angegeben ist. Hierzu ist es nohvendig, dass man die Pilztryptase mit. verhältnismässig wenig Wasser auf die Felle einwirken lässt.
Man kann dabei die alkalisch geschwellten Felle anschliessend mit der notwendigen Menge Pilztry ptase und den erforderlichen Zusätzen bei Verwendung von 60 Liter Wasser auf 100 kg Weichgewicht im Fass eine Stunde walken, oder auch die alkalisch geschwellten Felle mit Pilztryptase und Natriumsulfit zusammen mit Soda oder Bikarbonat, eventuell auch unter Zusatz von Ammoniumsalzen lediglich anschwöden. Die Enthaarung erfolgt nach 1 bis 2 Tagen.
Schliesslich hat sich noch gezeigt, dass man beim Enthaaren mit Pilztryptase in alkalischer Lösung bei entsprechender Ar beitsweise auf die alkalische Schwellung vor und während der Pilztryptaseeinwirkung ganz verzichten kann. Man arbeitet dabei mit Pilztryptase und Natriumsulfit bei einer solchen alkalischen oder ammoniakalischen Reaktion, dass eine Schwellung nicht eintritt. Die alkalische oder ammoniakalische Be handlung kann auch von der Behandlung mit Pilztryptase getrennt werden, indem man sie vorangehen oder folgen lässt.
Als günstig hat sich zum Beispiel eine Arbeits weise ergeben, bei der die Felle oder Häute mit einer Lösung von Pilztryptase, Natrium. sulfit und Ammoniumsulfat angeschwödet und nach einem Tag Lager und einer Nach behandlung mit einer 0,5-1,5 %igen Soda- lösung enthaart werden.
Es wurde gefunden, da,ss der Zusatz von Ammoniumsalzen oder Ammoniak dazu ge eignet ist, das Auftreten von Fäulniserschei nungen bei der Nachbehandlung mit Soda lösung zu verhindern. Durch Vermeidung der alkalischen Schwellung werden Hautsub stanz, Haare und Wolle besonders geschont. <I>Beispiel 4:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Kalbfelle werden mit einer Lösung aus 1,2 Kilo Atznatron 0,8 Kilo Natriumsulfat 500,0 Liter Wasser 2 Tage vorbehandelt.
Dann kommen die Felle in eine Brühe aus 1 Kilo Pilztryptase 1 Kilo Natriumbisulfit 60 Liter Wasser und werden im Fass eine Stunde gewalkt. Am andern Morgen kann grundhaarfrei ent haart werden. Die Blössen werden dann ohne nachfolgende Beize wie üblich weiter ge arbeitet.
<I>Beispiel 5:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Lamm felle werden wie in Beispiel 4 mit Ätznatron und Natriumsulfat vorbehandelt und dann auf der Fleischseite angeschwödet mit 1,0 Kilo Pilztryptase 1,0 Kilo Natriumbikarbonat 0,5 Kilo Natriumsulfit 10,0 Liter Wasser. Nach einem Tag können die Felle grundhaar- frei entwollt werden.
<I>Beispiel 6:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Lamm felle werden wie in Beispiel 4 mit Ätznatron und Natriumsulfat vorbehandelt und dann wie in Beispiel 5 auf der Fleischseite ange- schwödet, wobei jedoch an Stelle von 0,5 Kilo Natriumsulfit, 0,8 Kilo Natrium- thiosulfat verwendet werden. Die Weiter arbeit erfolgt wie in Beispiel 5.
Beispiel <I>7:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Ziegen felle werden auf der Fleischseite angeschwö- det mit 1,0 Kilo Pilztryptase 0,5 Kilo Natriumsulfit 0,5 Kilo Ammoniumkarbonat 6,0 Liter Wasser. Nach 24 Stunden Lager werden die Felle 1-2 Tage eingelegt in eine Lösung aus 400 Liter Wasser und 5 Kilo Soda calc.
Nach dem Enthaaren werden die Blössen wie üblich weitergearbeitet, das heisst entfleischt, ausgewaschen, geglättet, gespült und ohne nachfolgende Beize zur Gerbung gebracht. <I>Beispiel 8:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Rinds häute werden mit 1,0 Kilo Pilztryptase 0,5 Kilo Natriumsulfit 0,5 Kilo Soda calc.
0,6 Kilo Ammoniumsulfat 60,0 Liter Wasser eine Stunde im Fass gewalkt und 24 Stunden liegen gelassen. Nach dem Enthaaren wird noch einige Tage mit 400,0 Liter Wasser 5,0 Kilo Soda calc. nachbehandelt oder ohne Nachbehandlung nach den üblichen Reinmaeharbeiten in die Gerbung gebracht.
<I>Beispiel 9:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Schaffelle werden zwei Tage lang in eine Lösung von 4(I0 Liter Wasser 5 Kilo Soda calc.
eingelegt. Nach dem Abtropfen werden die Felle angeseh -ödet mit einer Lösung aus 1 Kilo Pilztryptase 1 Kilo Natriumsulfit.
Nach ?4 Stunden Lagern werden die Felle entwollt und wie üblich weitergearbeitet, das heisst entfleischt, ausgewaschen, geglättet, gespült und zur Gerbung gebracht. Beispiel <I>10:</I> Normal mit Kalk - Arsenik geäscherte Lammfelle werden nach dem Entwollen etwa Stunden mit weichem Wasser gewaschen und dann pro 100 Kilo Blössen-Gewicht ge beizt mit
EMI0004.0021
<B>300</B> <SEP> Liter <SEP> Wasser <SEP> von <SEP> <B>25-30'</B> <SEP> C
<tb> 1 <SEP> Kilo <SEP> Natriumbisulfit
<tb> 1 <SEP> Kilo <SEP> Ammonsulfat
<tb> 0.35 <SEP> Kilo <SEP> Pilztryptase. Die Beize kann über Nacht ausgeführt wer den.
Am andern Morgen werden die Blössen wie üblich weitergearbeitet, d. h. entfleischt, geglättet. gespült und fertig gemacht.
III. Es hat sich nun überraschenderweise ge zeigt, dass man die hiervor erwähnten als Zu- satz zu der Pilztryptase empfohlenen Chemi kalien Natriumbisulfit, Natriumsulfit, Na- triumthiosulfat und ähnliche schwefelhaltige Verbindungen dieser Art mit gutem Erfolg durch Stoffe ersetzen kann, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen enthalten, wie zum Beispiel Traubenzucker, Glyzerin,
Lak- tate. Man kann diese Chemikalien der Pilz- tryptaselösung entweder allein zusetzen oder auch zusammen mit Natriumbisulfit, Na triumsulfit, Natriumthiosulfat oder ähn lichen schwefelhaltigen Verbindungen dieser Art. Ein Zusatz von Ammoniumsalzen oder Natriumbikarbonat hat sich ebenfalls als sehr vorteilhaft erwiesen.
Man kann auf die Felle und Häute sofort nach der üblichen Weiche die Pilztryptase mit den genannten Zusätzen zur Einwirkung bringen, nach entsprechender Einwirkungs dauer enthaaren und nach den nötigen Rein macharbeiten sofort gerben oder aber man kann vor oder nach dem Enthaaren mit Alkali nachbehandeln. Ferner kann man der Pilztryptase-Einwirkung eine alkalische Be handlung vorangehen lassen. Je nach dem vorliegenden Fell- oder Häutematerial ist es zweckmässig, bei dieser alkalischen Vor- oder Nachbehandlung mit oder ohne Schwel lung zu arbeiten.
Zur alkalischen Vor- oder Nachbehand lung kann man verschiedene Alkalien ver wenden, wie zum Beispiel Ätznatron oder ge gebenenfalls auch Kalk, ferner alkalisch rea gierende Salze, wie z. B. Natriumkarbonat, Borax, Natriumphosphate.
Die Pilztryptaseeinwirkung kann in schwach saurer, neutraler oder schwach alka lischer Lösung erfolgen. Zur teilweisen oder vollständigen Neutralisierung oder zur Sauer stellung der alkalisch vorbehandelten oder direkt nach der Weiche auszuschwödenden Felle kann man Milchsäure oder Natrium- bisulfit verwenden.
Es wurde ferner beobachtet, dass die an sich bekannte Art des Durchziehens der Felle und Häute durch die Schwödelösung als Ersatz des Anschwödens auch bei dem beschriebenen zweiten und dritten Teil des Verfahrens (Teil II und III) mit Vorteil an wendbar ist. Das Verfahren wird dadurch vereinfacht, die Einwirkung der Schwöde- lösung sowie die Enthaarung verlaufen gleichmässiger.
Mit Vorteil ist an Stelle des Durchziehens durch die Schwödelösung auch das Walken der Häute und Felle mit Schwödelösung anwendbar, wenn es sich um Häute oder Felle mit kurzen Haaren oder kurzer Wolle handelt; bei längeren Haaren oder längerer Wolle würde bei dem Walken eine Verfilzung der Haare oder der Wolle eintreten.
Die Wirkung der in diesem Teil be schriebenen Anwendungsmöglichkeiten sowie der in den ersten beiden Teilen (Teil I und II) angegebenen Arbeitsmethoden hängt auch von der Art der verwendeten Pilztryptasen ab, da nicht alle Aspergillusarten gleich intensiv wirken.
In den folgenden Beispielen sind die mannigfachen. Arbeitsmethoden näher be schrieben.
<I>Beispiel 11:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Rinds häute werden mit einer Lösung aus 1 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus flavus 1 Kilo Traubenzucker 10 Liter Wasser auf der Fleischseite angeschwödet und 4 Stunden liegen gelassen. Dann werden die 22 Häute in eine Brühe aus 600 Liter Wasser 10 Kilo Soda calc. eingebracht.
Nach 2 Tagen kann grundhaar- frei enthaart werden. Zur Vereinfachung und Erzielung einer gleichmässigeren Wirkung kann man die Häute durch die Lösung von Pilztryptase und Zucker durchziehen und dann 24 Stunden lagern.
<I>Beispiel 12:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Rinds häute werden mit einer Lösung aus 1,5 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus ventii 1,0 Kilo Glyzerin 10,0 Liter Wasser angeschwödet oder durch diese Lösung durch gezogen und nach 24 Stunden Lager in einen Aescher aus 600 Liter Wasser 6 Kilo Kalkhydrat 0,6 Kilo Ammonsulfat eingebracht. Nach zwei Tagen kann grund- haarfrei enthaart werden.
Beispiel <I>13:</I> Man kann wie in Beispiel 11 und 12 arbeiten, aber zusammen mit der Pilztryptase Ammoniumsulfat anwenden.
<I>Beispiel 14:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Lamm felle werden auf der Fleischseite ange- schwödet mit einer Lösung aus 0,6 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus parasiticus 1,0 Kilo Natriumlaktat 60 % ig 10,0 Liter Wasser.
Nach 24 Stunden Lager werden die Felle 2 Tage nachbehandelt mit einer Lösung aus 500 Liter Wasser 10 Kilo Soda calc.
Aus dieser Lösung heraus kann grundhaar- frei entwollt werden. An Stelle von Soda kann man auch die gleiche Menge Kalk hydrat verwenden.
<I>Beispiel 15:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Kalbfelle werden mit einer Lösung aus 1,2 Kilo Ätznatron 0,8 Kilo Natriumsulfat 500,0 Liter Wasser zwei Tage vorbehandelt und dann mit einer Lösung aus 1,0 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus orycae 0,5 Kilo Milchsäure 50%ig 60,0 Liter Wasser eine Stunde lang im Fass gewalkt. Am an dern Morgen kann grundhaarfrei enthaart werden. Die Blössen, werden dann ahne nach folgende Beize weitergearbeitet.
<I>Beispiel 16:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Ziegen felle werden mit einer Lösung aus 1,0 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus flavus 1,0 Kilo Traubenzucker 0,5 Kilo Natriumsulfit 10,0 Liter Wasser auf der Fleischseite angeschwödet oder durch diese Lösung durchgezogen und 24 Stunden gelagert. Nach dieser Zeit wird wie in den andern Beispielen mit Sodalösung oder Kalk brühe nachbehandelt und dann enthaart.
<I>Beispiel<B>17:</B></I> 100 Kilo wie üblich geweichte Rindshäute werden auf der Fleischseite angeschwödet mit 1,0 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus flavus 0,5 Kilo Natriumbisulfit 0,5 Kilo Traubenzucker 10,0 Liter Wasser.
Anstatt anzuschwöden, kann man die Felle auch durch die Sch-,vödelösung durchziehen oder damit walken. Nach 24 Stunden Lager kann grundhaarfrei enthaart werden.
An Stelle von Natriumbisulfit kann auch Natriumsulfit verwendet werden.
<I>Beispiel 18:</I> Normal mit Kalk-Arsenik geäscherte Lammfelle werden nach dem Entwollen etwa zwei Stunden mit weichem Wasser gewa schen und dann pro 100 Kilo Blössengewicht gebeizt mit 300,0 Liter Wasser von 25-30 C 0,5 Kilo Milchsäure 50%ig 0,5 Kilo Traubenzucker 0,35 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus favus.
Die Beize kann über Nacht ausgeführt wer den. Am andern -Morgen werden die Blössen wie üblich weiter gearbeitet, d. h. entfleischt, geglättet, gespült und fertig gemacht.
IV. Versuche ergaben ferner, dass man das Verfahren zur Herstellung gerbfertiger Blö ssen mit den erwähnten Pilztryptasen da- durch weiter verbessern kann, dass man eine andere Gruppe von Verbindungen, und zwar geeignete Oxydationsmittel als Zusätze ver wendet, insbesondere salpeter- und salpetrig saure Salze, zum Beispiel Alkalinitrat oder Alkalinitrit. Während bei dem Verfahren der hiervor beschriebenen Beispiele (Teil 1, 11 und 111) die Mitverwendung von Ammo- niumverbindungen und anderes auch wegen ihrer fäulnishemmenden Wirkung nutzbrin gend war,
wirken Natriumnitrat und Na triumnitrit schon allein ohne Zusatz von Am moniumverbindungen im höheren Grade bakterizid als es bei den in den erwähnten Beispielen verwendeten Aktivatoren unter Zusatz von Ammoniumverbindungen der Fall ist. Da auch ihre aktivierende Wirkung sehr gut ist, bedeutet dies eine weitere Verein fachung und Verbesserung des Verfahrens.
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Nitrate bei enzymatischen Einwirkungen auf die Haut mitzuverwenden, jedoch nur in der "'eise, da.ss die aktivierende Wirkung in Zu sammenhang mit einer quellenden Wirkung der Salze auf die Haut gebracht wird. Die Wirkung dieser neutralen Salze ordnet sich dabei im Sinne der Hofmeisterschen Reihe an. Nach dieser aber müsste zum Beispiel Chlorat stärker wirken als Nitrat. Nun zeigt sich aber gerade, dass die Schimmelpilztryp- tase durch Chlorate viel weniger aktiviert, ja sogar in ihrer Wirkung eher gehemmt wird als durch Nitrate.
Es handelt sich also in dem neu gefundenen Verfahren um eine ganz spezifische Wirkung, die ganz typisch für die Schimmelpilztryptase und in dieser :Irt nicht vorbeschrieben ist.
Natriumnitrat oder Natriumnitrit kann man auch zu einem Teil durch andere Salze, zum Beispiel Kochsalz ersetzen.
Von andern Oxydationsmitteln sind beson ders Wasserstoffsuperoxyd, Natriumperoxyd mit oder ohne Zusatz von Kochsalz, Natrium perborat oder andere Perverbindungen ausser Perchlorat geeignet. Nicht geeignet sind zum Beispiel solche Oxydationsmittel, welche un erwünschte Nebenwirkungen haben, wie zum Beispiel Bichromat, welches zu gerbender Wirkung führt, oder Permanganat, welches färbt, oder Verbindungen von der Art der Perchlorate.
Es hat sich zur weiteren Erhöhung der Enzymwirkung als sehr günstig erwiesen, die Pilztryptaseenzyme zusammen mit ihren Aktivatoren bei etwas erhöhter Temperatur, d. h. bei etwa 25-30 C, anzuwenden. Dies ist besonders wichtig für schwer zu enthaa rende Felle oder Häute.
Von welcher grossen praktischen Bedeu tung die Aktivatoren mit bakterizider Wir kung sind, erhellt daraus, dass es auf diese Weise möglich ist, die enthaarende Wirkung des altbekannten Schwitzverfahrens ohne nachteilige Nebenwirkungen zu erzielen, da das Auftreten von Fäulnisbakterien und da mit eine Schädigung der Hautsubstanz in diesem Falle nicht zu befürchten ist.
Wäh rend man bei dem gewöhnlichen Schwitzver- fahren gerade auf die Entwicklung der Fäul nisbakterien angewiesen ist, die leicht über wuchern können, da man deren Wachstum nicht mit Sicherheit leiten kann, kommt bei dem vorliegenden Verfahren lediglich eine ganz bestimmte Enzymmenge zur Anwen dung, die ohne Anwesenheit von Fäulnis bakterien ausreicht, um nach kurzer Zeit, das heisst nach ein bis zwei Tagen, enthaaren zu können. Der gewöhnliche Schwitzprozess dagegen nimmt eine Zeit bis zu acht Tagen in Anspruch und selbst nach dieser Zeit be reitet das Enthaaren der Häute oft noch be trächtliche Schwierigkeiten.
Man kann also zum Beispiel die Felle oder Häute mit einer Lösung von Pilztryp- tase und Natriumnitrit anschwöden oder sie durch diese Lösung _ durchziehen, zwei bis drei Stunden liegen lassen, bis die Lösung von den Häuten aufgenommen ist, und sie dann in einen feuchten Raum bei einer Tem- peiatur von etwa<B>30'</B> C einhängen. Nach ein bis zwei Tagen kann man im allgemeinen leicht und grundhaarfrei enthaaren.
Die haarlockernde Wirkung kann eventuell da durch noch weiter gefördert werden, dass man die Häute vor dem Enthaaren noch ein bis zwei 'Tage mit einer ,schwachen Soda- oder Ammoniaklösung nachbehandelt.
Bei Schaffellen ist es manchmal zweck mässig, die Felle vor der Sodabehandlung zu entwollen und dann erst in die Sodalösung einzubringen, um die Wolle auch vor der alkalischen Einwirkung der Sodalösung zu schützen. Auf diese Weise wird vermieden, dass ein Teil des Wollfettes von der Soda lösung aufgenommen wird und dadurch un nütz verloren geht. Die nicht mit Alkalien und auch nicht mit Sodalösung in Berüh rung gekommene Wolle weist bei diesem Verfahren die gleiche hochwertige Qualität auf wie Schurwolle.
Die Ausbeute ist sogar noch besser als bei Schurwolle, da die Woll- faser in ihrer ganzen Länge erhalten bleibt.
Wenn man bei den in den oben erwähn ten Beispielen beschriebenen Verfahren bei erhöhter Temperatur arbeitet, um die Enzym wirkung zu unterstützen, dann ist das Auf treten von Fäulnis zu befürchten, bevor die Häute reif sind zum Enthaaren. Durch Zu satz von Ammoniumverbindungen kann man nämlich nur beim Arbeiten bei gewöhnlicher Temperatur die Entwicklung von Fäulnis bakterien merklich hemmen.
Anstatt die Felle oder Häute in einem Schwitzraum aufzuhängen, kann man diese auch mit der verdünnten Pilztryptaselösung und der nötigen Aktivatormenge bei 25 bis 30 C im Fass eine Stunde walken und über Nacht liegenlassen. Am andern Morgen kann man enthaaren, oder aber vor dem Enthaaren eine 2%ige Sodalösung zusetzen und nach ein bis zwei Tagen enthaaren.
Man kann in schwach saurer, neutraler oder schwach alkalischer Lösung arbeiten. Zum Sauerstellen der Felle oder Häute kann man Borsäure, Milchsäure oder Bisulfit, zum Alkalischstellen, alkalisch reagierende,Salze wie Soda oder Natriumbikarbonat ver wenden.
Im übrigen kann man für bestimmte Felle oder Häute und für besondere Prove nienzen das Verfahren mit Alkalinitrat oder Alkalinitrit in jeder Weise mit den andern Aktivatoren in diesem Anwendungsbeispiel (Teil IV) oder mit den Verfahren in den oben erwähnten Beispielen (Teil I, II und <B>in)</B> kombinieren und dabei in schwach saurer bis schwach alkalischer Lösung ar beiten.
So kann man zum Beispiel trockene Felle mit etwa 21o' Natriumsulfit eventuell unter Zusatz von Soda weichen und die so geweich ten Felle dann mit der Pilztryptaselösung unter Zusatz von Natriumnitrat, Natrium nitrit etc. behandeln.
Diese Arbeitsweise, bei der die Felle mit reduzierend wirkenden Verbindungen vorbehandelt und dann der Pilztryptaseeinwirkung unter Zusatz von oxydierenden Stoffen, wie Natriumnitrit oder .LTatriumnitrat etc. unterworfen werden, hat den grossen Vorzug, dass dadurch die ent haarende Wirkung der Pilztryptase weiter gefördert wird.
Man kann aber auch beispielsweise mit Wasser geweichte Felle oder Häute mit Pilz trypta.se unter Zusatz von Natriumnitrit und Natriumlaktat behandeln, und dann vor oder nach der Sodaeinwirkung enthaaren.
Während man früher allgemein der An sicht war, dass man nur aus alkalisch ge schwellten Fellen oder Häuten ein brauch bares Leder herstellen könne, das im Griff genügend voll, genügend weich und eventuell zügig ist, wurde gefunden, dass unter An wendung von Pilztryptase mit geeignete n Aktivatoren auch ohne Schwellung ein. sehr volles und weiches Leder herzustellen ist. Dies gilt nicht nur für gesalzene Felle und Häute,, sondern auch für trockne, was ganz besonders überraschend war.
<I>Beispiel 19:</I> <B>100</B> Kilo wie üblich geweichte Ziegen felle werden mit einer Lösung aus 1 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus flavus 1 Kilo Natriumnitrit <B>100</B> Liter Wasser von<B>30'</B> C im Fass eine Stunde lang gewalkt und an schliessend über Nacht. im Fass liegen gelas sen. Nach 24 Stunden setzt man eine Lösung aus 6 Kilo Soda calc.
300 Liter Wasser von<B>30'</B> C zu. Um eine gleichmässige Einwirkung der Sololösung zu erzielen, wird 10 Minuten be wegt. Nach zwei weiteren Tagen kann grund- haarfrei enthaart werden. Die Blössen sind nach den üblichen Reinmacharbeiten ohne nachfolgende Beize fertig für den Pickel oder für die Gerbung.
<I>Beispiel</I> 20: 100 Kilo wie üblich geweichte Ziegenfelle werden mit einer Lösung aus 1,5 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus ventii 1.0 Kilo Natriumnitrat 100 Liter Wasser von 30 C im Fass eine Stunde lang gewalkt und dann wie im Beispiel 19 angegeben weitergear beitet.
<I>Beispiel 21:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Rinds häute werden mit einer Lösung aus 1 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus effusus 1 Liter Wasserstoffperoxyd 30%ig 10 Liter Wasser angesch-,vödet oder durch diese Lösung durch gezogen. Nach einem Tag Lager bei etwa ?5 C werden die Häute noch zwei Tage nachbehandelt finit einer Lösung aus 10 Kilo Soda calc. 500 Liter Wasser.
Nach dieser Zeit kann grundhaarfrei ent haart werden. Die Häute werden ausgewa schen und können nach den üblichen Rein macharbeiten in den Farbengang für Sohl leder eingehängt werden.
<I>Beispiel 22:</I> 40 Kilo trockene Schaffelle werden mit 400 Liter Wasser 0,7 Kilo Natriumsulfit 0,1 Kilo Soda calc.
geweielit und nach beendeter Weiche und dem Abtropfen angeschwödet mit einer Lö sung aus 0,6 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus parasiticus 1,0 Kilo Natriumperborat 15,0 Liter Wasser. Die Felle werden zwei Tage bei einer Tem peratur von 25-30 C gelagert oder in einem feuchten, warmen Raum aufgehängt, dann entwollt und mit einer Lösung aus 10,0 Kilo Soda calc. 500,0 Liter Wasser nachbehandelt.
Nach den üblichen Reinmach- arbeiten sind die Blössen ohne nachfolgende Beize fertig für den Pickel oder für die Gerbung.
<I>Beispiel 23:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Kalbfelle werden mit einer Lösung aus 1,0 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus orycae 0,5 Kilo Traubenzucker 0,5 Kilo Natriumnitrit <B>100,0</B> Liter Wasser von 30 C im Fass eine Stunde lang gewalkt. Anschlie ssend bleiben die Felle 24 Stunden in dem Fass liegen und am andern Morgen gibt man eine Lösung aus 6 Kilo Soda calc.
300 Liter Wasser von 30 C zu. Zur gleichmässigen Einwirkung der Soda lösung wird 10 Minuten bewegt, nach zwei Tagen kann grundhaarfrei enthaart werden. Die Felle sind nach den üblichen Reinmach- arbeiten ohne nachfolgende Beize fertig für den Pickel oder für die Gerbung. <I>Beispiel 24:
</I> Normal mit Kalk-Arsenik geäscherte Zickelfelle werden nach dem Enthaaren etwa zwei Stunden mit weichem Wasser ge waschen und dann. pro<B>1.00</B> Kilo Blössenge- wicht gebeizt mit 0,35 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus flavus 0,4 Kilo Ammonsulfat 0,4 Kilo Natriumnitrit 300,0 Liter Wasser von 25-30 C. Die Beize kann über Nacht ausgeführt wer den.
Am andern Morgen werden die Blössen wie üblich weitergearbeitet, d. h. entfleischt, geglättet, gespült und fertig gemacht. v.
Weitere Versuche ergaben, dass sich beim Enthaaren mit Pilztryptasen auch zur Unter stützung der Enzymwirkung solche Verbin dungen mit Erfolg verwenden lassen, die man unter dem Sammelbegriff "Netzmittel" zusammenzufassen pflegt, wie z. B. Schwefel säureester von gesättigten oder ungesättigten Fettalkoholen mit mehr als acht Kohlenstoff atomen oder Olsäureester von niedrigen ali- phatischen 0%y- oder Halogen-Sulfosäuren, also Verbindungen von der Art, wie sie z. B. in den sogenannten "Igeponen" vorliegen.
Durch. die Verwendung der Netzmittel vor oder während der Pilztryptaseeinwirkung lässt sich ohne alkalische Vorschwellung eine grundhaarfreie Enthaarung erzielen, was mit Pilztryptase allein nicht möglich ist. Die Anwendung der Netzmittel kann auch mit den in den oben erwähnten Beispielen ange führten Aktivatoren in jeder zweckmässigen \'eise kombiniert werden. Dadurch wird in vielen Fällen eine weitere Steigerung der Enzymwirkung erreicht.
Da durch die Anwendung der Netzmittel die alkalische Schwellung der Haut vor der Enzymeinwirkung in Wegfall kommen kann, wird eine weitgehende Schonung der Haut und der Haare bezw. V@"olle erreicht.
Man kann dabei zum Beispiel so arbeiten, dass man geweichte Schaffelle mit einer Pilztryptaselösung unter Zusatz von Netz mitteln anschwödet und zwei Tage in einem feuchten, warmen Raum liegen lässt. Nach dieser Zeit kann ohne Schwierigkeiten ent- wollt werden.
Bei der Verarbeitung von Kalbfellen, Ziegenfellen oder Rinderhäuten kann man mit der Lösung der Pilztryptase unter Zu satz von Netzmitteln eventuell zusammen mit einem der in den oben erwähnten Bei spielen angegebenen Aktivatoren und wenig Wasser von 30 bis 35 C im Fass eine Stunde walken. Am andern Tag wird mit einer 2%igen Sodalösung nachbehandelt. Aus die ser Sodalösung heraus wird enthaart.
Es ist zwar bereits bekannt, Netzmittel in der Wasserwerkstatt anzuwenden, und zwar zur Unterstützung der Weichwirkung. Die erfindungsgemässe Kombination war dar aus jedoch nicht zu entnehmen. Bei den bis herigen Enthaarungsmethoden war es nicht möglich, durch Mitverwendung von Netz mitteln in der Weiche ohne Schwellung zu enthaaren.
Dies wurde auch nie angestrebt, denn der Weiche mit Netzmittel folgte eines der üblichen Aescherverfahren mit Kalk, Schwefelnatrium oder ähnlichen bekannten AeSCherchemikallen. Aber auch bei den be kannten Enzymäscheverfahren wie zum Bei spiel bei der Verwendung von Pankreas- enzy m zum Enthaaren ist. es nicht möglich, durch Anwendung von Netzmittel in der Weiche die Schwellung vor der Enzymein wirkung entbehrlich zu machen. Selbst wenn das Netzmittel zusammen mit Pankreas enzym gegeben wird, braucht man zu grund- haarfreien Enthaarung noch eine alkalische Vorbehandlung.
<I>Beispiel 25:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Schaf felle -erden angeschwödet mit einer Lösung aus 0,6 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus parasiticus 0,5 Kilo Laurylalkoholsulfonat 15,0 Liter Wasser. Die Felle werden zwei Tage bei einer Tem peratur von 25-30 C gelagert, dann ent- wollt und mit einer Lösung aus 10 Kilo Soda calc. 500 Liter Wasser nachbehandelt. Nach den üblichen Rein macharbeiten sind die Blössen ohne nach folgende Beize fertig für den Pickel oder für die Gerbung.
Beispiel <I>26:</I> 100 Kilo wie üblich geweichte Kalbfelle werden mit einer Lösung aus 1,0 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus flavus 0,5 Kilo "lgepon AP extra" 100,0 Liter Wasser von 30 C im Fass eine Stunde lang gewalkt. Anschlie ssend bleiben die Felle 24 Stunden im Fass liegen. Am andern 31orgen gibt man eine Lö sung aus 6 Kilo Soda calc.
300 Liter Wasser von 30 C zu. Nach 10 Minuten Bewegung bleiben die Felle zwei Tage in dieser Lösung liegen. Nach dieser Zeit kann grundliaarfrei ent haart werden. Die Felle sind nach den üb lichen Reinmacharbeiten ohne nachfolgende Beize fertig für den Pickel oder für die Ger bung.
Beispiel <I>27:</I> Normal mit Kalk - Arsenik geäscherte Zickelfelle werden nach dem Enthaaren etwa zwei Stunden mit weichem Wasser ge waschen und dann pro 100 Kilo Blössen gewicht gebeizt mit: 0,35 Kilo Pilztryptase aus Aspergillus flavus 0,2 Kilo Ammonsulfat 0,2 Kilo Natriumbisulfit 0,2 Kilo Oleinalkoholsulfonat 300,0 Liter Wasser von 25-30 C. Die Beize kann über Nacht ausgeführt wer den. Am andern Morgen werden die Blössen wie üblich weitergearbeitet, d. h. entfleischt, geglättet, gespült und fertig gemacht.