Verfahren zur Schädlingsbekämpfung. Es wurde gefunden, dass man die Wir kung von Acetamidgruppen enthaltenden aliphatischen Verbindungen als Schädlings bekämpfungsmittel durch Einführung von Halogenatomen beträchtlich erhöhen kann. Diese Wirksamkeitssteigerung zeigt sich be sonders bei der Bekämpfung solcher Schäd linge, die verhältnismässig unempfindlich gegen Chemikalien sind. So ist zum Beispiel die insekticide Wirkung von Urethanen be kannt.
Behandelt man aber von Kornkäfern befallenes Getreide mit Methylcarbamin- säureäthylester (20 g auf 100 kg Getreide) oder mit einer gleichen Menge Acetylmethyl- ea.rbaminsäureäthylester, so kann man selbst nach 4 Tagen nur einen geringen Prozentsatz abgetöteter Kornkäfer finden, während bei Anwendung von Chloracetylmethylcarbamin- säureäthylester in der gleichen Weise schon nach einigen Stunden eine 100%ige Ab tötung der Schädlinge festzustellen ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist also ein Verfahren zur iSchädlingsbekämp- fung, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man solche aliphatischen Verbindungen verwendet, welche einen Halogenacetamidrest enthalten.
Die Verwendung dieser Schädlings- bekämpfungsmittel kann, wie aus den Bei spielen ersichtlich ist, in verschiedenster Weise erfolgen, auch in Mischung mit andern Schädlingsbekämpfungsmitteln oder in Ver bindung mit andern, der @Schädlingsbekämp- fung dienenden Massnahmen.
Beispiel <I>1:</I> 100 kg von Kornkäfern stark befallenes Getreide werden mit 20 g Chloracetyl- methylcarbaminsäureäthylester CICH2-CO-N(CH3)-COOC,H5, (F. 37 bis 38 ; Siedepunkt 11,6 'bis 120' bei 10 mm) gut durchmischt. Nach einigen Stunden sind sämtliche Kornkäfer abgetötet. Eine geruchliche Beeinflussung des Getreides durch das zugesetzte Präparat ist nicht zu beobachten.
,Beispiel <I>2:</I> Man besprüht von Kornkäfern befallenes Getreide unter Umschaufeln mit einer Mi schung gleicher Gewichtsteile von Dichlor- acetdimethylamid CHCl2-CO-N(CHs)2, (Siedepunkt 1.04 bis 108 bei 10 mm; F. 40') und Chloressigsäuremethylester derart, dass auf 1 cm' 100 g der Mischung kommen. In kurzer Zeit sind sämtliche ,Schädlinge ab getötet.
<I>Beispiel 3:</I> Verwendet man ,statt der im Beispiel 2 angegebenen Mischung Chloracetylmethyl- carbaminsäuremethylester CICH2-CO-N(CH3)-COOCH3, (Siedepunkt 120' bei 22 mm) in der gleichen Weise, so erfolgt ebenfalls in kurzer Zeit Abtötung der Schädlinge.
<I>Beispiel</I> Insekten (Heuschrecken, Blattläuse), die mit einer Mischung aus 50 Teilender Verbin dung des Beispiels 1 und 50 Teilen Talkum bepudert werden, gehen schnell zu Grunde. Die Verbindung lässt ,sich mit ebenso gutem Erfolg in emulgiertem: Zustande verwenden.
<I>Beispiel 5:</I> Die gleiche Verbindung wie in Beispiel 4, zu<B>10%</B> in einem unwirksamen Lösungsmit- tel, wie Aceton, .gelöst, tötet beim Ver sprühen in einem geschlossenen Raum bei Anwendung von 5 cm.' auf. 1 m' sämtliche darin befindliche Stubenfliegen.
,Beispiel <I>6:</I> Wie in Beispiel 5 kann man mit ähn lichem Erfolg verwenden: Bromacetylmethylcarbaminsäureäthylester CHZBr-CO-N(CH3)-COOCZH, (Siedepunkt 112 bis 120' bei 7 mm), Dichloracetylmethyl-carbaminsäureäthylester CHC12-CO-N(CH3)-COOCZHS (Siedepunkt 114 bis 124 bei 10 mm), Trichloracetdimethylamid (Siedepunkt 100 bis<B>10,8'</B> bei 8 mm).
Beispiel <I>7:</I> Angefeuchtetes Getreide, das mit 30 g je 100 kg der Verbindung ,des' Beispiels 1,durch mischt wurde, zeigte im !3egensatz zu un behandeltem feuchten Getreide keine Schim melbildung.
<I>Beispiel 8:</I> Als Fliegenfrassgifte von guter Wirksam keit erweisen sich bei<B>2,5</B> bis 5 % iger An wendung in 30%iger Zuckerlösung: Chlor- acetamid, Chloracetmonomethylamid, Chlor acetdimethylamid.