Verfahren zur Herstellung eines Pektinpräparates. Gegenstand der Erfindung ist die Ile-r- stellung eines Pektinpräparates, das beson dere Eigenschaften mit Bezug auf die Dis- pergierbarkeit und Luslichkeit; in Wasser hat.
Unter "Pektin" werden verschiedene, aus pflanzlichen Materialien, meistens in der Wärme und gegebenenfalls unter Zusatz von Säure extra.Iiierte Substanzen verstanden, die durch die Fähigkeit gekennzeiehnet sind, beim Lösen in Wasser mit geeigneten Men gen Zucker und Säure ein Gelee zu bil#den. Das Wort "Pektin" ist daher eine allgemeine Bezeichnung für Substanzen dieser Art und wird für eine Reihe Produkte benutzt, die diese Eigensphaft gemeinsam haben, ohne dass versucht wird, dieselben zu differenzie ren.
Pektin ist durch verschiedene Forscher nach verschiedenen Verfahrenhergestellt wor- ,den, und zu den Eigenschaften, die dem Pektin in dem üblichen Sinne zugeschrieben werden, gehören die Präzipitierbarkeit mit Alkohol, bestimmten Metallsalzen, Säuren und Zuckern, Diese Eigenschaften weisen aber nicht alle üblicherweige unter der Be- zeielinung"Pe'kiin" zusammengefassten Stoffe auf.
Trockenes gepulvertes Pektin, das nach verschiedenen Methoclenerzielt werden kanii, ist ein bekanntes Produkt. Man hat zum Beispiel pektinhaltige Lösungen konzentriert und,dass Pektin mit Alkohol gefällt, getrock net und gepulvert.
Andere Verfahren be ruhen auf der Fällung durch aussalzende Wirkungen und auf der Bildung von kol- l ei * dalf n Ilydroxyden in der Pektinlösung.
Das käufliche Trockenpektin ist meistens in Wasser löslich; es ist aber mit einem Dis- pergiermittel, wie z. B. Zucker, gemischt, um .die Klumpenbildung beim Zusammenbringen .des Pektins mit Wasser zu verhindern. Pek tin ist eine gummiartige -Substanz, und es ist üblich bei der Verarbeitung von Produk ten dieser Art, insbesondere in der pharma zeutischen Praxis, Zucker oder andere geeig nete Substanzen als Dispergie-rmittel zuzu setzen, Man hat auch Salze von Pektin mit Erd- alkalimetallen, wie z. B. Barium und Cal- eium, hergestellt.
So hat zum Beispiel Fremy. <B>J.</B> pharm. Chim. <B>(3)</B> 12<B>(1,847) 13</B> unlösliche Pektose (heute öfters als Proktopektin bezeiah- net) durch Kochen mit schwachen Säuren in Pektin Übergeführt. Durcli Erhitzen dieses Pektins mit verdünnter Säure erhielt er Stoffe, die er als "Parapel-,tin" und "Meta- pektin" bezeichnete;
das Metapektin hatte die kennzeichnen(de Eigeniseha.ft mit Bariumehlo- rid, einem Erdalkalichlorid, zu präzipitieren. Diese Erdalhalis-aIze von Pektin können als "Pektinate" bezeichnet werden, zum Unter schied von den "Pektaten",,die Salze der ge- wöhnliehen Pektinsäure darstellen.
Sie dis- pergieren leicht in kaltem Wasser, sind aber in Wasser ohne Säur-ezussatz unlöslich. Beim Waschen mit angesäuertem Alkohol oder durch eine andere Behandlung, wobei das Caltium, Barium usw. entfernt wird, kann man Pektin erhalten, das sich in 'Wasser leicht löst, aber wie, das lösliche Pektin die ungewünschte Eigenschaft der Klumpenbil- dung aufweist.
Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Herstellung eines Pektinprä- parates, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man durch teilweise Entziehung des Cal- eiums Mittels Säure aus unlöslichem Cal-cium- pektinat den Caleiumgehalt desselben derart eimtellt,
dass das resultierende Caleium- pektinat sich beim Mischen mit Wasser ohne Klumpenbildung leieht diepergiert und in kochen-dem Wasser löslich ist.
Die durch Fällung von Pektinlösungen mit Caleium#salzen erzielten Ca-Iciumpektinate von der durch Fremy beschriebenen Art,dis- perojeren leicht in kaltem Wasser; sie sind aberrsogar in heissem Wasser unlöslich.
Beim Entfernen des GaleiumG geht aber #da-s Cal- eiumpektinat in einen Zustand über, in dem es in Wasser zwar löslich ist, aber sich beim Mischen mit Wasser nicht leichtdispergiert. In untenstehender Tabelle sind als Beispiele die Versuchsresultate angegeben, welche die Veränderung der Löslichkeit und der Die- pergierbarkeit beim Entfernen des Caleiums aus Cal-ciumpektinat,
das zum Beispiel nach dem Verfahren gemäss dem sollweiz. Patent Nr. <B>191843</B> hergestellt würden ist, zeigen. Die Tabelle bezieht eich auf Versuche; bei wel- chenda,s Produkt mit der zum vollständigen Löslielima,chen des Calciumpektinates erfor- derlielien Säuremen-ge und mit geringeren Säuremengen ausgewaseli-en wurde.
EMI0002.0083
Dispergierbarkeit <SEP> Löslichkeit <SEP> in <SEP> heissem
<tb> in <SEP> kaltem <SEP> WaEser <SEP> Wasser
<tb> <B>1.</B> <SEP> Ursprüngliches <SEP> Calciumpektinat- <SEP> gut <SEP> unlöslich
<tb> präzipitat
<tb> 2. <SEP> Mit <SEP> <B>'/"</B> <SEP> der <SEP> erforderlichen,Säure- <SEP> gut <SEP> hat <SEP> die, <SEP> Neigung, <SEP> sich <SEP> zu
<tb> menge <SEP> gewaschen <SEP> lösen, <SEP> bleibt <SEP> aber <SEP> körnig
<tb> und <SEP> trübe
<tb> <B>3-</B> <SEP> Mit <SEP> '/4 <SEP> der <SEP> erforderlielien <SEP> Säure- <SEP> gut <SEP> ziemlich <SEP> löslich
<tb> menge <SEP> gewaschen
<tb> 4.
<SEP> Mit <SEP> <B>'/,</B> <SEP> Jererforderlichen <SEP> Säure- <SEP> gut <SEP> vollständig <SEP> löslich
<tb> menge <SEP> gewaschen
<tb> <B>5.</B> <SEP> Mit <SEP> der <SEP> erforderlichen <SEP> Säure- <SEP> schwimmt <SEP> vollständio- <SEP> löslich, <SEP> wenn
<tb> n
<tb> menge <SEP> gewaschen <SEP> undbildet <SEP> es <SEP> dispergiert <SEP> ist, <SEP> aber
<tb> Klumpen <SEP> schwierig <SEP> ohne <SEP> Zueker
<tb> <B>zu</B> <SEP> dispergieren Die Löslichkeit des Calciumpektinats wird daher -rösser, und die Dispertgierbarkeit wird kleiner,<B>je</B> nachdem der Caleiumgehalt herab gesetzt wird.
Intermediär zwischen dem un- lösliehen Caleiumpektinat und dem lösliehen Caleiumpektiiiat hat man ein Präparat, das in kaItem Wasser (das heisst Wasser bei Zimmerfemperatur) wenig löslich ist, aber sieh in feinverteilter Form ohne Klumpen- bil#dung clisperpieren lässt, dagegen in heissem oder kochendem Wasser ziemlich lösliali ist (Produkte<B>3</B> und 4).
Für dieses leicht diepergierbare Pektin- prä,parat braucht-, man kein Disperojermittel, und es ist besonders geeignet zur Herstellung von Marmelade und Gelee. Bei der Verwen dung wird das Pektinpräparat; ganz einfach mit Wasser oder Frucht oder Fruchtsäften gerührt. Man kann,da"3 Produkt zu bestimm- fen Zweüken mit andern Stoffen vermischen, <B>z.</B> B. mit Zucker, um es voluminöser zu machen, da die von der Hausfrau benutzten Portionen sehr klein sind und die Verdün nung mit irgendeiner neutralen Substanz.
wodurch die Handhabung erleichtert wird, aus praktischen Gründen erwünscht ist, oder Säure, um dem Gelee den gewünsehten her ben Geschmack zu geben. Der Calciumgehalt dieses halbIslichen Calciumpektinats darf nicht zu niedrig sein, damit das Pektinpräpa- rat genügend langsam quillt, um eine gute DiApersion zu gestatten, und zu gleicher Zeit nicht zu hoch, damit,dae Produkt sieh beim Erhitzen genügend löst.
Das zu behandelnde Caleiumpektinat kann zum Beispiel nach dem im gleichzeitig ein gereichten schweizerischen Patent Nr. <B>191843</B> beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Nach diesem Verfahren werden zum Beispiel Apfeltrester einer Behandlung mit Mineral- sKure, z. B. Salzsäure, unterworfen, wobei die Trester mit der Säure gemischt werden und die Misohung, zum Bei-spiel während 46-47 Stunden auf etwa 40<B>' C</B> erhitzt wird.
Bei dieser Säurebehandlung ist die Masse im wesentlichen fest, das heisst die Flüssigkeit soll vollständig oder jedenfalls zum grössten Teil im Pektin aufgesaugt Gein, -und #die zu- gesetzte Säuremeiio-,e ist im allgemeinen der art, dass die Mischung eine Waeserstoffionen- konzentra-tion PH unterhalb<B>1,0</B> hat.
Unter diesen Bedingungen wird das ursprünglich vorhandene Protopektin in mit Caleium. prä- zipitierbares Pektin übergeführt-, die<B>Um-</B> setzung verläuft allmählich, so dass,die Säure behandlung auf jedem gewünschten Punkt beendet werden kann. Da.rnach. wird das Pektin aus der mit Säure behandelten Masse mit Wasser in der Wärme extrahiert, und das Pektin wird aus,der Lösung in Form von Caleiumpektinat gefällt durch Zusatz von Caleiumsalzen, wie z.
B. Ca.I#ciumkarbonat oder Cal#eiumolilorid.
Der Calciumgehalt des nach dem obigen Verfahren oder in anderer Weise erhaltenen Calciumpektinats kann zur Erzielung des Produktes gemäss der Erfindung durch Waschen mit säurehaltigem Alkohol herab- ,o,esetzt werden. Die Konzentration des säure haltigen Alkohols soll derart sein, dass die A,schenbe,stan,d-#e,il-- sich leicht lösen, während das Pektinselbst nicht gelöst wird; als Säure wird vorzugsweise Salzsäure benutzt.
Wenn säurehaltiger Alkohol (z.B. 50%iger Alke- hol) in einem -Verhältnis von etwa<B>5</B> Teilen auf ein-en Teil CaIciumpektinat zugeset7t wird und die Säurekonzentration etwa 1,57o HCI beträgtso,wirddieausgewaschene Caleiummengge derart sein, dass das lösliehe Produkt<B>5</B> der obigen Tabelle erzielt wird.
Werden geringere Säuremengen benutzt, so entstehen Produkte, die in kaltem WaseeT dispergierbax und in heissem Wasser löslich sind, und die den Produkten<B>3</B> und 4 der Tabelle entsprechen. So wird zum Beispiel zur Erzielung des Produktess 4<B>1</B> Teil Gal- eiumpektinat mit etwa<B>3</B> Teilen säurehal tigem Alkohol gewaschen-, wobei die Säure konzentration auf ungefähr<B>0,7%</B> reduziert wird. Auf Produkte dieser Art bezieht sieh die Erfindung.
Dieses leicht dispergierbare pulverförmige Pektinpräparat verteilt sieh leicht auf der Wass#eroberfläae, und zwar ohne Klumpen- bildung. Die Teilchen nehmen Wasser auf, aber kleben ni(#Iit zusammen, ur#d wenn eie nass oder,geschwüllen sind, haben sie die Nei gung, berunterzusinken. Die Teilchen pepti- si-eren in Wasser, z. B. in Fruchtsäften, bei Zimmertemperatur nicht, dagegen wohl beim Erhitzen des Wassers.
Durch Sä;m,-zussatz wirddie Peptisation unterstützt.
Durch einfache Laboratoriumsversuche in Verbindung mit der regelmässigen Fa brik- praxis ist es möglich festzustellen, in wel chem Ausmass das unlösliche Caleiumpektinat gewaselien werden soll, um es in die ge wünschte Form überzufühTen. Diese Methocle ist absolut zuverlässig und hat für die Praxis mehr Wert als,die Bestimmung des Cakium- gelialtes, dader Caleiumgehalt,
der Produkte mit den gewünsch-ben Eigenschaften variieren kann.