CH188894A - Verfahren zur Herstellung von Formgebilden aus Kollagenfaserpasten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formgebilden aus Kollagenfaserpasten.

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CH188894A
CH188894A CH188894DA CH188894A CH 188894 A CH188894 A CH 188894A CH 188894D A CH188894D A CH 188894DA CH 188894 A CH188894 A CH 188894A
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Freudenberg G M B H Carl
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Freudenberg Carl Gmbh
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  Verfahren zur Herstellung von Formgebilden aus     Kollagenfaserpasten.       In Schweizer Patenten     Nr.179460,182964     und<B>184316</B> wurde vorgeschlagen, tierisches  Hautmaterial durch Einwirkung quellend  wirkender Chemikalien und gegebenenfalls  mechanische, zur     lerfaserung    der Haut ge  eignete     Behandlung    in eine plastische,     glit-          sphige        Hautfaserpa.ste    mit hohem Gehalt an  nicht     abpressbarern    Wasser     überzuführen     und diese     Hautfaserpaste    auf Formgebilde,  wie Kunstdärme, Kunstfäden,

   Membranen  und dergleichen zu     verarbeiten.     



  Es wurde festgestellt, dass man solche  Formgebilde, insbesondere Kunstdärme und  Fäden, um so feiner herstellen kann, je höher  der     Quellungszustaud    und damit der Wasser  gehalt der zu ihrer Herstellung     verwendeten          Hautfaserpaste    ist.

   So können zum     Beispiel     Fäden von 0,04 mm Durchmesser .dadurch  hergestellt werden,     dass    man eine Hautfa.ser  paste, die nur 5 % Trockensubstanz und etwa  95 % fast ausschliesslich als     Quellungswasser     gebundenes Wasser enthält, durch Düsen von  0,2 mm Durchmesser     durchpresst.    Der hoch-    gequollene Faden schrumpft     leim    Austreten  aus der formgebenden Düse und/oder bei der  anschliessenden Trocknung auf das ge  wünschte Mass zusammen. In entsprechender  Weise     können    besonders dünnwandige und  dennoch     widerstandsfähige,    insbesondere reiss  feste Kunstdärme oder Membranen erhalten  werden.  



  Es wurde nun gefunden, dass hochgequol  lene und stark wasserhaltige     Kollagenfaser-          ma.ssen    sich     nur    dann     betriebssicher    herstel  len und     verarbeiten    lassen, wenn man dafür  Sorge trägt,     @dass    das Material     während    des  gesamten Fabrikationsvorganges bis zur     end-          gültigen    Formgebung niemals längere Zeit  auf Temperaturen höher als     etwa   <B>29,'</B> C  kommt.

   Die Einhaltung von niedrigeren  Temperaturen ist für die     Erhaltung    von  gleichmässigen und den Anforderungen auf  Feinheit und gleichzeitige Widerstandsfähig  keit genügenden Produkten     unentbehrlich.     



  In     Ausübung    der Erfindung     muss    dafür  gesorgt werden,     dass    das     kollagenfaserhaltige         Material beider quellenden     Behandlung    mit  Chemikalien, der anschliessenden mechani  schen Behandlung und der Verarbeitung mit  Hilfe von formgebenden Düsen die     kritische     Temperatur von etwa 2:2   C nicht über  schreitet.  



  Die Durchführung des     gesamten    Fabri  kationsprozesses bei diesen     Temperaturen     kann dadurch wesentlich erleichtert werden,  dass das     kollagenfaserhaltige    Material     bezw.     die     Kollagenfaserpaste    vor, zwischen oder  nach den     einzelnen    Arbeitsgängen einer stär  keren Kühlung, zum Beispiel auf<B>10'</B> C und  darunter     unterworfen    wird. Zu diesem Zweck  wird das     Material        zwischen    den einzelnen  Arbeitsgängen zum Beispiel in Kühlräumen  einige Stunden gelagert und erst nach An  nahme der erwünschten Temperatur weiter  verarbeitet.  



  Man kann     ausserdem    noch Arbeitsgänge,  bei denen eine Erwärmung zu befürchten ist,  unter     geeigneter    Kühlung durchführen. So  kann man bei den mechanischen Arbeitspro  zessen,     wie    Zerfasern, Kneten, Pressen durch  Düsen und dergleichen die     entstehende          Wärme,    wie zum     Beispiel        Reibungs-    oder  Kompressionswärme durch     geeignete    Küh  lung abführen.  



  Zur Erzielung von unter den Bedingun  gen der Erfindung     herstellbaren    besonders  feinen Formgebilden werden die     mindestens     <B>90%</B>     Quellungswasser,    vorzugsweise 95  Wasser und darüber     enthaltenden    Kollagen  faserpastendurch     formgebende    Düsen, zum  Beispiel Ring-, Schlitz- oder Fadendüsen     ge-          presst.     



  Die Erfindung ist mit erheblichen tech  nischen und wirtschaftlichen Vorteilen ver  bunden. Die Verarbeitung der hochgequolle  nen und wasserreichen     Kollagenfaserpasten    er  fordert insbesondere infolge ihres geringeren       Reibungswiderstandes    und ihrer geringeren  Viskosität geringere mechanische Kräfte,  zum Beispiel niedrigere     Drucke    beim     Pres-          sen    durch die formgebenden Düsen.

   Ausser  dem     ermöglicht    die Erfindung die Darstel  lung von besonders feinen und     trotzdem    wi  derstandsfähigen Formgebilden,     wodurch    er-         hebliche    Ersparnisse an     Material    erzielt wer  den können. Es war durchaus überraschend,  dass .diese     technischen    und wirtschaftlichen       Effekte    sich durch Verarbeitung der Haut  und des     Fa-sermateizals    unter     Einhaltung    be  stimmter     '.Temperaturen    erzielen lassen.  



  <I>Beispiele:</I>  1.     Schwarten    aus     Rindshaut    werden  etwa vier Wochen     geäschert    und durch     Quel-          lung    mit     Salzsäure    auf einen Gehalt an     Trok-          kensubstanz    von etwa 12% gebracht. Wäh  rend der quellenden     Behandlung    wird dafür       .Sorge    getragen, dass das     Hautmaterial    eine  Temperatur von 22   C nicht überschreitet.  Das gequollene Material wird hierauf in  einem Kühlraum bei 5   C einige Stunden  lang gelagert.

   Hierauf wird das Haut  material durch Walzen     zerteilt    und die     Fa:          sermasse    durch Verkneten mit Eiswasser       homogenisiert    und auf einen Trockengehalt  von 5 % eingestellt. Diese Masse     wird    unter  einem     Druck    von 400     Atm.    durch sich ver  jüngenden     Düsen        gepresst.    Der aus der Düse  austretende Faden wird zweckmässig in  einem     Pickelbad    aufgefangen,     anschliessend     gegerbt, gegebenenfalls     gefettet    und gefärbt  und schliesslich getrocknet. .  



  2. Rindersehnen werden zwei Wochen in  einer gesättigten     Kalkmilchlösung    gequollen,  durch Auswaschen mit Wasser von einem  Teil des Kalkes befreit und hierauf mit 10       Salzsäurelösung    bei Temperaturen unterhalb  <B>22'</B> weiter gequollen. Die gequollenen Seh  nen werden durch Waschen mit Eiswasser  von der .Säure und dem gebildeten Chlor  calcium befreit, bis der gewünschte     Quel-          lungsgrad    bei einem     pii    von 2,4 erreicht ist.

    Hierauf wird das Material durch Stanzen zu  Fasersträngen gepresst und in einem     Mischer     unter Zusatz von Eiswasser     homogenisiert.     Die     pasteuse    Fasermasse, die 92 %     Quel-          lungswa.sser    enthält,     wird    durch wasser  gekühlte Ringdüsen gepresst. Das entste  hende schlauchförmige Gebilde, in .dessen  Inneres aus dem Düsenkopf Luft eingeblasen  wird, wird     getrocknet    und mit     Räucher-          flüssigkeit    gehärtet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Form gebilden aus hochgequollenen, wasserreichen Fasermassen durch Überführung von kol- lagenfaserhaltigem Material durch Behand lung mit quellend wirkenden Chemikalien und mechanische Behandlung in eine hoch gequollene, wasserreiche Faserpaste und durch Pressen dieser Paste durch form- gebende Düsen, dadurch gekennzeichnet, dass während des gesamten Fabrikationsganges bis zur endgültigen Formgebung eine Er wärmung des Materials auf mehr als 22' C vermieden wird. <B>UNTERANSPRÜCHE:</B> 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, .dadurch gekennzeichnet, dass das Material vor den einzelnen Arbeitsgängen auf Tempera turen unterhalb<B>10'</B> C gekühlt wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material vor den einzelnen Ar beitsgängen in Kühlräumen bei Tempera turen unterhalb 10 C gelagert wird. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Ver arbeitung und Formgebung des Materials unter Anwendung von .gekühlten Maschi- nen und Apparatur erfolgt. 4. Verfahren nach Patentanspruch zur Her stellung von Kunstdärmen, dadurch ge kennzeichnet, dass als formgebende Düse eine Ringdüse verwendet wird. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch zur Her stellung von Kunstfäden, dadurch gekenn zeichnet, dass als formgebende Düse eine Fadendüse verwendet wird. 6. Verfahren nach Patentanspruch zur Her- stellung von Membranen, dadurch .gekenn zeichnet, dass als formgebende Düse eine Schlitzdüse verwendet wird.
CH188894D 1934-10-15 1935-10-10 Verfahren zur Herstellung von Formgebilden aus Kollagenfaserpasten. CH188894A (de)

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