Vorrichtung zur Veränderung der Konstanten von Nochfrequenzkreisen, insbesondere solchen von Empfangsapparaten. Im Patentanspruch des Hauptpatentes wird eine Vorrichtung zur Veränderung der Kon stanten von Hochfrequenzkreisen, insbeson dere solchen von Empfangsapparaten gekenn zeichnet, bei der die genannte Änderung durch eine Regelgleichspannung bewirkt wird, was zum Beispiel dadurch geschehen kann, dass bei Spulen mit ferromagnetischem Kern die In duktivität durch Änderung der Vormagneti- sierung geändert wird. Die vorliegende Er findung bezieht sich auf Ausführungsformen dieser letztgenannten Art.
Es ist bekannt, Induktionsänderungen in Induktionsspulen und Transformatoren da durch zu erreichen, dass der ferromagnetische lern einer solchen Induktionsspule oder eines Transformators durch relativ starke Ströme in einer besonderen Wicklung mehr oder min der magnetisch gesättigt wird. Derartige Einrichtungen haben sich in Stromkreisen für niederfrequente Wechselströme gut be währt. Will man jedoch ein ähnliches Verfahren bei höheren Frequenzen anwenden, so stösst man insofern auf Schwierigkeiten, als die bei niederfrequenten Wechselströmen als Eisen kerne benutzten Blech- oder Drahtkörper bei diesen höheren Frequenzen wegen der damit verbundenen hohen Verluste nicht verwend bar sind.
Es wurden deshalb in Fällen, in denen auch Hochfrequenzspulen oder-Trans- formatoren mit Eisenkernen versehen werden sollen, besondere Eisenkörper geringer Perme- abilität entwickelt, die aus einzelnen Eisen teilen sehr geringer Stärke bestehen.
Infolge der gegenüber den bei niederfre quenten Strömen üblichen Eisenkernen stark verminderten Permeabilität zeigen solche Hochfrequenzkernenicbt nurkeineDämpfungs- erhöhung gegenüber Luftspulen, sondern meist sogar eine Dämpfungsverminderung.
Will man jedoch bei solchen Hochfrequenz kernen eine Beeinflussung der Induktionswerte durch Vormagnetisierung erreichen, so stösst man auf erhebliche Schwierigkeiten. Zur Erreichung einer Sättigungswirkung ist es nämlich notwendig, ziemlich starke magne tische Flüsse anzuwenden, und solche Flüsse lassen sich aber in einem Material niedriger Permeabilität, um das es sich ja bei Hoch frequenzeisenkernen handelt, durch eine auf gebrachte Wicklung nur schwer erzeugen.
Da der magnetische Widerstand eines Kernes niedriger Permeabilität sehr viel höher ist, als der magnetische Widerstand eines Kernes hoher Permeabilität, so braucht man für die Erreichung einer gewissen Flussdichte natur gemäss eine sehrviel grössereAmperewindungs- zahl. Diese erhöhte Amperewindungszahl lässt sich aber auf einem Kern gegebener Grösse kaum unterbringen, jedenfalls aber nicht der art unterbringen, dass die gewünschte Induk tionsänderung mit kleinem Leistungsaufwand zu erreichen ist.
Wird jedoch ein Kern geringer Permeabili- tät zwischen den Polen eines besonderen äu ssern Magnetes angebracht, so ist es nicht notwendig, die Vormagnetisierungswicklung auf dem Kern selbst anzubringen, sondern diese Vormagnetisierungswicklung befindet sich dann im Wickelraum des äussern Mag netes.
Dieser Wickelraum für die Vormagnetisie- rungswicklung kann also beliebig vergrössert werden, ohne die Dimensionen des Kernes selbst und damit. den magnetischen Wider stand im selben Masse vergrössern zu müssen und es gelingt daher auf diese Weise, mit relativ geringen Leistungen eine Induktions änderung im Hochfrequenzkernmaterial gerin ger Permeabilität hervorzurufen. Das Hoch frequenzkernmaterial selbst ist dabei zweck mässig aus Eisenteilen aufgebaut, welche, wie dies ja für das Kleinhalten der Dämpfung notwendig ist, nur sehr geringe Dicke besitzen.
Um die Erreichung einer Vormagnetisierung jedoch zu erleichtern, ist es zweckmässig, den einzelnen Eisenteilen des Hochfrequenzkernes eine im Verhältnis zu ihrer Stärke grosse Länge zu geben.
Ein Ausführungsbeispiel eines Kernes, wie er in der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Anwendung gelangen kann, ist schema. tisch in der beiliegenden Figur gezeigt, in der a einen Spulenkörper aus Pappe oder dergleichen darstellt, auf den einzelne Eisen drähte e, zum Beispiel solche einer permaloy- artigen Legierung, derart aufgewickelt sind, dass zwischen den einzelnen Windungen ein ausreichender Luftabstand bleibt, der eine kapazitive Kopplung der einzelnen Drahtteile untereinander sehr vermindert. Die Draht stärke soll 0,03 mm nicht wesentlich über steigen, besser sind noch dünnere Drähte.
Nachdem eine Drahtlage in der geschil derten Weise unter Einhaltung ausreichender Abstände zwischen den Einzeldrähten auf gebracht ist, wird diese Lage zweckmässig durch einen gut isolierenden Lack möglichst niedriger Dielektrizitätskonstante festgelegt und überstrichen. Darauf folgt eine isolie rende Lage b, zum Beispiel Papier, welches ebenfalls festgelegt wird und darauf wieder eine Lage Draht oder Band, das eventuell auf elektrolytischem Wege durch Niederschlag auf einer leitenden, dann abgeätzten Unter lage erzeugt sein kann. Durch den relativ geringen Eisen- oder dergleichen Gehalt des Kernes wird die Permeabilität natürlich be deutend geringer als bei massiven oder nor mal aus geschichtetem Material hergestellten Kernen.
Diese geringe Permeabilität ist aber infolge der oben angegebenen Gründe not wendig. Es ist zweckmässig, an den Stellen an welchen der geschilderte Kern die Pole des besonderen, nicht dargestellten permanen ten oder Elektromagneten, zwischen denen er sich befinden soll, berührt, den oben er wähnten Isolierkörper a zu entfernen, um an den Aus- und Eintrittsstellen des magnetischen Flusses einen möglichst guten magnetischen Kontakt sicherzustellen.