CH186666A - Verfahren zur Gewinnung von Morphin und Codein. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Morphin und Codein.

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CH186666A
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CH
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morphine
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aqueous
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F Hoffmann- Aktiengesellschaft
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Hoffmann La Roche
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D489/00Heterocyclic compounds containing 4aH-8, 9 c- Iminoethano-phenanthro [4, 5-b, c, d] furan ring systems, e.g. derivatives of [4, 5-epoxy]-morphinan of the formula:
    • C07D489/02Heterocyclic compounds containing 4aH-8, 9 c- Iminoethano-phenanthro [4, 5-b, c, d] furan ring systems, e.g. derivatives of [4, 5-epoxy]-morphinan of the formula: with oxygen atoms attached in positions 3 and 6, e.g. morphine, morphinone

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Description


  Verfahren zur Gewinnung von Morphin und     Codein.       Immer und immer     wieder    hat das Pro  blem, die Opiumalkaloide     statt    aus dem ein  getrockneten Milchsaft des Mohns unmittel  bar aus der unreifen oder reifen     Mohnpflanze     zu gewinnen, die Forscher     beschäftigt.    Es  sind auch bereits auf einige Verfahren zur       Herstellung    der Opiumalkaloide     unmittelbar     aus der Pflanze Patente ausgefolgt worden  (Deutsche Patentschriften Nr. 232126, 524946,  franz. Patentschrift Nr. 748308).  



  Wenn die fabrikmässige     Morphingewin-          nung    unmittelbar aus der Pflanze bis jetzt  nur vereinzelt durchgeführt wurde, erklärt  sich dies aus den grossen Schwierigkeiten,  welche die     Verarbeitung    der sehr geringe  Mengen Alkaloid, dafür aber sehr grosse Men  gen     Verunreinigungen    enthaltenden Auszüge       verursacht.    Bisher hat man die sehr ver  dünnten     Alkaloidlösungen    stets eingedampft  und die Verunreinigungen durch Ausfällung       beseitigt.    Die Umkehrung :

  dieser Arbeits  weise, nämlich die Extraktion der Alkaloide  aus den verdünnten Lösungen, erschien un  durchführbar und wurde noch von keiner         Seite    versucht, da man     lästige        Emulsions-          bildungen    und     einen        gleichzeitigen    Übergang  der     Verunreinigungen    mit .den Alkaloiden     in     das zur     Extraktion    verwendete organische  Lösungsmittel annehmen     musste.     



  Es wurde nun gefunden, dass     die        Extrak-          tion    der Alkaloide aus dem in .gewaltigem  Überschuss vorhandenen wässerigen Lösungs  mittel und die Abtrennung von den grossen  Mengen     Verunreinigungen    mit     geeigneten     organischen Lösungsmitteln in technisch sehr  ökonomischer und leicht durchführbarer  'Weise, gelingt, und     dass,    dabei     Ausbeuten    er  zielt werden, welche diejenigen, die bisher  mit technischen Verfahren erhalten worden  sind, um ein Mehrfaches übertreffen.  



  Die wässerigen, wässerig-sauren oder  wässerig-alkalischen     Auszüge    von unreifen       oder    reifen     Mohnpflanzen    oder Teilender  selben werden :durch     Zugabe    von schwachen  Alkalien, wie Natrium- oder Ammonium  karbonat, oder von Säuren auf ein     pH    von  ungefähr 9 eingestellt. Dadurch werden die  als Salze in :der     Lösung    vorhandenen Alka-           loide    in die freien Basen übergeführt.

   Aus  der so vorbereiteten Lösung werden die Al  kaloide mit     organischen        Lösungsmitteln,    die  Morphin und     Codein    lösen und leicht wieder  freigeben, wie Chloroform,     Butanol,        Amyl-          alkohol    und dergleichen oder durch Mischun  gen solcher Lösungsmittel extrahiert. Mor  phin und     Codein    werden von den organischen       Lösungsmitteln    aufgenommen, ohne dass da  bei eine     lästige        Emulsionsbildung        entsteht     oder wesentliche Mengen von Verunreinigun  gen mitgehen.

   Aus dem organischen Lösungs  mittel können die Alkaloide in üblicher  Weise,     zum    Beispiel durch Überführung in  konzentrierte wässerige     Alkaloidsalzlösung     durch     Ausrühren    mit verdünnten Säuren und  Fällung der Alkaloide leicht gewonnen wer  den.     Nach,dem    Entzug der Alkaloide     ist    das       organische        Lösungsmittel    nicht wesentlich  verunreinigt, es kann ohne Destillation zur  weiteren     Extraktion    Verwendung finden.

   Da  durch ist es möglich, die Alkaloide,     trotzdem     sie in sehr grosser Verdünnung vorliegen und  trotzdem der Verteilungskoeffizient für Mor  phin zwischen Wasser und organischem     Lö-          sungsmittel    allgemein nicht besonders günstig  ist, mit kleinen Mengen organischen Lösungs  mitteln vollständig und in sehr wirtschaft  licher Weise zu extrahieren.  



  Die viel höheren Ausbeuten, die     mit    dem  neuen Verfahren erzielt     werden,    erklären  sich dadurch, dass bei den bisher gebräuch  lichen Methoden .durch das lange Eindamp  fen und besonders durch     Okklusion    und Ad  sorption bei der Fällung der Verunreinigun  gen grosse Mengen von Alkaloiden verloren  gehen, während beim vorliegenden Verfahren  diese Verlustquellen vermieden werden.  



  <I>Beispiel Z: .</I>  



  6 Tonnen zerkleinertes, lufttrockenes       Mohnstroh,    das zu einem guten Teil aus Köp  fen     besteht,    werden in     .6        Ansätzen    zu je einer  Tonne mit Wasser im Gegenstrom, also nach  dem     Anreicherungsprinzip,        ausgezogen.    Die  ungefähr 20     m3    betragende Lösung     wird    nach       Einstellung    mit Soda auf ein p$ von unge  fähr 9 in einer     Flüssigkeitsextraktionskolonne       mit einer Mischung gleicher Volumen     Bu-          tanol    und Benzol extrahiert.

   Das aus der  Kolonne     abfliessende,    mit .den Alkaloiden be  ladene     Extraktionsmittel    leitet man durch  wässerige Säure, welche die     Alkoloide        auf-          nimmt,    worauf die     Butanolbenzolmischung     zur Fortsetzung der Extraktion der wäs  serigen Lösung     benützt    wird.

   Die vollstän  dige Überführung der Alkaloide aus dem  wässerigen     Pflanzenextrakt    in die Säure  lösung gelingt in weniger als 48     Stunden.    Die  saure     Alkaloidlösung    wird bei 50   mit Soda  pulver auf ein     p$    von ungefähr 9 gebracht  und das dabei ausfallende Morphin vom Lö  sungsmittel abgetrennt. Dem Filtrat entzieht  man das     Codein    mit Benzol und reinigt es  über das Sulfat.

   Es werden auf diese Weise  34,6 kg trockenes Rohmorphin mit einem Ge  halt von 83,87 % reiner wasserfreier Morphin  base entsprechend     4,8.1         /oo    der     lufttrockenen          Mohnpflanzen,    sowie 1,2 kg wasserfreie Co  deinbase     erhalten.       <I>Beispiel 2:</I>  1000 kg     trockene,        zerkleinerte    Mohn  pflanzen werden mit 7000 Liter Wasser ver  rührt. Nach einigen Stunden setzt man  100 kg gelöschten Kalk zu und sorgt für  gründliche Mischung.

   Die Brühe reagiert  sehr stark     phenolphthalein-alkalisch.    Es folgt  die Filtration und anschliessend das Aus  waschen .des Rückstandes, wobei die     Filtrate     getrennt aufgefangen und     zum        Ansetzen    und  Auswaschen einer zweiten Menge von 1000 kg  verwendet werden.

   Die getrennt gesammelten  Filtrate werden, besonders wenn sie nicht so  fort zur Aufarbeitung gelangen, mit ver  dünnter Salz- oder Schwefelsäure auf Lack  mus neutral oder schwach sauer gestellt. 6  solche 1000 kg-Ansätze geben eine Flüssig  keitsmenge von etwa 25     m?.    Durch Zusatz  von wenig Salzsäure     wird,die        Alkaloidlösung     schwach angesäuert und dann     mit        Sodapulver     das     pH    der Lösung auf etwa 9 eingestellt.

    Nach dem     Abfiltrieren    einer geringfügigen       Calciumkarbonatausscheidung    werden die Al  kaloide durch Behandlung mit einer Mi  schung von etwa je 1000 Liter     Butanol    und      Benzol herausgelöst und wie in     Beispiel    1 ge  wonnen.  



  <I>Beispiel 3:</I>  10 kg     Mohnköpfe    werden nach dem im  Deutschen Arzneibuch, 3. Ausgabe,     Seite    277,       beschriebenen    Verfahren ausgezogen und die  im Filtrate vorhandenen geringen Alkohol  mengen im Vakuum abgedampft. Das     pn     der wässerigen Lösung wird hernach durch  Zusatz von     Ammoniumkarbonat    auf etwa 9  eingestellt und die Morphin- und     Codeinbase     mit     Amylalkohol    ausgezogen. Die Überfüh  rung des Morphins und     Codeins    aus .dem  organischen Lösungsmittel in verdünnte wäs  serige Säurelösung und die Isolierung der  reinen Alkaloide geschieht in     bekannter     Weise.

    



  <I>Beispiel</I>     .4:     1000 kg     zerkleinerte,        naturfeuchte,    un  reife     Mohnpflanzen    werden mit angesäuertem  Wasser erschöpfend ausgezogen und die etwa  9000     Liter    betragende wässerige Lösung     im       Vakuum auf 6000 Litereingeengt. Die wei  tere     Verarbeitung    des wässerigen     alkaloid-          haltigen    Auszuges erfolgt wie     in        Beispiel    3.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Morphin und Codein aus wässerigen Auszügen von un reifen oder reifen Mohnpflanzen oder Teilen derselben, .dadurch gekennzeichnet, dass man aus diesen Lösungen ohne wesentliche Ein engung und ohne Abscheidung der Verun- reinigungen, nach Einstellung des pg der Lö sungen auf etwa 9, wodurch die als Salze vorhandenen Alkaloide in die freien Basen übergeführt werden,
    Morphin und Codein un mittelbar durch Extraktion in ein morphin- und codeinlösendes, diese Alkaloide leicht wieder abgebendes organisches Lösungsmittel oder ein Lösungsmittelgemisch überführt und daraus Morphin und Codein gewinnt.
CH186666D 1935-06-07 1935-06-07 Verfahren zur Gewinnung von Morphin und Codein. CH186666A (de)

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