Verfahren zur Darstellung eines sauren Wollfarbstoffes der Anthrachinonreihe. In den Patentschriften Nr. 163 8'98 und 166 40,1 werden Farbstoffe der Anthrachinon- reihe beschrieben, die man erhält, wenn man Anthrachinon-Derivate, die in<B>1.</B> 4-Stellung austauschfähige Substituenten enthalten, mit 4-Aminodiphenyl,
seinen Homologen oder Substitutionsprodukten zur Umsetzung bringt und die erhaltenen Farbbasen sulfiert. Die so erhältlichen Farbstoffe zeichnen sieh ge genüber bekannten Farbstoffen in der glei chen Nuance durch eine wesentlich ge steigerte Wasch- und Walkechtheit aus.
Bei weiterer Bearbeitung des Gegenstan des wurde nun gefunden, dass man neue Farbstoffe von gleichfalls sehr guten Echt heitseigenschaften erhält, wenn man Anthra- chinonderivate, die in 1 .
4 - Stellung aus tauschfähige Substituenten tragen, mit mehr kernigen, aromatischen Aminen, die partiell hydriert sind, zur Umsetzung bringt und die erhaltenen Farbbasen sulfiert. So erhält man beispielsweise aus 1.4-Dichloranthrachinon oder 1 .
4 - Diogyanthrachinon durch Aus- tausch der beiden Chloratome bezw. der bei den Hydrozyle gegen beispielsweise die Reste des 2 - Amino - 5 . 6 . 7.
-8 - tetrahydro- naphthalins und anschliessende Snlfurierung des Kondensationsproduktes einen Farbstoff, der aus saurem Bade auf Wolle blaustichig grüne Färbungen liefert, die sich durch her vorragende Echtheitseigenschaften auszeich nen und die gegenüber den mit dem bekann ten aus p-Toluidin hergestellten Handelsfarb stoff (Schultz, Farbstofftabellen Nr. 1201) erhältlichen Färbungen eine erheblich bes sere Walkechtheit aufweisen.
Denselben Ef fekt erzielt man bei Verwendung von bei spielsweise 1-Amino - 5 . 6 . 7 . .$-tetrahydro- naphthalin oder von 1-Amino-4-cyclohexyl- benzol.
Mit 2-Amino-1 .2..3.4-tetrahydronaph- thalin erhält man einen äusserst wertvollen blauen Farbstoff.
An Stelle der Anthrachinonderivate, die in 1. 4 - Stellung austauschfähige Substi- tuenten tragen, kann man auch solche<B>An-</B> thrachinonderivate verwenden, die in 1.5- oder 1<B>.8,</B> - Stellung austauschfähige Substi- tuenten tragen, oder die nur einen austausch fähigen Substituenten in diesen Stellungen neben andern 'Substituenten tragen.
So erhält man beispielsweise aus 1.5- Dichloranthrachinon durch Austausch der beiden Chloratome gegen die Reste des 2 - Amina - 5 .,6 .
7 .<B>8'-</B> tetrahydronaphthalins oder des 1-Amino-4-cyelohegylbenzols und anschliessende Sulfierung der Kondensations produkte Farbstoffe, die aus saurem Bade auf Wolle violette Färbungen liefern, die sich durch sehr gute Echtheitseigenschaften auszeichnen.
Die Färbungen zeigen gegen über dem entsprechenden, aus p-Toluidin her gestellten Handelsfarbstoff (Schultz, Farb- stoff-Tabellen Nr. 1208) eine wesentlich bes sere Wasch- und Walkechtheit.
Durch Umsetzung von 1-Amino-2.4-di- bromanthrachinon mit 2-Amino-1.2.3.4- tetrahydronaphthalin und anschliessende Sul- fierung des Kondensationsproduktes wird ein Farbstoff erhalten, der Wolle aus saurem Bade in. rotstickig blauen Tönen färbt.
Auch diese Färbungen zeigen gegenüber denen, die mit dem entsprechenden, aus p-Toluidin her gestellten Handelsfarbstoff (Schultz, Farb- stofftabellen Nr. 1199) erhalten werden, eine wesentlich bessere Walkechtheit.
Die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Farbstoffe sind technisch wert voll und stellen eine erhebliche Bereicherung der Technik dar.
Gegenstand vorliegenden Zusatzpatentes ist ein Verfahren zur Darstellung eines sauren Wollfarbstoffes der Anthrachinon- reihe, das darin besteht, dass man 1 Hol Chinizarin mit 2 Hol 1-Amino-5.6.7.8- tetrahydronaphthalin zur Umsetzung bringt und den so erhaltenen Stoff sulfiert. <I>Beispiel:</I> 10 Gewichtsteile Leukochinizarin, 20 Ge wichtsteile Chinizarin und 15 Gewichtsteile Borsäure werden mit 2:
00 Gewichtsteilen 1-Amino-5. 6<B>.7.</B> 8-tetrahydronaphthalin un ter Rühren auf 120 bis<B>130'</B> erhitzt, bis die Schmelze eine klare grünstickig blaue Farbe angenommen hat. Darauf wird Luft ein geleitet und bei 70 mit 150 Gewichtsteilen Alkohol verdünnt. Das kristallin abgeschie dene Kondensationsprodukt wird abgesaugt und nach dem Trocknen aus Isoamylalkohol umkristallisiert. Man erhält bronzeglänzende Nadeln vom Schmelzpunkt 211 bis 212 .
Der Farbstoff löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rotstickig blauer Farbe auf. Der Farbstoff wird hierauf mit zirka 5 % igem Oleunv bei Zimmertemperatur sul- furiert. Die so erhaltene Disulfosäure färbt Wolle aus saurem Bade in grünen Tönen. Die Färbungen zeichnen sich durch sehr gute Wasch- und Walkechtheit aus.
Das in dieser Reaktion verwendete Leukochinizarin dient dazu, die Reaktion einzuleiten, und die ver wendete Luft oxydiert etwa gebildete Leuko- verbindungen.