Spill mit elektrischem Antrieb. Vorliegende Erfindung betrifft ein Spill mit einer, eine obere Kammer und einen darunter liegenden, verengten Teil aufweisen den Seiltrommel und eingebautem, direkt mit der Getriebewelle gekuppeltem Antriebs motor und einem die Seiltrommel tragenden Lagerzylinder.
Es sind bereits derartige Anordnungen vorgeschlagen worden, bei welchen indessen ein dem Spill angepasster Spezialmotor er forderlich war und das Getriebe, welches mei stens als Planetenradgetriebe ausgebildet war, über die ganze Höhe der Seiltrommel verteilt lag, so dass höchstens .die untersten Räder im Ölbad laufen konnten und infolgedessen die Schmierung der übrigen Räder eine unzu längliche war.
Diese Mängel werden nun beim Spill ge mäss der vorliegenden Erfindung des In genieurs, Oskar Suter in Luzern dadurch be hoben, dass der in bekannter Weise in der obern Kammer angeordnete, als Flanschmotor ausgebildete Antriebsmotor, welcher durch die als einzeln abnehmbarer Deckel ausgebil dete Trommelhaube zugänglich ist, mittelbar auf den Lagerzylinder aufgesetzt ist, und der- unter dem verengten Trommelteil befind liche Teil der Seiltrommel zur Aufnahme eines am untern Trommelrande sitzenden An triebszahnkranzes von grösserem Durchmesser als der verengte Trommelteil, sowie über letzteren hinaus zur Überdeckung des unter der Seiltrommel befindlichen,
in einem be sonderen Getriebekasten eingebauten Ge triebes wieder erweitert ist.
Dank dieser Ausbildung wird das Trom melinnere und insbesondere der Motor leicht zugänglich, es bedarf keines Spezialmotors, sondern jeder in Serien hergestellte normali sierte Flanschmotor ist verwendbar und es ergibt sich eine günstige Anordnung des Ge triebes in bezug auf den verengten Trommel teil, welcher den Seilzug aufnimmt, sowie eine gute Schmiermöglichkeit sämtlicher be- bewegten Getriebeteile.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes nebst einer Detailvariante ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 ein Spill in Längsansicht, und Fig. 2 in Draufsicht; Fig. 3 zeigt in grösserem Massstab einen senkrechten Schnitt des Spillkopfes nebst Motor, Getriebe und Fundament, und Fig. 4 einen wagrechten Schnitt durch das .Spill über der Fundamentplatte bei ab gehobener Seiltrommel; Fig. 5 zeigt eine Getriebeeinzelheit im Schnitt;
Fig. 6 zeigt den Seilhaspel nebst Sperr klinkiverk in Stirnansicht mit eingelegter Sperrklinke, und Fig. 7 eine Teilansicht hiervon mit abge hobener Sperrklinke; Fig. 8 zeigt den Seilhaspel in axialem Schnitt; Fig. 9 zeigt eine Variante des Seilhaspels. Das dargestellte Spill setzt sich aus dem Spillkopf mit Antriebsmotor und Getriebe und dem Seilhaspel zusammen, welche auf einem gemeinsamen Fundament angeordnet sind.
Der Spillkopf hat eine Fundament- platte 1 mit Räderkasten 2. Über letzterer sitzt die Seiltrommel 3, deren oberes Ende durch den aufgeschraubten Trommeldeckel 4 abgeschlossen ist. In ,der Fundamentplatte 1 ist über dem Räderkasten 2 ein Deckel 5 eingesetzt, und dieser trägt einen Lagerzylin der 6, auf welchem sich ,die auf einer Schul ter abgestützte Seiltrommel 3 dreht.
Die Seiltrommel 3 hat drei Zonen, und zwar eine obere von grossem Durchmesser, welche eine geräumige Kammer für die Auf nahme des Antriebsmotors und eine Schulter zum Auflegen des Lastseils besitzt, um La sten mit grösserer Geschwindigkeit fördern zu können, sodann eine mittlere Zone von sehr kleinem Durchmesser für das Auflegen des Lastseils im Normalbetrieb und eine unterste Zone mit grossem Aussendurchmesser, welche es ermöglicht, einen Antriebszahn kranz von entsprechend grossem Durchmesser aufzunehmen und durch welche zugleich der Getriebekasten gegen das Eindringen von Schmutz und Wasser gut abgedeckt ist.
In der Fundamentplatte 1 ist ein Dich tungsring 7 eingelassen, welcher die Fuge zwischen Seiltrommel und Fundamentialatta dichtet. Auf den Lagerzylinder 6 ist ein den Motor U tragender Stützring 8 aufgesetzt, dessen auf dem Lagerzylinder aufsitzende unterer Flansch 8a zugleich die Seiltromm,3l axial führt.
Die Motorwelle ist mittelst einer Kupplung 9 mit der im Lagerzylinder und Räderkasten gelagerten zentralen Antriebs welle 10 verbunden, welche mittelst einer Anzahl im Räderkasten gelagerter Stirn räderpaare über .den Zahnkolben 11, der in den Zahnkranz 12 der Seiltrommel eingreift, die letztere dreht.
Im Räderkasten 2 ist eine Zahnradölpumpe 13 eingebaut, welche das Schmieröl dem Räderkasten entnimmt, durch die Längsbohrung 10a der Antriebswelle hin durch zum obern Wellenlager 14 führt, von wo aus das Schmieröl durch radiale Kanäle 8b im Stützring 8 den Lagerstellen 3a und 3b der Seiltrommel auf den Lager zylinder zugeführt wird, um von da aus in den Räderkasten zurückzufliessen.
Der Ring raum 15 zwischen den beiden Trommellagern 3a und 3b dient als Ölvorratsraum und hat am obern Ende einen nach innen ausmün denden Überlauf 16, von welchem aus das überfliessende Schmieröl durch eine Bohrung 5a in der Deckplatte 5 wieder in den Räder kasten gelangt. Vom Vorratsraum 15 aus wird das 01 durch Bohrungen und Rohr stücke den Zapfenlagern 17, 17a, 17b und<B>17e</B> zugeführt und läuft von :diesen aus in den Räderkasten zurück.
Der Seilhaspel ist seitlich vom Spillkopf im Fundament F angeordnet, in welchem zu diesem Zweck eine Grube ausgespart ist, und zwar ist hier ein horizontaler Seilhaspel, das heisst mit horizontaler Welle, vorgesehen; es könnte aber auch ein solcher mit vertikaler Welle vorgesehen sein. Der Seilhaspel 21 iFig. 6 bis 8) ist frei drehbar auf die Haspelwelle 20 aufgesetzt, die in Lagern 22 und 34- ruht.
Auf der Haspelwelle 20 ist ein Kegelrad 23 befestigt, welches mit einem Kegelrad 24 kämmt (Fig. 2 und 5), das auf einer zum Spillkopf gehenden Über- tragungswelle 25 befestigt ist. Letztere wird überein Kegelradpaar 18/19 vom Zahn kranz 12 der Seiltrommel aus angetrieben. Auf dem andern Ende der Haspelwelle 20 ist ein Mitnehmerarm 37 verkeilt, an wel chem eine Sperrklinke 27 mittelst Zapfens 26 verschwenkbar gelagert ist.
Die Haspel trommel 21 ist mit dem Seitenschild 29 .durch Schrauben 28 verbunden. Auf eine Schulter des Seitenschildes ist ein konzentrischer Pressring 30 aufgesetzt, und zwischen einem Flansch 30a des letzteren und dem Seiten schild ruht ein Sperring 3,1. In den Rand des Seitensehil.des 29 sind frei durch den Pressring hindurchgehende Schraubenbolzen 3:2 eingeschraubt, auf welche von Muttern gehaltene Druckfedern 33 aufgesetzt sind, deren Druckwirkung mittelst dieser Muttern geregelt werden kann.
Diese Federn pressen den Pressring nach Massgabe ihres Druckes auf den Sperring 31, so dass der erstere mit Reibungsschluss' zwischen den beiden Teilen 29 und 30 gehalten ist. Auf dem sperrklin- kenseitigen Lager 34 der Haspelwelle ist eine zweiteilige Schelle<B>35</B> drehbar aufgesetzt, welche einen Vorsprung hat, an dem ein Lenker 36 angelenkt ist,
.der anderends an der mit einer Innenverzahnung des Sperr ringes 31 zusammenwirkenden Sperrklinke 27 angreift. Diese Sperrklinke 27 hat neben der Klinkenspitze an der Eingriff sehe einen Vorsprung 27a, welcher so an geordnet und ; bemessen ist, dass er beim Berühren der Zähne des Sperringes die Klin kenspitze etwas weiter als nur über die Sperrzähne abhebt, in ausgeschwenkter Stel lung der Sperrklinke (Fig. 7) jedoch nicht wirksam ist.
Das gesamte Sperrgetriebe ist durch einen seitlichen Deckel 38 abgedeckt.
Wird die Welse des Seilhaspels im Uhr zeigersinn gedreht, so dreht sich auch der Mitnehmer 37. Die an demselben angelenkte .Sperrklinke 27 wird einerseits durch- den Lenker 36 und die Schelle 3,5 zurückgehalten und anderseits in die Verzahnung des Sperr- ringes 31 gedrückt, und infolge des Rei- bungsschlusses des letzteren mit dem -Seiten schild des .Seilhaspels 21 wird letzterer ge dreht.
Die Geschwindigkeit des Seils auf dem Haspel ist nun durch entsprechende Be messung der Übertragungsorgane etwas grösser gewählt a'ls die grösstmögliche am Spillkopf auftretende Seilgeschwindigkeit. Infolgedessen ist .das Seil zwischen Seil trommel und,Seilhaspel stets etwas gespannt, was zur Erzielung einer guten Seilaufwick lung unerlässlich ist.
Die Differenz in der Antriebsgeschwindigkeit zwischen Seltrom- mel und Seilhaspel wird durch Schlupf in der Reibungskupplung, welche der .Sperring, der Pressring und der Seitenschild der Haspeltrommel miteinander bilden, unwirk- sam gemacht.
Durch den Vorsprung 27a .der Sperr klinke 27 wird verhindert, dass die durch die Sperrzähne selbst abgestossene Sperrklinke infolge Spiels der verschiedenen Zapfen mit der Spitze wieder in die Zähne eingreift. Die abgeschwenkte Lage der Sperrklinke ist aus Fig. 7 ersichtlich. Sobald nun das ;Spi'll eingeschaltet wird, greift die Sperrklinke, wie oben beschrieben, wieder ein und dreht den Seilhaspel.
Die Stromzuführung zum Motor M er folgt mittelst eines durch die Grundplatte 1 eingeführten und durch den Lagerzylinder 6, sowie -den Stützring 8 zum Motor gehenden Kabels K, das von aussen völlig unzugäng lich ist.
Dank der Verwendung des Seilhaspels wird der Arbeitsbereich des .Spills bedeutend vergrössert. Das Seil wird hierbei nach,Ge- bra:uch geordnet aufgewickelt, infolgedessen geschont und ist weniger Beschädigungen ausgesetzt. Die Entkupplung der :Sperr klinke beim Abwickeln des Seils erfolgt auf die denkbar einfachste Weise, indem der Haspel bei stillstehendem @Spill nur in auf wickelndem Sinne gedreht zu werden braucht. Dank .dieser Vorzüge kann das Spill auch an Stelle der teuren Seilwinden verwendet werden.
Die Steuerung des .Spiilmotors erfolgt bei Aufstellung im Freien mittelst eines Pe dals 39. Wird das .Spill bei einer Mauer oder an einem Gebäude aufgestellt, so kann die Betätigung durch einen gewöhnlichen, in Reichweite angebrachten Schalter erfolgen.
Zufolge der beschriebenen Ausbildung des Spills mit im untern Teil des S.pillko.pfes liegenden Getriebe kann ein Seilhaspel in be liebiger Anordnung mit horizontaler oder vertikaler Trommelwelle, unversenkt, halb- oder ganz versenkt angeordnet und von die sem Getriebe aus mittelst unter dem Niveau des Aufstellungsbodens liegenden Übertra gungsorganen angetrieben werden, was ins besondere bei Verwendung sehr grosser Seil längen von Wert ist.
Eine Ausführung des Seilhaspels mit vertikaler Trommelwelle zeigt Fig. 9. Hier geschieht der Antrieb in gleicher Weise wie oben beschrieben vom Spill aus mittelst der Welle 25 und Kegelradgetriebe 2ä/24 auf die vertikale Welle des Seilhaspels 21,, wel che leicht konisch gestaltet ist, um ein ge ordnetes Aufwickeln des Seils zu sichern.
Die beschriebene Bauart bietet auch die Vorteile, dass zwischen Motorwelle und Rä derkasten keinerlei Stopfbüchsen erforderlich sind und das Öl im unten liegenden Räder kasten gegen Frosteinwirkung geschützt ist, ferner dass die Schmierung selbsttätig er folgt. Auch die Bearbeitung der Einzelteile des Räderkastens ist sehr einfach.
Der Motor ist zwecks Unterhalt und Re vision durch Abnehmen des Deckels 4 leicht zugänglich, ohne wie bei den bisherigen Kon struktionen, erst die :Seiltrommel abnehmen oder in -eine .Grube einsteigen zu müssen.