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Wurstfüllvorrichtung Bei Wurstfüllvorrichtungen befindet sich die
Wurstmasse in einem Druckzylinder, in dem ein meist senkrecht von unten nach oben
bewegbarer Kolben die Masse unter hohen Druck setzt und aus der eigentlichen Füllvorrichtung
austreibt. Zum Antrieb des Kolbens dient ein meist mehrere Untersetzungsvorgelege
enthaltendes Getriebe, das von Hand oder motorisch angetrieben wird. Die unmittelbar
am Druckkolben angreifenden Getriebebeile sind dabei infolge des hohen Druckes im
Zylinder und des großen Kolbenquerschnitts hohen Beanspruchungen ausgesetzt. Die
Lagerung ' dieser Teile macht daher Schwierigkeiten, zumal der Aufbau mit Rücksicht
auf leichte Reinigungsmöglichkeit und Verminderung der Störungsquellen möglichst
einfach gehalten werden muß. Die bei bekannten Wurstfüllern übliche Lagerung der
am Druckkolben angreifenden Getriebeteile in Flanschlagern, die an der Innenwand
des unten offenen Druckzylinders befestigt sind, ist zwar im Aufbau verhältnismäßig
einfach, höheren Beanspruchungen aber. vielfach nicht gewachsen. Man beobachtet
vielmehr, daß die Getriebeteile Formänderungen erleiden, die zu Klemmungen, unnötiger
Erhöhung der Antriebskraft und schnellem Verschleiß führen. Dabei gestaltet sich
der Ausbau des Getriebes und ebenso die Reinigung der Vorrichtung schwierig.
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Die Erfindung schafft eine Vorrichtung, die die genannten Mängel.
nicht aufweist. Sie besteht darin, daß die den unmittelbaren Antrieb des Druckkolbens
bildenden Getriebeteile in einem als unterer Druckzylinderdeckel ausgebildeten Teil
gelagert sind, der mit dem Zylinder durch von außen leicht lösbare Mittel verbunden
und mitsamt den darauf gelagerten Teilen vom Zylinder und vom Untergestell abnehmbar
ist. Diese Gestaltung gibt zunächst die Möglichkeit, den Getriebeteilen und ihrer
Lagerung die notwendige Festigkeit zu geben, um Formänderungen zu vermeiden. Der
deckelartige Teil kann so bemessen werden, daß @er seinerseits keinerlei Formänderungen
erleidet. Die in ihm ausgebildeten Läger und Stützflächen können so groß, gemacht
werden, daß jede Gefahr von Überbeanspruchungen und schneller Abnutzung beseitigt
wird. Sodann erhält man die Möglichkeit, durch Herauslösen des die Getriebeteile
tragenden unteren Deckels das ganze Getriebe und gleichzeitig die untere Zylinderöffnung
freizulegen, so daß die Reinigung der Vorrichtung sich außerordentlich einfach gestaltet.
Denn es ist zur Freilegung der unteren Zylinderöffnung nicht notwendig, einzelne
Getriebeteile nacheinander- aus ihren Lagern herauszunehmen.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen das Getriebe in dem Sockel
untergebracht ist, der den Druckzylinder trägt. Um die untere Zylinderöffnung freizulegen,
muß. man bei diesen Vorrichtungen den Zylinder vom Sockel abnehmen, was bei dem
Wurstfüller nach der Erfindung nicht erforderlich ist. Ferner wird bei der bekannten
Anordnung
durch Abnahme des Zylinders vom Sockel das Getriebe selbst
-noch nicht freigelegt. Dessen Teile müssen vielmehr- einzeln aus ihren Lagern am
Sockel herausgenommen werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch den Füllzylinder und den darunter
befindlichen Antrieb, Abb.2 eine Seitenansicht, in der der Zylinder und das umschließende
Gehäuse im Schnitt dargestellt ist, Abb. 3 eine Aufsicht auf den unteren, einen
Teil .des Antriebs tragenden Deckel und Abb. ¢ einen Sehiiitt nach Linie A-B in
Abb. 3.
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Die Vorrichtung besteht .aus dem üblichen Füllzylinder z, der an einem
Gehäuse 2 angegossen ist. An Augen 3 sind die Füße der Vorrichtung befestigt. Im
Zylinder i ist ein Kolben ¢ beweglich, dessen Kolbenstange 5 eine Stangenverzahnung
6 aufweist, in die ein Ritzel 7 greift, auf dessen Welle 8-ein_Zahnrad 9 von erheblich
größerem Durchmesser aufgekeilt ist. Das Zahnrad 9 steht mit einem kleinen Zahnrad
i o auf einer Welle i i in Eingriff, die ferner ein Zahnrad 12 von großem Durchmesser
trägt, in das wieder ein kleines Zahnrad 13 auf einer Welle 14 greift. Die Wellen
i i und 14 sind mit nach außen ragenden Vierkanten 15 und 16 versehen, auf die Kurbeln
aufgesteckt werden können. Durch Drehen der einen oder anderen Welle wird der Kolben
4 vermöge der Untersetzung mit großer Kraft und geringer Geschwindigkeit aufwärts
bewegt. Die Wellen 8, 11 und 14 sind in Büchsen 17 g - elag gert, die aus
einem selbstschmierenden Werkstoff, z. B. aus Pockholz oder aus graphitiertem Hartkautschulc,
bestehen. Zur Zlihrung der Kolbenstange 5 dient eine k@hse 18, die gleichfalls aus
selbstschmierentl@cp: Stoff besteht. Infolgedessen ist für sämtli@he beweglichen
Teile eine besondere Schmierung durch Öl oder Fett nicht erforderlich. Das Merkmal,
daß die Lagerbüchsen aus einem selbstschmierenden Werkstoff bestehen, gehört nicht
zur Erfindung.
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Die Welle 8 und die Kolbenstange 5 sind in einem als unterer Zylinderdeckel
ausgebildeten Teil 19 gelagert. Die Lager 17 der unteren Welle 8 können daher bis
dicht an das Ritzel 7 herangeführt werden, so daß die Biegungsbeanspruchungen sehr
klein gehalten werden können. Dieser Teil ist in der aus Abb. 3 und 4 ersichtlichen
Weise mittels Schrauben 2o am unteren Rande des Zylinders i leicht lösbar befestigt.
Fleischmasse, die in den Bereich unterhalb des Kolbens 4 fällt, gelangt nicht auf
den Fußhoden, sondern auf den Deckel i 9 und kann beim Reinigen bequem entfernt
werden.