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Mehrfachdrahtziehmaschine mit waagerecht oder geneigt liegenden Ziehwellen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Mehrfachdrahtziehmaschine mit waagerecht
liegenden Ziehrollen, bei der der Ziehprozeß innerhalb der Ziehlösung stattfindet,
d. h. bei der sowohl die Ziehrollen oder Ziehkonusse als auch die Ziehsteine innerhalb
einer Ziehflüssigkeit liegen, während das Getriebe in einem öldicht geschlossenen
Maschinenkasten untergebracht ist. Solche Maschinen sind bis heute nicht bekanntgeworden.
Der Grund dafür ist der, daß es mit keiner Einrichtung möglich ist, die Lagerung
der Wellen zwischen Getriebekasten und Ziehflüssigkeitsbehälter so dicht zu machen,
daß nicht Ziehflüssigkeit aus dem Ziehbehälter in den Getriebekasten eintritt.
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In der Abb. i ist beispielsweise eine solche Maschine dargestellt,
wie sie ohne Anwendung des vorliegenden Erfindungsgedankens ausgeführt werden müßte.
Darin bezeichnet i das Maschinengehäuse, welches teilweise mit t51 gefüllt ist,
z den Hauptvorratsbehälter für die Ziehlösung, 3 den eigentlichen. Ziehbehälter,
in dem der Ziehprozeß stattfindet und der vermittels einer Pumpe aus dem Hauptbehälter
mit Ziehlösung gefüllt wird. Vor den vorderen Ziehwellenlagern ist eine Stopfbüchsendichtung
o. dgl. angeordnet, doch geht schon aus der Zeichnung hervor, daß bei der geringsten
Undichtheit der Stopfbüchse Teile von Ziehlösung in den Getriebekasten eintreten,
das 01 desselben verunreinigen und damit das Getriebe und die Lager zugrunde
richten werden. Die vorliegende Erfindung schafft hier Abhilfe, sie rechnet von
vornherein mit dieser nicht zu beseitigenden Undichtheit der Dichtungsmittel, gibt
aber einen Weg an, wie das Durchtreten der Ziehlösung an den Ziehwellen entlang
in den Getriebekasten unmöglich gemacht wird. Die Abb.2 stellt einen Schnitt durch
die Maschine, die Abb. 3 eine Ansicht von oben dar.
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Wie in den Abbildungen dargestellt, wird das vordere Ziehwellenlager,
welches die Verbindung zwischen Getriebekasten und Ziehbehälter darstellt, in zwei
vollkommen getrennte Teile zerlegt,, von denen der eine Teil die eigentliche Lagerung
der Ziehwelle im Getriebekasten und der andereTeil die Eintrittsstelle der Ziehwelle
in das Kühlbecken darstellt.
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In den Abbildungen bedeutet wieder i den Getriebekasten, :2 den Hauptziehlösungsbehälter
und 3 den eigentlichen Ziehbehälter, in dem der Ziehprozeß stattfindet. Die Ziehlösung
wird vermittels einer Pumpe aus dem Hauptziehlösungsbehälter in den eigentlichen
Ziehbehälter gepumpt und in den ersteren wieder nach Bedarf entleert. 12 ist die
Antriebsriemenscheibe, q. und 5 die eigentlichen Ziehwellen mit den vorderen Ziehkonussen
6 und 7. 8 und io sind die hinteren Ziehwellenlager in der Rückwand des Getriebekastens,
während 9 und i i die Wellenlager in der Vorderwand des Kastens sind.
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Wie aus den Abbildungen hervorgeht, sind vor den eigentlichen Ziehwellenlagern
9 und
i i, die sich in der Vorderwand des Maschinengehäuses befinden,
kammerförmige Vorräume 16 und 17 angeordnet, die nach unten hin zweckmäßig vollkommen
offen sind und oben durch einen Deckel 2o geschlossen werden können. In den Vorderwänden
dieser kammerförmigen Vorräume, die dem Ziehbehälter zugekehrt sind, sind die Dichtungsvorrichtungen
18 und i9 angeordnet, die dazu dienen sollen, einen gewissen, wenn auch nicht vollständigen
Abschluß, der ja nicht möglich ist, gegen das Durchtreten der Ziehlösung zu geben.
Dadurch soll erreicht werden, daß die durch die Dichtung hindurchtretende Ziehlösung
nicht unmittelbar an die Lager 9. i i herantreten, sondern unschädlich nach unten
abfließen kann, nachdem sie durch die Dichtungen 18. i9 hindurchgetreten ist. Zur
Unterstützung können noch weitere Vorrichtungen, etwa ringförmige Scheiben 21 o.
dgl., die auf der Ziehwelle befestigt sind, angeordnet werden. Durch diese Scheiben
wird in bekannter Weise die Ziehlösung nach außen hin abgespritzt. Ferner kann auch
noch das Ziehwellenlager im Gehäuse durch überhängende Schutzwände 2 2 (Abb. 2 und
3) oder ähnliche Vorrichtungen geschützt werden, wie auch Labyrintlidichtungen o.
dgl. Einrichtungen vorgesehen werden können, die dazu dienen, die durch die Dichtung
hindurchgetretene Ziehlösung von den Lagern der Ziehwellen im Maschinenkasten fernzuhalten
und unschädlich abzuführen.
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Die Ausbildung der Kammern kann beliebig sein. In den Abb. d. und
5 sind beispielsweise zwei «eitere Anordnungen angedeutet. In Abb. .I sind die eigentlichen
Kammern 31 und 32 nicht mit dem Lager verbunden, sondern mit der Rückwand des Kühlbeckens.
Es ist auch nicht erforderlich, daß jedes Ziehwellenlager seine eigene Kammer hat.
Bei einer großen Anzahl von Ziehwellen können auch die Kammern von mehreren Wellen
zu einer gemeinsamen Kammer zusammengefaßt werden, die dann an jeder Welle die geeigneten
Vorrichtungen zum Abstreifen und Entfernen durchgetretener Ziehlösung enthalten.
Bei sehr langen Wellen kann man auch nach Abb. 5 die Lagerung der Ziehwellen bis
in das Kühlbecken hineinziehen und in diesem Fall glockenförmige Umhüllungen des
Ziehbeckenlagers vornehmen, um mit der Lagerung so nahe wie möglich an die Ziehorgane
heranzukommen.
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Da es bei der gegebenen Konstruktion auf eine Dichtigkeit der Durchtrittsstellen
der Ziehwellen in den Ziehbehälter nicht ankommt, können die in Abb.2 und 3 gezeichneten
Stopfbüchsen auch ihrerseits noch als zus iitzliche 1 Lagerungen ausgebildet werden
9 die in geeignetem Material, Bronze, Pockholz o. dgl., ausgeführt, gleichzeitig
durch die durchtretende Ziehlösung geschmiert werden, so daß sie gleichzeitig als
zusätzliche Lagerungen für die Ziehwellen dienen können.
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Schließlich könnte auch noch der Fall so gedacht werden, daß die in
Abb. 2 und 3 mit 18 und i9 bezeichneten Stopfbüchsenlagerungen als Hauptlagerungen
der Ziehwellen ausgebildet werden, um mit dem Lager möglichst nahe an die Zielkonusse
heranzukommen, die durch die durchtretende Ziehlösung oder anderweitig geschmiert
werden, und daß die vorderen Lager 9 und i i im Getriebekasten lediglich als Dichtungen
ausgeführt werden, um zu verhindern, daß bei den Lagern 18 und i9 durchtretende
Ziehlösung durch diese Austrittsöffnungen der Wellen aus dem Getriebe-@asten in
diesen eintreten kann.
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Auch in diesem Fall ist es natürlich dann zweckmäßig, in den kammerförmigen
Vorräumen 16 und 17 entsprechende Abstreif-oder Abspritzvorrichtungen 21 und 22
anzubringen.