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Getriebekasten für Kraftfahrdrehleitern Die Erfindung betrifft einen
Getriebekasten für Kraftfahrdrehleitern mit einer in der Achse des Leiterdrehgestells.angeordneten
senkrechten Hauptantriebswelle und von dieser betätigten, parallel zu dieser angeordneten
Kupplungsaggregaten für das Ausziehen, Aufrichten und Neigen der Leiter. Bei den
bekannten Vorrichtungen dieser Gattung lassen sich die verhältnismäßig verletzlichen
Getriebeteile, insbesondere die Kupplungsaggregate, im Schadensfalle schwer erreichen
bzw. ausbauen. Die Erfindung bezweckt, diesem Übelstand abzuhelfen, und besteht
darin, daß die Anordnung der Kupplungsaggregate und ihre Verbindung mit der Hauptantriebswelle
.einerseits und mit den betreffenden Getrieben andererseits eine derartige ist,
daß die Kupplungsaggregate ohne vorherige Entfernung von wesentlichen Teilen der
genannten Getriebe je für sich als ein Ganzes in der Achsrichtung Herausnehmbar
sind. Vorzugsweise sind die genannten Kupplungsaggregate im oberen Teil des Getriebekastens
und die von ihnen angetriebenen Teile des Ausziehgetriebes, des Aufrichtgetriebes
und des Neigegetriebes im unteren Teil dieses Kastens angeordnet, so daß der Antrieb
dieser Getriebe von der Hauptantriebswelle über die Kupplungsaggregate und die unterhalb
derselben gelegenen Getriebeteile erfolgt. Der Antrieb erfolgt dabei von unten,
von der Hauptwelle, und wieder nach unten, nach den betreffenden Getrieben hin,
so daß .die Kupplungsaggregate dann leicht nach oben auszubauen sind.
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Der Ausbau läßt sich erfindungsgemäß noch weiter verbLssern, indem
der Getriebekasten aus einem Unterkasten, in dem die Getriebe für die verschiedenen
Leiterbewegungen angeordnet sind, und aus einem Oberkasten besteht, in dem die Kupplungsaggregate
gelagert sind, deren Antriebsräder aus dem Oberkasten nach unten herausragen, so
daß der
Oberkasten mit den Kupplungsaggregaten als Ganzes von dem
Unterkasten abgenommen werden kann.
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Zweckmäßig zweigen dabei die waagerecht angeordneten Antriebswellen
für das Drehen bzw. für das seitliche Senkrechtstellen der Leiter im unteren Teil
des Getriebekastens bzw. in dem Unterkasten von der senkrechten Hauptantriebswelle
ab.
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Um die Abnehmbarkeit des Oberkastens zu erleichtern, ist vorzugsweise
die senkrechte Hauptantriebswelle an der Stelle, wo sie die Antriebswellen für das
Drehen bzw. seitliche Senkrechtstellen der Leiter antreibt, geteilt, so daß der
obere, im Oberkasten. gelagerte Teil der Hauptantriebswelle beim Abnehmen des Oberkastens
mit abgenommen wird.
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Eine beispielsweise Ausführung des Erfindungsgegenstandes zeigt die
Zeichnung, und zwar ist Fig. i ein waagerechter Schnitt durch einen gemäß der Erfindung
ausgebildeten Getriebekasten nach der gebrochenen Linie I-I in Fig. 2 und Fig. 2
ein Schnitt nach der Linie II-II in Fig. i. Mit i ist der Drehkranz des ',Leiterdrehgestells
einer auf einem Fahrgestell 2@ angeordneten Feuerwehrdrehleiter bezeichnet. Die
Drehscheibe 3 ist mittels zwei Reihen von 'Stahlkugeln 4 und 5 auf dem Drehkranz
i drehbar. -Der Getriebekasten besteht aus einem unteren Teil 6, einem oberen Teil
7 und einem kleinen Antriebskasten B. Der letztere ist mit Bezug auf das Fahrgestell
nicht drehbar angeordnet und enthält eine vom Fahrzeugmotor angetriebene Welle 9,
Kegelräder io und die Hauptantriebswelle ii des mit der 'Drehscheibe fest verbundenen
Getriebekastens.
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An der Stelle i ib ist die Hauptantriebswelle i i unterbrochen, und
sie bewirkt von dieser Stelle aus über die vier dargestellten Kegelräder den Antrieb
a) des oberen Teils iia der Hauptantriebswelle, auf den unten noch näher eingegangen
wird, b) der Antriebswelle 12 der nicht dargestellten üblichen Vorrichtung zum seitlichen
Senkrechtstellen der Leiter und c) der Antriebswelle 13 der Leiterdrehvorrichtung.
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Der Drehkranz i ist mit einem Zahnkranz 14 versehen, mit dem ein Ritzel
15 im Eingriff steht, welches mit einem Schneckenrad 16 auf einer Welle angeordnet
ist. Dieses wird entweder in der einen Richtung durch eine Schneckea,7 oder in der
anderen Richtung durch eine Schnecke 18 angetrieben. Die Schnecken werden über wahlweise
einschaltbare Reibungskupplungen i9, 2o und Zahnräder 21, 22 durch ein auf der Welle
13 angeordnetes Zahnrad 23 in Drehung versetzt.
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Der obere Teil T ja der Hauptantriebswelle trägt zwei Zahnräder 24,
2,5, welche .mit Zahnkränzen der antreibenden Teile 26 bzw. 27 einer doppelt wirkenden
hydraulischen Reibungskupplung kämmen. Der angetriebene Kupplungsteil 28, der längs
verschiebbar, aber nicht .drehbar auf der Welle 29 angeordnet ist, kann gegen'die
Wirkung einer Feder 3o durch Drucköl mit seiner Kegelfläche gegen die Kegelfläche
des Kupplungsteiles 26 gedrückt werden. Das Drucköl gelangt durch eine Leitung 31
und eine Bohrung 32 in den unter der Zwischenwand 34 liegenden Teil der Kammer 33.
Der oberhalb der Zwischenwand befindliche Teil der Kammer 33 ist dann über die Bohrung
35 und die Leitung 36 mit der Ölableitung verbunden, so daß der angetriebene Kupplungsteil'
37, der wie der Teil 28 längs wegschiebbar, aber nicht drehbar mit der Welle 29
verbunden ist, durch die Feder 38 von dem Kupplungsteil 2-7 fortgedrückt
wird.
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Wird z. B. mittels eines Vierweghahnes die Leitung 31 mit der Ableitung
und die Leitung 36 mit der Zuleitung des ,Öles verbunden, so wird der Kupplungsteil
27 über den Kupplungsteil 37 mit der Welle 29 in Verbindung gebracht.
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In beiden Fällen. wird die Welle 29 in derselben Richtung, aber in
Folge der ungleichen Durchmesser der Zahnräder 24 und 25 mit verschiedenen Geschwindigkeiten
angetrieben. Diese Zahnräder dienen zugleich für den Antrieb zweier ähnlicher Kupplungsaggregate,
von denen eines in Fig.2 in Seitenansicht gezeigt und mit 39 bezeichnet ist, während
deren beide Wellen 4o und 41 aus Fig. 1 ersichtlich sind.
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Das in Fig.2 im Schnitt gezeigte Kupplungsaggregat treibt über Kegelräder
42, 43 und Stirnräder 44, 45 die Seilwinde 46 für das Ausziehen der mehrteiligen
Leiter an, und zwar mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten. Die beiden anderen
Aggregate treiben wahlweise über Kegelräder 47, 48 oder 49, 5o eine Welle 51 in
entgegengesetzten Richtungen an. Die Welle 51 bewirkt wiederum über Stirnräder 52,
53 und Kegelräder 54, 55 den Antrieb der üblichen Gewindespindel 56 für das Aufrichten
und Neigen der Leiter.
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Diese Bewegungen sind also je mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten
ausführbar. Weil dabei die Spindel 56 eine Schwingbewegung in einer senkrechten
Ebene ausführt, ist diese an der unteren Seite in einem Gehäuse 57 gelagert, das
mittels Zapfen 58, 59 (Zapfen 59 ist hohl ausgeführt) in Lägern 6o, 61 .des unteren
Getriebekastens 6 .drehbar ist.
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Je Kupplungsaggregat ist ein abnehmbarer Deckel 62 angeordnet,
der zugleich als Lager für die Welle 29 dient. Das unter diesem Deckel in dem Oberkasten
vorhandene Loch ist größer als der Kopfkreisdurchmesser (Außendurchmesser) des Zahnrades
27, und der Fu3kreisdurchmesser dieses Rades ist wiederum größer als der Außendurchmesser
der Kammer 33. Weiter ist die untere Lagerbüchse 63 der Welle 29 herausnehmbar in
den Boden des. Oberkastens 7 eingesetzt und darin mittels eines Bolzens 64 festgeklemmt.
Das betreffende Loch in dem Kastenboden ist größer als der Außendurchmesser des
Kegelrades 423. Nach Lösung der Leitung 36 und des Bolzens 64 sowie Abnahmedes Deckels
62 kann .das Kupplungsaggregat also als Ganzes nach oben herausgenommen werden.
Auch die beiden anderen Kupplungsaggregate können in dieser Weise entfernt werden.
Außerdem kann nach Lösung der Verbindungsschrauben des Oberkastens 7 mit dem Unterkasten
6 der erstere als Ganzes abgenommen werden, wodurch der
Unterkasten
geöffnet wird und die darin befindlichen Teile leicht zugänglich sind.
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Der beschriebene(Leiterantrieb entspricht dervollkommensten Ausführung,
d. h. Ausziehen, Aufrichten und Neigen der Leiter können je mit zwei verschiedenen
Geschwindigkeiten durchgeführt werden, und das Drehen der Leiter sowie ihr seitliches
Senkrechtstellen werden vom Fahrzeugmotor aus bewirkt. Oft sind aber auch einfachere
Ausführungen erwünscht, z. B. mit nur einer Geschwindigkeit für eine oder mehrere
der obengenannten 'Bewegungen oder mit Handantrieb für die Drehbewegung oder das
seitliche Senkrechtstellen der Leiter. Wenn nur eine Geschwindigkeit für eine Bewegung
gewünscht wird, so ersetzt man das betreffende doppelt wirkende Kupplungsaggregat
durch ein einfach wirkendes. Wenn ein motorischer Antrieb für die Drehbewegung oder
für das seitliche Senkrechtstellen der Leiter nicht gewünscht wird, so läßt man
einfach die betreffende Antriebswelle 13 bzw. 12 mit dem zugehörigen Triebwerk für
die Drehbewegung 17 bis 23 fort.
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Diejenigen, Bewegungen, welche bei einer Leiter mit Kraftantrieb immer
.motorisch erfolgen (also Ausziehen, Aufrichten und Neigen), werden also über herausnehmbare
Kupplungsaggregate in dem Oberkasten bewerkstelligt, während die entweder vom Motor
oder von Hand ausgeführten Bewegungen (also die Drehbewegung und das seitliche Senkrechtstellen)
in dem Unterkasten seitlich von der Hauptwelle abgeleitet werden. Falls diese Bewegungen
mit Handantrieb erfolgen sollen, kann die Hauptwelle ununterbrochen, d. h. von dem
Unterkasten in den Oberkasten durchgehend ausgeführt werden, gegebenenfalls mit
einer Keilnutenbüchse an Stelle der Kegelräder,i-ib, so daß der Oberkasten als ein
Ganzes abnehmbar ist.
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Es ist möglich, daß man für den gleichzeitigen Antrieb der drei Kupplungsaggregate
mit einem einzigen Zahnrad 24 oder 25 nicht auskommt. So kann das gewünschte Übersetzungsverhältnis
z. B. derart sein, daß eine solche einfache Bauart nicht durchführbar ist. Man ersetzt
in diesem Falle das Zahnrad 24 bzw. 25 durch z. B. drei unmittelbar untereinander
auf der Welle,i ja angeordnete Zahnräder ungleichen Durchmessers, wobei jedes dieser
Räder mit einem Kupplungszahnrad kämmt.
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Obgleich vorzugsweise Zahnräder verwendet werden, können auch andere
Antriebsmittel, z. B. Ketten, benutzt werden.