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Gerät zum maschinellen Ausfräsen von kreisförmigen Ausnehmungen oder
Durchbohrungen im Mauerwerk Die Erfindung verfolgt den Zweck, die beim Verlegen
elektrischer Leitungen unter Putz erforderliche mühevolle Handarbeit bei der in
diesem Zusammenhang notwendigen Schaffung von Ausnehmungen oder Durchbohrungen im
Mauerwerk zur Anordnung von Abzweigdosen, Schaltern u. dgl. auszuschalten und durch
ein Gerät zu ersetzen, welches erlaubt, diese Ausnehmungen oder Durchbohrungen maschinell
herzustellen. Während solche Geräte zur Schaffung der zur Verlegung von Leitungen
unter Putz erforderlichen Fugen im Mauerwerk, z. B. in Form eines Hammermeißels
oder einer nach Art eines Fräsers arbeitenden Handbohrmaschine, bereits bekanfit
sind, hat es befriedigend arbeitende Geräte zum maschinellen Ausfräsen von kreisförmigen
Ausnehmungen oder Durchbohrungen imNZauerwerk bisher nicht gegeben. Versuche, solche
Ausnehmungen mittels der erwähnten Handbohrmaschine dadurch zu schaffen, daß man
das Bohrwerkzeug um einen in die Mitte der zu schaffenden Ausnehmungen in das Mauerwerk
eingesetzten Zentrierstift nach Art der üblichen Zirkelhandhabung herumführte, haben
nicht zu berauchbaren Ergebnissen geführt.
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Die Erfindung will die Aufgabe lösen durch Verwendung eines Kronenfräsers,
der also bei seiner Umlaufbewegung die kreisförmige Ausnehmung in der für den späteren
Einsatz der Dose oder des Schalters benötigten Größe in einem Arbeitsgang aus dem
Mauerwerk herausarbeitet; die Erkenntnis geht dahin, daß mittels solcher Kronenfräser
derartige Ausnehmungen ohne Ausbruch aus dem benachbarten Mauerwerk scharfsandig-
in wesentlich kürzerer Zeit, als dies bisher möglich war, geschaffen werden können.
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Kronenfräser sind an sich bekannt; sie arbeiten teils mit, teils ohne
Zentrierbohrer. Da sie aber naturgemäß mit derselben Umlaufzahl umliefen
wie
ihre Antriebsmaschine, sind sie in dieser Form für den beabsichtigten Verwendungszweck
wenig brauchbar, denn ihre Schneiden laufen mit einer für Steinbearbeitung viel
zu hohen Schnittgeschwindigkeit um. Unter Behebung dieses Nachteils will die Erfindung
ein solches Gerät zum maschinellen Ausfräsen von kreisförmigen Ausnehmungen oder
Durchbohrungen im Mauerwerk verwendbar machen. Erfindungsgemäß wird von einem lösbar
an ein Antriebsgerät anschließbaren, aus Zentrierbohrer und Kronenfräser bestehenden
Arbeitsgerät Gebrauch gemacht, in dessen Kopf ein Untersetzungsgetriebe angeordnet
ist, über welches die Umlaufgeschwindigkeit des Kronenfräsers gegenüber der Antriebswelle
des Antriebsgeräts und des damit kuppelbaren Zentrierbohrers herabgesetzt wird.
Dieses Untersetzungsgetriebe besteht zweckmäßig aus zwei Zwischenrädern, die einerseits
mit einem auf dem Bohrerschaft angebrachten Zahnrad, ,anderseits mit einer Innenverzahnung
des Kronenfräsers im Eingriff stehen. Diese Bauweise erlaubt, den Kronenfräser wesentlich
langsamer umlaufen und arbeiten zu lassen als den Zentrierbohrer, und ermöglicht
außerdem, da.ß die Umlaufrichtung des Fräsers entgegengesetzt zu der des Bohrers
verläuft; das bei gleichsinniger tlmlaufrichtung auftretende, sich bei der Arbeit
sehr merklich auswirkende einseitige Drehmoment wird dadurch aufgehoben.
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Vom praktischen Standpunkt aus ist es zweckmäßig, das Untersetzungsgetriebe
in einem Geliäuse anzuordnen und von rohrförmigen, also kappenfreien Kronenfräsern
Gebrauch zu machen, welche in die der Bohrerspitze zugewandten Seite des Gehäuses
einsetzbar sind. Entsprechend der Größe der kreisförmigen Ausnehmung oder Durchbohrung
finden Kronenfräser mit verschieden großem Durchmesser Verwendung. Um diese auswechselbar
am Gehäuse einzusetzen, ist dieses mit mehreren konzentrisch zueinander angeordneten
Schlitzführungen versehen. Eine lösbare Verbindung des Kronenfräsers mit dem Gehäuse
läßt sich in vorteilhafter Weise dadurch schaffen, daß radial in das Gehäuse einfuhrbare,
sich in ihrer Länge über alle darin vorgesehenen Schlitzführungen erstreckende Stifte
verwendet werden, die durch am oberen Rand der Kronenfräser vorgesehene Löcher oder
Schlitze hindurchsteckbar sind; vorteilhaft ist es jedoch, an diesem Rand der Kronenfräser
einen Bajonettverschluß ermöglichende Schrägschlitze in einer der Anzahl der Stifte
entsprechenden Menge vorzugsweise unter einem Winkel von etwa 30° geneigt mit der
Schlitzspitze in der Umlaufrichtung des Fräsers liegend anzuordnen, wodurch durch
einfaches Überschieben der Schrägschlitze über die Stifte und kurzes Verdrehen eine
Befestigung möglich ist.
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Eine zweckvolle Ausbildung des Getriebegehäuses ergibt sich dadurch,
daß die die Zwischenräder tragenden Achsen in einem das Getriebe nach rückwärts
staubdicht abschließenden Gehäusedeckel angeordnet sind, welcher mittels eines Sperrstiftes
an einem hinter dem Arbeitsgerät befindlichen festen Teil, beispielsweise am Gehäuse
des Antriebsgerätes, ortsfest verriegelbar ist. Weiter ist es zweckmäßig, den Zentrierbohrer
als Verbindungsbolzen für die Gehäuseteile zu verwenden, der sich dann mit einem
Bund gegen die Vorderseite des Gehäuses anlegt und an seinem rückwärtigen Ende mit
einem sich gegen den Gehäusedeckel anlegenden, zur Aufnahme der Antriebswelle dienenden
Konusschaft zweckmäßig durch Verschraubung verbunden ist. Die von den Getrieberädern
frei gelassenen Hohlräume im Gehäuse können durch segmentförmige Druckstücke ausgefüllt
sein, die dann aus Lagermetall hergestellt sind und den Zweck haben, den Bohrdruck
aufzunehmen und deri zur Aufnahme des Schmierfetts dienenden Raum im Gehäuse zugunsten
frisch eingepreßten Fettes zu verkleinern.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veracischaulicht;
in ihr ist Fig. i eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Arbeitsgerätes nach
der Erfindung, Fig. z ein waagerechter Schnitt durch Fig. t in Höhe der Getrieberäder.
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Das Gerät umfaßt einen Zentrierbohrer i und einen konzentrisch hierzu
angeordneten Kronenfräser 2, der rohrförmig ausgebildet ist. Zur Aufnahme eines
Untersetzungsgetrielies dient ein Gehäuse 3, welches auf seiner Vorderseite, nach
der Bohrerspitze hin, mit mehreren konzentrischen Schlitzen ,4 bzw. 4' versehen
ist. Diese Schlitze dienen zur Aufnahme des Kronenfräsers. Einige, z. B. zwei Stifte
5, sind von außen her radial in das Gehäuse 3 einfuhrbar; sie haben eine sclche
Länge, daß sie sich über alle Schlitze ,4 erstrecken. Wie die einen Kronenfräser
in Ansicht darstellende Fig.3 zeigt, besitzt der Fräser im geschlossenen, hinteren
Rand Schrägschlitze 6, die zur Abschlußkante etwa 30° geneigt sind; die Spitze der
Schlitze ist in der Umlaufrichtung des Fräsers verlagert. Der Fräser weist so viele
Schlitze 6 auf, wie Stifte 5 im Gehäuse 3 vorhanden sind. Diese Ausbildung gestattet
eine Verbindung des Fräsers mit dem Gehäuse nach Art eines Bajonettverschlusses
urid ermöglicht somit ein schnelles Einsetzen und .@us,%o,echseln des Fräsers.
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Das Gehäuse 3 ist mit einer Innenverzahnung versehen. Auf dem Bolirerschaft
8 ist ein Zahnrad 9 aufgekeilt, und zwischen diesem und der Innenverzahnung 7 silid
zwei Zwischenräder io, io' angeordnet, über welche somit die Umlaufbewegung vom
Schaft 8 auf das den Träger 2 tragende Gehäuse 3 in dem Sinne übertragen werden
kann, da4 sich der Fräser nicht nur wesentlich langsamer als der Bohrer i, sondern
auch im entgegengesetzten Sinne zu diesem dreht.
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Auf der rückwärtigen Seite des Gehäuses ist in dieses ein Geliäusedeckel
i i einsetzbar, der die Achsen 12 für die lose umlaufenden Zwischenräder io, iö
trägt und eine mittlere öffnung für den Durchtritt des Bohrerschaftes 8 besitzt.
Dieser Deckel besitzt ferner einen Sperrstift 13, über den der Deckel an
einem hinter dem Arbeitsgerät befindlichen,
in der Figur nicht dargestellten
festen 'Feil, beispielsweise am Gehäuse des Antriebsgerätes, ortsfest verriegelbar
ist.
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Auf das bis hinter den Deckel i i reichende Ende des Bohrerschaftes
8 ist ein Konusschaft 14 aufgeschraubt, dessen kontisförmige öffnung 15 zur Aufnahme
der nicht dargestellten Antriebswelle, dient. Mittels des vor dem Gehäuse 3 am Bohrerschaft
8 befindlichen Bundes 16 und des von hinten aufschraubbaren Konusschaftes 14 lassen
sich somit durch den als Verbindungsbolzen wirkenden Zentrierbohrer i alle zum Gehäuse
benötigten Teile zusammenhalten.
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Die im Gehäuse 3 vorhandenen, durch die Getrieberäder nicht ausgefüllten
Hohlräume können zur Aufnahme von segmentförmigen Druckstücken 17, 17' dienen, über
welche der Bohrdruck aufgenommen und der freie Raum zugunsten frisch eingepreßten
Fettes verkleinert wird.
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Dieses im Gehäuse des Arbeitsgerätes untergebrachte Untersetzungsgetriebe
ermöglicht also, wie es angestrebt wird, daß der Kronenfräser 2 eine wesentlich
kleinere Umlaufgeschwindigkeit hat als der Zentrierbohrer i, und dadurch, daß Bohrer
und Fräser in entgegengesetzter Richtung umlaufen, wird das auftretende Drehmoment
weitgehend aufgehoben, insbesondere wenn der Zentrierbohr-er verhältnismäßig stark
gewählt wird und dieser folglich in der Lage ist, Gegenkräfte zu erzeugen.