Verfahren zur Herstellung von Diaethylbarbitursäure. Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung der an sich bekannten Diaethylbarbitursäure durch Kon densation eines Diaethylmalonesters und Harustof mittelst eines Alkalialkoholates. Die Kondensation von Malonester und Harn stoff wurde bisher so durcbgeführt, dass die Äthyl oder blethylester und der Harnstoff in alkoholischer Lösung mit Alkoholat er hitzt wurden.
Dabei musste zur Vervollständi- dung der Reaktion mehrere Stunden gekocht oder zur Erreichung höherer Temperaturen sogar unter einem Überdruck von mehreren Atmosphären gearbeitet werden. Aus der so erhaltenen Suspension bezw. Lösung von Barbiturat in Alkohol wurden durch Zusatz von Wasser und Mineralsäure nach Abdestil- lieren des Alkohols schliesslich die Barbitur- säuren samt allen sonst vorhandenen, beim Abdestillieren des Alkohols sich nicht ver flüchtigenden Stoffen als Rückstand erhalten.
.Es wurde nun gefunden, dass sich eine Reihe technischer Vorteile ergeben, wenn zur Herstellung von Diaethylbarbitursäure durch Kondensation eines Diaethylmalonesters und Harnstoff Ester der Diätbylmalonsäure mit Alkoholen mit mehr als drei Kohlenstoffato- men, z. B. des Butylalkohols, und Alkoholate von Alkoholen mit mehr als drei Kohlen stofatomen verwendet werden. Vor allen Dingen kann dann die Reaktionszeit ohne Anwendung von Druck auf einen Bruchteil der bisherigen zurückgeführt werden.
Ferner ist die Isolierung des Kondensationsproduktes, infolge der Unlöslichkeit der Alkoholabkömm linge, durch Ausschütteln mit Wasser mög lich, wodurch das Rohprodukt in erhöhter Reinheit anfällt. Weiter kann nicht umge setzter Ester leicht als Rückstand beim Destillieren der mit Wasser gewaschenen Alkohollösung zurückgewonnen werden. Auch gestaltet sich die Entwässerung des Alko hols, infolge der geringen Löslichkeit dieser Alkohole in Wasser sehr einfach. In analoger Weise lassen sich die ver- sehiedensten Dialkylbarbitursäuren gewinnen.
Die Diaethylbarbitursäure dient ausser zur Herstellung von Arzneimitteln auch für wei tere chemische Synthesen durch Einführung von Substituenten der verschiedensten Art.
Für die Ausführung des Verfahrens des vorliegenden Patentes ist es nicht unumgäng lich notwendig, vorher die Ester der Diäthyl- malonsäure mit den höheren Alkoholen rein herzustellen. Man kann nämlich auch ein fach z.
B. den Äthylester der Diaethylmalon- säure mit Natriumbuthylat und Harnstoff in Butanollösung zusammen bringen, da sich unter dem katalytischen Einfuss des Alko- holates der Ätbylester mit Butanol umestert; der Äthylalkohol kann hierbei leicht abdestil- liert werden. Das Gleiche gilt für die Alko- holate, auch sie können nach dem Verdrän gungsverfahren gewonnen sein.
<I>Beispiel 1:</I> Zu einer Lösung von 192 gr Natrium- butylat in 900 em3 Butanol werden 70 gr Harnstoff und 272 gr Diätbylmalonsäure- dibutylester gegeben, dann eine halbe Stunde auf 100 0 und kurz zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen wird mit 700 cm' Wasser der Niederschlag in Lösung gebracht. Die obere Butanolschicht wird abgetrennt und noch einige 11Iale mit Wasser gewaschen.
Die wässerige Schicht samt den Waschwäs sern wird mit Salzsäure angesäuert und zur Entfernung kleiner Alkoholmengen zum Sie- den erhitzt. Erhalten: 148 gr reine Diaethyl- barbitursäure vom Schmelzpunkt 187-191o.
Aus der Alkoholschicht werden durch Destilla tion 40 gr unveränderter Ester zurückgewon- nen. Umsatz = 80 % d. Th., Ausbeute = 94 o/0 d. Th.
<I>Beispiel 2:</I> 80 gr Natriumhydroxyd werden in l200 em3 Amylalkohol gelöst und durch Abdestillieren des Wassers in au sich bekannter Weise in Natriumamylat übergeführt. Hierauf werden 120 gr Harnstoff und 216 gr Diaethylmalon- säure-diäthylester zugegeben, 30 Minuten auf 100 0, dann 30 Minuten auf 110 0 erhitzt, abkühlen lassen und wie Beispiel 1 aufgear beitet; die Ausbeute ist die Gleiche.
Das Natrium kann ebensogut durch Ka lium vertreten sein.