Vorrichtung zur Herstellung von Tergleichs-Täfelchen oder -Scheiben aus Mehl, zwecks Prüfung des Mehles nach der Farbe. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausführung von Mehlunter suchungen nach der bekannten Pekarschen Wasserprobe. Nach dieser Methode wird das Mehl optisch beurteilt, und zwar werden zum Beispiel auf einer Holztafel gleiche Mengen des oder der zu untersuchenden Mehlsorten, sowie der standardisierten Vergleichsmehle mittelst eines Mehlabstreichers (Mehlspachtel) nebeneinander aufgetragen, etwa in Form gleichgrosser Täfelchen oder Scheiben, dann wird die Oberfläche des Mehles geglättet und das Mehl befeuchtet, z.
B. die Holztafel unter Wasser getaucht, da durch die Be feuchtung die Farbe des Mehles besonders deutlich hervortritt. Nunmehr kann man die zu untersuchenden Proben gegen die Standard mehle vergleichen und die Qualität dieser Mehlproben bestimmen.
Bisher mussten die Vergleichs-Täfelchen oder -Scheiben sowohl der zu untersuchenden Mehlproben, als auch der Vergleichsmehle zunächst auf eine Unterlage aufgetragen, dann tafelförmig abgestochen und geglättet werden. Diese Manipulationen erforderten grosse Sorgfalt und Geschicklichkeit, so dass nur zuverlässige, besonders angelernte Ar beiter mit Vornahrae der Probe beauftragt werden konnten.
Die vorliegende Erfindung bringt nun eine Vorrichtung zum Anfertigen der genannten Vergleichs-Täfelchen oder -Scheiben, die es sogar dem Nichtgelernten ermöglicht, die Probe auszuführen. Die Vergleichs-Täfelchen oder -Scheiben- werden mit dieser Vorrich tung mechanisch unter stets gleichbleibenden Bedingungen hergestellt, daher sind sie stets gleichmässig in Form und Dichtigkeit. Zu dem erfolgt die Herstellung wesentlich rascher und einfacher als nach den bisher bekannten Verfahren; daher wird an Arbeitslölinen ge spart und die Mehluntersuchung wesentlich verbilligt.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung kennzeichnet sich durch eine offene, mit dem Mehl auszustreichende Form, die durch einen Formmantel und einen Formboden, die relativ zueinander hin- und herbeweglich sind, ge bildet wird, wobei der Mehlinhalt der Form durch Zurückziehen des Formmantels oder durch Vorstossen des Formbodens freigelegt wird.
Zweckmässigerweise kann ein von einer Feder in den Formboden freigebender Lage gehaltener, beweglicher Formmatitel vcrge- sehen sein, der unter -Spannung der Feder in eine Lage gebracht werden kann, in der er zusammen mit dem Formboden den Form raum bildet und in der er verriegelt ist, so dass nach Aufhebung der Verriegelung die sich entspannende Feder den Formmantel in die AnfangsstellUllg zurücktreibt. Ferner kann eine den Formmantel bildende Kappe vor gesehen sein, die -über den stempelartig an einem Schaft sitzer)deu Formboden gestülpt und auf dem Schaft des Formbodens ver schiebbar geführt ist.
Dabei ist der Schaft des Formbodens in einem Gehäuse gelagert und auf dem Schaft eine Schraubenfeder an geordnet, die die Kappe in der den Boden freigebenden Stellung hält, bezw. nach der Entriegelung in diese Stellung treibt.
Die Zeichnung veranschaulicht eine bei spielsweise Ausführungsform der Vorrichtung gemäss der Erfindung. Es zeigt: Abb. <B>1</B> die Vorrichtung in Vorderansicht, Abb. 2 in Stirnansicht, Abb. <B>3</B> und 4 im Längsmittelschnitt in zwei verschiedenen Stellungen.
In einem kapselartigen Gehäuse<B>1</B> ist eine Form untergebracht, die aus einem Formboden 2 und einem als Kappe<B>3</B> ge stalteten Formmantel besteht. Die Kappe<B>3</B> ist über den Formboden 2 gestülpt, der stempelartig auf einem Schaft 4 sitzt, wel cher in einem Lager<B>5</B> des Gehäuses<B>1</B> ver schiebbar lagert. Der Schaft 4 trägt auf dem einen aus dem Gehäuse<B>1</B> vorstehenden Ende eine Schraubenmutter<B>6,</B> mit der der Schaft 4 ein- und festgestellt werden kann.
Die Kappe<B>3</B> sitzt verschiebbar auf dem Schaft 4, der sie zentral durchdringt. Auf dem Schaft ist eine Schrauberifeder <B>7</B> auf gesteckt, die sich einerseits gegen den Boden teil 2, anderseits gegen die Kappe<B>3</B> stützt. Die Feder hält die Kappe<B>3</B> in der aus der Abb. <B>3</B> ersichtlicher) Stellung, in welcher die Kappe im Verhältnis zum Formboden so weit zurückgezogen ist, dass die formende Fläche<B>8</B> des Bodens mit dem Rand<B>9</B> der Kappe<B>3</B> mindestens bündig liegt, oder sogar über diesen Rand vorsteht.
Wird die Kappe<B>3</B> unter Spannung der Feder<B>7</B> von Hand in die aus der Abb. 4 ersichtliche Lage gezogen, so tritt die Kappenwand des Formmantels über den Formboden hervor und bildet mit diesem den in Abb. 4 mit<B>10</B> bezeichneten Formraum. In dieser Stellung wird die Kappe durch einen im Gehäuse<B>1</B> bei<B>11</B> drehbar gelagerten Doppelarmhebel 12 verriegelt, in dem dieser Hebel mit seinem einen Ende hinter einen Ansatz<B>13</B> der Kappe<B>3</B> fasst.
Eine auf dem Drehzapfen<B>11</B> sitzende, sich einerseits mit dem Ende 14 gegen den Hebel 12, anderseits mit dem Ende<B>15</B> gegen das Lager<B>5</B> stützende Feder hält den Hebel 12 in der Verriegelungsstellung. Der Hebel 12 ragt durch einen Schlitz<B>16</B> aus dern Ge- hätise <B>1</B> hervor und kann durch Fingerdruck unter Cberwindung der Federspannung in die aus Abb. <B>3</B> ei-sichtliche Lage verschwenkt werden, wobei der Hebel von dem Ansatz der Kappe<B>3</B> abgleitet,
so dass die Kappe unter der Wirkung der Feder<B>7</B> in die aus Abb. <B>3</B> ersichtliche Lage zurückspringt.
Soll die Kappe<B>3</B> in die in Abb. 4 dar gestellte Lage gebracht werden, so wird sie mit der Hand erfasst und vorgezogen, bis der Doppelarmhebel 12 unter der Wirkung der Feder<B>15</B> hinter den zentralen Ansatz<B>13</B> der Kappe<B>3</B> einschnappt.
Der Vorgang der Probenahme ist nun der folgende: Auf einer Holztafel wird ein Haufen des zu untersuchenden Mehles oder des Standardmehles aufgeschüttet. Die Vor richtung mit nach unten<U>gezogener</U> Hülse (Abb. 4) wird jetzt kräftig in den Haufen gedrückt. Hierdurch füllt sich der Formraum <B>10</B> zwischen dem Forinboden und der Form wand der Kappe<B>3</B> mit Mehl. Nun reibt man hin und her, bis der untere Rand der Kappe<B>3</B> an allen Stellen die Holztafel be rührt und auf dieser aufsitzt. Die Vorrich tung mit dem jetzt eingepressten Mehl wird dann auf eine andere Tafel gebracht.
Nun drückt man auf das vorstehende Ende des Hebels 12, wodurch die Kappe<B>3</B> freigegeben wird und unter der Kraft der Feder<B>7</B> in die aus Abb. <B>3</B> ersichtliche Lage zurück schnellt. Die Mehlprobe bleibt in Form eines flachen Täfelchens zurück oder kann vom Apparat abgenommen werden. Diesen Vor gang wiederholt man mit andern Mehlsorten bezw. den Standardmehlen; schliesslich erhält man mehrere gleichgrosse Täfelchan aus Mehl. Das Brett, auf dem diese Mehlpresslinge liegen, wird nun unter Wasser getaucht und hier oder nach Herausnahme aus dem Wasser in feuchtem Zustand der Beurteilung unter worfen.