-
Fassonecken- und Krageneckenwender Diese Erfindung bezieht sich auf
einen Wender für hochstehende Fassonecken, insbesondere bei Sakkos und Ulster der
Herrenkonfektion, sowie für Kragenecken bei Oberhemden und Blusenecken in der Wäschekonfektion.
-
Die Herstellung von Fassonecken geht in der Form vor sich, daß zwei
Stoffteile abgenäht werdeg, bei denen die beiden rechten Stoffseiten sich innen
gegenüberliegen.
-
Diese abgenähten Fassonecken müssen gewendet werden, damit die rechten
Stoffseiten nach außen kommen. Um dieses Wenden zu bewerkstelligen, bediente man
sich bisher eines Apparates, bei dem die Hemdenkragenspitze nach oben über die Spitze
eines Kegels gezogen wird, worauf mittels eines Kniehebels, der mit einem Stiel
verbunden ist, ein zweiter Kegel nach oben gehoben wird, so daß siA die obere öffnung
des unteren Kegels in die untere Spitze des oberen Kegels hineinschiebt.
-
Der Kniehebel muß mit dem Knie so. lange in der gehobenen Stellung
gehalten werden, bis der Hemdenkragen nach unten über den unteren Kegel gezogen
ist.
jetzt muß der Kniehebel herabgelassen werden, wobei gleichzeitig
der Herndenkragen fest mit der Hand um den unteren Kegel gehalten werden muß.
-
Während des Herablassens des unteren Kegels wird die Spitze
eines feststehenden Stabes freigelegt, mit der die Hemdenkragenspitze herausgedrückt
wird.
-
Diese Vorrichtung bat den wesentlichen Nachteil, daß z. B. ein Aufziehen
von Fassonecken an Sakkos und Ulster infolge der unbeweglichen Anordnung des oberen
Kegels und des geringen Luftraums zwischen den Spitzen des Kegels schwer möglich
ist.
-
Beim Aufziehen und Abziehen der Fassenecken durch den geringen Luftraum
dürfte zweifellos mit einem Hängenbleiben der Stoff- und Futterseite an den Spitzen
zu rechnen sein, was zu einer Beschädigung der Stog- und Futterseite führen muß.
-
Ein weiterer wesentlicher Nachteil ist noch darin zu erblicken, daß
der untere Kegel mit dem Knie nach oben gehoben werden muß, so daß er mit seiner
oberen öffnung die Hemdenkragenspitze in die Spitze des oberen Kegels hineindrückt.
-
Da die Betätigung des unteren Kegels mit dem Knie ein gefühlloseres
Arbeiten als mit den Händen zur Folge hat, ist schon ein Beschädigen bzw. Durchstechen
der Hemdenkragenspitzen vor dem Wenden durch die Spitze des oberen Kegels sehr leicht
möglich.
-
Außerdem ist ein Arbeiten mit dem Knie und gleichzeitig mit den Händen
unharmonisch.
-
Das Wenden des Hemdenkragens vom oberen Kegel nach unten über den
unteren Kegelhat ferner noch den bedeutsamen Nachteil, daß während des Hinuntergleitens
des unteren durchbohrten Kegels der feststehende Stab mit seiner oberen Spitze hervortritt
und während dieses Vorganges der Hemdenkragen mit der Hand fest um den unteren Kegel
gehalten werden muß. -
Diese Arbeitsweise muß mit einem gewissen Fingerspitzengefühl
und ohne Barschheit ausgeführt werden, um die Spitze des Hemdenkragens nicht zu
beschädigen bzw. zu durchstechen.
-
Als besonders nachteilig muß hier noch hervorgehoben werden., daß
diese Operation zwei oder drei Auf- und Abwärtsbewegungen erfordert, um die Spitze
des Hemdenkragens mit gewissem Fingerspitzengefühl durch die Spitze des Stabes vollständig
herauszudrücken, wobei der Kniehebel jedesmal arbeiten muß, um den unteren Kegel
zu heben.
-
Demgemäß 'kann also das Wenden nur von Personen vorgenommen werden,
die über ein Fingerspitzengefühl verfügen.
-
Ferner ist rnit dieser bekannten Vorrichtung ein sauberes, gleichmäßiges
Herausdrücken von je-zwei Fassönecken an -Sakko oder Ulster nicht gewährleistet.
-
Ein Durchstechen der Fassonecke hat zur Folge, daß dieselbe wieder
zurückgewendet werden muß, nochmals abgenäht und wieder gewendet werden muß. Dadurch
wird die Fassonecke kürzer undungenauer, also nicht mehr dem Zuschnitt entsprechend,
Dementsprechend ergibt sich, daß die zweite Fassenecke auch abgeändert werden muß,
um für einen Sakko wieder zwei gleiche Fassonecken zu erreichen, was naturgemäß
einen großen Zeitverlust und eine Erhöhung'der Unkosten ergibt.
-
Außerdem erhalten die Fassonecken dann nicht mehr die ihnen eigene
Form.
-
Alle diese vorgeschilderten Nachteile werden durch die vorliegende
Erfindung mit Sicherheit vermieden. Es wird ein Durchstechen oder Beschädigen der
Fassonecken oder Hemdenkragenspitzen verhindert und ein fehlerloses, sauberes und
schnelles Arbeiten durch jede Person ohne Fingerspitzengefühl, selbst bei barscher
Bedienung gewährleistet.
-
Demgemäß besteht das Hauptmerkmal der Erfindung darin, daß der obere,
als Aufziehteil dienende und in seiner zylindrisch auslaufenden Spitze eine Nut
aufweisende Kegel an der Verbindungsplatte ziveier Gleitröhre schwenkbar gelagert
ist, die auf Führungsbolzen vertikal gleitend unter dem Druck von Federn stehend
den Aufziehteil auf den unteren, als Wendeteil dienenden Kegel drücken, dessen Spitze
in eine herzförmige, in die Nut eintauchende Platte ausläuft.
-
Vorteilhaft ist der Aufziehteil mit einem Nocken versehen, der den
Einrasthebel ausrastet. Dadurch wird erreicht, daß beim Herunterdrücken des Aufziehteiles
in die värtikale Lage der Einrasthebel durch den Nocken ausgelöst und die Verbindungsplatte
mit dem Aufziehteil und den Gleitrohren mittels der Druckfedern nach unten gedrückt
wird.
-
Der Fassonecken- und Krageneckenwender gemäß der Erfindung ist verhältnismäßig
unempfindlich.
-
Die Handhabung ist denkbar einfach und kann von jeder ungelernten
Person ohne Handfertigkeit und übung erfolgen.
-
In der Zeichnung ist ein AusführungsbeisFriel gemäß der Erfindung
veranschaulicht. Darin ist Abb. i eine Ansicht von vorn gesehen, linke Seite zum
Teil in aufgebrochenem Zustand, Abb. 2 eine Seitenansicht im Schnitt der Linie I-1
in Abb. i, Abb. 3 eine Seitenansicht im Schnitt der Linie II-II in Abb. i
in eingerastetern Zustand. Die Fußplatte i trägt das feststehende Fassonwendeteil
2 mit dem Kegel 25 und die Führungsbulzen 3, die in - der Fußplatte
i eingepreßt und mittels des DistanzbÜgels 7 verbunden sind, der wiederum
mittels Muttern 8 und Gewindeansätze an den Führungsbolzen 3 fest
aufgeschraubt ist. Die Gleitrohre 4 sind mit der Verbindungsplatte 5
fest
verbunden und werden durch die Druckfedern 6
heruntergedrückt.
-
Mit der Verbindungsplatte 5 ist der Aufziehteil 15 mit
dem Nocken 2 1 und dem Kegel 2 4 mit Nut 22 über den Bolzen r6 schwenkbar
verbunden. Der Teil 15 ist dabei mit Hilfe von Prisonstiften 17 fest
am Bolzen 16 angeordnet.
-
Der Bolzen 16 ist in den Lagerböcken ig, die an der Verbindungsplatte
5 aufgeschweißt sind, drehbar gelagert.
Der Bolzen 16
wird von einer Torsionsfeder 19
umschlossen, die einerseits in dem Bolzen
16 verankert. ist und anderseits in der Verbindungs, platte 5 fest eingespannt
ist.
-
Beim Hochdrücken der Verbindungsplätte 5
mittels der Hand drückt
die Torsionsfeder ig den Aufziehteil 15 mit dem Kegel 24 in die horizontale
Arbeitslage, wie in Abb. 3 dargestellt. . .
-
Die Verbindungsplatte 5 rastet dann gleichzeitig beim Hochdrücken
in den Einrasthebel io ein und arretiert somit den Aufziehteil 1 * 5 mit
dem Kegel 24 und der NUt22 in horizontaler Lage.
-
Der Rastenhalter 9 ist auf dem.. DistanzbÜgel 7
mittels
Schweißung 2o befestigt und trägt am hinteren Ende einen Ausschnitt, zwecks Lagerung
des Einra,sthebels io, welcher auf der Achse 14 beweglich angeordnet ist.
-
An dem Einrasthebel io ist die Druckfederhalterung i i befestigt.
-
Die Druckfeder 12, die durch den Haltestift 13
festliegt, dient
dazu, den Einrasthebel io im eingerasteten Zustand zu halten.
-
Mit dem erfindungsgemäßen Wender wird wie f Igt gearbeitet: Die abgenähte
Fassonecke wird auf dem Kegel 24 aufgestreift, der mittels der Torsionsfeder ig
in horizontaler Arbeitslage gehalten wird, wie in Abb. 3 dargestellt.
-
Sodann wird der Kegel 24 mit der aufgestreiften Fassonecke mittels
Hand nach unten in die vertikale Lage gedrückt. Sobald die vertikale Lage erreicht
ist, hat der Nocken 9, 1 den Einrasthebel i o ausgerastet.
-
In diesem Moment wird der Kegel 24 mit der r, assonecke auf den herzförrnigen
Ansatz 23 mittels der Druckfedern 6 aufgedrückt, wobei sich die Nut
22 in den herzförmigen Ansatz 23 einfügt und die Fassonecke fest einspannt
und festhält.
-
jetzt wird mittels beider Hände die Fassonecke vom Kegel 24 über den
Kegel. 2 5 nach unten herübergezogen, so daß die rechten Stoffseiten nach
außen kommen. Durch Hochdrücken der Verbindungsplatte 5
mittels der Hand wird
der Aufziehteil. 15 mit dem Kegel 24 durch die Torsionsfeder ig wieder in
die horizontale Arbeitsla#e gedrückt und die Verbindungsplatte 5 rastet in
den Einrasthebel i o t4n. Sodann kann die fertige gewendete Fassonecke von'. dem
Kegel 25 nach oben abgezogen werden.
-
Die Konstruktion bietet den außerordentlichen Vorteil, daß durch das
Hochklappen des oberen Kegels mit der Nut ein genügend großer Zwischenrauth zum
Abziehen der fertiggewendeten Fassonecke entsteht und dadurch ein Beschädigen der
Fassonecke in jedem Falle ausgeschlossen ist.