Farbtube. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Farbtube, wie sie von Malern mit Vorliebe an die Arbeitsplätze mitgenommen wird. Für diesen Zweck ist mögliehste Einfachheit in Bau und Handhabung von wesentlicher Be deutung.
Es sind Tuben mit hermetisch abschlie ssendem Deckel bekannt, bei denen zum Vor schieben des den Farbraum nach oben 'be grenzenden Kolbens eine Gewindespindel dient, welche in einem bei Nichtgebrauch der Tube durch eine Schraube abgeschlossenen Gewindeloch des Deckels geführt ist und mit ihrem untern Ende in eine Vertiefung des Kolbens zu liegen kommen soll. Diese Tuben sind zwar sehr einfach im Bau und ermög lichen die Verwendung der nämlichen Ge windespindel an verschiedenen Tuben.
Im Gebrauche dieser Tuben und Spindeln zeigen sich aber wesentliche Nachteile: Die Füh rung der Gewindespindel im Blechdeckel ist ganz unzulänglich, so dass zum Beispiel, wenn der Kolben tief steht, keine Gewähr dafür geboten ist, dass die Gewindespindel beim Einschrauben mit ihrem untern Ende die für dieses im Kolben vorgesehene Ver tiefung trifft.
Zudem ist bei tiefstehendem Kolben das Ein- und Ausschrauben der Spin del eine so zeitraubende und unangenehme Sache, da,ss die theoretisch bestehende Mög lichkeit, dieselbe Spindel an verschiedenen Tuben zu gebrauchen, in der Praxis nicht ausgenützt wird. Eine Reinigung und da her ein mehrmaliger Gebrauch der Tube kommen des fest aufsitzenden, geschlossenen Deckels wegen nicht in Frage.
Ferner weisen bekannt gewordene Far benpressen mit einer abnehmbaren Gewinde spindel zum Verschieben des Kolbens eben falls den Nachteil auf, das diese Spindel bei tiefstehendem Kolben durch den ganzen leeren Raum des Farbbehälters hin- und her geschraubt werden muss. Überdies ist die Verbindung der Spindel mit dem Kolben derart, dass mit der Spindel auch noch der Deckel und gewisse, sie mit dem Kolben ver bindende Teile abgenommen werden müssen. Diese bekannten Pressen sind übrigens ihrer grösseren Abmessungen wegen für die Fül lung in der Farbenfabrik und für den Ge brauch in der Werkstatt, nicht aber zur Mit nahme auf die Arbeitsstellen bestimmt.
Beim Gegenstande der vorliegenden Er findung ist die Gewindespindel im Deckel der Tube durch eine aus ihr ausrückbare Mutter geführt und wenigstens am untern Ende hohl, während der Kolben an seiner Oberseite einen Zapfen trägt. Dadurch ist es möglich, bei geöffneter Mutter die Ge windespindel durch den Tubendeckel hin durch rasch in die Tube einzuschieben, bis sie mit ihrem untern Ende über den Kolben zapfen greift.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes durch Fig. 1 und 3 im Längsschnitt und durch Fig. 2 im Grundriss mit teilweisem Schnitt dargestellt.
Der Tubenkörper a enthält den mit einem zentralen, aufwärts gerichteten Zapfen c ver- sehenen Kolben b. Er ist unten unter Zwi schenschaltung eines Packungsringes e durch einen aufgeschraubten, zweckmässigerweise als Sechskantmutter ausgebildeten Boden d abgeschlossen. Über diesem ist am Tuben körper ein seitlicher Auslaufstutzen f an gebracht.
Das obere Ende des Tubenkörpers a ist zwecks leichteren Einführens des Kolbens b etwas erweitert und trägt einen aufgeschraub ten, durchbrochenen Deckel g. An einem Stege dieses Deckels sind nebeneinander zwei federnd gegeneinander abgestützte Backen einer Klammer drehbar gelagert, welche eine zweiteilige Mutter h für eine Gewindespin del i bildet, die in die Tube hinunterreicht und entweder der ganzen Länge nach oder nur an ihrem untern Ende ein Stück weit so ausgebohrt ist,
dass sie über den Zapfen c des Kolbens b gesteckt werden kann und dann auf letzterem- aufruht. Die geöffnete Mutter lz erlaubt ein rasches Hin- und Her schieben. in der Tube der mit einem Hand griff 1c versehenen Gewindespindel <I>i.</I> Das Anstecken der Spindel i an den Kolben zapfen c kann vor oder nach dem Anschrau ben des Deckels y an die Tube erfolgen. In beiden Fällen ist die Verbindungsstelle von Spindel und Kolben durch den durch brochenen Deckel sichtbar.
Nachher geschieht das Vortreiben des Kolbens b bei geschlos sener Mutter 1a durch Drehen der Spindel i. Deren untere Stirnfläche ist zwecks Verrin gerung der Reibung auf dem Kolben zweck mässigerweise geschliffen, ebenso die Auf lagestelle der Spindel am Kolben.
Da Boden und Deckel der Tube keine in achsialer Richtung vorstehenden Teile be sitzen, können solche Tuben stehend auf bewahrt und aufeinandergestellt werden. Das letztere ist zum Beispiel wertvoll bei ihrer Verpackung, da sich dadurch eine bedeutende Platzersparnis erzielen läss't, die mit den be kannten Tuben nicht immer erreichbar war. Die meisten der bis jetzt in Gebrauch ge kommenen Farbtuben müssen liegend auf bewahrt werden, da sie am Boden achsial vorstehende Teile besitzen. Bei der Auf bewahrung in liegender Stellung scheidet sich aus den meisten der bisher in den Handel gelangten, gewöhnlichen Farben viel Öl aus.
Dieses sickert trotz Packung mit der Zeit beim Boden aus und beschmiert die äussere Tubenwandung. Gleichzeitig verharzt und vertrocknet die des Öls beraubte Farbe und bildet an der Tubenwand eine harte Kruste, die ein Vorschieben des Kolbens erschwert oder ganz verunmöglicht, so dass die Tube entleert und gründlich gereinigt werden muss. Bei Aufbewahrung der Tuben in stehender Stellung tritt die Ölausscheidung viel we niger stark auf, und findet ein Austritt von <B>01</B> am Boden überhaupt kaum statt.
Die Verbindung des Deckels y mit dem Tubenkörper a kann statt durch Verschrau bung auch auf andere Art geschehen, zum Beispiel mittelst eines Bajonettverschlusses. Ebenso kann natürlich der Boden und dessen Verbindung mit dem Tubenkörper anders ausgeführt sein als wie dargestellt. Der Boden lässt sich beispielsweise durch ein Scharnier mit dem Tubenkörper verbinden, wobei dem Scharnier diametral gegenüber irgend eine passende Feststellvorrichtung an geordnet wird.
An der Aussenwand des Tubenkörpers a können Ringe, Klammern oder dergleichen angebracht sein zur Aufnahme der Spindel i während des Nichtgebrauches.
Fig. 3 zeigt Mittel, um den Kolben b durch die Tube heraufzuziehen. Der Kolben zapfen e ist zti diesem Zwecke mit Gewinde versehen. An dieses wird eine Gewindezug spindel l geschraubt, deren Durchmesser klei ner ist als der der Spindel i, so dass sie von der geschlossenen Mütter lt nicht erfasst wird. Die Zugspindel 7, trägt ein als Schrauben mutter wirkendes Handrädchen m, welches, wenn auf den Deckel g gesetzt, am Rande von dessen zentraler Durchbohrung Unter lage und Führung findet. Durch Drehen des aufgesetzten Handrädchens m in geeigneter Richtung wird die Spindel l und mit ihr der Kolben b heraufgezogen.
Da das Reinigen der leeren Tuben in der Regel nicht am auswärtigen Arbeits platze, sondern in der Malerwerkstätte statt findet, brauchen die Zugspindel l und das H'a.ndrädchen in dem Arbeiter nicht mitge geben zu werden. Eine einzige solche Zug- vorrichtung dürfte deshalb für eine grössere Anzahl von Tuben genügen.